Ubuntu Nextcloud Hub Appliance für Raspberry Pi 4

Ubuntu Appliance

Nextcloud ist schon lange ein viel genutzter Dienst auf dem Raspberry Pi, das Interesse steigt mit jeder neuen Version des Single-Board-Computers. Die seit August 2020 verfügbare Ubuntu Nextcloud Appliance wurde jetzt einem Update unterzogen, um die Nutzererfahrung auf dem Raspberry Pi 4 und weiteren 64-Bit ARM-Geräten weiter zu komplettieren.

Ubuntu Appliances

Zunächst: Was ist eine Ubuntu Appliance? Ubuntu Appliances gibt es für verschiedene Anwendungen, sie sind eine vorkonfigurierte Zusammenstellung von Canonicals Embedded-Variante Ubuntu Core, das automatisch aktualisiert wird und jeweils einer Anwendung, die als Snap-Paket integriert ist. Diese Appliances bieten sich von daher ideal für ARM-Geräte wie den Raspberry Pi, für Geräte im Internet der Dinge oder etwa einen Intel NUC an, sofern keine Vorbehalte gegen Ubuntu oder Snaps bestehen. Damit vereinfacht sich das Betreiben eines Dienstes wie Nextcloud enorm, da wenig technikaffine Anwender sich nicht gleich zu Beginn mit dem Aufsetzen und der Administration eines Servers auseinandersetzen müssen.

Mit Collabora Online komplettiert

Was der Ubuntu Nextcloud Appliance für Raspberry Pi und andere ARM-Geräte bisher fehlte, war die Integration einer ARM-kompatiblen kollaborativen Office-Suite. Diese wurde nun in Form von Collabora Online integriert. Das versetzt den Anwender in die Lage, Videoanrufe zu führen, Dokumente freizugeben und mit anderen gemeinsam zu bearbeiten.

Mehr Potenzial für Privat und Unternehmen

Damit erweitert sich das Potenzial des Raspberry Pi nicht nur im privaten Bereich, sondern auch für die Verwendung im Unternehmen. Mit der wachsenden Verfügbarkeit von 64-Bit-ARM-Geräten im Bereich der Unternehmensserver werden auch größere Organisationen von der Verfügbarkeit dieser Plattform profitieren. Eine Anleitung zum Aufsetzen der Nextcloud Hub Appliance bietet Canonical.

Kommentare

10 Antworten zu „Ubuntu Nextcloud Hub Appliance für Raspberry Pi 4“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Hat Snaps nicht auch die Fähigkeit den Kernel teilweise zu erneuern ohne Neustart?
    Angesichts von Millionen ungewarteten und unsicheren IoT Geräten die im Netz werkeln ist das eine wichtige Innovation.

    1. Avatar von Jochen Geyer
      Jochen Geyer

      Hat Snaps nicht auch die Fähigkeit den Kernel teilweise zu erneuern ohne Neustart?

      Eigentlich 2 verschiedene Technologien.
      Das was du meinst ist Kernel Livepatching. – Verschiedene Distributoren verwenden da eigene Brandings für.
      Aber da Canonical seine Nischenlösung snap(-store) pushen will (oder muss), verpacken die das (auch noch) als snap.

      Angesichts von Millionen ungewarteten und unsicheren IoT Geräten die im Netz werkeln ist das eine wichtige Innovation.

      Eigentlich schon, aber a) Canonical, b) snap greift auf den proprietären snap-store zurück, ist also nur bedingt vertrauenswürdig und c) können andere Distributionen IoS¹ bereits länger, obendrein besser.

      ¹ Wenn man die Legitimität IoS nicht von Anfang an bezweifelt.

      Kurz: Auch dafür braucht es Canonical nicht.

      1. Avatar von kamome
        kamome

        Das heißt „iOS“ 😉 Im Ernst, soll das „IoT“ heißen (auf einer deutschen Tastatur ein unwahrscheinlicher Vertipper, und gleich zwei mal)?

        1. Avatar von Jochen Geyer
          Jochen Geyer

          „IoT“ ist Cyber-, oder auch Industriesprech, mit beiden Interessenvertretern möchte ich nichts zu tun haben.

          Zur Auflösung: IoS = Internet of Shit, was das kaputte Ökosystem ziemlich gut umschreibt.

