TAILS 4.12 mit Linux 5.8 veröffentlicht

Tails 4.12
Logo: Wikimedia Lizenz: CC by 4.0

Tails steht für »The Amnesic Incognito Live System« und bedient sich zur Anonymisierung des Tor-Netzwerks, durch dessen Knotenrechner der Netzwerkverkehr geleitet wird. Es ist als Live-System für die Verwendung auf USB-Sticks oder DVDs ausgelegt und spezialisiert sich auf Anonymität und die Wahrung der Privatsphäre seiner Anwender. Als Basis für Tails 4.12 dient Debian 10.6 »Buster«.

Thunderbird 78 noch nicht verfügbar

Einen Monat nach Tails 4.11 setzt Tails 4.12 auf Kernel 5.8 und aktualisiert die meisten Firmware-Pakete, um die Unterstützung für aktuelle Hardware zu verbessern. Probleme mit Übersetzungen wurden in den Anwendungen Electrum, Tails Installer und Tails Upgrader beseitigt. Tor Browser wurde auf Version 10.0.2 aktualisiert, Tor selbst auf 0.4.4.5. Thunderbird wird weiterhin in Version 68 angeboten, bis der neue Thunderbird 78 für Tails verfügbar ist. Konnte bisher der Download eines Upgrades nicht abgebrochen werden, so steht zu diesem Zweck mit 4.12 ein neuer Button bereit.

Aktuell bei der Sicherheit

Tails sorgt mit seinem monatlichen Aktualisierungszyklus dafür, dass geschlossene Sicherheitslücken schnell an die Anwender weitergegeben werden. Tails 4.12 schließt Lücken im Kernel ( CVE-2020-25285, CVE-2020-25284, CVE-2020-14390, CVE-2020-14314) und beim Tor Browser, die Mozilla bereits für Firefox ESR 78.4 geschlossen hatte. Alle Änderungen zu Tails 4.12 vermittelt das Changelog.

Automatische Upgrades auf Tails 4.12 sind ab Tails 4.2 unterstützt, ältere Versionen müssen manuell aktualisiert werden. Die Veröffentlichung von Tails 4.13 ist für den 17. November vorgesehen, die Roadmap weist weitere Ziele für die nähere Zukunft aus.

Künftige Entwicklung


Dabei stehen unter anderem Verbesserungen bei der Dokumentation, die Entwicklung robusterer Methoden zur Aktualisierung, der Umstieg auf Wayland, Sandboxing per Flatpak und die Nutzung reproduzierbarer Builds auf dem Zettel der Entwickler. Zudem soll Tails vollständig für sehbehinderte und blinde Menschen zugänglich werden.

Kommentare

3 Antworten zu „TAILS 4.12 mit Linux 5.8 veröffentlicht“

  1. Avatar von DisrupTor
    DisrupTor

    und bedient sich zur Anonymisierung des Tor-Netzwerks

    Da wird sich die Polizei aber freuen:

    „Bei einem Schlag gegen den internationalen Rauschgifthandel im sogenannten Darknet haben Polizisten mehr als 170 Verdächtige festgenommen. Insgesamt seien gegen 179 Anbieter von Drogen und anderen illegalen Gütern Haftbefehle vollstreckt worden, teilte die europäische Polizeibehörde Europol mit. Allein in Deutschland wurden 42 Verdächtige festgenommen, in den USA 121. Geleitet wurde der Einsatz vom Bundeskriminalamt. Weitere Festnahmen gab es in Österreich, Großbritannien, den Niederlanden und Schweden. Die Ermittlungen im Zuge der Operation “DisrupTor” dauerten neun Monate.”

    http://archive.is/qhXl9

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich denke, wer Tor einsetzt, sollte sich vorher informieren, wie sicher das wirklich ist und wie groß der Aufwand ist, die Anonymität auszuhebeln.

      1. Avatar von DisrupTor
        DisrupTor

        Zitat Wikipedia: „Im Nachgang zur Snowden-Affäre berichteten der Norddeutsche Rundfunk und der Westdeutsche Rundfunk im Sommer 2014, die Benutzer des Tor-Netzwerkes und der Linux-Distribution Tails würden von dem Ausspäh-Programm XKeyscore automatisch in eine Datenbank der NSA eingetragen, in der Daten über Extremisten gesammelt werden.“

        Tor und Tails sind also offensichtlich eher Honeypots um „Extremisten“ und Kriminelle anzulocken und zu identifizieren. Dafür spricht auch, daß Tor ja ursprünglich von der US-Marine entwickelt wurde und außerdem Designschwächen hat, die nicht ausgeräumt werden können. Tor lässt sich recht einfach knacken, wenn nur genug Knoten überwacht werden (das sollte für die Geheimdienste oder selbst für die Polizei bei gegenwärtig nur 6.472 Tor-Knoten kein größeres Problem darstellen).

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