Ubuntu entfernt PopCon

32-Bit Plattform
Bild: Old painted Ubuntu logo on wood planks | Quelle: blumblaum | Lizenz: CC BY 2.0

PopCon steht für Popularity Contest und ist ein Debian-Paket, was der Installer der Distribution während der Installation von Debian als Opt-in-Option anbietet.

Für Entwickler wichtige Daten

Wenn sich ein Anwender für PopCon entscheidet, wird per Cronjob einmal wöchentlich ausgewertet, welche Anwendungen auf diesem Rechner wie häufig genutzt wurden. Diese Liste wird anonymisiert an einen Debian-Server gesendet und die Entwickler ziehen daraus Schlüsse über die Popularität der ausgelieferten Anwendungen.

Auch bei Ubuntu

Ubuntu nutzt PopCon ebenfalls seit Ubuntu 6.10 »Edgy Eft«. installiert es ungefragt, aktiviert es aber nicht. Dazu muss der Anwender entweder in System | Administration | Statistik einen Haken bei Übermittle statistische Informationen setzen oder per CLI den Befehl sudo dpkg-reconfigure popularity-contest ausführen.

Schon länger kaputt

Weder Front- noch Backend des Pakets haben in den letzten Ausgaben von Ubuntu seit 18.04 LTS funktioniert, die generierte Liste ist längst nicht mehr aktuell. Jetzt hat sich Canonical entschieden, PopCon in künftigen Veröffentlichungen nicht mehr auszuliefern. Es verbleibt im Repository, wo es allerdings kaputt keinen Sinn ergibt.

Ein Grund mag sein, dass der Dienst schon länger kaputt ist, ohne dass sich jemand darüber beschwert hat. Ein anderer Grund ist vermutlich in der Bevorzugung von Snap durch Canonical zu sehen. Denn dort wird weiterhin getracked, welche Pakete für welche Distribution heruntergeladen werden.

Ohne explizite Zustimmung

Mit dem proprietärem Snap-Store muss man die Anwender auch nicht mehr fragen oder gar offenlegen, was genau getracked wird. Debian macht es richtig, indem es die Anwender fragt, und tut dies im Installer, sodass zumindest jeder Anwender über das Paket informiert ist.

Warum Ubuntu das nicht ebenso gemacht hat, weiß ich nicht. PopCon zu installieren, ohne dass der Anwender davon weiß ist ein gutes Konzept zum Scheitern. Kaum einer kannte oder benutzte den Dienst. Daten sammeln ohne explizite Einwilligung der Anwender, wie das im Snap-Store geschieht, geht jedenfalls gar nicht.

Kommentare

17 Antworten zu „Ubuntu entfernt PopCon“

  1. Avatar von Carine
    Carine

    Vielen Dank für die Info. Das ist ein guter Grund auf Linux Mint umzusteigen, vielleicht sogar LMDE… muss ich mal testen

    1. Avatar von Detlef S
      Detlef S

      Linux Mint basiert auch auf Ubuntu, es hat nur einige Eigenentwicklungen mit an Bord.

  2. Avatar von chris_blues

    Bei Debian wird es ebenfalls installiert. Man wird dann während der Installation gefragt, ob man es aktivieren möchte.

    1. Avatar von Ferdinand

      Das steht genauso im ersten Satz des Artikels. In die Überschrift hat es leider nicht reingepasst 🙂

  3. Avatar von Andree
    Andree

    Die erfassen doch trotzdem welche Distribution was lädt auch wenn man Mint benutzt.
    Nach der Snapstore Geschichte habe ich Ubuntu endgültig den Rücken gekehrt.
    Hatte bis zuletzt Linux Mint genutzt aber da Mint auf Ubuntu aufsetzt ist es das selbe in Grün.
    Arch habe ich keine Lust mehr die Ständige Frickelei und rumgebastel.
    Debian und CentOS sind zu alt Fedora ist mir die Laufzeit nicht lange genug.
    Hatte damals ne Zeit openSUSE Leap 42.1-42.3 genutzt das lief schon Super aber lange Bootzeiten hatte es weswegen ich damals zurück ging zu Mint.
    Habe jetzt Tumbleweed drauf und bis jetzt bin ich Glücklich nur Geary läuft da unter KDE nicht kommt immer ne lange Fehlermeldung also muss ich erst einmal Thunderbird wieder nehmen.
    Und wenn es weiter so läuft wie bisher bleibe ich bei openSUSE und werde nicht mehr Wechseln.

    1. Avatar von Naja
      Naja

      „keine Lust mehr die Ständige Frickelei und rumgebastel“

      Ob du dann mit Tumbleweed glücklich wirst?

