Vom Rest das Beste – Woche 17

Vom Rest das Beste – Woche 17
Vom Rest das Beste

Woche 17 liegt hinter uns und hat die Arbeitnehmer um einen Feiertag betrogen. Dafür knickt endlich die Pandemie leicht ein. Nicht eingeknickt ist dagegen Greg Kroah-Hartman in seiner recht schroffen Antwort an die Studenten der Universität von Minnesota, die vorsätzlich fehlerhafte Patches, die teilweise auch eine Sicherheitsgefährdung darstellten, an die Kernel-Mailingliste schickten, um die Sicherheit von FLOSS Projekten und hier im Speziellen die des Kernels zu testen. Im gleichen Zusammenhang hat die Universität ein ausführliches Papier (PDF) veröffentlicht, dass die Ziele der Studie und die einzelnen Patches in allen Einzelheiten erläutert.

Linux wird in diesem Sommer 30 Jahre alt und in diesem Zusammenhang hat Linus Torvalds dem Drupal-Entwickler und Betreiber der einst legendären Webseite KernelTrap, Jeremy Andrews ein lesenswertes Interview gegeben, dessen erster Teil in dieser Woche veröffentlicht wurde.

Distributionen

Bei den Updates für Distributionen erschienen diese Woche Version 37.0 Beta des minimalistischen Debian-Ablegers 4MLinux sowie das Gentoo-basierte Calculate Linux 21. OpenBSD feiert mit Version 6.9 die fünfzigste Veröffentlichung des Projekts. Canonical gab in dieser Woche mit »Impish Indri« den Namen von Ubuntu 21.10 bekannt, dass am 14. Oktober erscheinen soll. Indri ist eine Lemurenart. Die anonymisierende Distribution Tails bittet um Mithilfe beim Testen der nächsten Version Tails 4.19, die als Beta-Version vorliegt. Mit 4.19 am 1. Juni ändert sich die Art und Weise, wie sich Tails mit dem TOR-Netzwerk verbindet. Also bitte möglichst viel testen.

Das Projekt The Trinity Desktop, kurz Trinity oder TDE, arbeitet weiter an lebenserhaltenden Maßnahmen für KDE 3.5. Gerade wurde TDE R14.0.10 veröffentlicht. Wenn wir schon bei KDE sind: Kdenlive 21.04 führt unter anderem Konvertierung von Sprache in Text für Untertitel ein. App Images und Flatpaks gibt es auf der Projektseite, falls eure Distribution die neue Version noch nicht anbietet.

KDE-Community in Zahlen

Die Adventures in Linux and KDE von Nate Graham bieten in dieser Woche wieder reichlich Lesestoff, KDE-Entwickler Carl Schwan schaut sich die KDE-Community in Zahlen an und befinde das Projekt gut aufgestellt. Zudem hat er ein Redesign des Plasma Calendar begonnen. Plasma Mobile veröffentlicht ein Update aus den Monaten März und April mit einer großen Zahl an Verbesserungen. Der Blogger Igor Ljubuncic aka Dedoimedo findet, Plasma Desktop sei der Konkurrenz meilenweit voraus und ich widerspreche ihm da bekanntermaßen nicht. Zu guter Letzt zeigt sich das immer noch zu wenig bekannte KDE Connect mit neuer Webseite. Um noch kurz bei den Blogger-Kollegen zu bleiben: Gerrit vom Curius-Blog befindet, Debian habe sich in zu vielen Alternativen verzettelt.

CC Search, die Bildersuchmaschine des Projekts Creative Commons für Bilder mit CC0-Lizenz wird in WordPress integriert und damit vor dem sicheren Ende bewahrt. Damit bleibt eine freie Alternative zu Bilderdiensten wie Unsplash und anderen, die in den letzten Jahren ihre Lizenz geändert haben, erhalten.

Und sonst noch…

Die Gerüchte um einen bevorstehenden Börsengang von SUSE haben sich konkretisiert und sollen bis Ende Juni umgesetzt werden. The Document Foundation hat den jährlichen Report LibreOffice 2020 veröffentlicht. GNOMEs GUADEC 2021 Konferenz findet zum zweiten Mal virtuell vom 21. bis 25. Juli statt. Als ähnlich langlebig wie Corona erweisen sich Meltdown&Spectre. Forscher an der University of Virginia und der University of California San Diego haben mehrere neue Varianten von Spectre-Angriffen (PDF) entdeckt, die nicht durch bestehende Spectre-Mitigations geschützt sind und dazu führen könnten, dass sowohl Intel- als auch AMD-CPUs Daten über Micro-Op-Caches leaken.

