Schlagwort: WebExtensions.

  • Mozilla schaltet Legacy-Add-ons für Firefox endgültig ab

    Legacy-Add-ons für Firefox
    Bild: Firefox Logo | Quelle: Mozilla | Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Die Gnadenfrist für Anwender, die Firefox-Erweiterungen nach dem alten Standard noch per Firefox ESR 52 verwendet haben, läuft am 5. September ab. Dann steht die Veröffentlichung von Firefox 62 und das Ende des Zyklus von Firefox ESR 52 an. Firefox-Erweiterungen nach dem XML User Interface Language-Standard (XUL) gelten seit Firefox Quantum 57 als veraltet und werden als Legacy-Add-ons bezeichnet.

    Aus für Legacy-Add-ons für Firefox

    Anwender, die diese Add-ons weiter verwenden wollten, hatten bei Verwendung von Firefox ESR 52 eine Verlängerung erhalten. Wie Mozilla nun mitteilte, läuft diese Frist mit dem Ende der Unterstützung für Firefox ESR 52 am 5. September aus. Mozilla plant, die Legacy-Add-ons ab Anfang Oktober von der Add-ons-Webseite AMO zu entfernen.

    Portierung notwendig

    Bereits ab dem 6. September wird es nicht mehr möglich sein, Erweiterungen nach dem alten Standard auf AMO einzustellen, wie Caitlin Neiman, die Add-ons-Community-Managerin von Mozilla, mitteilte. Legacy-Add-ons können nur durch den ursprünglichen Entwickler wiederbelebt werden, indem dieser sie auf die neue WebExtensions-API portiert. Sobald eine portierte Version eingereicht und auf AMO freigeschaltet ist, erhalten die Nutzer, die das Legacy-Add-on noch installiert haben automatisch eine Aktualisierung auf die neue, nun kompatible Version.

    Nicht alle werden portiert

    Allerdings werden bei weitem nicht alle früher verfügbaren Firefox-Erweiterungen auf den neuen Standard portiert. Das verärgert nicht nur die Anwender, auch Entwickler monieren vielfach, ihre Erweiterungen seien nicht sinnvoll auf WebExtensions umzustellen, da die APIs immer noch viele Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten vermissen lassen, die der alte Standard geboten habe. Mozilla rechtfertigt den neuen Standard mit der Kompatibilität zu Chrome-Erweiterungen sowie besserer Stabilität und erhöhter Sicherheit.

    Keine XUL-Erweiterungen mehr

    So ist etwa eines der beliebtesten Add-ons, Tab Mix Plus (TMP) immer noch nicht nach dem neuen Standard verfügbar. Der Entwickler weist darauf hin, dass TMP aus über 35.000 Codezeilen in 139 Dateien bestehe. Das verdeutlicht den Arbeitsaufwand einer solchen Portierung.

  • Mozilla empfiehlt Firefox Add-ons zum Schutz der Privatsphäre

    Mozilla empfiehlt Firefox Add-ons zum Schutz der Privatsphäre

    Mozilla steht beständig in der Kritik der Anwender. So auch dieser Tage wieder wegen der Datensammlung beim Test-Pilot Advance und wegen den Plänen zu DNS over HTTPs. Der Grund, warum viele Anwender trotzdem bei Firefox bleiben sind die vielen verfügbaren Erweiterungen. Mozilla hat jetzt eine Liste mit Empfehlungen zu Add-ons online gestellt, die sich um den Schutz der Privatsphäre kümmern.

    Firefox Add-ons fürs Private

    Auf der Firefox-Webseite für Add-ons kann man die gleiche Liste nach mehreren Gesichtspunkten sortieren. Wenn es um die Beliebtheit geht, so führen Privacy Badger und DuckDuckGo Privacy Essentials die Liste der Empfehlungen mit jeweils rund einer halben Million Anwendern an. Ersteres wird von der Electronic Frontier Foundation (EFF) zur Verfügung gestellt. Während andere Erweiterungen Listen erstellen, lernt dieses Add-on durch Beobachtung, welche Domains den Nutzer beim Surfen verfolgen, automatisch, unsichtbare Tracker zu blockieren.

    DuckDuckGo Privacy Essentials ist ein Rundumschlag in Sachen Privatsphärenschutz. So stehen Tracker-Blockierung, intelligentere Verschlüsselung, private Suche per DuckDuckGo, die Entmystifizierung von Nutzungsbedingungen und vieles mehr auf dem Programm der Firefox-Erweiterung des Suchmaschinen-Herstellers.