      1. Avatar von Andree
        Andree

        Bis jetzt keine Probleme ausser das Geary nicht läuft setze es Aktiv auf 3 Rechnern ein heute morgen alles geupdated bei 1000 Pakete rum keine Probleme läuft und wenn doch mal was sein sollte kann man mit yast in der Konsole einzelne Pakete Updaten oder das ganze System muss man nie wieder neu machen. @Frank Debian ist mir zu alt ob normal oder Debian Edition spielt keine Rolle ist beides alt. Ich habe nie Verstanden warum das Mint Team nicht Arch oder openSUSE genommen hat anstelle von Debian. Tumbleweed ist im Grunde das was ich immer gesucht habe relativ Aktuell aber getestet und nicht viele Probleme wie gesagt hatte es damals schon ne Zeit genutzt aber die langen Bootzeiten haben genervt hatte da teilweise bis zu 2 Minuten warum auch immer aber das haben Sie in den Griff bekommen. So wie es jetzt läuft bin ich Super zufrieden und so lange das so bleibt sehe ich keinen Grund zu wechseln.

    2. Avatar von Frank
      Frank

      Hast Du Linux Mint Debian Edition schon ausprobiert. Müsste dann doch eigentlich genau deines sein…
      https://www.linuxmint.com/download_lmde.php

      1. Avatar von Bettina
        Bettina

        Er hat geschrieben:

        „Debian und CentOS sind zu alt“

    3. Avatar von 0byte
      0byte

      „Arch habe ich keine Lust mehr die Ständige Frickelei und rumgebastel.“

      Wieso ständig? Man macht es nur einmal bei der Installation.

      1. Avatar von Andree
        Andree

        Nein hatte es mehrfach gehabt dann lief der Bootmanager nicht Fehlerhaftes Update ohne test rein ins Repo. dann lief Pamac nicht Fehlerhaftes Update irgendwelche inkompatibilitäten. Manjaro mehrfach zerschossen nach nem Update oder Defekte Updates ausgeliefert. Ich bin über 12 Jahre mit Linux im Gange und grundsätzlich ist irgend etwas jede Distri hat irgendwelche macken oder laufen beschissen. Arco Linux, Kubuntu, Xubuntu, Ubuntu Mate, PCLinux OS….. ich habe so viele Distris Probiert und benutz das ich gar nicht mehr alle aufzählen kann habe fast 3 Jahre alle 2-4 Wochen System neu aufgesetzt und ne neue Probiert Zeitweise jedes Wochenende neu aufgesetzt. Und es war immer irgendwas nach wenigen Tagen. Da war Ubuntu damals schon nen Segen aber wie gesagt die machen ja alles falsch was geht und da habe ich keine Lust mehr drauf. Wie schon gesagt Tumbleweed macht im Moment alles richtig und läuft wie geschmiert kann man nichts sagen echt zufrieden damit.

        1. Avatar von 0byte
          0byte

          Das ist aber nicht normal das du ständig nur Probleme hast. Irgendwas stimmt da nicht. Bei mir läuft Arch völlig problemlos seit einem Jahr auf zwei Rechnern. Dritte Installation läuft in einer VM, da probiere ich verschiedene Sachen aus. Manjaro habe ich nur kurz probiert, hat mir nicht gefallen und Tumbleweed habe ich nur in eine VM ausprobiert.

  4. Avatar von Detlef S
    Detlef S

    Gut zu wissen, Ubuntu entwickelt sich immer mehr in einer Richtung, die man nicht für gut halten kann, sei es anfänglich die Amazon -Shop Integration, die hat man ja heute nicht mehr. nun fangen sie an ungefragt Daten zu sammeln, gut, hatte ich nur am Anfang zum kennenlernen von Linux installiert, heute bevorzuge ich Debian.

    1. Avatar von Kaja
      Kaja

      Im Artikel steht genau das Gegenteil. Da steht das bei Ubuntu PopCon seit langer Zeit kaputt ist und bei Debian nicht… 😉

      1. Avatar von Detlef S
        Detlef S

        Snap ist das Problem!
        aus dem Artikel:
        „in der Bevorzugung von Snap durch Canonical zu sehen. Denn dort wird weiterhin getracked, welche Pakete für welche Distribution heruntergeladen werden.“

  5. Avatar von Jochen Geyer
    Jochen Geyer

    Wer immer noch hofft, Canonical werden sich von ihrem Irrweg abwenden und die Kooperation mit Microsoft einstellen, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
    Canonical hat sich längst für den Weg des Asshole Distributors entschieden, das wird einmal mehr gestützt durch die intensive Zusammenarbeit mit Microsoft.

    Es drängt sich immer mehr der Verdacht auf, Shuttleworth will Canonical an Microsoft verscheuern und sich dann (endlich) zur Ruhe setzen.

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