Kommentare

12 Antworten zu „Vom Rest das Beste – Woche 17“

  1. Avatar von Pete
    Pete

    Am 1. Mai wurde noch eine neue Entwicklungsversion des DTP-Programms Scribus veröffentlicht. Bitte nicht vergessen.

    https://www.scribus.net/scribus-1-5-7-released/
    https://w.scribus.net/wiki/index.php/1.5.7_Release

    1. Avatar von Ferdinand

      Danke für die Ergänzung.

  2. Avatar von IchAuchMal
    IchAuchMal

    „Woche 17 liegt hinter uns und hat die Arbeitnehmer um einen Feiertag betrogen“
    Der Autor sollte mal die Definition des Begriffes ‚Betrug‘ in gängigen Nachschlagewerken recherchieren. Die Verwendung des Betrugsvorwurfs ist genauso inflationäre wie der Diktatur- oder Nazi-Vorwurf.

    Es gibt keinen Feiertagsbetrug, es gibt einfach Arbeitgeber- und Arbeitnehmerjahre. Das niveliert sich über die Jahre.
    Wenn man der Logik des Artikels folgt werden in ‚Arbeitnehmerjahren‘ die AG um die Arbeitsleistung ihrer Mitarbeiter betrogen … oder ???

    1. Avatar von Ferdinand

      Man muss nicht alles auf die Goldwaage legen, ich denke, die allermeisten Leser verstehen, was gemeint ist.

      1. Avatar von IchAuchMal
        IchAuchMal

        Betrug ist ein Straftatbestand. Mit solche Begriffen sollte man vorsichtig umgehen.
        Was die allermeisten Leser hier verstehen oder nicht verstehen – das frage ich mich manchmal.

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Betrug ist ein Straftatbestand.

          In der Juristerei – der Hauptteil der Welt spielt sich glücklicherweise außerhalb dieser ab! (Und dort muss es kein Straftatbestand sein.)

          1. Avatar von IchAuchMal
            IchAuchMal

            Damit keine Verwechselung möglich ist sollte man sich dann einen anderen Begriff wählen.
            Die deusch Sprache ist sehr mächtig.
            Aber dann ist der Clickbating-Effekt nicht mehr so wirksam und das ist schlecht fürs Geschäft.

            Das läuft hier (und nicht nur hier) so ein bisschen wie bei der Yellow Press.

          2. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Das ist „Der Tag der Arbeit“. Und wenn da nicht die Arbeit ausfällt weil ohnehin frei ist, dann fühlt man sich als Arbeitnehmer betrogen.
            Hier geht es um die Arbeiterehre. Man fühlt sich um die sich jährlich wiederholende Demonstration der kollektiven Arbeitsniederlegung betrogen.
            Aber das sich betrogen fühlen ist juristisch völlig uninteressant.
            Was du meinst ist die Bezichtigung einer Person.
            Da sollte man tatsächlich Zurückhaltung üben, denn Betrug ist ein klar umrissener Begriff und nicht jeder der gelogen und dein Geld an sich gebracht hat, hat auch betrogen.
            Dann müssten ja alle Geschäftemacher in den Knast. Man sollte sich also hüten Personen öffentlich zu betiteln, wenn der gewählte Begriff nicht juristisch korrekt gewählt und beweisbar ist.

          3. Avatar von kamome
            kamome

            Damit keine Verwechselung möglich ist sollte man sich dann einen anderen Begriff wählen.

            Kann die Jurisprudenz ja tun …

        2. Avatar von Pete
          Pete

          Ich fand den Einstieg in den Artikel lustig. Das juristisch Schlimmste, was passieren kann, ist übrigens, dass die „Woche 17“ den Autor wegen Verleumdung verklagt. Ich vermute aber, dass die „Woche 17“ den Spaß gut mittragen kann, da sie ja weiß, dass sowohl „Woche 16“ und „Woche 18“ wegen des geklauten 1. Mai neidisch auf sie sind.

  3. Avatar von Moritz
    Moritz

    Finde das gut, dass dir Uni gebannt wurde. Warum forscht man auch so einen Unfug..

    PS: »Impish Indri« ist der Name von 21.10 🙂

    1. Avatar von Ferdinand

      Zahlendreher sind meine Spezialität 🙂

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