TDF legt Finanzbericht 2019 für LibreOffice vor

TDF Finanzbericht 2019
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The Document Foundation als Schirmorganisation von LibreOffice hat ihren Finanzbericht für das Fiskaljahr 2019 vorgelegt und aus Anlass des 10-jährigen Geburtstags ein wenig aus der Historie geplaudert.

Bereits 1984 begonnen

LibreOffice feiert zwar sein 10-jähriges Bestehen, aber die Ursprünge liegen viel weiter zurück. Bereits im Jahr 1984 schrieb Marco Börries StarWriter 1.0 (wer erinnert sich?), das sich in den folgenden Jahren zu StarOffice für DOS, OS/2 und Microsoft Windows entwickelte. Börries erreichte damit 25 Prozent Marktanteil in Deutschland.

Sun kauft StarOffice, Oracle erwirbt Sun

1999 erwarb Sun Microsystems die Firma Star Division für 73,5 Millionen US-Dollar und kündigte ein Jahr später an, den Quellcode als Alternative zu Microsoft Office frei zugänglich zu machen. Sun nannte es folgerichtig OpenOffice. Der Rest ist Geschichte. Oracle kaufte im Frühjahr 2010 Sun, stellte die Unterstützung für OpenOffice 2010 ein übergab ein Jahr später die Wortmarke an die Apache Software Foundation.

LibreOffice entwickelt sich gut

Zu diesem Zeitpunkt war ein Fork bereits in Planung und die TDF gegründet, doch Oracle wollte dieser die Namensrechte nicht übertragen. LibreOffice wurde aus der Taufe gehoben und entwickelte sich prächtig, während OpenOffice immer weniger Entwickler aufweisen konnte und bis heute dahinsiecht.

Erfolg auf ganzer Linie

So erfolgreich wie LibreOffice beim Wachstum, so erfolgreich scheint die TDF auch bei der Finanzierung des Projekts zu sein, wenn man den gerade vorgelegten Finanzbericht betrachtet. Demnach hat die TDF im Fiskaljahr 2019 rund 906.470 Euro eingenommen. Die Einnahmen stammen zu 99 Prozent aus Spenden.

Steigende Einnahmen

In den Jahren 2017 und 2018 weisen die Reports 743.111 und 855.847 Euro als Einnahmen aus. 2019 gab die Stiftung 679.080 Euro aus. Davon entfielen 476.624 Euro auf Gehälter und Honorare, 41.736 Euro auf Buchhaltung und juristische Beratung sowie 34.556 Euro an Kosten für die Konferenzen FOSDEM und LibreOffice Conference. Auf Community-Building entfielen 15.029 Euro, während für Marketing 3.692 Euro ausgewiesen sind. Als Rücklagen sind 539.659 Euro vermerkt.

Kommentare

5 Antworten zu „TDF legt Finanzbericht 2019 für LibreOffice vor“

  1. Avatar von ric
    ric

    Bereits 1884 begonnen

    Wußte gar nicht, das es da schon Computer gab‘ *fg.

  2. Avatar von Man Draker
    Man Draker

    „Bereits im Jahr 1984 schrieb Marco Börries StarWriter 1.0 (wer erinnert sich?),“
    Ich: Er hat mir die 3″-Disketten mit der CP/M-Version für den Schneider CPC noch persönlich zugeschickt.

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Sieht doch alles solide aus.
    Für eine Panikmache wie von Michael Meeks gibt es gar keinen Anlass.

    Wenn Bedarf für professionellen Support besteht, sollte es auch möglich sein, so etwas an den Kunden zu bringen. Was aber nicht geht, daśs ist den Namen „LibreOffice“ in verschiedene Produkte aufzuspalten und zu glauben die Identität bliebe dabei erhalten.

    Und nochmal, falls für „LibreOffice“ mehr Geld von Nöten ist, sollte man es bei unseren Parlamenten ein-werben. Freie Software hat einen unschätzbaren Wert für unsere Gesellschaft und Parlamente haben streg genommen keine andere Aufgabe als das zu fördern was für die Gesellschaft nützlich ist. Man sollte hier etwas selbstbewußter auf die Politik zugehen und für LibreOffice das nötige Geld ein werben.

    Kommerzielle Finanzierungsmodelle sind gut für kommerzielle Projekte. Der Schuh den Michael Meeks für LibreOffice aufziehen will taugt aber nichts für ein freies Projekt.

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