Schlagwort: UBports

  • Ubuntu Touch OTA-16 setzt auf QT 5.12

    OTA-16

    UBports verkündet die sofortige Verfügbarkeit der 16. Veröffentlichung von Ubuntu Touch (UT) durch die gemeinnützige Stiftung, die nach der Einstellung der Entwicklung seitens Canonical ab 2017 die Geschicke des mobilen Betriebssystems übernommen hatte. Die neue Version folgt auf OTA-15 vom Dezember 2020.

    QT auf 5.12 angehoben

    OTA-16 ist nach OTA-4 das zweitgrößte Release von UT. Aufseiten der unterstützten Geräte kommt mit dem Samsung Galaxy S3 Neo+ (GT-I930I) jedoch nur ein neues Gerät hinzu, das künftig über einen stabilen Update-Kanal verfügt. Das Hauptaugenmerk von OTA-16 lag darauf, die installierte Version des Qt-Frameworks von 5.9.5 auf 5.12.9 zu aktualisieren. Mit diesem Upgrade ist UT wieder in den Langzeit-Support-Zyklus von Qt eingestiegen und erhielt eine Reihe neuer Funktionen, die in UT und dem Lomiri-Desktop künftig nützlich sein könnten.

    Dieses Update führte auch dazu, dass mehr als ein Drittel der in UT enthaltenen Binärpakete erneuert werden musste und dadurch auch die Vorbereitungen für den Umstieg von Ubuntu 16.04 auf 20.04 vorangebracht wurden. Daneben werden aber auch weitere Verbesserungen ausgeliefert.

    Browser Morph aufgewertet

    Diese betreffen unter anderem den Browser Morph. Störte bisher bei Downloads eine vollflächige Anzeige den Beginn und das Ende der Aktion, so wird der Zustand nun von einem Icon angezeigt. Zudem können nun alle Downloads der derzeitigen Sitzung angezeigt werden. Bei den Tabs kann der zuletzt geschlossene Tab wieder geöffnet werden. Die Nutzung von Morph auf Tablet oder Desktop wurde verbessert, die Tabs sind größer und leichter zu treffen, und der Browser ändert nicht mehr die Orientierung, wenn sein Fenster höher als breit ist.

    Render-Engine Oxide entfernt

    Auf dem Sony Xperia X sind nun Videoaufnahmen möglich, das Problem des zu lauten Anruftons auf OnePlus 3 und Xperia X wurde behoben. Im Hintergrund wurde die Web-Rendering-Engine Oxide entfernt. Oxide ist eine Chromium-basierte Web-Rendering-Engine, die bei Canonical für das Projekt Ubuntu for Devices entwickelt worden war und deren Pflege die Möglichkeiten von UBports übersteigt. Bei UT kommt bereits seit OTA-5 mit der Einführung von Morph QtWebEngine zum Einsatz. Apps, die noch Oxide verwenden, müssen von den Entwicklern nun umgestellt werden.

    Anbox-Installer mit an Bord

    Der Anbox-Installer wird jetzt mit UT zusammen ausgeliefert. Dies ermöglicht es Benutzern von unterstützten Anbox-Geräten, Anbox zu verwenden, ohne das Ubuntu Touch-Root-Dateisystem zu verändern. Es wird auch verhindern, dass Anbox-Installationen bei jedem Update kaputtgehen. Anbox selbst ist nicht vorinstalliert, eine Installationsanleitung findet sich in der UT-Dokumentation.

    UBports wird weiterhin alle 6 – 8 Wochen eine Veröffentlichung herausgeben, die Zahl der Neuerungen wird sich aber bis zum Umstieg auf Ubuntu 20.04 in einem engeren Rahmen als bisher bewegen. OTA-16 wird ab sofort bis zum 22. März an die Nutzer des Stable-Channel auf den unterstützten Geräten ausgerollt. Alle Änderungen zu OTA-16 listet das Changelog auf.

  • »Linux on Mobile«-Sprint in Berlin

    Screenshot: ft

    Im Anschluss an die Entwicklerkonferenz FOSDEM vom vergangenen Wochenende fand in dieser Woche ein gemeinsamer Sprint der Projekte UBports und Plasma Mobile statt, zu dem sich Mitglieder einiger anderer Projekte gesellten. Dabei ging es vor allem um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der verschiedenen mobilen Plattformen.

    Die Fragestellung war: Wie können die Projekte zusammenarbeiten, um einerseits doppelte Entwicklungen zu vermeiden und andererseits Apps der eigenen Plattform auch auf anderen Plattformen lauffähig zu machen.

    Warten auf das PinePhone

    Während deutsche Vorbesteller immer noch auf den Postboten warten, der ihr PinePhone bringt, haben Anwender im Rest der Welt es in den vergangenen Tagen bereits erhalten. Wir müssen uns noch gedulden, da zunächst die Auslieferung nach Deutschland wegen der strengen Einfuhrbestimmungen gestoppt wurde. Der Ausbruch des Corona-Virus legte dann jede weitere Auslieferung vorerst lahm, sodass das PinePhone hier vermutlich nicht vor März eintrifft. Wenn man es positiv betrachtet, so hat die Software dadurch zusätzliche Zeit zu reifen.

