Schlagwort: The Document Foundation

  • Apache OpenOffice verkündet 300 Mio. Downloads

    Apache OpenOffice

    Die Apache Software Foundation (ASF) verkündet in ihrem Blog, die unter ihrem Schirm agierende Büro-Suite OpenOffice verzeichne von 2011 bis heute über 300 Mio. Downloads. Dabei entfallen mehr als 200 Mio. auf die Veröffentlichungen der Reihe Openoffice 4.1.x. In den vergangenen Tagen lagen die Downloadzahlen jeweils bei über 4.000, wie die Statistik zeigt.

    Statistik

    Der Großteil der Downloads wurde über SourceForge getätigt, die Zahlen werden über deren Download Stats API bereitgestellt und über ein Python Script ausgelesen. Über weitere Downloads von Servern, die von der ASF zur Verfügung gestellt werden, liegen keine genauen Zahlen vor. Die verteilten CDs und DVDs sind in dieser Zahl ebensowenig enthalten wie Sprachpakete, SDKs oder Quelltexte.

    Bei der Aufschlüsselung der Zahlen ergibt sich, dass die meisten Downloads mit 51,5 Mio. in den USA getätigt wurden, gefolgt von Frankreich mit annähernd 40 Mio. und Deutschland mit fast 32 Mio. Aufgegliedert nach Betriebssystemen entfallen 271,3 Mio. auf Windows, 28,7 Mio. auf macOS und 4,3 Mio. auf Linux.

    Offener Brief an die Entwickler

    Laut dem Blogeintrag arbeiten die Entwickler gerade an der Fertigstellung von Apache OpenOffice 4.1.8. Erst kürzlich feierte OpenOffice den 20. Geburtstag nach der Abspaltung von StarOffice im Jahr 2000. Der Vorstand der Document Foundation (TDF) als Schirmorganisation der aus OpenOffice hervorgegangenen LibreOffice-Entwicklung hatte einen offenen Brief an die Entwickler von Apache OpenOffice gerichtet, in dem sie forderten, aufgrund der zwar großen Bekanntheit, andererseits aber fehlender Entwicklung einen Hinweis auf der Webseite von OpenOffice auf das »viel modernere, aktuellere, professionell unterstützte« LibreOffice zu platzieren und gemeinsam daran weiterzuarbeiten. Bereits mehrfach wurde OpenOffice von verschiedenen Seiten aufgefordert, zumindest die Downloads zu sperren. Im Jahr 2017 äußerten sich die Entwickler unterschiedlich zum damaligen Stand des Projekts.

    Schein und Sein

    Schaut man sich die Entwicklung von OpenOffice im Git an, so ist man geneigt, dem offenen Brief zuzustimmen. Es finden zwar viele Commits statt, diese beschränken sich aber hauptsächlich auf zwei Personen, die mehrheitlich Bugfixes einbringen. Insgesamt ist nur wenig Weiterentwicklung zu erkennen.

    Liest man allerdings die Meldung zum 20. Geburtstag im Blog der ASF, so stellt sich OpenOffice als vitales Projekt dar und verweist auf 12 Veröffentlichungen in den 8 Jahren unter dem Dach der ASF. Nicht erwähnt wird dabei, dass OpenOffice seit 2013 auf Version 4.x verharrt und man seitdem LibreOffice hinterherläuft, was Weiterentwicklung angeht. OpenOffice lebt heute überwiegend von seinem früheren Glanz und die Downloadzahlen erklären sich aus damit verbundenen Bekanntheit in der Öffentlichkeit.

  • LibreOffice 6.1 freigegeben

    LibreOffice 6.1
    Logo: TDF

    Die Document Foundation hat als erstes Update zum LibreOffice-6-Zyklus heute nach sechs Monaten Entwicklung die Open-Office-Büro-Suite LibreOffice 6.1 freigegeben. LibreOffice wird für Linux, macOS und Windows bereitgestellt.

    Die Basiskomponente wurde verbessert, indem die Firebird-Datenbank-Engine nun im experimentellen Modus für Bestandsdatenbanken aktiviert ist und die alte HSQLDB-Datenbank-Engine ersetzt. Benutzern wird empfohlen, ihre Dateien von HSQLDB mithilfe des Migrationsassistenten nach Firebird zu migrieren oder langfristig auf externe HSQLDB-Server zu exportieren. LibreOffice 6.1 führt ein neues Seitenmenü ein und reorganisiert die Menüs der Zeichnen-Komponente »Draw« für eine bessere Konsistenz zwischen den verschiedenen Modulen. Es verbessert den EPUB-Exportfilter mit zusätzlichen Optionen zum Anpassen von Metadaten und verbessert die Unterstützung für Links, Bilder, Tabellen, Fußnoten und eingebettete Schriftarten.

    Neuer Grafikmanager

    Die Handhabung von Bildern konnte verbessert werden und läuft nun schneller und reibungsloser ab, besonders wenn es um das Öffnen von Dokumenten von Microsoft Office geht. Der Umgang mit Bildern in Calc konnte ebenfalls erheblich verbessert werden, Bilder in Calc-Zellen können nun unter anderem sortiert werden. Für die Verankerung von Bildern an den Zellen stehen nun drei Optionen bereit.

    Zudem kommt es bei der Handhabung von Bildern in LibreOffice gelegentlich zu Bildverlusten. Um dieses Problem zu beheben, wurden nun mehrere Verbesserungen vorgenommen. Unter anderem wurde ein neuer Grafikmanager eingeführt und die Handhabung der Lebenszyklen bei der Zwischenspeicherung von Bildern verbessert.

    Auch Writer aufgewertet

    Im Schreibmodul »Writer« wurden den Popup-Menüs für Kopfzeile und Fußzeile Optionen zum Einfügen von Seitennummer und Seitenanzahl hinzugefügt. Bei den Vorlagen wurden grundlegende Listenvorlagen hinzugefügt. Der Dialog Kapitelnummerierung erlaubt nun mehrzeilige Überschriften für Kapitel mittels Zeilenumbruch zwischen Kapitelnummer und Inhalt. Die Leistung beim Konvertieren zwischen kleinen ODT- und XHTML-Dokumenten wurde deutlich verbessert. Zudem ist es nun möglich, eine Unterschriftzeile mittels Einfügen ▸ Unterschriftzeile… zu generieren.

    Nicht zuletzt können sich Anwender sowohl von GTK3- als auch von Qt-Desktops wie Plasma oder LXQt freuen.  GTK3-Anwender erhalten erstmals native GTK3-Dialoge, während Plasma über ein GTK3/KDE5-Hybrid, der einen Wrapper um das GTK3-VCL-Plugin darstellt,  KDEs KF5-Dialoge für Datei- und Verzeichnisauswahl-Dialog bietet. Das eigentliche Qt5/KF5-Backend, das native Qt5-Dialoge bietet, wird mit einer der nächsten Versionen ausgeliefert. Anwender von Qt-Desktops müssen manuell das Paket libreoffice-kde5 installiert werden.

    Pakete von LibreOffice 6.1 für RPM und DEB, für Windows stehen auf dem Projektserver in 32- und 64-Bit zum Download bereit. Pakete für macOS gibt es nur mit 64-Bit. Alle Änderungen sind in den Release Notes aufgeführt.