
Greg Kroah-Hartman (GregKH), Linus Torvalds rechte Hand, ist verantwortlicher Maintainer des stabilen Kernel-Zweigs, des Staging-Zweigs und weiterer Subsysteme der Kernel-Entwicklung. Nebenbei pflegt er den ein oder anderen LTS-Kernel. Davon gibt es derzeit sechs, wovon die beiden letzten 4.19 und 5.4 sind.
GregKH ist der Hüter der LTS-Kernel
LTS-Kernel haben üblicherweise zwei Jahre Unterstützung, diese kann aber offiziell seit 2017 vom jeweiligen Maintainer verlängert werden. So gerade geschehen mit Kernel 4.19 und 5.4. GregKH hat in seiner Funktion als ihr Betreuer die Langzeitunterstützung für diese Kernel von 2 auf 6 Jahre verlängert.
Kernel 4.19 und 5.4
Somit wird Kernel 4.19 bis zum Dezember 2024 und Kernel 5.14 bis zum Dezember 2025 unterstützt. Der derzeit älteste Kernel mit LTS ist Kernel 3.16, der 2014 veröffentlicht wurde und noch im Juni 2020 EOL (end of life) erreichen soll. Betreut wird er von Ben Hutchins, Debians Kernel-Entwickler.
Beliebt bei Ubuntu
Solche LTS-Kernel sind auch beliebt bei Distributionen, die ebenfalls LTS bieten wie etwa Ubuntu oder Linux Mint. So wird Linux 5.4 mit Ubuntu 20.04 ausgeliefert, obwohl zum Veröffentlichungszeitpunkt bereits 5.5. verfügbar war und 5.6 kurz bevorstand.
Inoffiziell seit 2.16
Formalen Langzeit-Support für den Kernel gibt es seit 2011, aber bereits vorher wurden Kernel 2.6.16 und 2.6.27 länger als üblich gepflegt. Üblich sind ohne LTS lediglich die 8–10 Wochen, die ein Entwicklungszyklus dauert. Während dieser Zeit erhält ein Stable-Kernel Bugfixes rund einmal die Woche. Diese werden aus Mainline, also der jeweils aktuellen Entwicklung rückportiert.
Insgesamt 6 LTS-Kernel
Wie lange ein LTS-Kernel Support erhält, liegt beim Betreuer. Seit 2017 sind auch 6 Jahre ein offizieller Zeitrahmen, der erstmals von Kernel 4.4 genutzt wurde. Neben 4.19, 5.4 und dem bereits erwähnten 3.16 und 4.4 erhalten derzeit noch 4.9 und 4.14 LTS, alle sind ebenfalls auf 6 Jahre verlängert.
Civil Infrastructure Platform
Nur Sicherheits-Updates und wichtige Fehlerbehebungen werden auf LTS-Kernel zurückportiert, und sie werden gewöhnlich nicht sehr häufig aktualisiert. In Kernel-Kreisen wird über Unterstützung für 10 und 20 Jahre nachgedacht, um mehr Planungssicherheit für zivile Infrastruktursysteme zu schaffen.
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