Schlagwort: Ubuntu 18.04

  • Ubuntu 18.04 LTS erleichtert die Handhabung von Snaps

    Ubuntu 18.04 LTS
    Screenshot: ft

     

    Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver« soll als erste Ubuntu-Version neben dem herkömmlichen DEB-Format auch einige Pakete im neuen Snap-Format auf dem Image ausliefern. Wollte man unter Ubuntu bisher ein Snap installieren, dass nicht im Stable-Channel war, musste man ein Terminal bemühen und dort etwa sudo snap install spotify --beta eingeben. Mit den aktuellen Daily Builds von Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver« kann die Auswahl der Snap Channels nun auch in der Programmverwaltung Software vorgenommen werden. Neben dem als stable bezeichneten Channel gibt es noch daily releases,  candidate, beta und edge.

    Channel-Auswahl per GUI

    Somit ist für jeden Geschmack etwas dabei. Allerdings bieten nicht alle Snaps zu allen Zeiten unterschiedliche Paketversionen in allen Channels an. Wenn unterschiedliche Versionen vorhanden, so ist der Umstieg auf einen anderen Channel denkbar einfach. In Software auf der Spotify-Seite wird in grün der Channel der installierten Version angezeigt. Klickt man hierauf, werden die weiteren verfügbaren Channel mit der jeweiligen Version und einem Button mit der Aufschrift switch angezeigt.

    Transaktionale Updates

    Nach einem Klick auf den Button neben dem gewünschten Kanal erscheint am Kopf der Seite neben Starten und Entfernen der neue Button Aktualisieren. Damit wird auf die gewünschte Version gewechselt. Dabei kommt im Hintergrund die transaktionelle Art der Aktualisierung von Snaps zum Einsatz, die ursprünglich dazu dient, bei einem schiefgegangenen Update ein Zurückrollen auf die funktionierende Version zu erlauben.

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    Vom IoT auf den Desktop

    Bei Snap handelt es sich um ein modernes Paketsystem, das aus dem von Ubuntu Touch bekannten Click-Format heraus entwickelt wurde, um zunächst beim Cloud-Computing und dem Internet der Dinge Fuß zu fassen. Mittlerweile wird es von Canonical auch auf dem Desktop verbreitet. Eine alternative Ubuntu-Ausgabe, die nur auf Snaps basiert könnte in nicht allzu ferner Zukunft Realität werden, will man denn den Visionen von Mark Shuttleworth folgen.

    Snap bringt, wie seine Alternativen alle oder die meisten Abhängigkeiten bereits im Paket mit. Snaps sind prinzipilell gegeneinander und gegen das Gastsysystem isoliert. Das funktioniert allerdings nur mit Wayland, sodass Ubuntu 18.04 diesen Vorteil standardmäßig wieder aufgibt, da die im April kommende LTS-Ausgabe wieder von Wayland zu Xorg wechselt, währen Wayland als Alternative bestehen bleibt.  Als Alternative zu Snap gibt es das bei Fedora entwickelte Flatpak sowie AppImage, das nicht einmal einer Installation bedarf.

  • Ubuntu 18.04 LTS kehrt zu Xorg zurück

    Ubuntu 18.04 LTS
    Bild: Canonical

     

    Wie Will Cooke, verantwortlicher Entwickler für den Ubuntu-Desktop auf Ubuntu Insights schreibt, wird Ubuntu 18.04 LTS Bionic Beaver im April mit Xorg als Standard-Anzeige-Server veröffentlicht, obwohl Ubuntu 17.10 Aartful Ardvark bereits auf Wayland umgestiegen war. Was sich zunächst wie ein Rückschritt liest, ist in Wirklichkeit nicht so spektakulär. Bei Ubuntu 18.04 handelt es sich um eine LTS-Version mit fünf Jahren Laufzeit. Alle verwendeten Techniken sollten für diesen Zeitraum funktionieren und auch zu unterstützen sein. Zudem hatte Cooke bereits bei der Ankündigung von Wayland als Standard für 17.10 die Möglichkeit eines erneuten Wechsels in Aussicht gestellt.

    Entscheidung für Xorg

    Da nun rund die Hälfte der Entwicklungszeit zu Ubuntu 18.04 vorüber ist, sieht Cooke die Zeit gekommen, erneut zu entscheiden, ob bewährte oder neue Technik den Vorzug erhält. Er entschied sich im Sinne von LTS konservativ für die altbekannte Variante Xorg. Dafür gibt er drei Gründe an. Die ersten beiden sind durch die geänderte Architektur bei Wayland bedingt. Es geht um Screensharing etwa mit WebRTC und Remote Desktop in der Form von RDP oder VNC, die bekanntermaßen unter Xorg stabil zu benutzen sind und unter Wayland vorerst nicht funktionieren.

    Gründe gegen Wayland

    Bei dem dritten Grund handelt es sich um die Tatsache, dass eine abstürzende GNOME-Shell die gesamte Sitzung in den Orkus reißt. Laufende Anwendungen werden beendet und der Anwender findet sich am Anmeldebildschirm wieder. Das ist kein Wayland-Problem, jedoch kann die Shell bei Xorg unabhängig vom Anzeige-Server und den laufenden Anwendungen neu gestartet werden.

    Das bedeutet, dass nach dem erneuten Start der Shell die Sitzung mitsamt der noch laufenden Anwendungen dort wieder aufgenommen werden kann, wo sie abgebrochen wurde. Grund für dieses ungünstige Verhalten bei Abstürzen ist ein architekturelles Problem, dass erst mit GNOME Shell 4 geändert werden kann.

    Remote Desktop mit Pipewire

    Die ersten beiden Probleme sind der Tatsache geschuldet, dass Wayland bewusst auf Netzwerk-Transparenz verzichtet und Funktionen wie Remote Desktop in den jeweiligen Compositoren implementiert werden müssen. In diesem Zusammenhang wird an einem Remote Desktop für GNOME gearbeitet, der sich neuer APIs und dem ebenfalls neuen Multimedia-Framework Pipewire bedient.

    Vernünftige Entscheidung

    Die Gründe, warum Canonical hier angesichts der LTS-Verpflichtung konservativ entscheidet ergeben Sinn. Wayland ist weiterhin über die Auswahl im Anmeldemanager nur wenige Klicks entfernt. Wer Screensharing oder Remote Desktop nicht benötigt kann getrost auf die sicherere Variante Wayland setzen. Für Ubuntu 18.10 im Oktober stellt Cooke die erneute Entscheidung in der Frage der Komponente für die Standard-Anzeige bereits in Aussicht.