Vom Rest das Beste – Woche 25

2-Wochen Rückblick

Woche 25 lief eher verhalten ab, nicht nur was das Wetter angeht, sondern auch in Linux. Die beginnende Ferienzeit macht sich bereits bemerkbar. Das Interessanteste in dieser Woche war für mich neuer Lesestoff aus verschiedenen Bereichen des Computings. Doch dazu später mehr.

Bei den Distributionen war es sehr ruhig. Lediglich das auf Debian Testing basierte SparkyLinux vermeldet die Freigabe von Sparky 2021.06. NixOS weist darauf hin, dass sein Minimal-ISO jetzt zu 100 % reproduzierbar ist. Auch Mobile NixOs weiß Fortschritte zu vermelden.

Fitness-Tracker für Linux

Im Bereich Anwendungen war etwas mehr Bewegung. Mozilla hat Firefox 89.0.2 einem nicht geplanten Update unterzogen, um Linux-Anwender vor einem möglichen Einfrieren des Browsers zu bewahren. Der persönliche Finanzmanager KMyMoney wurde in Version 5.1.2 freigegebenen. MyGNUHealth, das mittlerweile unter dem Schirm von KDE entwickelt wird, erreichte in dieser Woche eine stabile Version 1.0 und ist damit die einzig mir bekannte freie Software für Fitness-Tracker für den Desktop und mobile Geräte wie das PinePhone.

ODF 1.3 standardisiert

Tor Browser 10.0.18 für Linux, Android, macOS und Windows bringt wichtige Security-Updates und aktualisiert Tor auf Version 0.4.5.9. Die Document Foundation berichtet über die Standardisierung von OpenDocument Format 1.3. Damit lassen sich unter anderem Dokumente digital signieren und XML-Dokumente über den OpenPGP-Standard verschlüsseln. Für die Gamer unter uns mag interessant sein, dass es zumindest heute noch die Shadowrun-Trilogie kostenlos gibt.

Konsole merkt sich SSH-Zugang

Bei KDE ging am Freitag die Entwickler-Konferenz Akademy 2021 zu Ende. Nate Graham weiß in seinem Blog zu berichten, dass weiter an der Integration von Wayland gearbeitet wurde und dass der Terminal-Emulator Konsole ein Plugin erhielt, um die Zugangsdaten für SSH-Sitzungen zu speichern. Mehr zu Graham und seiner Rolle bei KDE verspricht ein Interview mit Blogger Dedoimedo. Das virtuelle Keyboard Maliit 2 ist jetzt in der User-Edition von KDE neon zu finden.

Auf die Augen und die Ohren

Und schon sind wir beim Lesestoff für den Sonntag oder den bevorstehenden Urlaub. Es gab diese Woche reichlich Auswahl. Wer schon immer wissen wollte, wie man Markdown nach HTML oder Docx nach PDF konvertiert, dem sei der Einstiegsartikel zu Pandoc ans Herz gelegt. Das Betriebssystem Haiku ist schon lange in Entwicklung und strebt einer ersten stabilen Veröffentlichung zu. Wer mehr über den Werdegang dieser Distribution abseits von Linux erfahren möchte, dem sei The Dawn of Haiku OS empfohlen. Einen Blick unter die Motorhaube von PipeWire erlaubt der Artikel PipeWire Under The Hood. Eine ruhige Hand braucht, wer sein PinePhone »Brave Heart« mit einem dritten GByte RAM versehen will. Dabei steht dieser Blogeintrag hilfreich zur Seite. Die Bachelor-Arbeit von Student Sambhav Saggi dreht sich um Freie Software und Ökonomie. Mit einem Schmunzeln sollte man Brian Lundukes alljährliche Kolumne Linux Sucks unter der Überschrift The End of Linux is Nigh betrachten, die auch in diesem Jahr nicht live, sondern online vorgetragen wird.

Und damit auf in die Woche, die das Jahr in der Mitte teilt. Bleibt gesund!

Kommentare

6 Antworten zu „Vom Rest das Beste – Woche 25“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Und PostmarketOs hat die 300 überschritten.
    https://tuxphones.com/static/counter/

    1. Avatar von Ferdinand

      Schön, ich schreibe gerade an einem Artikel über pmos für das Linux Magazin. Schade ist, dass pmos zwar von so vielen Geräten booten kann, aber lediglich etwas mehr als ein Dutzend es zur Community-Betreuung geschafft haben. Hier kommt Martijn Braams Artikel Do you really want Linux phones ins Spiel.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Ich sehe das gerade umgekehrt.
        Luc Verhaegen began 2012 und es hat dann noch bis 2017 für Etnaviv und bis 2018 für Lima gedauert, bis die ersten freien Grafik Treiber auf ARM verfügbar waren. Seit dem geht es immer schneller voran.

        Es sind zig Millionen Zeilen Code in einem Android Kernel die nie in den mainline linux kernel gelangt sind. Das alles gilt es jetzt aufzuholen wenn man ein freies System haben möchte.
        Ein paar dutzend Leute haben die letzten 3 Jahre hier doch ganz enormes geleistet. Neben der Unterstützung für das Librem5 und pinephone erhielt der Qualcomm MSM8916 mainline Unterstützung.

        Die Community-Betreuung ist lediglich das Aushängeschild für ca 90 devices die jetzt nahezu mailine laufen. Aber allein die letzten 3 Wochen sind das Xiaomi Mi Note 2 und das OnePlus 6 zur Community-Sparte hinzugekommen.
        PostmarketOS ist ein Hackertool und eine Distribution zugleich.
        Das „Linuxphone“ wird noch einige Zeit eine Baustelle bleiben. Aber der Abstand zu Android verringert sich täglich.

        1. Avatar von Ferdinand

          Anhand welcher Liste kommst Du auf 90 Community-Geräte? Die Liste im Wiki weist gerade mal 14 Geräte aus.

          1. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Bei den ca. 90 devices habe ich von der mainline Unterstützung gesprochen und beziehe mich auf diesen Artikel.

            Looking at the table of device compatibility for postmarketOS, not only over 300 devices are booting, but 89 already feature full mainline Linux support, and another 31 claim a partial mainline status, meaning either work-in-progress or at least feasible mainline porting, bringing this number to 120 total candidates for „true Linux“ support.

            Ohnehin wird es auch noch Kameratreiber brauchen bis das ein oder andere alt Gerät für den Alltag attraktiv wird. Aber vor Kurzem konnte man noch nicht einmal telefonieren.
            Ich halte es deshalb für durchaus möglich, dass in etwa einem Jahr jemand aufbereitete Phones mit echtem Linux und PostmarketOS anbietet, ähnlich wie es /e/ mit seinen Google befreiten phones macht.

  2. Avatar von Nils
    Nils

    Danke für den pandoc Artikel. Wird gleich mal durchgelesen und vermutlich mit ein oder zwei Zitaten in meine Master Arbeit einfließen.
    Es ist schon wirklich toll, was man mit pandoc aus einer Markdown Datei machen kann. Für mich ein tolles Beispiel für persönliches Single Source Publishing.
    Vielleicht sollte ich mal schauen, warum die pandoc Version bei Fedora über ein Jahr alt ist. Das bin ich nicht gewöhnt von Fedora. Und die Änderungen lesen sich laut Github doch recht nett. Na mal schauen.

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