
Die Distribution postmarketOS (pmOS) ist mit dem Ziel angetreten, Android-Smartphones für zehn Jahre mit freier und sicherer Software auf Linux-Basis samt Mainline-Kernel zu versorgen. Das Projekt setzt dabei auf die nur fünf MByte große Distribution Alpine Linux, die vom Team für Smartphones vorkonfiguriert und auf Touch-Bedienung ausgelegt wird.
pmOS noch Alpha
PostmarketOS läuft derzeit auf 112 Geräten, wobei sich die einzelnen Images jeweils nur in einer Datei unterscheiden. Bevor der ein oder andere Leser jetzt zu enthusiastisch wird, muss angemerkt werden, dass pmOS noch Alpha-Software und weit davon entfernt ist, für den täglichen Einsatz geeignet zu sein.
Viele Oberflächen unterstützt
Die Distribution verzichtet auf eine eigene GUI, da Alpine keine solche mitbringt. Vielmehr wurden verschiedene Oberflächen an postmarketOS angepasst. Die Entwicklungsstände sind dabei recht unterschiedlich. Das Spektrum reicht von Gnome 3 über Plasma Mobile, Unity 8, XFCE und MATE hin zur GUI von LuneOS und zum Fenstermanager i3. Derzeit wird an einem Port von Posh, der Oberfläche des Librem 5 gearbeitet, das im April ausgeliefert werden soll.
Lebenszeichen
Von Zeit zu Zeit veröffentlicht das Projekt einen Entwicklungsbericht. Nach 600 Tagen Entwicklung ist nun ein weiterer, ziemlich langer Bericht erschienen, der die zweite Hälfte von 2018 abdeckt. Der letzte Bericht erschien im Juni 2018 und markierte ein Jahr Entwicklung.
Noch viel zu tun
Die Entwickler stellen klar, dass es immer noch kein Gerät gibt, wo pmOS alle Funktionen nutzbar macht. Am nächsten dran ist vermutlich das Nexus 5, hier fehlt allerdings noch die Audio-Unterstützung. Aber nicht nur bei den Geräten selbst ist noch viel zu tun,
Infrastruktur vereinfacht
Auch die zugrundeliegende Infrastruktur ist noch nicht optimal und behindert somit die Entwicklung insgesamt. Hier wurde eine wichtige Hürde genommen, indem die Rezepte zum Paketbau (aports) für die einzelnen Geräte von dem Flashtool pmbootstrap getrennt wurden. Somit kann pmbootstrap nun auch von anderen Distributionen paketiert werden.
Im weiteren geht der Bericht auf Fortschritte bei einzelnen Geräten ein, darunter einige neuere Geräte wie Pine64, das Dev-Kit des Librem 5 und das NC_1 von Necunos Solutions. Alle Raspberry-Pi-Modelle inklusive dem Zero werden jetzt unterstützt.
Gut Ding will Weile haben
Keines der Projekte, die versuchen, Linux auf mobilen Geräten nutzbar zu machen, ist an einem Punkt angelangt, der ein Gerät für den täglichen Einsatz bereitstellt. Jedoch besteht Hoffnung, dass Projekte wie die von Purism, Necunos, pmOS, UBports und weiteren sowie die Anstrengungen der Distributionen und der Desktop-Umgebungen 2019 weitere Fortschritte machen, um langfristig freie Betriebssysteme auf mobilen Geräten zu etablieren.
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