Schlagwort: Ubuntu

  • Ubuntu 21.10 »Impish Indri« mit GNOME 40 freigegeben

    Ubuntu 21.10 »Impish Indri« mit GNOME 40 freigegeben

    Canonical hat seine Desktop-Distribution Ubuntu 21.10 »Impish Indri« im Zeitplan veröffentlicht. Der Codename, der sich im neuen Hintergrundbild widerspiegelt, steht für eine Lemurenart. Ubuntu 21.10 ist ein Zwischen-Release mit neun Monaten Unterstützung und bereitet auf Ubuntu 22.04 LTS vor. Die Eckpunkte sind Kernel 5.13 und GNOME 40.3. Zusammen mit Ubuntu werden die Desktop-Varianten Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu, Ubuntu MATE, Ubuntu Budgie, Ubuntu Kylin und Ubuntu Studio veröffentlicht. Ferner stehen Abbilder für Server und Cloud bereit.

    GNOME 40 mit Yaru Light

    Mit Ubuntu 21.10 erhalten die Anwender erstmals GNOME 40 und somit die Umstellung auf die neue horizontale Ausrichtung des Desktops, die die bisher am rechten Rand klebenden Workspaces in den Fokus rückt. Die aktuelle GNOME-Version 41 hat es nicht in die Veröffentlichung geschafft, da zu wenig Zeit für die nötigen Anpassungen blieb. Lediglich einige wenige kleine Apps sind in Version 41 verfügbar. Als Theme kommt Yaru Light zum Einsatz. alternativ kann in den Einstellungen eine dunkle Variante gewählt werden.

    Firefox als Snap

    Bei den Anwendungen sind unter anderem Firefox 93.0.1, Thunderbird 91.1 vorinstalliert, LibreOffice 7.2.1 steht im Archiv bereit. Bei Audio verzichtet Ubuntu vorerst auf PipeWire und setzt weiterhin auf PulseAudio in Version 15. Für einigen Wirbel sorgte kürzlich die Nachricht, dass Firefox ab Ubuntu 21.10 als Snap ausgeliefert wird, wie bereits zuvor bei Ubuntu 19.10 mit Chromium geschehen. Das Paket wird direkt von Mozilla bereitgestellt und gemeinsam gepflegt.

    Die derzeit installierten Snaps belegen 766 MByte

    Die Kritik richtet sich neben den generellen Bedenken wegen des proprietären Snap-Store auch gegen die fast doppelt so lange Startzeit von Firefox als Snap. Derzeit ist das Debian-Paket für Firefox noch auf dem Abbild, wird aber mit Ubuntu 22.04 im Frühjahr entfernt. Gleichzeitig sollen mit der nächsten LTS-Version dann einige weitere Snaps in die Paketauswahl einziehen. Das Snaps in bestimmten Konstellationen auch positive Aspekte hat, habe ich bereits versucht, darzulegen. Die mit Ubuntu 21.04 eingeführte Wayland-Sitzung als Standard soll mit 21.10 auch für Besitzer von Nvidia-Grafikkarten benutzbar sein.

    Abbilder von Ubuntu 21.10 stehen im Download-Portal bereit. Die Links für die anderen Varianten sind in den Release Notes zu finden. Ein Blogbeitrag von Canonical zur Veröffentlichung zeigt die Richtung an, in die es künftig gehen soll, der Desktop-User kommt darin nicht vor. Es geht vielmehr um (Windows)-Entwickler, Kubernetes und AI/ML.

  • Neuer Ubuntu Desktop-Installer zum Test bereit

    Neuer Ubuntu Desktop-Installer zum Test bereit

    Der seit 2006 bei Ubuntu am Desktop verwendete Ubiquity-Installer wird demnächst in Rente gehen können, denn der unter dem Projektnamen Ubiquity NG bereits seit 2018 entwickelte neue Installer für die Desktop-Varianten von Ubuntu steht zum Test bereit. Mit Ubuntu 22.04 LTS soll der neue Installer an die Anwender ausgeliefert werden.

    Auswahl zwischen zwei Übeln?

    Als Backend kommt mit Subiquity der gleiche Unterbau zum Zug wie beim Installer für die Server-Variante von Ubuntu. Für die Benutzerschnittstelle des neuen Installers nutzen die Entwickler Googles Framework Flutter, das im Rahmen einer Zusammenarbeit von Google und Canonical Unterstützung für Ubuntu und weitere Linux-Distributionen erhielt. Ob das im Endeffekt besser ist als die vormals geplante Nutzung des Electron-Frameworks muss sich erst noch zeigen.

