Ubuntu liefert ZFS im Installer nach

Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine«

Als kürzlich die Beta-Version von Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« ohne ZFS-Integration für die Root-Partition erschien, war Skepsis angebracht. Jetzt hat Canonical die Funktion jedoch nachgeliefert. Am vergangenen Freitag wurden die Patches dem Ubiquity-Installer hinzugefügt. Derzeit wird die Funktion noch als experimentell bezeichnet und ist nicht für Produktivsysteme geeignet.

Ubuntu liefert ZFS nach

Damit erfüllt Canonical ein Versprechen, das bereits 2016 von Mark Shuttleworth gegeben wurde. Ab Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« lieferte Ubuntu den ZFS-Treiber als Kernelmodul mit, das nur bei Bedarf geladen wird. Bereits seit einigen Jahren unterstützt Canonical ZFS für Container, auf Servern und in der Cloud. Jetzt schickt sich Ubuntu an, als einzige Linux-Distribution ZFS für den Desktop direkt im Installer anzubieten.

ZFS für jedermann

Damit soll es bei einer Neuinstallation sehr einfach sein, das ZFS-Dateisystem zu nutzen. Während der Installation steht die Option im Reiter für die Installationsmethode zur Verfügung. Hier ist lediglich ein Haken zu setzen und die Installation fährt wie gewohnt fort. In der Folge soll ein ZFS-Pool aufgesetzt werden, der über den bei Canonical zur leichteren Handhabung von ZFS erstellten System-Daemon Zsys über Datasets gesteuert werden kann.

Zsys erlaubt einfache Steuerung

Zsys ermöglicht den parallelen Betrieb mehrerer ZFS-Systeme auf derselben Maschine, automatisierte Snapshots, die Verwaltung komplexer ZFS-Datensatzlayouts, die Benutzerdaten und persistente Daten vom System trennen, und einiges mehr. Für 19.10 wird Zsys allerdings noch nicht vollständig funktional sein.

Kein Glück in Virtualbox

Ich habe versucht, mit dem Snapshot von Ubuntu vom vergangenen Sonntag eine Installation per ZFS zu erstellen. Zumindest in Virtualbox scheiterte dies bei mehreren Versuchen spätestens beim Schreiben des Bootloaders. Ich werde in den nächsten Tagen einen Versuch auf realer Hardware starten und weiter berichten.

Kommentare

6 Antworten zu „Ubuntu liefert ZFS im Installer nach“

  1. Avatar von axt

    UserManual.pdf von VBox 6.1.0b1 hat lediglich einen Absatz zu einem Bug bei Solaris10x86-Hosts, sonst nix zu ZFS. Was nicht heißen muß, daß es bei VMs nicht funktionieren kann. Ich glaub’s zwar nicht, aber testen kannst Du’s ja. 😉

    Wer das bei Ubuntu-Derivaten unbedingt haben will, muß also erstmal Ubuntu Eoan installieren (orneee…) und dann ein sinnvolles DE hinterher. ]:-)

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich habe mittlerweile auf bare metal getestet. Merkwürdigerweise sieht’s da noch schlechter aus als auf Vbox. Wenn man ZFS anhakt und dann schaut, was gemacht werden soll, so soll sda mit ext4 erstellt werden. Bei Vbox waren wenigstens der Partitionsvorschlag und die Formatierung korrekt und scheiterte erst bei der Installation des Bootloaders.

  2. Avatar von edelwit
    edelwit

    Mit dem neuen Ubiquity-Installer 19.10.16, den man im Installationsmedium upgraden kann geht es jetzt.

    1. Avatar von Ferdinand

      Danke für die Info. Ich kann bestätigen, dass es auf bare metal jetzt installiert, in vbox landete ich dagegen nach dem Reboot in Memtest, der sich nicht beenden ließ. Auf bare metal ist nach dem Reboot zsys nicht installiert. Ich schau jetzt mal weiter, hab nicht allzuviel Plan von ZFS bisher.

  3. Avatar von Uwe
    Uwe

    ….ZFS für Container, auf Servern und in der Cloud.

    Also im Prinzip geeignet für Datenverarbeitung ausserhalb meiner 4 Wände und es (ZFS) kann mir als Nur-Linux-Nutzer egal sein, da alle meine Daten hier
    (no Server, no Cloud) bleiben. Richtig?

    1. Avatar von Ferdinand

      Mit 19.10 kommt ZFS bei Ubuntu auch für den Desktop, also auch für dich. Es gibt allerdings genug Leute, die ZFS am Desktop für Unsinn halten.

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