
Der Preis des Linuxphone Librem 5 von Purism wird ab dem 1. Januar 2020 749 anstatt derzeit 699 US-Dollar betragen. Im 2. Quartal 2020 mit der Auslieferung des finalen Geräts aus der Charge »Evergreen« steigt der Preis dann nochmals auf den Endpreis von 799 US-Dollar für die erste Ausgabe des Librem 5. Das geht aus einem aktuellen Blogpost bei Purism hervor.
Geschätzte Fertigungskosten
Als die Schwarmfinanzierung des Librem 5 im Spätsommer 2017 startete, lag der Preis für die Unterstützer bei 599 US-Dollar. Dieser Preis war eine grobe Schätzung der Fertigungskosten, der auch die Entwicklungskosten einschließt. Jetzt, da man weiß, wie viele Einheiten bestellt wurden und wie hoch in etwa die Entwicklungskosten waren, wurde deutlich, dass der Fertigungspreis pro Einheit bei etwa 800 US-Dollar für die erste Ausgabe liegt.
Preis der Freiheit
Das Librem 5 wird in einer vergleichsweise verschwindend kleinen Menge von wenigen Tausend Einheiten gefertigt. Alleine das treibt den Stückpreis bereits bedeutend in die Höhe. Im Artikel Librem 5: Der Preis der Freiheit habe ich dies ausführlich dargelegt. Zudem hat Purism, was die Hardware angeht bei null begonnen.
Ich kann den Aufschrei angesichts der Preisanhebung an vielen Stellen im Internet nicht nachvollziehen. Purism ist zwar ein sozial engagiertes Unternehmen mit dem Status einer Social Purpose Corporation, aber nichtsdestotrotz gewinnorientiert. Alles andere wäre auch Unsinn, denn es hat niemand etwas davon, wenn die Türen geschlossen werden müssen, weil das Geld ausgeht.
Entwicklung finanziert
Die frühen Unterstützer werden, wie beim Crowdfunding üblich, mit einem niedrigeren Preis belohnt, sie tragen aber auch ein Risiko. Bei der Entwicklung des Librem 5 haben sie damit nicht in erster Linie ein Telefon gekauft, sondern eine Entwicklung angestoßen, die hoffentlich zu einer ersten tragfähigen Basis für Smartphones führt, die uns nicht entmündigt, sondern unsere Privatsphäre achtet.
Wer da investiert, ist sicher ein Enthusiast, dem es um mehr als das Gerät an sich geht. Wer das Risiko nicht tragen will, zahlt später mehr oder hofft, dass sich das Konzept durchsetzt und mit steigenden Produktionszahlen günstigere Geräte möglich werden. Zu meckern gibts da nichts.
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