    Noch nicht alle Funktionen verfügbar

    Neben dem moderneren Design fällt als Erstes auf, dass auf der Startseite neben Ubuntu ausprobieren und Ubuntu installieren nun Ubuntu reparieren hinzugekommen ist, was versucht, eine schief gelaufene Installation zu beheben, indem alle installierte Software neu installiert wird, ohne dabei Dokumente oder Einstellungen zu verändern. Der neue Installer ist in seiner jetzigen Version recht einfach gehalten und unterstützt bisher keine Verschlüsselung oder etwa die Authentifizierung per Active Directory. Auch Zeitzonen lassen sich noch nicht festlegen.

    Ubuntu 22.04 LTS als Ziel

    Ubiquity NG soll als technische Vorschau mit Ubuntu 21.10 »Impish Indri« am 14. Oktober ausgeliefert, und wenn die Tests erfolgreich verlaufen, den bisherigen Installer mit Ubuntu 22.04 LTS ablösen. Der Installer kann mit den aktuellen Daily Canary Builds von Ubuntu 21.10 bereits getestet werden.

    Wenn der neue Installer mit Ubuntu 22.04 LTS ausgeliefert wird, so werden die meisten Varianten von Ubuntu diesen vermutlich übernehmen. Ausnahmen sind Kubuntu und Lubuntu, die sich bereits seit Längerem von Ubiquity verabschiedet haben und Installer auf der Basis des inzwischen weit verbreiteten Calamares Installer-Frameworks benutzen.

  • Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« bringt Wayland als Standard

    Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« bringt Wayland als Standard

    Heute erscheint mit Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« eine für neun Monate unterstützte Zwischenversion von Canonicals Desktop-Betriebssystems. Die nächste Version mit LTS wird Ubuntu 22.04 sein. Nachdem der erste Versuch, Wayland als Standard zu verwenden, mit Ubuntu 17.10 nicht reif genug für das langzeitunterstützte 18.04 »Bionic Beaver« war, unternehmen die Entwickler jetzt mit 21.04 einen neuen Anlauf.

    Home-Verzeichnis abgesichert

    Mit Kernel 5.11 erhält Ubuntu 21.04 Unterstützung für aktuelle Hardware wie CPUs und Grafikkarten. Das Home-Verzeichnis erfährt einen Wechsel bei den Berechtigungen und wurde von 755 auf 750 gesetzt. Der Ubiquity-Installer erlaubt nun das Verschlüsseln von Ext4-Partitionen ohne den Zwang zum Logical Volume Manager (LVM). Ein Wiederherstellungsschlüssel wird dabei automatisch im Installer erstellt. Zudem wurde Unterstützung für PipeWire eingebaut, um Screen-Recording unter Wayland zu ermöglichen und Audio in Flatpak und anderen Sandboxing-Szenarien zu verbessern.

    Kein GNOME 40 oder GTK 4

    Abweichend von der bisherigen Praxis erscheint Ubuntu 21.04 ohne die aktuelle Version 40 des GNOME-Desktops, sondern bietet eine Mischung auf GNOME 3.38 mit einigen wenigen Apps in Version 40. Der Grund dafür ist, dass den Entwicklern die Zeit vom Erscheinen von GNOME 40 bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 21.04 zu kurz erschien, um sowohl GTK 4 als auch GNOME 40 zu integrieren. Dies wird zusätzlich dadurch erschwert, das Ubuntu eine angepasste Version des GNOME-Desktops verwendet. Wer dennoch GNOME 40 testen möchte, kann das mit einem PPA tun, sollte sich aber des Risikos bewusst sein.

    Optik subtil überarbeitet

    Optisch hat sich bei Ubuntu wenig verändert im letzten halben Jahr, auffällig ist lediglich, dass das dunkle Yaru-Theme etwas dunkler in der Farbgebung geworden ist. Wer genau hinschaut, kann auch die überarbeiteten Icons des Yaru-Themes bemerken. Eine weitere Anpassung betrifft das Benachrichtigungsfenster, Desktop-Menüs und das System-Tray, die ein dunkles Theme auch dann verwenden, wenn der Rest im als Standard gesetzten hellen Theme daherkommt.

