Schlagwort: Raspberry Pi

  • Raspberry Pi OS (Legacy) soll Probleme lösen

    Raspberry Pi OS (Legacy) soll Probleme lösen

    Raspberry Pi
    Bild: Raspberry Pi 3 B+ | Quelle: Raspberry Pi Foundation

    Vor ziemlich genau einem Monat unterzog die Raspberry Pi Foundation ihr Standard-Betriebssystem Raspberry Pi OS (früher Raspbian) einem Update. Die Grundlage wurde von Debian 10 »Buster« auf Debian 11 »Bullseye« hochgezogen, des Weiteren fand ein Wechsel von GTK 2 auf 3 statt. Wegen der Vorbereitung auf Wayland kam als Fenstermanager Mutter anstelle von Openbox zum Zug.

    Für ältere Raspberry-Versionen

    Mit den einhergehenden Änderungen vorwiegend bei den Bibliotheken handelten sich die Entwickler eine Menge an Problemen ein, die meist ältere Versionen des kleinen Rechners betreffen. Es wurden Inkompatibilitäten mit Bibliotheken und Schnittstellen festgestellt, die unter anderem HAT, Video-Treiber und das Kamera-Modul betreffen. Deshalb wurde jetzt eine Version mit der Zusatzbezeichnung »Legacy« aufgelegt, die weiterhin auf Debian »Buster« basiert und auch künftig dem Oldstable-Zweig von Debian folgen wird.

    Kernel eingefroren, Firmware geforkt

    Für die Buster-Version wurde der Kernel auf 5.10 eingefroren. er wird lediglich Sicherheits-Updates erhalten. Die Raspberry-Pi-Firmware wurde geforkt, sie nimmt nur noch Sicherheits- und Hardware-Support-Patches für bestehende Produkte auf. Die Hardware-beschleunigte Version von Chromium wurde mit einer Version ersetzt, der lediglich Software-beschleunigt ist. Für Debian Buster wird der Support bis Juni 2024 verfügbar sein, für den Linux 5.10 Kernel bis Dezember 2026. Sollte Debian 12 »Bookworm« vorher erscheinen, wird die Legacy-Version auf »Bullseye« aktualisiert.

    Weiter Informationen sind auf der Webseite der Foundation zu finden. Für von den Problemen betroffene Nutzer steht die Legacy-Variante auf der Download-Seite mit und ohne Desktop-Umgebung bereit. Die Abbilder wurden ebenfalls in den Raspberry Pi Imager integriert. Dieser ist für Linux, macOS, Windows und Raspberry Pi OS verfügbar.

  • Upgrade: Raspberry Pi OS auf »Bullseye« aktualisieren

    Upgrade: Raspberry Pi OS auf »Bullseye« aktualisieren

    Kürzlich hat die Raspberry Pi Foundation ihr Betriebssystem für den Raspberry Pi aktualisiert. Die neue Version von Raspberry Pi OS wurde von Debian 10 »Buster« auf Debian 11 »Bullseye« angehoben. Es gab aber weitere einschneidende Änderungen wie unter anderem den Schritt von GTK 2 zu GTK 3 und den Umstieg vom Openbox-Window-Manager auf Mutter. Deshalb rät die Foundation von einem Update ab und empfiehlt, mit einem frischen Abbild auf einer SD-Karte neu zu beginnen, nachdem die Bestandsdaten gesichert sind.

    Je nachdem, wie individuell euere RasPi-Installationen sind, ist ein Upgrade allerdings vorzuziehen. Da ich von einigen Kollegen hörte, bei denen das Update nicht reibungslos verlief, habe ich mal die Vorgehensweise zusammengefasst. Dies sind nicht meine eigenen Erfahrungen, ich werde meine RasPis erst im Dezember hochziehen, wenn ich mehr Zeit habe. Aber das hier beschriebene Vorgehen (Quelle am Ende des Artikels) ist technisch korrekt und sollte funktionieren.

    Quellen anpassen und Upgrade anstoßen

    Zunächst sollte ein Abbild der SD-Karte gezogen werden, was mit dem vorinstallierten Tool SD Card Copier problemlos funktioniert. Backups wichtiger Daten habt ihr ja hoffentlich sowieso. Bevor es losgeht, stellt ein Upgrade sicher, dass euer Pi mit der »Buster«-Version auf dem aktuellen Stand ist:

    sudo apt update
    sudo apt full-upgrade
    sudo rpi-update

    Dann gilt es, die Quellenliste für »Bullseye« anzupassen. Das kann händisch geschehen oder mit zwei sed-Befehlen:

    sudo sed -i 's/buster/bullseye/g' /etc/apt/sources.list
    sudo sed -i 's/buster/bullseye/g' /etc/apt/sources.list.d/raspi.list
    

