Ubuntu 21.10 »Impish Indri« mit GNOME 40 freigegeben

Ubuntu 21.10

Canonical hat seine Desktop-Distribution Ubuntu 21.10 »Impish Indri« im Zeitplan veröffentlicht. Der Codename, der sich im neuen Hintergrundbild widerspiegelt, steht für eine Lemurenart. Ubuntu 21.10 ist ein Zwischen-Release mit neun Monaten Unterstützung und bereitet auf Ubuntu 22.04 LTS vor. Die Eckpunkte sind Kernel 5.13 und GNOME 40.3. Zusammen mit Ubuntu werden die Desktop-Varianten Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu, Ubuntu MATE, Ubuntu Budgie, Ubuntu Kylin und Ubuntu Studio veröffentlicht. Ferner stehen Abbilder für Server und Cloud bereit.

GNOME 40 mit Yaru Light

Mit Ubuntu 21.10 erhalten die Anwender erstmals GNOME 40 und somit die Umstellung auf die neue horizontale Ausrichtung des Desktops, die die bisher am rechten Rand klebenden Workspaces in den Fokus rückt. Die aktuelle GNOME-Version 41 hat es nicht in die Veröffentlichung geschafft, da zu wenig Zeit für die nötigen Anpassungen blieb. Lediglich einige wenige kleine Apps sind in Version 41 verfügbar. Als Theme kommt Yaru Light zum Einsatz. alternativ kann in den Einstellungen eine dunkle Variante gewählt werden.

Firefox als Snap

Bei den Anwendungen sind unter anderem Firefox 93.0.1, Thunderbird 91.1 vorinstalliert, LibreOffice 7.2.1 steht im Archiv bereit. Bei Audio verzichtet Ubuntu vorerst auf PipeWire und setzt weiterhin auf PulseAudio in Version 15. Für einigen Wirbel sorgte kürzlich die Nachricht, dass Firefox ab Ubuntu 21.10 als Snap ausgeliefert wird, wie bereits zuvor bei Ubuntu 19.10 mit Chromium geschehen. Das Paket wird direkt von Mozilla bereitgestellt und gemeinsam gepflegt.

Die derzeit installierten Snaps belegen 766 MByte

Die Kritik richtet sich neben den generellen Bedenken wegen des proprietären Snap-Store auch gegen die fast doppelt so lange Startzeit von Firefox als Snap. Derzeit ist das Debian-Paket für Firefox noch auf dem Abbild, wird aber mit Ubuntu 22.04 im Frühjahr entfernt. Gleichzeitig sollen mit der nächsten LTS-Version dann einige weitere Snaps in die Paketauswahl einziehen. Das Snaps in bestimmten Konstellationen auch positive Aspekte hat, habe ich bereits versucht, darzulegen. Die mit Ubuntu 21.04 eingeführte Wayland-Sitzung als Standard soll mit 21.10 auch für Besitzer von Nvidia-Grafikkarten benutzbar sein.

Abbilder von Ubuntu 21.10 stehen im Download-Portal bereit. Die Links für die anderen Varianten sind in den Release Notes zu finden. Ein Blogbeitrag von Canonical zur Veröffentlichung zeigt die Richtung an, in die es künftig gehen soll, der Desktop-User kommt darin nicht vor. Es geht vielmehr um (Windows)-Entwickler, Kubernetes und AI/ML.

Kommentare

6 Antworten zu „Ubuntu 21.10 »Impish Indri« mit GNOME 40 freigegeben“

  1. Avatar von Holger Weißgerber
    Holger Weißgerber

    Ein Blogbeitrag von Canonical zur Veröffentlichung zeigt die Richtung an, in die es künftig gehen soll, der Desktop-User kommt darin nicht vor.

    Ein wirklich beauchtlicher und beachtenswerter Satz. Jetzt gibt Canonical selbst zu, was viele bereits geahnt (oder befürchtet) haben.

    1. Avatar von Bigsby
      Bigsby

      Wenn man dann Stückchen für Stückchen dort landen möchte, dass es wirklich nur noch ein Grundgerüst an OS geben wird und sämtliche Anwendungen als Snap laufen, bin ich viel mehr gespannt, was alle Derivate dann machen werden.
      Feren OS hat jetzt z.B. angekündigt Firefox angeblich automatisch als Flatpak zu integrieren. Ob Mint & Co. auch in diese Richtung gehen werden? Manpower um jegliche Anwendung in eigener Regie anbieten zu können steht in den meisten Fällen wohl nicht zur Verfügung.

      1. Avatar von Ferdinand

        Ich denke, der Weg, den Christian Schaller hier beschreibt, ist recht zukunftsträchtig.

      2. Avatar von Holger Weißgerber
        Holger Weißgerber

        Grundgerüst an OS geben wird und sämtliche Anwendungen als Snap laufen, bin ich viel mehr gespannt, was alle Derivate dann machen werden.

        Das bleibt abzuwarten, ein Großteil der Verwender von Canonicals Desktop Distributionen werden davon nichts mitbekommen, weil sie sich seltener für die technischen Details interessieren. Der verbleibende Rest wird sicherlich eine Abstimmung mit den Füßen vornehmen und sich andere Distributionen suchen.

        angekündigt Firefox angeblich automatisch als Flatpak zu integrieren.

        Eine mögliche Wendung? Zu Canonicals snap werden die wenigsten Distributionen wechseln? Ob überhaupt, und welche das sein werden, wird sich zeigen.

        Ob Mint & Co. auch in diese Richtung gehen werden?

        Auch möglich, aber wahrscheinlicher ist wohl, dass das Linux Mint Projekt dem Canonical Repository nicht mehr verwendet und sich stattdessen dem Debian Projekt zuwendet, also LMDE als Basisdistribution präferiert.

        Manpower um jegliche Anwendung in eigener Regie anbieten zu können steht in den meisten Fällen wohl nicht zur Verfügung.

        Das kommt darauf an, wie das Linux Mint Projekt den Release- und Packagingprozess gestaltet. Eine Öffnung gegenüber der (eigenen) Community könnte mehr Humanpower bedeuten. Wahrscheinlicher ist aber das vorherige Szenario.

  2. Avatar von Christopher
    Christopher

    Die Frage wird doch sein: Wie reagiert der User darauf, was sagt die Community und was machen die vielen freien Programmierer?
    Ich denke ohne Community, kein Linux!

    1. Avatar von juchtel
      juchtel

      Dem „normalen“ User wird es egal sein, so lange die Programme laufen, die er benutzt!
      Ist doch jetzt schon so mit Smartphones, wenn die benötigten oder gewünschten Programme laufen, ist es dem User egal, ob IOS oder Android…

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