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  • WordPress 5.0: Gutenberg zieht ein

    WordPress 5.0
    Bild: Gutenberg-Denkmal | Foto EPei | Lizenz: GNU Free Documentation License

    WordPress beflügelt derzeit über 30 Prozent aller Webseiten im Internet. Alle paar Monate erhält die Software ein Update und diese laufen in aller Regel problemlos durch. Oft ist hinterher auf den ersten Blick nicht einmal erkennbar, was sich geändert hat. Das verhält mit dem am Dienstag nächster Woche zur Veröffentlichung anstehenden WordPress 5.0 völlig anders. Anwender, die die Presseveröffentlichungen über WordPress 5.0, das größte Update in der Geschichte dieses CMS im Vorfeld verpasst haben, werden zunächst glauben, sie seien in der falschen Software gelandet.

    Neuer Standard-Editor

    Der Grund dafür ist Gutenberg, der neue Standard-Editor von WordPress. Das grundlegende Bedienkonzept wird sich mit dem neuen blockorientierten Editor grundlegend ändern. Der neue Mantra lautet: Alles ist ein Block. Und damit verändert sich nicht nur das Aussehen, sondern auch die Handhabung bei der Erstellung von Inhalten mit WordPress. Proklamiertes Ziel von Gutenberg ist es, Webseiten und Inhalte leichter erstellbar zu machen, aber ob das in absehbarer Zeit gelingt, scheint zunächst noch fraglich.

    Schlechte Noten

    Gutenberg ist bereits geraume Zeit in der Entwicklung, war als Plugin seit Monaten verfügbar und wurde ständig aktualisiert. Die Kritiken, die aus diesen Tests auf über 14.000 Webseiten resultieren, sind verheerend schlecht, egal ob von Web-Entwicklern oder von Bloggern. Dabei kann man Gutenberg bestenfalls zugutehalten, dass alles Neue zunächst einmal schlecht wegkommt, wenn es uns zur Änderung unserer Gewohnheiten zwingt. Darüber hinaus bringt der neue Editor neben der Umgewöhnung auch positive Aspekte mit sich, die, je nachdem, wozu man WordPress nutzt, anders gelagert sein werden.

    Konkurrenz in Schach halten

    Die Beweggründe zu Gutenberg sind klar, es geht um die Sicherung zukünftiger Pfründe. Automattic, die Firma hinter WordPress, muss stets die Konkurrenz im Auge behalten. Es gilt, mit Publishing-Plattformen wie Medium und Site-Buildern wie Wix und Squarespace Schritt zu halten. Ob aber drastische Änderungen, die zumindest teilweise von außen motiviert sind, der richtige Weg sind, ist eher fraglich. Im Endeffekt war die Kritik so laut, dass sie zu einem Fork von WordPress führte.

    Gutenberg arbeitet blockorientiert

    Die hauptsächlichen Kritikpunkte sind, dass Gutenberg mit heißer Nadel gestrickt sei und noch mehr Zeit brauche, um die derzeit 1.275 Fehler auszubügeln. Zudem sei der Aspekt der Barrierefreiheit sträflich vernachlässigt worden. Aber Matt Mullenweg, Mitbegründer von WordPress und CEO von Automattic, machte Druck und gewährte lediglich eine Woche Aufschub vom ursprünglichen Release-Plan.  Dabei wird mit WordPress 5.0 lediglich die erste Stufe von Gutenberg gezündet, mindestens zwei weitere sollen folgen und WordPress unter anderem zu einem vollwertigen Sitebuilder machen.

    Stolperstein Plugins

    Die größte technische Hürde mit der Gutenberg zu kämpfen haben wird, dürfte die Kompatibilität mit bereits installierten Plugins sein. Nicht alle Plugins sind bereits umgestellt, wo nötig. Andere werden vermutlich nie angepasst. So werden sich die ersten Erfahrungen bei der Anwendung vermutlich stark an den verwendeten Plugins ausrichten. So geht es jedenfalls mir. Ein für mich wichtiges Plugin wurde erst vor wenigen Tagen umgestellt und verhinderte breitere Tests, ohne eine eigene Testumgebung aufzusetzen.

    Blöcke über alles

    Zudem wird mit Gutenberg zunächst vieles länger dauern als bisher, da das Fingergedächtnis umlernen muss. Auf der positiven Seite steht zum Beispiel die Möglichkeit, einmal definierte Blöcke zu speichern und beliebig wiederzuverwenden. Des Weiteren wird Gutenberg bei einigen Anwendern ein paar Plugins überflüssig machen. ereits seit einiger Zeit gibt es zudem Repositories mit zusätzlichen, nicht offiziellen Blocks für verschiededenste Anlässe.