    Mobile Sprint

    Um unter anderem diesem Reifeprozess nachzuhelfen, verbrachten rund ein Dutzend Entwickler in dieser Woche Zeit beim gemeinsamen Hacken in Berlin. Der Sprint wurde von der Qt-Consulting Firma KDAB gesponsert und fand auch in deren Räumen statt. Bereits im Wochenverlauf vermeldeten Nutzer des PinePhone im Matrix-Channel eine wesentliche Beschleunigung für Ubuntu Touch auf dem günstigen Linux-Phone als Ergebnis des Sprints.

    Ubuntu Touch Q&A 69

    Als Abschluss des Sprints wurde am Samstag die Ubuntu Touch Q&A 69 Session aus den Räumen von KDAB live übertragen. Außer UBports und KDE Plasma nahmen auch Entwickler von KDE Itinerary, KDE Connect und anderen Projekten am Sprint teil. Für das Pinephone ist Ubuntu Touch derzeit die am weitesten entwickelte Distribution, gefolgt von KDE Neon mit Plasma Mobile.

  • Debian erhält mit Unity 8 weiteren Qt-Desktop

    Debian erhält mit Unity 8 weiteren Qt-Desktop

    Unity 8
    Foto: Christos Pontikis | Quelle: Flickr| Lizenz: Public Domain

    Der Debian-Entwickler Mike Gabriel will den ehemaligen Ubuntu-Desktop Unity in Version 8 und damit einhergehend das ehemalige Display-Protokoll Mir für Debian paketieren. Das wurde bei einem Treffen mit den UBports-Entwicklern auf der Entwicklerkonferenz FOSDEM am vergangenen Wochenende beschlossen.

    Unity 8 basiert auf Qt

    Unity wurde von Canonical auf der Basis von Qt und QML entwickelt und ab 2010 als Desktop für Ubuntu eingesetzt. Während der Entwicklung zu Unity 8 wurde die Entwicklung von Canonical im Rahmen der Einstellung von Ubuntu Touch beendet. Ubuntu nutzt seit 2017, wie auch vor 2010 wieder GNOME als Desktop.

    UBports to the rescue

    Seitdem hat die Community in der UBports Foundation die Weiterentwicklung von Ubuntu Touch und damit auch von Unity 8 und Mir übernommen. Dieses Bündel will Gabriel jetzt für Debian paketieren.

    Unity 8 ist konvergent

    Warum Unity in Debian? Diese Frage beantwortet Gabriel in seinem Blog. An erster Stelle nennt er die in Unity eingebaute Konvergenzfunktion, also die Möglichkeit, ein Smartphone mit Ubuntu Touch, das an Display, Maus und Tastatur angeschlossen zum Desktop skaliert. Damit ist die gleiche Codebasis für Smartphone, Tablet und Desktop nutzbar.

    Zudem habe Debian keine gute Lösung für Tablets. Dadurch dass Debian die Basis vieler anderer Distributionen inklusive Ubuntu und Linux Mint bildet, wirkt die Paketierung weit über Debian hinaus.

    Paketierung hat begonnen

    Erste Spuren des Projekts sind bereits im Debian-Git-Repository Salsa und im Paket-Tracker zu sehen. Mir, früher als Display-Server gedacht, jetzt zum Wayland-Compositor mutiert, liegt dem FTP-Master-Team zur Freigabe vor.

    Unity war immer umstritten, der Desktop wurde geliebt oder gehasst. UBports hatte mit der Übernahme der Entwicklung des halbfertigen Unity 8 eine gute Grundlage für einen touchfähigen Desktop für mobile Geräte gerettet. Für Debian ist es eine Ergänzung für den mobilen Bereich.

  • Ubuntu Touch OTA-4 veröffentlicht

    Ubuntu Touch OTA-4
    Bild: Ubuntu for Phone | Quelle: antoinemaltey | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Ubuntu Touch OTA-4 modernisiert den Unterbau des ehemals von Canonical entwickelten mobilen Betriebssystems. Das UBports-Team um Marius Gripsgård kümmert sich um die Weiterentwicklung, seit Canonical diese im April 2017 aufgab. Jetzt hat UBports OTA-4 veröffentlicht, dass Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« als Unterbau nutzt anstatt wie bisher das längst nicht mehr unterstützte Ubuntu 15.04 »Vivid Vervet«

    Neubeginn

    Gripsgård und seine Mitstreiter sehen diese Veröffentlichung als den eigentlichen Beginn von Ubuntu Touch unter der Regie von UBports, da alles bisher lediglich eine Aufholjagd gewesen sei, um auf einer halbwegs aktuellen und noch für rund 30 Monate unterstützten Plattform aufbauen zu können. Die neue Version zeige nun, dass die Gemeinschaft auf einer soliden Basis steht und in der Lage ist,  zu liefern.