    Darauf folgt ein Update der Quellen und die Installation von gcc-8, ohne die die anstehende Aktualisierung nicht durchläuft:

    sudo apt update && sudo apt install libgcc-8-dev gcc-8-base

    Mit dem folgenden

    sudo apt full-upgrade 

    wird die Aktualisierung angestoßen. Nachdem das Upgrade durchgelaufen ist, sollte man sicherstellen, dass alle anstehenden Pakete auch installiert wurden. Dazu dient der Befehl

    sudo apt -f install

    Danach sollte im besten Fall APT anzeigen, dass alle Pakete installiert wurden:

    0 aktualisiert, 0 neu installiert, 0 zu entfernen und 0 nicht aktualisiert

    Ist das nicht der Fall, muss ein weiteres Upgrade folgen:

    sudo apt full-upgrade 

    Dem kann ein

    sudo apt autoremove

    folgen, wobei es aber ratsam ist, zu kontrollieren, was für überflüssig erachtet und entfernt werden soll.

    KMS aktivieren

    Wenn mit einem neuen Abbild gestartet wird, wird automatisch Kernel Mode Setting (KMS) aktiviert, bei der Aktualisierung eines vorhandenen Abbilds wie hier beschrieben muss das händisch geschehen. Dazu wird die Datei /boot/config.txt editiert:

    sudo nano /boot/config.txt

    Hier werden zunächst alle Zeilen mit einem # davor auskommentiert, die dtoverlay=vc4-fkms-v3d enthalten. Dann wird unten in der Sektion [all] die Zeile dtoverlay=vc4-kms-v3d hinzugefügt. Beides kann auch wieder mithilfe des Stream Editors sed erledigt werden.

    sudo sed -i 's/dtoverlay=vc4-fkms-v3d/#dtoverlay=vc4-fkms-v3d/g' /boot/config.txt
    
    sudo sed -i 's/[all]/[all]ndtoverlay=vc4-kms-v3d/' /boot/config.txt

    WLAN-Schnittstelle aktivieren

    Damit ist das Upgrade so weit abgeschlossen, dass ein Neustart ohne visuelle Artefakte gelingen sollte. Falls nach dem Reboot eine vorher funktionierende WLAN-Schnittstelle nicht mehr erkannt wird, so liegt das vermutlich an der Verwendung von Conman zum Verwalten der Schnittstelle. Um hier zu einer funktionierenden Verbindung zu kommen, muss man in Menü unter Preferences -> Connman Settings -> Wireless einmal auf Connect klicken.

    Edit: bitte auch https://linuxnews.de/raspberry-pi-os-auf-bullseye-aktualisieren/#comment-11514 beachten.

    WLAN-Applet austauschen

    Das Netzwerk-Applet im Panel wird vermutlich nicht mehr korrekt funktionieren. Um es zu ersetzen, kann man es mit rechter Maustaste anklicken und Remove "Wireless & Wired Network From Panel auswählen. Um ein funktionierendes Applet zu bekommen wird das Panel rechts geklickt und unter Add / Remove Panel Items - > Add der Eintrag Manage Networks ausgewählt.

    Diese Anleitung zum Upgrade auf Raspberry Pi OS »Bullseye« habe ich aus dem Blog Linux Uprising übernommen und leicht erweitert. Dabei habe ich die englischen Menübezeichnungen verwendet, die bei euch vielleicht eingedeutscht sind. Und jetzt viel Erfolg beim Upgrade.

  • Raspberry Pi OS auf Debian 11 »Bullseye« aktualisiert

    Raspberry Pi OS auf Debian 11 »Bullseye« aktualisiert

    Die Raspberry Pi Foundation hat ein Update seines Standard-Betriebssystems Raspberry Pi OS (ehemals Raspbian) bekannt gegeben. Die Distribution basiert nun auf Debian 11 »Bullseye«. Wie Simon Long, der für das OS zuständige Entwickler in der Ankündigung schreibt, hat dies etwas länger gedauert als erwartet.

    GTK 3

    Das neue Raspberry Pi OS bringt neben den Neuerungen von Debian 11 auch selbst einige größere Änderungen mit. So verwenden nun alle Desktop-Komponenten und Anwendungen das Toolkit GTK 3. Bisher hatte der größte Teil der Arbeitsoberfläche Version 2 des GTK-Toolkits verwendet, aber immer mehr Debian-Anwendungen verwenden GTK+3. Somit war der Schritt zur Aktualisierung geboten, vor allem wenn man bedenkt, dass vor rund einem Jahr bereits GTK 4 veröffentlicht wurde.

    Für Wayland vorbereitet

    Die Aktualisierung auf GTK 3 brachte auch eine weitere Änderung mit sich. Anstelle des bisher verwendeten Fenstermanagers von Openbox kommt nun Mutter zum Einsatz. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen beim Arbeitsspeicher verwenden Raspberry Pi mit weniger als 2 GByte RAM aber weiterhin den Openbox-Fenstermanager. Mit dem Umstieg auf Mutter ist auch der Grundstein für einen Wechsel zu Wayland gelegt, der aber laut Long noch weit entfernt ist.