  2. Avatar von Jochen Geyer
    Jochen Geyer

    Was der Ubuntu Nextcloud Appliance für Raspberry Pi und andere ARM-Geräte bisher fehlte, war die Integration einer ARM-kompatiblen kollaborativen Office-Suite. Diese wurde nun in Form von Collabora Online integriert. Das versetzt den Anwender in die Lage, Videoanrufe zu führen, Dokumente freizugeben und mit anderen gemeinsam zu bearbeiten.

    Weder Nextcloud, noch Collabora Online ist von Canonical.Canonical verwendet lediglich die Software anderer Projekte, klebt das eigene „Logo“ drauf und erstellt Pakete.
    Immerhin besteht zumindest durch die Begebenheit, dass die Software eben nicht von Canonical kommt, eine gewisse Chance, dass diese problemfrei funktioniert.

    Einzig gemeinsam ist beiden Firmen, sie haben ihren Firmensitz in UK.

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Ja, ich lehne die Lizenzierung von Canonical’s Snap Shop auch ab.
      Außerdem halte ich sowohl flatpak als auch snap für kritisch wenn nicht jedes Paket auch weiterhin einzeln Maintaint wird.
      Ist es mit der Menschheit nicht auch so, dass alles was nicht unabhängig gesichtet wird bzw. nicht wenigstens hinterher öffentlich nachvollziehbar bleibt, zu einem gewissen Grad zur Inkorrektheit neigt?
      Davon aber mal abgesehen stellt m.M.n. das was Canonical hier macht schon eine Innovation dar. Es ist praktisch und es behebt enorme Sicherheitsprobleme mit ungewartetem Zeug.
      Wenn du was ähnlich Praktisches hast, es muss auch nicht morgen sein ich hab da keine Eile, dann geb mir hier einfach irgendwann den passenden Link dazu. Das wäre nett.

      1. Avatar von Jochen Geyer
        Jochen Geyer

        Davon aber mal abgesehen stellt m.M.n. das was Canonical hier macht schon eine Innovation dar.

        Du übersiehst aber, dass Canonical ziemlich spät dran ist.
        Denn es gibt bereits seit einiger Zeit von anderen Distributoren Lösungen zu IoS/Enbeded/Edge Computing.

        Links dazu dann weiter unten.

        Es ist praktisch und es behebt enorme Sicherheitsprobleme mit ungewartetem Zeug.

        Keine Frage, die meisten Hersteller von IoS Devices werfen ihre Hardware so billig auf den Markt, ohne überhaupt Updates geplant zu haben.
        Im Zweifelsfall wird von diesen Herstellern auf die nächste Generation der IoS Devices verwiesen, denn Verkaufen lohnt sich aus Sicht der Hersteller mehr, als Support und Produktpflege.

        Wenn du was ähnlich Praktisches hast, es muss auch nicht morgen sein ich hab da keine Eile, dann geb mir hier einfach irgendwann den passenden Link dazu. Das wäre nett.

        Das kann ich sofort beantworten.

        Um nur einige Projekte zu nennen.

        Ich finde es schade, dass Canonical als Innovationstreiber herausgestellt wird, obwohl viele Distributionen/Projekte dieses Thema bereits sehr viel früher bearbeitet haben.

        1. Avatar von no one
          no one

          Die Snaps sind schon recht praktisch, weil man da alles als integrierte Lösung kriegt. Da ist in dem einen Nextcloud-Snap-Paket alles drin, Webserver, Nextcloud, Datenbank und LetsEncrypt. Dazu ist alles irgendwie vorkonfiguriert oder über ein simples CLI zu bedienen. Das macht alles relativ einfach, ist natürlich aber auch unflexibel.

          Selbst nutze ich aktuell Fedora IoT mit Podman/Docker-Cotainern für meine Nextcloud. Das funktioniert auch und automatische Updates zu skripten ist kein Hexenwerk, insgesamt ist das aber schon etwas umständlicher.

          1. Avatar von Jochen Geyer
            Jochen Geyer

            Die Snaps sind schon recht praktisch […]

            Aber Serverseitig weder freie, noch offene Software und damit ist die Diskussion auch bereits beendet.

            Ich bin nicht gewillt, Anbietern zu vertrauen, die Linux nicht verstanden haben, und deren einziges Interesse der Profit ist.
            Wenn du so abgestumpft bist, darfst du eben nicht auf Gegenliebe hoffen.

        2. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Danke für die Links!

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