Schlagwort: Rolling Release

  • Debian plant Rolling Release

    Debian plant Rolling Release

    Rolling Release
    Debian | Quelle: Mohd Sohail Lizenz: CC-BY-SA-2.0

     

    Einige große Distributionen befinden sich seit geraumer Zeit im Umbau, um auf veränderte Herausforderungen in der IT zu reagieren. Sowohl Fedora als auch openSUSE haben sich in den letzten Jahren von Grund auf neu aufgestellt. Fedora teilte die Distribution in drei Teile für Desktop, Server und Cloud auf und arbeitet weiter an der Modularisierung. openSUSE verankerte Tumbleweed sehr erfolgreich als offizielle Rolling-Release-Variante und setzte obendrauf mit openSUSE Leap einen Hybriden, der sein Basissystem aus der Mutter-Distribution SUSE bezieht und den Rest aus Tumbleweed hinzufügt.

    Debian unzufrieden

    Jetzt scheint auch Debian an einem Punkt angelangt, an dem eine Kurskorrektur ansteht. Schon seit Jahren sieht sich Debian, eine der ältesten Distributionen am Markt, zunehmend in der Situation, hauptsächlich als Basis für einige Hundert Derivate zu dienen und seine ursprüngliche Ausrichtung zu verlieren. Auch die Einführung von länger unterstützten Veröffentlichungen, die für die Distribution ein Kraftakt war, konnte an der Situation nichts ändern. Während ein Teil  der Entwickler die Positionierung als Basis für andere Distributionen als akzeptabel empfinden, scheint nun eine andere Fraktion die Oberhand zu gewinnen, die diesen Zustand nicht hinnehmen will.

    Rolling Release als Lösung

    Aus gut unterrichteter Quelle ist zu erfahren, dass Debian plant, die für Desktop-Nutzer oft etwas angestaubte Variante Stable, die bisher als einzige veröffentlicht wird, um eine weitere Veröffentlichung auf der Basis von Debian Unstable aka Sid zu bereichern. Das würde dann in etwa dem Entwicklungsmodell von openSUSE mit Tumbleweed oder Red Hat mit Fedora entsprechen. Zudem ist eine schmale Variante für Cloud und Container unter dem Begriff Debtainer angedacht.

    Chance für Entwicklungsimpulse

    das inoffizielleDebian Unstable wird zwar von vielen Entwicklern genutzt, dient auch etwa dem Derivat Siduction als Basis,  hat aber insgesamt nicht die Verbreitung wie die eben genannten Beispiele der Mitbewerber. Debian erhofft sich von dem geplanten Schritt eine breitere Basis an Benutzern für die Rolling-Release-Variante und verbindet damit die Hoffnung auf neue Impulse für die Entwicklung. Wie die neue Ausrichtung technisch umgesetzt wird und wie die zusätzliche Arbeitslast geschultert werden soll ist noch nicht ausgearbeitet.Auch ein genauer Termin ist noch nicht festgelegt.

  • Siduction 2018.2 erschienen

    Siduction 2018.2
    Screenshot: ft

     

    Drei Monate nach 2018.1 erschien nun die zweite Veröffentlichung der auf Debian basierenden Rolling-Release-Distribution siduction für dieses Jahr. Wie den Release Notes zu entnehmen ist, wird siduction für die Desktop-Umgebungen KDE, LXQt, GNOME, Cinnamon, MATE, Xfce und Lxde herausgegeben. Dazu kommen zwei Varianten für Anwender, die sich ihr System nach den eigenen Vorstellungen einrichten möchten. Bringt die »Xorg« benannte Variante einen X.org-Stack und Fluxbox als Fenstermanager mit, so kommt »noX« ganz ohne X auf den Rechner und ermöglicht so größtmögliche Freiheit bei der Einrichtung des Systems.

    Desktops satt

    Siduction 2018.2 ist ein Schnappschuss von Debian Unstable vom 4. März, der mit einem Distributionskernel 4.15.7, X-Server 1.19.5 und systemd 237.4 ausgestattet ist. Der grafische Installer basiert auf dem Calamares Installer Framework. Zudem ist mit dem CLI-Installer ein zweiter Installer auf der Basis von Ncurses an Bord, der in den Varianten Xorg und noX auch die einzige Installationsmöglichkeit darstellt. Bei den veröffentlichten Desktop-Umgebungen steht KDE Plasma bei Version 5.12.2 und GNOME bei 3.26. LXQt wird als 0.12.0, Xfce als 4.12.4, Cinnamon mit 3.4.6 und MATE mit 1.20.0 ausgeliefert.

    Meltdown und Spectre

    Siduction hat von Anfang an sehr zeitnah die Patches zur Abschwächung der CPU-Sicherheitslücken Meltdown und Spectre  in seine Kernel integriert. Auch der mit 2018.2 ausgelieferte Kernel 4.15.7 ist hierbei auf dem neuesten Stand. Um dem Anwender zu ermöglichen, den jeweiligen Schutz gegen die Lücken nachzuvollziehen wurde das Paket spectre-meltdown-checker integriert. Mit Root-Rechten aufgerufen, vermittelt es grafisch einen Überblick der implementierten Schutzmaßnahmen.

    Weitere Neuerungen von siduction 2018.2 vermitteln die Release Notes. Die als Live-Medium ausgelegten Images der verschiedenen Desktops bieten die Spiegelserver des Projekts zum Download an. Am kommenden Wochenende kann man die Entwickler auf einem Stand bei den Chemnitzer Linux-Tagen antreffen.