    Benachrichtigungen

    Neu ist auch ein Benachrichtigungsmanager in der Taskleiste. Benachrichtigungen werden in der oberen rechten Ecke des Bildschirms angezeigt. Derzeit werden Benachrichtigungen generiert, wenn USB-Geräte entfernt werden, wenn die Versorgungsspannung zu niedrig ist und wenn die Firmware verschiedene Fehlerzustände feststellt, z. B. Probleme bei der Speicherzuweisung und ungültige Konfigurationsoptionen. Eine weitere neue Funktion, die das Benachrichtigungssystem nutzt, ist eine einfache Möglichkeit, über System- und Anwendungsupdates informiert zu werden und diese zu installieren.

    Grafischer Updater

    Bisher wurde das Betriebssystem per APT in einem Terminal-Fenster aktualisiert, jetzt wurde es mit einer benutzerfreundlicheren grafischen Schnittstelle versehen, die als neues Plugin in der Taskleiste am oberen Rand des Bildschirms bereitgestellt wird. Beim Neustart oder alle 24 Stunden wird auf verfügbare Updates geprüft. Der Dateimanager erfuhr eine Vereinfachung, indem die Ansichtsoptionen auf die Darstellung von Icons oder Listen reduziert wurden.

    Weniger proprietärer Code

    Der Kernel Modesetting-Treiber (KMS), der in früheren Versionen bereits als experimentelle Option verfügbar war, ist nun der Standard-Videotreiber und ersetzt den bisher in der Firmware des Raspberry Pi verankerten proprietären Grafiktreiber. Weniger proprietären Code und eine Erleichterung beim Schreiben von kamerabasierten Anwendungen bringt auch die Verwendung des Kamera-Treibers libcamera.

    Die Entwickler empfehlen wegen der vielen Änderungen ein neues Image herunterzuladen, alle Anwendungen neu zu installieren und die Daten einer bestehenden Installation anschließend zu übertragen. Hierzu empfehlen sie das hauseigene Tool Raspberry Pi Imager. Die Abbilder stehen aber auch zum direkten Download bereit. Wer seine Installation trotzdem aktualisieren möchte, findet dazu eine Anleitung im RasPi-Forum. Die Release Notes listen alle Änderungen zur aktuellen Version auf.

  • Raspberry Pi Zero 2 W vorgestellt

    Bildquelle: raspberrypi.com

    Die Raspberry Pi Foundation lässt auf die mit rund vier Millionen verkauften Einheiten in sechs Jahren sehr erfolgreichen Platinen Raspberry Pi Zero und Raspberry Pi Zero W jetzt den Raspberry Pi Zero 2 W folgen. War das erste Modell ohne WLAN für 5 und mit für 10 USD zu haben, erhöht sich der Preis beim Nachfolger auf 15 USD.

    Neuer SoC

    Der Raspberry Pi Zero 2 W verwendet denselben Broadcom BCM2710A1 SoC-Chip wie die erste Ausgabe des Raspberry Pi 3, wobei die ARM-Kerne leicht auf 1 GHz heruntergetaktet sind und zusammen mit 512 MByte LPDDR2-SDRAM und weiteren Komponenten in einem eigenen platzsparenden Gehäuse untergebracht sind. Der genaue Leistungszuwachs gegenüber dem ersten Zero variiert je nach Arbeitslast, aber beim Multi-Thread-Sysbench ist er laut der Ankündigung rund fünfmal schneller.

    Die Spezifikation des Raspberry Pi Zero 2 W bietet:

    • Broadcom BCM2710A1, quad-core 64-bit SoC (Arm Cortex-A53 @ 1GHz)
    • 512MB LPDDR2 SDRAM
    • 2.4GHz IEEE 802.11b/g/n wireless LAN, Bluetooth 4.2, BLE
    • 1 × USB 2.0 Interface mit OTG
    • HAT-kompatibles 40 pin I/O Header Layout
    • MicroSD card slot
    • Mini HDMI port
    • Micro USB Power
    • Micro USB 2.0
    • CSI-2 camera connector
    • H.264, MPEG-4 decode (1080p30); H.264 encode (1080p30)
    • OpenGL ES 1.1, 2.0 Grafik

    USB-Netzteil

    Die Dimensionen bleiben mit 65mm x 30mm die gleichen wie beim Vorgänger, sodass viele alte Gehäuse inklusive des offiziellen Gehäuses für den Zero für das neue Modell weiter passen. Zeitgleich hat die Raspberry Pi Foundation ein neues offizielles USB-Netzteil für das neue Modell sowie für den Raspberry Pi 3B und 3B+ vorgestellt. Es verfügt über einen USB-Micro-B-Anschluss, eine leicht reduzierte Spitzenstromstärke von 2,5 A und kostet 8 USD.