    Updates für den Paketbestand

    Darüber hinaus können Dateien und Verzeichnisse nun aus dem Dateimanager Nautilus auf den Desktop gezogen und dort real und nicht als Verweis abgelegt und auch wieder in den Dateimanager zurückbewegt werden. Wie üblich werden auch die vorinstallierten Pakete einem Update unterzogen. So kommen unter anderem Firefox 87, LibreOffice 7.1.2 und Python 3.9.4 auf die Platte.

    Außer Wayland als Standard gehen die Entwickler beim »borstigen Flusspferd« keine Wagnisse ein, alle anderen Änderungen können der Systempflege und Erhaltung zugeordnet werden. Zum Testen von Wayland bleibt nun ein ganzes Jahr Zeit bis Ubuntu 22.04 LTS.

  • Canonical setzt bei eigenen Apps auf Flutter 2

    Canonical setzt bei eigenen Apps auf Flutter 2

    Wie Canonical vor wenigen Tagen auf dem Online-Event Flutter Engage bekannt gab, wird das Unternehmen hinter Ubuntu seine eigenen Apps künftig mit Googles Cross-Platform-Framework Flutter erstellen.

    Mit der Veröffentlichung von Flutter 2 vor wenigen Tagen lässt sich die gleiche Codebasis für das Erstellen nativer Apps unter Linux, macOS, Windows, Android und iOS nutzen und das Framework öffnet sich für Desktpop-Apps (derzeit noch Beta) sowie für Webanwendungen wie Progressive Web Apps (PWA) und Single Page Apps (SPA). Bereits bestehende mobile Flutter Apps sollen einfach in Webanwendungen überführbar sein.

    Neuer Ubuntu-Installer wird mit Flutter umgesetzt

    Flutter is the default choice for future desktop and mobile apps created by Canonical

    Ken VanDine,
    Manager Ubuntu Desktop

    Bereits im letzten Sommer hatte Canonical eine Zusammenarbeit mit Google verkündet, um Flutter für weitere Plattformen verfügbar zu machen. Dabei ging es vor allem um Desktop-Apps unter Linux. Der neue Installer für Ubuntu am Desktop wird vermutlich die erste größere Anwendung sein, die Canonical mit Flutter umsetzt. Er soll mit Ubuntu 22.04 den Ubiquity-Installer ersetzen, eine vorläufige Version zum Testen soll mit Ubuntu 21.10 im Oktober 2021 bereitstehen.

    Flutter ist ein Open-Source-Framework zur UI-Entwicklung, dass sich Googles hauseigener Programmiersprache Dart und der Grafikbibliothek Skia bedient. Das UI-Toolkit steht laut Eigenbeschreibung für schnelle Entwicklung und Ausführung sowie native Unterstützung der jeweiligen Eigenschaften der Zielplattform.

    Canonical geht weiter eigene Wege

    Canonical distanziert sich damit unbeirrt abermals ein Stück weit von den Entwicklungsmodellen der anderen Distributionen. Das wird Stoff für viele Diskussionen geben, Anwender müssen sich entscheiden, ob sie diesen Schritt mitgehen wollen, wenn der neue Installer und weitere mit Flutter erstellte Apps ausgeliefert werden.

  • Fehler im Installer: Ubuntu 20.04.2 LTS neu veröffentlicht

    Fehler im Installer: Ubuntu 20.04.2 LTS neu veröffentlicht

    Vor einer Woche hat Canonical mit Ubuntu 20.04.2 LTS »Focal Fossa« ein Point-Release der derzeitigen LTS-Version veröffentlicht. Aufgrund eines Fehlers im Installer wurde das ursprüngliche Image für den Desktop zurückgezogen und durch neue Abbilder ersetzt.

    Das betrifft sowohl Ubuntu als auch Ubuntu MATE, Ubuntu Budgie, Ubuntu Studio, Ubuntu Kylin und Xubuntu. Obwohl Kubuntu und Lubuntu Calamares als Installer verwenden, wurden auch hier neue Abbilder erstellt, vermutlich, um Verwirrung durch verschiedene Zeitpunkte der Veröffentlichung zu vermeiden.

    Nur online

    Der Fehler im Ubiquity-Installer, der am 4. Februar entdeckt wurde, betraf nur bestimmte Hardware, die zudem während der Installation mit dem Netz verbunden sein musste. Die Installation ließ sich hinterher nicht starten, da der Kernel fehlte. Fand die Installation offline statt, startete das System einwandfrei vom installierten Kernel. Der Fehler betrifft lediglich Neuinstallationen der Desktop-Variante, Cloud- und Server-Produkte waren nicht betroffen.