     

  • Rolling Release: openSUSE Tumbleweed

    Rolling Release: openSUSE Tumbleweed

    Wenn von sehr aktueller Linux-Software die Rede ist, fallen oft Namen wie Arch Linux oder Debian Unstable und im Fall KDE auch Neon. Dabei gibt es mit openSUSE Tumbleweed eine weitere Rolling-Release-Distribution, die sehr um Aktualität bemüht ist. Die Geburtsstunde von Tumbleweed in seiner heutigen, gut gepflegten Form schlug mit der Veröffentlichung von openSUSE 13.2 im November 2014, als das Projekt seine beiden Rolling-Release-Zweige »Tumbleweed« und »Factory« zusammenlegte. Das ursprünglich von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman erstellte Tumbleweed wurde zum gepflegten Rolling-Release, Factory nahm die Rolle ein, die bei Debian der Experimental-Zweig innehat: Auffangbecken für frische, ungetestete Software.

    openSUSE takes a Leap

    Der Zuspruch, den openSUSE Tumbleweed daraufhin erhielt, führte zu einen Mangel an Mitwirkenden bei openSUSE. Das Projekt überlegte, warum der Hauptzweig Nutzer und Entwickler an die Rolling-Release-Variante verlor. Man kam zu dem Schluss, openSUSE zu modernisieren. Die Idee zu openSUSE Leap war geboren. Heute setzt openSUSE auf einen Kern von stabilen Paketen aus dem kommerziellen SUSE Linux Enterprise Server (SLES) und aktueller Anwendungssoftware aus Tumbleweed.

    Aktuelle Software, innovative Konzepte

    SUSE feiert gerade seinen 25. Geburtstag, openSUSE hat sich erholt und Tumbleweed hat eine stabile User-Basis. Douglas DeMaio, Senior-Consultant bei SUSE hat in dieser Woche noch einmal in einer News auf die Aktualität von Tumbleweed verwiesen. Das alle paar Tage aktualisierte Tumbleweed bietet im Moment Kernel 4.13.5 als Grundlage. Bei den Desktops sind unter anderem KDE Plasma 5.11 und GNOME 3.26.1 aktuell. Als Browser ist Firefox 56 dabei, der Grafik-Stack bietet Mesa 17.2.2. Apache 2.4.28 und CMake 3.9.4 bedeinen Administratoren und Entwickler. Eine Besonderheit bei SUSE ist das Paket Snapper, das die vom Standarddateisystem Btrfs angelegten Snapshots grafisch verwalten kann. Es liegt aktuell in Version 0.5.2 vor. Nicht unerwähnt bleiben soll auch das letzten Monat vorgestellte neue Nvidia-Repository für Tumbleweed, das die in der Vergangenheit öfter auftretenden Probleme bei neuen Snapshots der Distribution auffangen soll.

    Foto von Luismi Sánchez auf Unsplash

  • Manjaro Linux 17.0.3 »Gellivara« veröffentlicht

    Manjaro Linux 17.0.3 »Gellivara« veröffentlicht

    Die auf Arch Linux basierende Rolling-Release-Distribution Manjaro hat mit Manjaro Linux 17.03 eine neue Ausgabe im Zyklus 17 mit dem Codenamen »Gellivara« herausgegeben. Wie die Entwickler bekannt gaben, wird es die letzte Version der Distribution sein, die 32-Bit-Unterstützung bietet. Die i686-Plattform verliere immer mehr an Popularität, so die Entwickler. Somit reiht sich Manjaro in die wachsende Schar der Distributionen ein, die ihre Veröffentlichungen auf 64-Bit beschränken.

    Die Entwickler bieten Manjaro Linux 17.03 offiziell in vier Varianten an. Neben der Net-Installer-Version Manjaro-Architect, die ohne Desktop-Umgebung ausgeliefert wird, sind Abbilder mit KDE, GNOME und Xfce verfügbar. Zudem wird es zeitnah Veröffentlichungen der Community Edition mit den Desktop-Umgebungen Budgie, Cinnamon, Deepin, LXDE, LXQt, MATE und mit dem Fenstermanager i3 geben. 

    Aktualisierter Paketbestand

    Die aktuelle Veröffentlichung basiert auf Kernel 4.9.47 LTS und einem Xorg-Stack aus der Serie 1.19 sowie Systemd 234.11-8. Der Installer beruht auf dem Installer-Framework Calamares 3.1.2. Die KDE-Version ist mit dem aktuellen Plasma 5.10.5 vertreten, Firefox ist mit Version 55.03, Thunderbird mit 52.3.0 an Bord. LibreOffice ist in Version 5.3.5.2 dabei. Bei GNOME liegt Version 3.24 vor, während Xfce bei 4.12.1 steht. Als Paketmanager kommen sowohl Pamac als auch Octopi zum Einsatz. Mit Yaourt kann das Arch User Repository AUR verwaltet werden.

    Pflegeleichte Arch-Variante

    Manajaro ist neben Antergos und dem eingestellten Apricity eine der bekannteren Arch-Ableger. Im Gegensatz zu Antergos kommen bei Manjaro die Arch-Repositories nicht direkt zum Zug, die Entwickler testen, filtern und bündeln die Pakete für ihre Anwender und liefern von Zeit zu Zeit kumulative Snapshots aus, die dann dem jeweiligen Stand von Arch Linux entsprechen. Damit ist Manjaro ein etwas ausgebremstes Rolling-Release, das seinen Anwendern eine stabile und pflegeleichte Version von Arch Linux bieten will. Die frischen Images vom Manjaro Linux 17.03 »Gellivara« sind auf der Downloadseite der Distribution verlinkt.