    Wer noch nicht gleich umsteigen will, kann nach der Veröffentlichung von WordPress 5 den klassischen Editor als Plugin installieren und nutzen, im Endeffekt führt aber bei WordPress kein Weg an Gutenberg vorbei.

    https://youtu.be/ex8fMxXJDJw

  • WordPress 4.9 erleichtert die Design-Anpassung

    WordPress 4.9
    Bild: wordpress.org

     

    Millionen von Webseiten, unter anderem auch diese hier, verwenden die Blogging- und CMS-Software WordPress.  Mit dem neuen WordPress 4.9 »Tipton« ehrt das Entwickler-Team mit dem Codenamen wie üblich einen Jazz-Musiker. Dieses Mal ist es der 1989 verstorbene amerikanische Jazz-Pianist und -Saxophonist Billy Tipton.

    WordPress 4.9 erweitert den Customizer

    Das aktuelle Release bringt zahlreiche Verbesserungen vor allem im Customizer und in der Code-Bearbeitung. Die Anpassung von Webseiten im Customizer wurde weiter vereinfacht und intuitiver gestaltet. Entwürfe im Customizer können jetzt, wie das bei Beiträgen üblich ist, automatisch zur Veröffentlichung für einen späteren Zeitpunkt eingeplant werden. Nicht gespeicherte Änderungen am Design werden automatisch vom System gespeichert und können später wiederhergestellt werden.

    Später veröffentlichen

    Mit einem Preview-Link kann Mitarbeitern, Freunden oder ausgewählten Besuchern im Voraus ein Blick auf die geplanten Änderungen im Frontend gewährt werden, ohne dass diese gleich für alle Besucher sichtbar sind. Ein neues Design kann gegen versehentliche Veröffentlichung mit einer Sperre versehen werden. Neue Menüs im Customizer anzulegen ist jetzt mit einer ausführlichen Anleitung intuitiver als bisher. Zudem kann nur noch jeweils eine Person im Customizer arbeiten, der in dem Zeitraum für andere gesperrt ist.

    Widgets aufgebohrt

    Bei den Widgets ist ein Galerie-Widget hinzugekommen. Zudem können nun Shortcodes im Text- und Video-Widget verwendet werden, ohne dazu Code einfügen zu müssen. Über eine Schaltfläche unterstützt das Text-Widget nun das Einbetten von Medien wie Bildern, Galerien oder Audio. Der Customizer bietet jetzt auch Zugriff auf die Themes auf wordpress.org und installiert diese auf Wunsch mit nur einem Klick. Zudem erhalten Seitenleisten und Widgets bei einem Wechsel des Themes durch die Erkennung und das Mapping von ähnlichen Bezeichnern eine möglichst passende Position.

    Erleichterte Code-Bearbeitung

    Bei der Bearbeitung von Code, sei es HTML, CSS oder PHP wird bei WordPress 4.9 durch Einbindung des Editors CodeMirror Syntax-Highlighting, Linting und Autovervollständigung in den Theme- und Plugin-Editoren, im Customizer sowie im HTML-Widget realisiert. CodeMirror werkelt bei vielen Webseiten und Diensten bereits im Hintergrund, so unter anderem auf GitHub oder in den Firefox Developer Tools. Fehlerhafter Code im Theme- oder Plugin-Editor wird künftig erkannt, fatale Fehler werden verhindert, indem statt einer leeren Seite der vorherige Zustand ausgeliefert wird.

    Nächster Halt: Gutenberg

    Bereits seit einiger Zeit laufen die Vorbereitungen auf WordPress 5.0, das im kommenden Frühjahr mit dem neuen Block-Editor Gutenberg einschneidende Änderungen bei der Erstellung von Inhalten bringt. Der neue Editor ist zum Testen als Beta-Plugin bereits verfügbar.

    Die Notizen zur Veröffentlichung gehen auf die Änderungen ausführlich ein. WordPress 4.9 kann von wordpress.org heruntergeladen oder über das WordPress-Backend aktualisiert werden. Wie immer sind Anwender aus Gründen der Sicherheit angehalten, ihre Installation möglichst zeitnah zu aktualisieren.

    Wer allerdings WordPress von Debian verwendet, muss sich noch etwas gedulden. Mit dem Editor CodeMirror kam für die Komponente JSlint unter MIT-Lizenz auch ein Lizenzzusatz, die mit Debians Auffassung von freier Software nicht kompatibel ist. Es geht dabei um den Zusatz: »The Software shall be used for Good, not Evil.«