    Facebook kaserniert

    Über 300.000 Anwender kann das Add-on Facebook Container aufweisen. Es  funktioniert, indem die Facebook-Identität in einem separaten Container isoliert wird, der es Facebook erschwert, Besuche auf anderen Websites mit Cookies von Drittanbietern zu verfolgen. Mit über 200.000 Nutzern folgt Web Security.  Es ist ein hochentwickeltes Add-on, das eine fortschrittliche Echtzeit-Schutztechnologie sowie eine umfangreiche Datenbank verwendet, um zu verhindern, dass Websites den Computer beschädigen oder sensible Daten abgreifen.

    Tracker visualisiert

    In etwa die gleichen Zahlen kann Disconnect aufweisen. Es blockiert unsichtbare Tracker und kann diese gleichzeitig visualisieren. Dabei können Seiten auch manuell von Schutz ausgenommen werden. Firefox nutzt intern die Listen von Disconnect zum Trackingschutz. Mit etwas mehr als 100.000 Anwendern folgen Firefox Multi-Account Containers, Decentraleyes und Cookie AutoDelete. Letzteres gibt dem Anwender die Kontrolle über Cookies zurück. Wird ein Tab geschlossen, werden nicht verwendete Cookies automatisch gelöscht. Cookies, die das Vertrauen des Nutzers genießen, können ausgenommen werden. Dieses Add-on funktioniert seit Kurzem auch mit Firefox Multi-Account-Containern.

    Alles zusammen getrennt

    Letzteres erlaubt uns, verschiedene Teile des Online-Lebens in farbkodierte Registerkarten unterteilen, die Ihre Privatsphäre schützen. Cookies sind durch Container getrennt, sodass Sie das Web mit mehreren Identitäten oder Konten gleichzeitig in einer Browser-Instanz nutzen und privat und beruflich trennen können. Decentraleyes ist eine Ergänzung zum Tracking-Blocker. Es schützt vor Nachverfolgung bei der zentralen Bereitstellung von Inhalten, etwa durch CDNs. Dabei verhindert das Add-on, dass viele Anfragen nicht in die »Content Delivery Networks« gelangen, und stellt gleichzeitig lokale Dateien zur Verfügung, um zu verhindern, dass Websites nicht korrekt dargestellt werden.

    Zum Wegwerfen

    Bloody Vikings! hat in jedem Fall mehr als die angegebenen knapp 14.000 Anwender verdient, schützt es doch unsere E-Mail-Adressen vor der Verbreitung auf allzu vielen Webseiten. Anstatt die wirkliche E-Mail-Adresse zu exponieren, erlaubt das Add-on die halbautomatische Verwendung von Wegwerfadressen über das Kontextmenü. Dafür werden unter anderem die Dienste 10minutemail.com und anonbox.net verwendet.

    Beuteltiere unter sich

    Neben dem Badger kommt auch bei einem anderen Add-on ein weiteres Beuteltier zum Einsatz. Privacy Possum lebt seine zerstörerischen Tendenzen aus, indem es dafür sorgt, das Werbenetzwerke beim Tracking durch Verkürzung und Verfälschung wertlose Informationen erhalten. Relativ bekannt ist
    Smart HTTPS, dass seit kurzem nun als WebExtension vorliegt. Es ändert automatisch das HTTP-Protokoll in das sichere HTTPS, falls der Webserver letzteres unterstützt. Tritt ein Fehler beim Laden auf, geht’s zurück nach HTTP.

    Sauber machen

    Bleiben noch die beiden Saubermänner History Cleaner und Link Cleaner. Das erste Tool löscht den Browser-Verlauf nach einem von Anwender festzulegenden Zeitraum, während das andere Werkzeug armlange URLs für das Kopieren durch die Entfernung von überflüssigen Tracking-Parametern bereinigt.

    Alle aufgeführten Add-ons sind einfach zu handhaben und brauchen keine bis wenig Einarbeitung. Erweiterungen wie uMatrix oder uBlock Origin, mit denen selbst geübte Anwender viel Zeit bei der Einstellung verbringen, sind auf Mozillas Liste nicht vertreten.

  • Tab Mix Plus zurück in Firefox

    Tab Mix Plus
    Firefox Logo by Mozilla Lizenz: CC-By 3.0

     

    Die beliebte Erweiterung Tab Mix Plus ist als WebExtension zurück in Firefox, wie die Webseite gHacks zu berichten weiß. Freunde der Erweiterung dürfen sich zwar über die Rückkehr freuen, denn diese war keinesfalls immer gesichert. Aber die jetzt völlig neu geschriebene Entwicklungs-Version ist bisher nur ein Schatten des alten Add-on. Die alte Erweiterung mit der Versionsnummer 0.5.0.4, die mittlerweile deaktiviert ist, stellte viele Funktionen zur Verfügung, die so heute mit den seit Firefox 57 verbindlichen WebExtensions nicht mehr verfügbar sind.