    Behebung in Chroot

    Das Problem bei betroffenen Geräten ließ sich nur durch das Booten in eine Chroot-Umgebung und die nachträgliche Installation des Kernels von dort aus beheben. Die Entwickler entschieden, der Fehler sei schwer genug, um nach der Fehlerbehebung im Installer eine Neuauflage der betroffenen Abbilder zu rechtfertigen.

    Nur Desktop betroffen

    Der Fehler zeigt erneut, dass Canonical gut daran tut, für Ubuntu am Desktop einen neuen Installer zu entwickeln, denn Ubiquity weist viele noch ungelöste Fehler auf. Wer vor dem 9. Februar ein Image von Ubuntu 20.04.2 LTS oder den anderen betroffenen Varianten gezogen, aber noch nicht verwendet hat, sollte das neue Abbild herunterladen. Die Server-Variante ist von dem Fehler nicht betroffen, da sie bereits seit 2018 mit Subiquity über einen modernisierten Installer verfügt.

  • Ubuntu 20.04.2 LTS bringt Linux 5.8 und Mesa 20.2.6

    Ubuntu 20.04.2 LTS bringt Linux 5.8 und Mesa 20.2.6

    Canonical unterstützt Ubuntu 20.04 LTS für fünf Jahre kostenfrei und kostenpflichtig weitere fünf Jahre. Um Neueinsteigern mit aktueller Hardware über diesen Zeitraum eine problemlose Installation zu ermöglichen, veröffentlicht Canonical in der Regel für die ersten fünf Jahre zweimal jährlich ein Point-Release mit aktualisierten Paketen in relevanten Bereichen.

    Zweites Update

    Nachdem vor wenigen Tagen Ubuntu Core 20 erschienen ist, folgt nun mit Ubuntu 20.04.2 ein zweites Update für die derzeitige LTS-Version Ubuntu 20.04 »FocalFossa«. Das Update steht für Desktop-, Server- und Cloud-Produkte in allen unterstützten Architekturen zur Verfügung und enthält neben einem neuen Hardware Enablement Stack (HWE) auch Sicherheitsupdates und Korrekturen für schwerwiegende Fehler, mit dem Fokus auf die Aufrechterhaltung, Stabilität und Kompatibilität mit Ubuntu 20.04 LTS. Bei den Ubuntu-Varianten erhalten Kubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu MATE, Lubuntu, Ubuntu Kylin, Ubuntu Studio und Xubuntu die Aktualisierung.

    Aktualisierter Grafik-Stack

    Neben dem neuen Kernel Linux 5.8 erhalten die Nutzer der LTS-Version auch einen neuen Grafik-Stack, der es erleichtert, Ubuntu 20.04.2 auf aktueller Hardware zu installieren. Neben xorg-server 1.20.9 kommen dabei libdrm 2.4.102 und Mesa 20.2.6 zum Einsatz. Darüber hinaus wurden unter anderem Updates auf GNOME 3.36.4, LibreOffice 6.4.5 und Mozilla Firefox 84 eingespielt. Ab diesem Update müssen Anwender auch nicht mehr zustimmen, diese Updates zu erhalten, sie werden alle sechs Monate automatisch eingespielt, wenn der Anwender ein System-Update anstößt.

    Download

    Um Neueinsteigern größere Aktualisierungen zu ersparen, steht ein Satz neuer Abbilder für die oben erwähnten Ubuntu-Varianten zur Verfügung. Die Abbilder für Ubuntu 20.04.2 stehen auf der Downloadseite bereit, die Downloads der Varianten sind den jeweiligen Release Notes zu entnehmen. Bestandsanwender erhalten das Update über ein System-Update.

  • Martin Wimpress verlässt Canonical

    Wimpress
    Ubuntu MATE Desktop

    Wer die MATE-Desktop-Umgebung kennt oder Ubuntu Mate nutzt, wird ihn kennen: Martin Wimpress. Auf Twitter gab Wimpress jetzt bekannt, dass er Canonical bald verlässt. Derzeit ist er dort in der Rolle als Leiter der Desktop-Abteilung tätig.

    Martin Wimpress ist ein passionierter Open-Source-Entwickler, der seit 2012 zum MATE-Desktop beiträgt. 2014 rief er Ubuntu MATE Remix ins Leben und beantragte im selben Jahr die Aufnahme als offizielles Ubuntu-Derivat. Der Remix erschien erstmals mit Ubuntu 14.10, seit 15.04 ist Ubuntu MATE ein offizielles Mitglied der Ubuntu-Familie. Oft genug war in der Folge Ubuntu-MATE der Lichtblick bei einem Ubuntu-Release.

