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Ubuntus ZFS-Daemon Zsys ist in Version 0.5 erschienen und setzt neue Funktionen für das ZFS-Verwaltungstool von Canonical um, das die Ubuntu-Anwender mit der Veröffentlichung von 20.10 »Groovy Gorilla« am 22. Oktober erreichen wird. Damit soll ZFS on Root bei Ubuntu seine Einstufung als experimentell verlieren und die Verbesserungen nach 20.04 LTS zurückportiert werden.
Systemhelfer Zsys 0.5
Zsys dient im Hintergrund der Automatisierung von Snapshots und soll die Verwaltung komplexer ZFS-Dataset-Layouts ermöglichen, die Benutzerdaten und persistente Daten vom System trennen. Zudem ermöglicht es den parallelen Betrieb mehrerer ZFS-Systeme auf derselben Maschine und kümmert sich um die Bereitstellung der vorhandenen Snapshots (Datasets) im Dateimanager GRUB.
Snapshots und TRIM verbessert
Mit der neuen Version Zsys 0.5 wird TRIM bei SSDs auch beim Upgrade der Installation aktiviert. An gleicher Stelle wird ein Fehler in der Garbage Collection behoben, der zu einer Endlosschleife führen konnte. Zudem werden manuelle sowie die automatischen Snapshots bei der Installation, der Aktualisierung oder dem Löschen von Paketen per APT ausgesetzt, wenn der verfügbare freie Plattenplatz unter 20 Prozent sinkt.
Anwender sollen mit 20.10 zudem bessere Informationen über automatisch erzeugte Snapshots erhalten. Einen Überblick über alle Änderungen zu Zsys 5.0 bietet ein Eintrag auf Launchpad. Der Daemon beinhaltet noch keine der Änderungen, die für 20.10 in Sachen ZFS-Verschlüsselung geplant sind.
Vertiefte Hintergrundinformation
Ubuntu-Entwickler Didier Roche (DidRocks) hat in den letzten Wochen eine Reihe von bisher vier Blogeinträgen zu den Hintergründen von ZFS on Root bei Ubuntu seit 19.10 veröffentlicht. Diese gehen auch detailliert auf die Unterschiede zu herkömmlichem ZFS ein. Roche benennt dabei die üblicherweise als Snapshots bezeichneten Datensicherungen in Abgrenzung als Datasets.
Sicherlich zielt Canonical mit ZFS on Root in erster Linie auf den Enterprise-Markt, doch auch die Desktop-Anwender profitieren von der Entwicklung. Es bleibt also spannend, wie weit Canonical die Technik für den Desktop-Anwender vereinfachen wird.
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