    Neuer Link

    Die experimentelle neue Version von Tab Mix Plus ist unter einem neuen Link im Mozilla Add-on Store AMO verfügbar. Im Browser selbst taucht sie in den Suchergebnissen unter Add-ons noch nicht auf. Bisher ist lediglich das Modul Links implementiert. Darüber können Links und ihr Verhalten beim Öffnen gesteuert werden. Doch bevor man damit arbeiten kann, müssen einige Optionen über about:config freigegeben werden. Dazu dient als Erklärung der Satz:

     »Firefox verbietet WebExtensions den Zugriff auf eingebaute Einstellungen und deren Änderung. Bitte verwenden Sie about:config, um diese Einstellungen mit Ihren Einstellungen zu synchronisieren.«

     

     

     

    Große Aufgabe

    In Rot sind fünf Einstellungen samt den einzustellenden Werten aufgelistet, die editiert werden müssen bevor die volle Funktionalität des Moduls Links gewährleistet ist. In Firefox 58.0.1 sind diese Werte bis auf einen jedoch bereits richtig voreingestellt.  Lediglich browser.link.open_newwindow.restriction musste noch angepasst werden. Diese Version wird die Freunde von Tab Mix Plus beruhigen, das es mit dem Add-on endlich weiter geht. Viel mehr leistet es aber auch noch nicht. Bis die noch verbleibenden fünf Module neu an WebExtensions angepasst sind, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Immerhin besteht Tab Mix Plus aus über 35.000 Zeilen Code in 139 Verzeichnissen.

     

  • Mozilla Firefox 57 ohne Firebug

    Mozilla Firefox 57
    Bild: Jan Honza Odvarko

    Firebug war eine Revolution, als das als Open-Source vertriebene Firefox-Add-on vor 12 Jahren im Januar 2006 vorgestellt wurde. Erstmals konnten Web-Entwickler den Quellcode einer Webseite und Elemente wie JavaScript und CSS im Browser untersuchen, editieren und debuggen. Jetzt wird das Add-on eingestellt. Mozilla Firefox unterstützt ab der am 14. November erwarteten Version 57 keine Add-ons mehr, die auf  den Mozilla-Eigenentwicklungen XUL, XPCOM oder XBM basieren. Es schreibt zwingend die neuen WebExtensions-APIs als neue Basis für die Browser-Erweiterungen vor.

    Firebug komplett in Developer-Tools

    Im Fall von Firebug ist das nicht so tragisch, ist doch mittlerweile die gesamte Funktionalität in die aktuellen Firefox-Developer-Tools übernommen worden. Die Entwickler von Firebug wollen sich angesichts dieser Tatsache die Mühe ersparen, das Add-on auf die WebExtension-APIs umzustellen. Den Abschied gaben sie jetzt auf der Webseite von Mozilla Hacks bekannt. Trotzdem werden über eine Million heutiger Anwender des kultig verehrten Addons traurig über die Einstellung sein.

    WebExtensions-APIs sind Pflicht

    Firebug ereilt damit das Schicksal vieler Firefox-Erweiterungen, deren Entwickler ihre Add-ons nicht auf WebExtensions umstellen möchten. Auch technische Gründe können für das Verschwinden eines Add-ons verantwortlich sein. Das ist beispielsweise beim beliebten Classic Theme Restorer der Fall. Er diente Anwendern, die das 2014 eingeführte Re-Design Australis nicht mochten als Rückfall auf das alte Aussehen des Browsers. Allerdings sind die WebExtensions in diesem Fall nicht in der Lage, dies umzusetzen. Ein weiteres Problem sind funktionsreiche Add-ons, deren volle Funktionalität noch nicht von WebExtensions-APIs abgedeckt ist.

    Von langer Hand geplant

    WebExtensions sind nur ein Puzzleteil in der größten Umbauaktion in der 15-jährigen Geschichte von Firefox. Bereits vor rund zwei Jahren angekündigt, bekräftigte Mozilla seine Absicht nochmal vor einem Jahr im Add-ons-Blog. Die sogenannten Legacy-Add-ons werden mit Firefox 57 nicht mehr geladen. In den Einstellungen auf der Seite der Add-ons verweist ein Button hinter jedem nicht mehr aktivierten Legacy-Add-on auf Alternativen dazu auf Mozillas AMO-Webseite.

    Nicht umgestellt

    Weitere oft genutzte Add-ons, die nicht auf WebExtensions migriert werden sind unter anderem DownThemAllBeyond AustralisOmniSidebarPuzzle BarsClassic Toolbar Buttons oder Weather Forecast Plus. Bei vielen weiteren Add-Ons ist der Status derzeit unklar. Mittlerweile ist allerdings klar, das Greasemonkey, Addblock Plus, uBlock Origin, Ghostery und vermutlich auch Tab Mix Plus zum Start von Firefox 57 umgestellt sein werden.