X.Org Server 21.1 vermutlich noch in diesem Jahr

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X.Org Server 1.21 ist bereits seit einigen Jahren in der Entwicklung. Aber nicht Fehler im Code hielten das Release zurück, sondern das Fehlen eines Release-Managers. Die Veröffentlichung der letzten Version X.Org Server 1.20 liegt über drei Jahre zurück. Hatte früher meist Red Hat diese Position übernommen, aber angesichts von Wayland offenbar kein Interesse mehr an X.Org. Da auch sonst keine Organisation die Rolle übernahm, fehlte für X.Org Server 1.21 lange ein Release-Manager.

Vorbereitungen für X.Org Server 21.1 begonnen

Jetzt scheint es, als ob wir noch in diesem Jahr mit einem Release von X.Org Server 1.21 rechnen können, allerdings mit veränderter Versionierung als X.Org Server 21.1. Der unabhängige litauische Entwickler Povilas Kanapickas hat begonnen das Release vorzubereiten. Es gebe zwar noch einige Fehler im Master-Zweig, aber die Release-Vorbereitungen könnten trotzdem bereits beginnen. Kanapickas hatte bereits Anfang Juni den Entwicklungs-Snapshot xorg-server 21.0.99.1 freigegeben.

Sein Plan sieht vor, am 16. August die ABI einzufrieren und zum 30. August einen ersten Release-Kandidaten vorzulegen. dem alle zwei Wochen ein weiterer Kandidat folgen soll, bis X.Org Server 21.1 bereit zur Veröffentlichung ist. Abweichend vom Vorgehen bei früheren Veröffentlichungen wird bereits vor den ersten RC das Git gebrancht anstatt erst nach der stabilen Veröffentlichung.

XWayland wird separat veröffentlicht

Der Grund dafür ist, dass der Code von XWayland für die RC-Versionen entfernt wird, da XWayland wegen der Verzögerungen bei der Veröffentlichung von X.Org bereits im März abgekoppelt wurde und seitdem separat auf Grundlage des Masters auf Git veröffentlicht wird. Die erste Veröffentlichung des Standalone-XWayland-Pakets fand mit Fedora 34 statt. Dementsprechend wird nach der Veröffentlichung von RC 1 der Master-Zweig wieder offen für Änderungen, die auf die nächste Version abzielen.

Kommentare

17 Antworten zu „X.Org Server 21.1 vermutlich noch in diesem Jahr“

  1. Avatar von Nick
    Nick

    Irgendwie sinnlos das ganze. Anstatt Xorg komplett fallen zu lassen, und fortan überall auf XWayland als schlanke Alternative zu setzen. Letztlich arbeitet letzteres Hand in Hand mit Wayland zusammen, und implementiert nur das nötigste seitens Xorg. Andererseits kann’s mir auch egal sein, zumal bei mir zwischenzeitlich kein Programm mehr auf Xorg angewiesen ist, da alles nativ unter Wayland läuft.

    1. Avatar von -jcb-
      -jcb-

      Wayland würde ich gerne verwenden, aber aktuelles Problem als Beispiel: wie starte ich Gadmin-Rsync bei Wayland (Plasma)? Nehme Tipps mit Dank entgegen.

      1. Avatar von no one
        no one

        Das ist halt das alte Leid mit Wayland und GUIs, die als root laufen wollen. Da werden sich die Entwickler mal drum kümmern müssen oder man sucht sich eine Alternative.

        1. Avatar von -jcb-
          -jcb-

          Alternative wäre vielleicht rsync als root nichtgrafisch auszuführen. Muss ich mal weiter lernen …

        2. Avatar von Christopher
          Christopher

          Ja, richtig …aber es wird meine ich.
          Synaptic läuft m.M.n. seit Bullseye wieder unter Wayland als root.
          Andere werden nachziehen.

          1. Avatar von -jcb-
            -jcb-

            Hier (Debian Bullseye):

            Probably you’re running Synaptic on Wayland with root permission.
            Please restart your session without Wayland, or run Synaptic without root permission

          2. Avatar von Christopher
            Christopher

            Ich werde das noch einmal ausprobieren.
            Vielleicht habe ich mich geirrt, aber schaun wir.

          3. Avatar von Christopher
            Christopher

            Also, Gnome unter Wayland und Synaptic als root gestartet.
            Da ich mit Synaptic nicht arbeite, ich nutze ausschließlich aptitude, habe ich keine Aktionen getestet. Da aber der Start von Synaptic funktioniert, würde ich sagen das alles funktioniert.
            Ich habe sicherlich keine andere Installation wie alle anderen und daher würde ich sagen, musst du jcb das noch einmal überprüfen.
            Kann das hier noch wer bestätigen das Synaptic unter Wayland und Gnome via root funktioniert?

        3. Avatar von Rolf-Dieter
          Rolf-Dieter

          oder man sucht sich eine Alternative

          Und wie soll diese ominöse Alternative heißen, Schweinchen Schlau?

    2. Avatar von max
      max

      Also GIMP hat noch so einige Probleme mit Wayland, von dem fehlenden Farbmanagement mal ganz abgesehen:

      https://gitlab.gnome.org/GNOME/gimp/-/issues?label_name%5B%5D=Environment%3AWayland&scope=all&state=opened

      1. Avatar von MaximilianMustermann
        MaximilianMustermann

        Ja gut, GIMP ist nun nicht bekannt für fehlerfreie Software. Bei dem Benutzerinterface, fällt ein kaputtes Farbmanagement nicht weiter auf.

      2. Avatar von D.R.
        D.R.

        Das Farbmanagement unter Wayland ist generell noch nicht rund oder gar nicht vorhanden…

        https://lwn.net/Articles/837844/

    3. Avatar von Reindl Harald
      Reindl Harald

      Wie kann es sein dass dich keiner fragt ob du seine Arbeit als sinnlos empfindest! Sag mal an was du sinnvolles beiträgst!

  2. Avatar von Reindl Harald
    Reindl Harald

    Wie kann es sein dass dich keiner fragt ob du seine Arbeit als sinnlos empfindest! Sag mal an was du sinnvolles beiträgst!

  3. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Wahl zwischen Pest und Cholera:

    • X.Org: Hoffnungslos veraltet und mit zahlreichen Sicherheitslücken
    • Wayland: Immer noch nicht ausgereift und von einigen Desktopumgebungen wird es auch noch nicht unterstützt.

    Nicht überraschend, dass Google bei Android weder X.org noch Wayland verwendet.

    1. Avatar von kamome
      kamome

      Als Android gestartet ist, natürlich nicht mit Wayland. Heute wäre es vermutlich die bessere Wahl (eventuell verbleibende Baustellen wären wohl leichter zu erledigen als ein eigenes System) – wenn es sogar Jolla/Sailfish OS schaffen.

      1. Avatar von Atalanttore
        Atalanttore

        Mit SurfaceFlinger hat Google einen eigenen Display-Server und muss sich von niemandem reinreden lassen.

        Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Android und einer gewöhnlichen Linux-Distribution ist der Linux-Kernel.

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