Vom Rest das Beste – Woche 26

2-Wochen Rückblick

Woche 26 hat das Jahr in der Mitte geteilt. Interessant fand ich die Personalie der Woche: Jim Whitehurst, der Red Hat von 2007 bis 2019 bis zur Übernahme durch IBM als CEO vorstand, ist nach nur 14 Monaten als Präsident von IBM zurückgetreten. Das lässt viel Spielraum für Interpretation.

Distributionen

Die Woche bietet reichlich Updates bestehender Distributionen und einen interessanten Neuzugang. Dieser nennt sich rlxos (RelaxOS) und teilt sich unter anderem mit Fedora Silverblue das Attribut immutable, was für unveränderlich steht. Die von Grund auf entwickelte Distribution erreicht das mit einem nur lesbaren Root und einem Overlay-Dateisystem obendrauf. Ein YouTube zeigt dazu bewegte Bilder. Die Updates der Woche wurden mit dem auf Kodi 19.1 basierenden Mediacenter LibreELEC 10.0 Beta5 eingeläutet. Zwei Seiten von KDE vereint Q4OS. Die mit Plasma 5 und Trinity (KDE 3.5) ausgelieferte stabile Ausgabe Q4OS 3 Centaurus LTS 3.15 basiert auf Debian 10.10.

KaOS ist eine kleine aber feine Distribution, die stets die neueste Version der KDE-Desktop-Umgebung und andere Anwendungen bietet, die das Qt-Toolkit verwenden. Es ist die einzig mir bekannte Distribution, die bereits nutzbare Teile von Qt 6 ausliefert. Der neueste Schnappschuss der Rolling-Release-Distribution ist KaOS 2021.06, das KDE Plasma 5.22, neue visuelle Effekte und einen neuen Systemmonitor bietet. Mit Pop!_OS 21.04 stellt Linux-Notebook-Hersteller System 76 COSMIC vor, was für Computer Operating System Main Interface Components steht. Nitrux ist eine KDE nahestehende Distribution aus Mexiko, die in Ausgabe 1.5 neben Plasma 5.22 bereits Linux 5.13 ausliefert. Nicht zuletzt hat auch Deepin mit 20.2.2 eine neue Version vorgelegt, die einen neuen App-Store mitbringt.

Anwendungen

Wer im Urlaub mehr Zeit mit dem Nachwuchs verbringen möchte, kann die Kids mit dem preisgekrönten Tux Paint in Version 0.9.26 spielerisch an freie Software heranführen. Fürs Büro gab es gleich zwei Updates von Collabora. Neben Collabora Office 21.06 erblickte auch Collabora Online mit CODE 6.4.10 das Licht der Welt. Mit Darktable 3.6 erhielt der Open-Source RAW Image Editor viele neue Funktionen. OpenZFS 2.1 kommt mit Linux 5.13 und führt unter anderem das lange erwartete dRAID (Distributed Spare RAID) ein. Für Spielernaturen hat Valve Proton 6.3-5 veröffentlicht, das Fortschritte beim Video-Rendering bringen soll. Derweil ist Wine 6.12 besser für Windows-Games gerüstet. PipeWire wurde auf v0.3.31 aktualisiert und bringt neue PulseAudio-Module mit.

KDE darf natürlich auch in dieser Woche nicht fehlen. Nate Graham bietet wie immer den Überblick über die aktuelle Entwicklung. Wer mit einem Dock für Plasma liebäugelt, kann sich das Beta-Release von Latte Dock v0.10 anschauen. Auch für Android gibt es eine gute Nachricht, wie GNU/Linux.ch zu berichten weiß, denn mit dem zwar nicht neuen, aber trotzdem recht unbekannten Fdroidcl lassen sich alle per F-Droid installierten Android-Apps vom Desktop aus mit nur einem Befehl auf dem Smartphone aktualisieren.

Lesestoff

Wer schon immer wissen wollte, wie das dezentralisierte Internet funktioniert, findet auf Hackernoon jetzt eine Antwort. BusinessInsider macht sich dagegen Sorgen um Nachwuchs bei den Kernel-Entwicklern und die Nachfolge von Linus Torvalds. Geburtstag hat diese Woche das BitTorrent-Protokoll, es wird 20. Mein Lieblings-Blogger Dedoimedo hat sich derweil in dieser Woche mit der Konfiguration des Plasma-Desktops für Neueinsteiger beschäftigt.

Das war’s für heute. Nun starten wir durch in die zweite Jahreshälfte. Bleibt schön gesund!

Kommentare

4 Antworten zu „Vom Rest das Beste – Woche 26“

  1. Avatar von Charon
    Charon

    Ich teste zur Zeit Pop!OS 21.04 habe eine Frage. Auf Github steht das es zum größten Teil in JavaSkript geschrieben sei, gilt dies nicht als unsicher?

    Über eine Antwort würde ich mich freuen!

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Pop!OS besteht zum größten Teil aus dem aus was Ubuntu auch besteht. C, C++ usw.
      Ich weiß nichts darüber ob und zu welchen Zwecken Pop!OS zusätzlich auch JavaScript einsetzt.

      JavaScript wird meistens auf Internetseiten eingesetzt um dann auf den Rechnern der Seitenbesucher ausgeführt zu werden. Deshalb steht JavaSkript im Ruf potentiell unsicher zu sein. Das würde aber auch für jede andere Programmiersprache gelten, wenn sie so eingesetzt würde. Das öffnen eines E–Mail Anhangs aus unbekannter Quelle birgt ja auch einige Gefahren. https://de.wikipedia.org/wiki/JavaScript

      Zu PopOs siehe hier. 😉

      1. Avatar von Charon
        Charon

        Danke für die Rückmeldung!

      2. Avatar von kamome
        kamome

        Da JS aber nun mal diese Funktion inne hat, ist es schon richtig, das (im Webbrowser auf öffentlichen Seiten) mit Sicherheitsproblemen in Verbindung zu bringen (vermutlich nicht in Pop!OS):
        https://cve.mitre.org/cgi-bin/cvekey.cgi?keyword=javascript
        Keins dieser Probleme hast du – vermutlich, habe sie nicht alle studiert 😉 wenn Du konsequent JS blockierst (außer auf Seiten, auf denen Du vom Hoster bis zum Web-Entwickler allen Instanzen vollkommen vertrauen kannst – menschlich wie fachlich (also auch in der Verteidigung gegen Angreifer)!).

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