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  • Intel stellt Test-Tool für IME-Lücke bereit

    Intel-SA-00086 Detection Tool
    Bild: „Intel“ von Kazuhisa Otsubo Lizenz: CC BY 2.0

     

    Vor wenigen Tagen musste Intel zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Lücke in der umstrittenen Intel Management Engine eingestehen. Durch Hinweise von externen Sicherheitsforschern aufmerksam geworden, hat Intel nun nach einer internen tiefgreifenden Sicherheitsüberprüfung der Intel Management Engine (ME), Intel Server Platform Services (SPS) und der Intel Trusted Execution Engine (TXE) die Lücke bestätigt.

    Das Os im OS ist angreifbar

    Intel zufolge könnte ein Angreifer unbefugten Zugriff auf Intel ME-Funktionen und die Geheimnisse Dritter erlangen, die durch die Intel Management Engine (ME), den Intel Server Platform Service (SPS) oder die Intel Trusted Execution Engine (TXE) geschützt sind. Das könnte zum Laden und Ausführen von beliebigem Code außerhalb des Wahrnehmungsbereichs des Benutzers und des Betriebssystems führen.

    Intel-SA-00086 Detection Tool

    Der Konzern hat ein Test-Tool zur Verfügung gestellt, mit dem jeder Nutzer eines Intel-Systems unter Windows oder Linux sein System auf die hin Lücke testen kann. Im Intel-Download-Center steht dafür ein Archiv mit dem Intel-SA-00086 Detection Tool zum Download bereit. Das kleine Python-Script wird entpackt und als Root von der Kommandozeile gestartet.

    Schnell überprüft

    Zuvor ist darauf zu achten, dass die Dateien intel_sa00086.py und spsInfoLinux64 ausführbar sind. Ist dass der Fall, wird das Script mit dem Aufruf ./intel_sa00086.py gestartet. Nach weniger als einer Sekunde wird das Ergebnis angezeigt. Anwender, die bereits Python 3 als Standard verwenden, müssen vorher den Shebang der Datei von #!/usr/bin/env python zu #!/usr/bin/env python2 abändern. Danke an den Leser Fryboyter für den Hinweis.

    Ich habe bei mir zwei Intel-Systeme gestestet. Ein Notebook mit Intel Core i3 4000M wurde als nicht verwundbar eingestuft. Die Workstation mit Intel Core i7-6700 CPU dagegen ist über diese Lücke angreifbar. Selbst wenn Rechner im privaten Umfeld hier primär eher nicht das Angriffsziel sind, will man so etwas nicht haben. Intel rät, den Mainboardhersteller zu kontaktieren, um das System wieder abzusichern. Vermutlich nur bis zur nächsten Lücke.

    Mainboard-Hersteller in der Pflicht

    Intel hat bereits einen Patch an die Hersteller ausgeliefert, den diese als BIOS-Update an ihre Kunden ausliefern. Ich werde morgen MSI kontaktieren und mal schaun, wie zeitnah die Lücke geschlossen werden kann. Das Problem dabei sind die Millionen von Anwendern privat und in Unternehmen, die diesen Patch nie erhalten werden, da sie von dem Problem gar nichts mitbekommen.

  • Intel warnt vor Lücke in Management Engine

    Intel Management Engine
    Bild: Bill Bradford Licence: CC-by-2.0

    Intel hat jetzt eine offizielle Warnung vor einer Lücke in der Intel Management Engine (IME) herausgegeben. Bereits im Mai musste der Konzern eine kritische Lücke in der umstrittenen Komponente eingestehen. Die neuerliche Lücke, auf die externe Sicherheitsforscher Intel hingewiesen hatten, hat Intel nun nach einer internen tiefgreifenden Sicherheitsüberprüfung der Intel Management Engine (ME), Intel Server Platform Services (SPS) und der Intel Trusted Execution Engine (TXE) bestätigt. Zur Schwere der Lücke sagt Intel:

    »Auf Grundlage der durch die umfassende Sicherheitsüberprüfung identifizierten Elemente könnte ein Angreifer unbefugten Zugriff auf Intel ME-Funktionen und die Geheimnisse Dritter erlangen, die durch die Intel Management Engine (ME), den Intel Server Platform Service (SPS) oder die Intel Trusted Execution Engine (TXE) geschützt sind. Dazu gehören Szenarien, in denen ein erfolgreicher Angreifer folgendes tun könnte: Imitieren der ME/SPS/TXE, wodurch die Gültigkeit der lokalen Sicherheitsmerkmale beeinträchtigt würden; Laden und Ausführen von beliebigem Code außerhalb des Wahrnehmungsbereichs des Benutzers und des Betriebssystems; Verursachen eines Systemabsturzes oder einer Systeminstabilität.«

    Fast alle Plattformen betroffen

    Dabei sind fast alle Plattformen, die Intel in den letzten Jahren veröffentlicht hat, betroffen. Jeder Rechner mit Intel-Core-Prozessoren der Generatikonen 6, 7 und 8 ist betroffen. Die Liste umfasst Intel Core, Intel Xeon E3-1200 v5 und v6, Xeon Processor Scalable, Xeon Processor W, Atom C3000, Apollo Lake-basierte Atom oder Pentium, sowie Celeron N oder J.

    Schutz der Anwender dauert noch

    Intel hat zwar die Lücken mittlerweile geschlossen, trotzdem wird es noch einige Zeit dauern, bis die Anwender dadurch geschützt werden. Der Microcode, der die Lücken stopft wird über Firmware-Updates ausgeliefert, die von den Mainboard-Herstellern integriert und verteilt werden. Ältere Systeme werden von solchen Fixes oft gar nicht mehr erreicht.

    Verstecktes Betriebssystem

    Angesichts der erneuten Lücke sieht sich Intel wieder mit Forderungen konfrontiert, IME für den Anwender abschaltbar zu gestalten oder einen externen Sicherheits-Audit zu erlauben. Die Management Engine (IME), die beim Booten, zur Laufzeit und im Schlafmodus aktiv ist, wird über die permanente 5-V-Versorgung aus dem Netzteil gespeist. Die Firmware ist eine von Intel kryptografisch signierte Binärdatei. Die IME ist nicht durchgehend dokumentiert. Somit führt die CPU im Rahmen der ME unbekannten und nicht nachprüfbaren Code aus, auf die der Käufer von Intels CPUs keinerlei Einfluss hat.