    Bereits 2015 wurde Ubuntu MATE auf den Raspberry Pi 2 portiert. Der Erfolg war so groß, dass die Raspberry Pi Foundation Wimpress ein Entwicklungsmuster des Raspberry Pi 3 übersandte, um sicherzustellen, dass Ubuntu MATE beim Erscheinen der 3. Auflage auf dem kleinen Rechner läuft.

    Seit 2016 ist Wimpress bei Canonical als Mitglied des Ubuntu-Desktop-Teams angestellt, dessen Führung er 2019 nach dem Weggang von Alan Pope übernahm. In der Ubuntu-Community erlangte er weitere Bekanntheit durch den wöchentlichen offiziellen Ubuntu Podcast, dem er zusammen mit Alan Pope vorstand. Mitte 2020 stellte er als Experiment Ubuntu als Rolling Release vor.

    Wimpress wird künftig seine Brötchen beim DevOps-Startup Slim.ai verdienen. Er wird aber weiterhin Ubuntu MATE betreuen. wie es mit dem Podcast weitergeht ist noch unklar.

  • Ubuntu erhält einen neuen Installer

    Ubuntu erhält einen neuen Installer

    Canonical spendiert Ubuntu einen neuen Installer für den Desktop, der den seit 2006 genutzten Ubiquity-Installer ablösen soll. Dieser hat seit einigen Jahren keine nennenswerten Funktionsentwicklungen mehr erhalten und ist aufgrund seiner Altlasten immer schwieriger zu warten. Angedacht wird ein neuer Installer unter dem Arbeitstitel Ubiquity NG bereits seit 3 Jahren. Damals hatte Mark Shuttleworth unter anderem das Electron-Framework als Basis im Blick.

    Flutter statt Electron

    Das wurde zum Glück nicht umgesetzt. Für die Benutzerschnittstelle des neuen Installers nutzen die Entwickler stattdessen Googles Framework Flutter, das im Rahmen einer Zusammenarbeit von Google und Canonical Unterstützung für Ubuntu und weitere Linux-Distributionen erhielt. Die Einbeziehung der Designideen des bei Ubuntu für den Desktop verwendeten Yaru-Themes soll sicherstellen, dass der neue Installer mit dem Stil des Ubuntu-Desktops konsistent ist. Bei Interesse an den Grundlagen der Nutzung von Flutter hilft das Blog des Ubuntu-Entwicklers Daniel Llewellyn.

    Zielpunkt: Ubuntu 22.04 LTS

    Die Arbeit am neuen Ubuntu-Desktop-Installer hat bereits begonnen, wie man auf GitHub sehen kann. Eine vorläufige Version zum Testen soll mit Ubuntu 21.10 im Oktober 2021 bereitstehen, wie Ubuntu-Desktop-Direktor Martin Wimpress erläutert. Das nächste LTS-Release Ubuntu 22.04 soll im April 2022 mit dem neuen Installer erscheinen. Ubiquity wird in den Archiven verbleiben und kann von den offiziellen Ubuntu-Varianten oder Dritt-Distributionen weiter verwendet werden.

    Warum nicht Calamares?

    Bereits mit Ubuntu 17.10 wurde ein neuer Installer für die Server-Variante von Ubuntu vorgestellt, der auf den Namen Subiquity hört und auf dem Bare-Bones-Installer Curtin basiert. Ubuntu-Varianten wie Kubuntu und Lubuntu haben sich bereits seit Längerem von Ubiquity verabschiedet und nutzen das von Dutzenden von Distributionen verwendete Calamares-Installer-Framework. Das wäre statt einer Neuentwicklung ebenfalls eine gute Basis für den neuen Installer des Ubuntu-Desktops gewesen.

  • Ubuntu 21.04 versucht es erneut mit Wayland

    Ubuntu 21.04
    Bild: Hippo! by Mim | Lizenz: CC BY-ND 2.0

    Mit Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« kehrte Canonical nicht nur zu GNOME als Desktop zurück, sondern setzte auch Wayland als Standard ein. Bei GNOME blieb man bis heute, für Wayland war es anscheinend noch zu früh, denn mit Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver« kam wieder ein herkömmlicher X-Server zum Einsatz.

