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  • Ikey Dohertys Serpent OS kommt mit KDE Plasma

    Ikey Dohertys Serpent OS kommt mit KDE Plasma

    Serpent OS
    Bild: David Clode on Unsplash

    Keine zwei Monate ist es her, da stellte Ikey Doherty, der zuletzt Solus OS entwickelte, die Idee zu einer neuen modernen Distribution vor. In Kürze soll es nun bereits einen ersten Vorgeschmack auf Serpent OS geben.

    Infrastruktur aufbauen

    Wenn man den IRC-Kanal von Serpent OS mitverfolgt, kann man sehen, dass in zwei Monaten viel passiert ist. Die Mitstreiter um Doherty, der neben Solus OS auch in Intels Team von Clear Linux gearbeitet hat, coden gerade an letzten Anpassungen der Build-Infrastruktur und dem Bootstrap-Prozess und wollen vor Ende September ein erstes bootbares Prototypen-Image erstellen.

    Sway und Plasma

    Serpent OS wird in den Vorab-Versionen mit dem Windowmanager Sway, später dann mit KDE Plasma als Desktop-Umgebung ausgestattet und soll von Beginn an die Architekturen x86_64 und AArch64 bedienen und damit Geräte von Intel (Haswell aufwärts) und AMD (Zen aufwärts) sowie unter anderem Raspberry Pi 4 und das Pinebook Pro unterstützen.

    Eigener Paketmanager

    Ein eigener Paketmanager, der in D geschrieben wird, soll sowohl Repositories mit Quellcode als auch solche für Binärpakete bedienen, wie Marius Nestor vom Blog 9to5Linux im Gespräch mit Doherty erfuhr. Die Webseite von Serpent OS verrät weitere Stützpfeiler der Distribution.

    Clang und Musl

    Die gesamte Distribution inklusive Kernel wird mit Clang gebaut und Musl kommt als Libc zum Einsatz. Ein herkömmliches BIOS aka Legacy Boot wird nicht mehr unterstützt. Als Display-Protokoll wird lediglich Wayland unterstützt, über eine Unterstützung von X11 per Container wollen die Entwickler nachdenken.

    Kein Linux für die Massen

    Im Endeffekt schneidert sich Doherty hier eine Distribution auf den Leib, mit der er arbeiten will, die viel mit Intels Clear Linux gemein hat, aber auch darüber hinaus geht. Auf der Webseite fasst es Doherty in einem Satz zusammen: »Dies ist nicht Linux für die Massen. Dies ist ein Projekt, das darauf abzielt, Linux so einzusetzen, wie Linux eingesetzt werden sollte. Dies wiederum wird uns helfen, eine deutlich fortgeschrittene Linux-Distribution aufzubauen, die modular und für moderne Maschinen optimiert ist«.

  • Serpent OS vorgestellt

    Serpent OS vorgestellt

    Die Überschrift verspricht in der Verkürzung mehr als sie halten kann. Denn vorgestellt wurde lediglich die Idee von Serpent OS, einer neuen Distribution, die bisher nur in Eckpunkten auf dem Papier existiert.

    Da hinter der Idee aber Ikey Doherty steht, der vielen noch von Solus OS in Erinnerung sein dürfte, weckt dies mein Interesse. Ikey hatte sich 2018 von Solus und aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und die Firma Lispy Snake, Ltd gegründet. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Serpent bereits als Game-Engine aufgetreten.

    Ohne Kompromisse

    Jetzt soll eine Linux-Distribution entstehen, die sich radikal von einigen Grundpfeilern der Mainstream-Distributionen abwendet. Eigentlich wollte Ikey mit der Vorstellung seiner Idee noch einige Wochen warten, da jedoch wie er sagt, »die Katze drohte, aus dem Sack zu entkommen«, sah er sich gezwungen, dem zuvorzukommen. Eine eilig zusammengestellte Webseite erklärt nun, was Doherty vorhat.

    Clear Linux lässt grüßen

    Einige der Design-Ideen zu Serpent OS klingen ein wenig nach Intels Clear Linux OS, was nicht verwunderlich klingt, war Doherty doch Teil des Entwicklungsteams dieser Distribution bei Intel. Aber von vorne: Serpent OS wird, wie Solus OS von Grund auf gebaut und soll ohne Rücksicht auf Verluste modern und zukunftsorientiert sein, wobei Kompatibilität zugunsten von Innovation an die zweite Stelle rückt.

    Kein Legacy-BIOS, kein X11

    Die Distribution soll nicht von der GNU-Toolchain oder -Laufzeitumgebung abhängig sein. Sie soll inklusive Kernel mit Clang gebaut werden und Musl als Libc verwenden. Es soll nur UEFI unterstützt und Usrmerge von Anfang an umgesetzt werden, während Wayland den Display-Server stellt. Container sollen Anwendungen aus dritter Hand verfügbar machen und eventuell auch X11-Kompatibilität bieten.

    Wer Linux aufhält, fliegt raus

    Akteure, die Linux in der Entwicklung behindern, sollen nicht toleriert werden. So sollen etwa Nvidias proprietäre Treiber verbannt werden, da sie ausreichend Wayland-Unterstützung für ihre GPUs vermissen lassen.

    Kein Mainstream

    Die Entwicklung zu Serpent OS beginnt erst Ende Juli, einziger Kommunikationskanal in der Anfangsphase ist der IRC-Kanal #serpentOS auf dem Freenode-Server. Der radikale Ansatz verspricht, dass dies keine Mainstream-Distribution wird, sondern ein Arbeitspferd ohne Kompromisse. Wenn einer das hinkriegt, dann Ikey Doherty.

    Foto von David Clode auf Unsplash