    Betriebssystem und Toolkit neu

    Mit Ubuntu Touch OTA-4 tauscht das Team nicht nur die Betriebssystemversion, sondern setzt mit Qt 5.9 auch auf eine aktuellere Version des GUI-Toolkits sowie auf QtQuickControls 2.  Es wurden 128 Fehler beseitigt und Tastatur-Layouts für Türkisch, Bulgarisch und Schweizerisch-Französisch hinzugefügt. Neue Funktionen erhielt auch die Option zum Energiesparen. Ein Upgrade-Wizard hilft beim Aktualisieren auf OTA-4.

    QtWebEngine statt Ubuntu Web

    App-Entwickler sollten künftig auf QtWebEngine als Browser-Engine setzen anstatt auf Ubuntu Web.  Alle Apps, die kompilierte Komponenten wie eingebettete Bibliotheken oder C++ Plugins enthalten, müssen für Ubuntu Touch OTA-4 und höher neu gebaut werden. Einige Fehler konnten noch nicht ausgeräumt werden. So ist der vorinstallierte Web-Browser instabil. An seiner Stelle kann der experimentelle, aber für OTA-5 als Standard vorgesehene WebBrowser Next installiert werden.

    Derzeit keine Videoaufnahme

    Mit der Kamera-App können derzeit keine Videos aufgenommen werden.  Zudem friert die Anwendung nach der Aufnahme eines Fotos auf dem Nexus 5 ein. Einige Apps sind noch nicht für OTA-4 verfügbar, das kann von Fall zu Fall im OpenStore überprüft werden. Anwender auf Geräten, die OTA-3 installiert haben, erhalten kein automatisches Upgrade auf OTA-4. Eine Anleitung im Forum beschreibt das manuelle Upgrade.  Auf der Webseite steht eine Liste mit offiziell unterstützten Geräten bereit. Alle weiteren Änderungen sind der Ankündigung im Blog zu entnehmen.

  • Purism und UBports arbeiten beim Librem 5 Smartphone zusammen

    Purism und UBPorts
    Quelle: Purism

     

    Wie der Notebook-Hersteller Purism heute bekanntgab, arbeitet das Unternehmen mit dem Projekt UBports zusammen, um Ubuntu Touch als unterstütztes Betriebssystem auf dem in der Entwicklung befindlichen Linux-Smartphone Librem 5 zu etablieren.

    Purism und UBports

    Die Zusammenarbeit von Purism und UBports, die seit der Einstellung durch Canonical vor einem Jahr Ubuntu Touch weiterentwickeln, soll gewährleisten, dass Ubuntu Touch auf dem Librem 5 gut unterstützt und eng integriert wird und auch in Zukunft kompatibel bleibt. Wenn das Librem 5 an Vorbesteller ausgeliefert wird, wird es zu einem der wenigen Smartphones gehören, die Ubuntu Touch von Hause aus unterstützen.

    Purism, der Hersteller von Laptops, der im vergangenen Herbst erfolgreich mehr als 2 Millionen Dollar für den Bau des ersten völlig freien und offenen modernen Smartphones, dem Librem 5, schwarmfinanziert hat, nutzt dabei das große Interesse dass der Ubuntu Edge-Kampagne von 2013 entgegengebracht wurde.

    Drei Betriebssysteme

    Während das Librem 5 standardmäßig mit dem von der Free Software Foundation unterstützten PureOS ausgeliefert wird, das Purism mit GNOME als Desktop auf allen Geräten verwendet, wird Purism Kunden unterstützen, die Ubuntu Touch ohne viel Aufwand installieren wollen. Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit  UBports arbeitet Purism mit der GNOME-Community und unterstützt KDE Plasma Mobile und erweitert so die Benutzerauswahl auf drei Optionen. Das Librem 5, das ab Januar 2019  an Kunden ausgeliefert werden soll, bietet dann:

    • Librem 5 mit PureOS (GNOME)
    • Librem 5 mit PureOS (KDE Plasma Mobile)
    • Librem 5 mit Ubuntu Touch

    Ricardo Mendoza vom UBports-Vorstand sagt dazu:

    [su_quote style=“modern-light“]»Der frühe Zugriff auf die Hardware-Plattform Librem 5 von Purism ist ein großer Schritt zur Weiterentwicklung von Ubuntu Touch. Das Betriebssystem wurde mit dem Ziel entwickelt, eine Android-freie Alternative für das mobile Ökosystem zu sein. Wir glauben, dass die Zukunft des Mobiltelefons fernab von Android liegt, und das Librem 5 mit Ubuntu Touch bietet die perfekte Plattform, um diese Revolution auszulösen.«[/su_quote]