    Zweiter Anlauf

    Jetzt wollen die Entwickler mit Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« einen zweiten Anlauf wagen, Wayland als Standard zu etablieren und im Erfolgsfall nächstes Jahr mit 22.04 in die nächste LTS-Version zu übernehmen. In der Ankündigung heißt es, die Tatsache, dass Ubuntu 21.04 bei GNOME 3.38 bleibe und nicht auf das neue GNOME 40 setze, sei hilfreich bei diesem erneuten Versuch.

    Seit dem ersten Versuch wurden viele der Fehler bei Wayland beseitigt und fehlende Funktionalität nachgereicht. So funktioniert etwa das Desktop-Sharing mithilfe von Pipewire mittlerweile gut. Auch Fractional Scaling für Displays mit HiDPI und unterschiedliche Skalierung bei mehreren Monitoren funktioniert mit Wayland besser als unter X.Org. Es verbleiben aber auch noch Probleme wie etwa die nicht funktionierende Farbauswahl im Color Picker von GIMP.

    Bereits seit Fedora 25 Standard

    Lediglich Nvidia-Anwender werden weiterhin mit X.Org als Standard versorgt, man hoffe jedoch, dass die Situation sich bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 22.04 LTS klärt und auch diese Anwender Wayland als Standard nutzen können. Fedora setzt seit Ausgabe 25 vom Oktober 2016 konsequent auf Wayland für die Workstation-Ausgabe. Mit dem im April anstehenden Fedora 34 soll auch der Spin für den Plasma-Desktop mit Plasma 5.21 automatisch eine Wayland-Sitzung starten.

    Das lässt hoffen, dass 2021 das Jahr wird, in dem Wayland den Logenplatz als Display-Protokoll übernimmt. Wenn Canonical diesmal durchhält, könnte das bei der weiten Verbreitung von Ubuntu auch einen Schub zur Beseitigung der noch bestehenden Fehler geben.

  • Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« bleibt bei GNOME 3.38 und GTK 3

    Photo by Chris Stenger on Unsplash

    Wie einer aktuellen Ankündigung auf Ubuntu Discourse zu entnehmen ist, wird das am 22. April zur Veröffentlichung anstehende Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« mit GNOME 3.38 ausgeliefert und nicht mit dem für Ende März erwarteten GNOME 40.

    GNOME 40 und GTK 4

    Üblicherweise erscheint Ubuntu im April und Oktober mit der meist einen Monat zuvor veröffentlichten neuesten GNOME-Version. Beim Ende März erwarteten GNOME 40 ändert sich aber nicht nur das Versionsschema, sondern auch das Design. Ein Teil der Pakete in GNOME 40 wird zudem bereits auf dem neuen GTK 4 basieren.

    Tiefgreifende Änderungen

    Wegen dieser tiefgreifenden Änderungen haben die Ubuntu-Entwickler beschlossen, dass nicht genügend Zeit bleibt, um GNOME für Ubuntu 21.04 an die tiefgreifenden Änderungen anzupassen. Auch GTK 4 wird bei Ubuntu 21.04 außen vor bleiben, da die Verantwortlichen Probleme mit dem auf GTK basierenden hauseigenen Yaru-Theme nicht ausschließen können. Auch negative Auswirkungen auf die mit Ubuntu ausgelieferten GNOME-Erweiterungen können die Entwickler nicht ausschließen.

    Probleme mit dem Ubuntu-Dock-Panel

    Beispielsweise verwendet der Ubuntu-Desktop ein vertikales Dock-Panel auf der linken Seite. GNOME 40 setzt dagegen auf eine horizontale Leiste, wobei bis heute nicht klar ist, ob diese Leiste an die linke Seite verschoben werden kann, da dies eigentlich der geplanten Designänderung auf ein horizontal ausgerichtetes Bedienkonzept bei GNOME 40 zuwiderläuft.

    Alles bleibt beim Alten

    Somit wird Ubuntu 21.04 »Hirsute Hippo« mit dem letzten Point-Release von GNOME 3.38 sowie mit GTK 3 und dem darauf basierten Yaru-Theme veröffentlicht werden. Ausnahme könnten einige integrierte GNOME-40-Apps sein. Bei Debian wird GTK 4 zwar derzeit für das Unstable-Archiv vorbereitet. Da sich Debian aber seit dem 12. Januar in den Vorbereitungen der Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye« befindet, erwarten die Ubuntu-Entwickler hier keine Probleme mit der automatischen Synchronisation zwischen den Projekten.