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CUPS steht für das Common Unix Printing System und ist ein Open-Source-Daemon zum Drucken unter unixoiden Betriebssystemen. Ursprünglich von Michael Sweet entwickelt, wurde CUPS ab 2002 von Apple für macOS adaptiert. Im Jahr 2007 erwarb Apple die Rechte an CUPS von Sweet, der dann bis 2019 bei Apple angestellt war. Er verließ das Unternehmen aus Cupertino Ende 2019, um wieder eine eigene Firma zu gründen und seinen weiteren Verpflichtungen in der Community nachzukommen.
Drucker im Wandel
CUPS hat zwar in den letzten Jahren an Bedeutung verloren, da die Funktionalität von Druckern nicht mehr nicht mehr nur von externen Treibern abhängig ist. Aber auf CUPS verzichten kann Linux auch (noch) nicht. Wie Sweeet in einem Vortrag auf der diesjährigen Linux Plumbers Konferenz ausführt, soll künftig die Firmware im Drucker selbst die ganze Arbeit leisten, um einen Druckauftrag zu erledigen, nachdem das Gerät die Daten über IPP erhalten hat. Da dies aber von der korrekten Implementierung des Protokolls durch die Druckerhersteller abhängt, bleibt hier aufgrund früherer Erfahrungen noch einige Skepsis bestehen.
Fork wegen ausbleibender Commits von Apple
In den vergangenen Jahren lag die Zahl der Commits zu CUPS bei Apple immer zwischen 350 und 400. Für 2020 ist aber bisher lediglich ein Commit zu verzeichnen, der zwei Sicherheitslücken schließt und ein Update auf das aktuelle CUPS 2.3.3 bringt. Laut Sweet arbeiten aber noch mindestens zwei seiner Kollegen bei Apple an CUPS. Angesichts der unklaren Situation entschieden Michael Sweet und Till Kamppeter von OpenPrinting, einen zumindest vorübergehenden Fork des CUPS-Repository, der nun auf der GitHub-Präsenz von OpenPrinting zu finden ist. Dort sollen zumindest Fehler behoben und Patches für Distributionen veröffentlicht werden.
Printer Applications auf dem Vormarsch
Laut Kamppeter werden PPD-Dateien bald stark an Bedeutung verlieren und CUPS werde sie nicht mehr unterstützen. Sie werden, wie bereits oben erwähnt, durch Printer Applications ersetzt, die die nötige Software zur Kommunikation mit den Clients in den Geräten integrieren. Ob Apple reagiert und die CUPS-Entwicklung wieder Fahrt aufnimmt, bleibt abzuwarten. Durch den Fork auf OpenPrinting scheint die Unterstützung für Linux aber erst einmal gesichert.
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