Magisk: Rooten ohne Reue

 

 

Magisk
Bild von Touge Tough Lizenz CC BY 2.0

 

Wer gerne Experimente mit seinen Android-Geräten betreibt, kennt das bestimmt: Ein gerootetes Gerät verwandelt sich gerne mal in einen nutzlosen Backstein. Dann ist die Frustration groß, denn ein mühsam eingerichtetes System ist dahin. Abhilfe verspricht Magisk.

Rooten immer schwieriger

Traditionell wurden Android-Geräte gerootet, indem, vereinfacht gesagt, der Bootloader entsperrt, ein Recovery-System wie TWRP und SuperSU installiert wurden. Mit Android 6  Marshmallow erhöhte Google die Sicherheit und verhinderte diese Methode, indem der su daemon in die Partition /system verschoben wurde. Dadurch wurde die Methode Systemless Root geboren, die ohne Änderungen an der System-Partition auskommt.

Mehr Sicherheit – weniger Freiheit

Mit einem weiteren Anziehen der Sicherheit durch Google SafetyNet arbeiteten viele Apps für Banking, sowie Netflix, PokemonGo und andere nicht mehr auf gerooteten Geräten. Einen ausführlichen technischen Hintergrund dieser Technik liefert ein Artikel von John Kozyrakis.

Hier setzt Magisk an. Es lässt beim Rooten des Geräts die System-Partition unangetastet und verhindert dadurch, dass SafetyNet erkennt, dass das Gerät gerooted ist. Somit funktionieren weiterhin alle Apps. Magisk erreicht dies, indem es alle Modifikationen virtuell maskiert und in den Bootloader schreibt.

Xposed Framework

Magisk erlaubt die Installation des Xposed Framework und seiner Module. Dieses Framework ist ein Grund warum Anwender heute noch ihre Geräte rooten möchten. Es erlaubt weitgehende Modifikationen am Android-Betriebssystem ohne dass ein CustomROM aufgespielt werden muss. Beliebte Module des Xposed Framework sind etwa GravityBox oder App Settings. Während sich mit GravityBox tiefgreifende Änderungen am Betriebssystem vornehmen lassen, dient App Settings zur Anpassung von Sprache, Schriftart und Auflösung bei installierten Apps und deren Widgets. Das Xposed Framework ist bis zu Android 7 Nougat verfügbar, eine Version für Android 8 Oreo ist in Arbeit.

Ausführliche Anleitung

Magisk kann aber noch mehr. So kann es beispielsweise den gerooteten Zustand eines Geräts maskieren und dieses so auch nach Außen als ungerooted erscheinen lassen. Sollte einmal etwas schief gehen, ist ein Magisk-Unistaller verfügbar, der das Gerät so hinterlässt wie es vor der Installation war. Eine ausführliche Anleitung zur Installation von Magisk hält die Webseite How-To Geek bereit.

 

 

Kommentare

4 Antworten zu „Magisk: Rooten ohne Reue“

  1. Avatar von eli148
    eli148

    Danke für die News.

    Sehr schade, dass es sich bei Smartphones so etabliert hat, dass User vollkommen bevormundet werden. Ich werde mir nicht sagen lassen, welche völlig legitimen Programme ich ausführen darf. Magisk werde ich auch nicht installieren, da ich bisher keine App habe, die wegen Root Probleme macht. Es ist nur erschreckend zu sehen, wie viel man mittlerweile auf sich nehmen muss, um sein „Smartphone“ so einzurichten, dass man vernünftig arbeiten kann.

    Gruß

    1. Avatar von Ferdinand

      So seh ich das auch. Aus diesem Grund möchte ich auch schon lange von Android weg und habe mir ein Librem 5 bestellt.

  2. Avatar von eckstein
    eckstein

    hier hört der spass auf Android läuft wunderbar auch ohne Google sogar …selbst wenn es Probleme geben sollte und das Smartphone gebant wird … Google whitelisted auch gerne gerootete Smartphones… die aussage das ein librem ne bessere alternative sei ist schlichtweg falsch…. zumindest

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich habe ja nicht behauptet, es sei die bessere Alternative. Das weiß ich ja erst, nachdem das Librem 5 (hoffentlich im Frühjahr 19) ausgeliefert wurde und ich eine Weile damit gearbeitet habe. Aber eine Alternative ist es für mich allemal.

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