    Anwendungsgebiet

    Obwohl der Raspberry Pi Zero 2 W teils die fünffache Leistung seines Vorgängers bietet, ist die Platine nicht für einen performanten Desktop-Einsatz geeignet. Die Beschränkung auf 512 MByte RAM ist hier der limitierende Faktor, hier sollten Anwender weiterhin zum RasPi 4 greifen. Kleinere Projekte, die mit HATs arbeiten, eignen sich jedoch hervorragend für die neue Platine.

    Der Raspberry Pi Zero 2 W kann ab sofort etwa bei BerryBase oder bei Reichelt bestellt werden. Interessenten sollten sich schnell entscheiden, denn wegen der Versorgungskrise bei Halbleitern sind für dieses Jahr nur 200.000 und bis Ende Q2/2022 weitere 250.000 Einheiten zur Auslieferung vorgesehen.

  • PiBox: Fertiges NAS auf dem Raspberry Pi

    Bildquelle: KubeSail.Inc

    Auf Kickstarter ist ein Projekt angelaufen, dass einen Storage-Server auf der Basis eines Raspberry Pi erstellt. Hinter der PiBox steht das Unternehmen KubeSail, die bisher auf ihren Servern Platz Platz zum Hosten von Anwendungen auf der Basis von Kubernetes vermietet. Die PiBox für die Ausführung selbst gehosteter Anwendungen ausgelegt, das Raspberry Pi Compute Module 4 (PDF) ist das Herzstück der PiBox.

    Ab 100 US-Dollar

    Die Kampagne auf Kickstarter bietet vier verschiedene Ausführungen der PiBox mit und ohne Gehäuse oder bereits mit zwei Festplatten bestückt. Die Preise reichen von 100 USD als Hacker Bundle mit lediglich den Platinen über das 250 USD teure Standard Bundle mit Gehäuse, Boards, 8 GByte RAM, Noctua Lüfter, externer WLAN-Antenne, 1,3-Zoll Display und 15-Watt USB-C Netzteil bis zum Premium Plug&Play Bundle für 450 USD, das obendrauf noch zwei SSDs mit je 1 TByte vom Typ Crucial MX 500 mitbringt.

    Das Founders Edition Bundle reizt für 2.500 USD die Möglichkeiten der Hardware aus und verspricht 8 GByte RAM, 32 GByte eMMC, 2 x 8 TByte SSDs (Samsung 870 QVO). Dazu kommen ein farbiges Gehäuse nach Wahl und zwei Jahre Support durch KubeSail.

    Betriebssystem nach Wahl

    Softwareseitig bietet PiBox die freeie Wahl des Betriebssystems. So kann etwa Ubuntu oder Raspberry Pi OS verwendet werden oder optional Kubernetes und der Kubesail Agent. Mit der KubeSail-Software eröffnen sich bei Bedarf weitere Optionen, die die bequeme Administration des kleinen NAS erleichtern.

    So verbindet sich die PiBox bei jedem Start automatisch mit dem KubeSail-Gateway, das Webanfragen an die installierten Anwendungen tunneln kann. Dies bedeutet, dass über eine benutzerdefinierte Domain die PiBox ohne weitere Konfiguration des Routers von überall im Internet erreichbar ist. Eine Backup-Funktion erlaubt manuelle oder geplante Sicherungen der Daten. Über Vorlagen sind rund 30 Anwendungen mit einem Klick installierbar.

    Von den angestrebten 43.000 Euro sind in wenigen Tagen bereits über 40.000 Euro zugesagt, sodass die Kampagne bei 29 Tagen Restlaufzeit als erfolgreich gelten kann.

  • Raspberry Pi OS erhält native SATA-Unterstützung

    Quelle: Jeff Geerling

    Der Kernel von Raspberry Pi OS, dem Standard-Betriebssystem für den Raspberry Pi enthält jetzt eingebaute Unterstützung für SATA-Festplatten. Bisher war zum Erreichen der vollen SATA-Geschwindigkeit und der Nutzung von RAID mit solchen Laufwerken ein eigens erstellter Kernel mit einkompilierter Unterstützung für SATA und AHCI nötig. Dank Jeff Geerling und seinem Beitrag zum RPI-Kernel ist das nun nicht mehr nötig, wie er in seinem Blog berichtet. Jeff Geerling ist nicht nur für seine Arbeiten rund um den Raspberry Pi bekannt, sondern vor allem für seine Projekte über Ansible und Kubernetes.

    Native Leistung und RAID

    Auch bisher war die Verwendung von SSDs mit SATA mit dem Raspberry Pi per SATA-to-USB-Adaptern möglich. Damit verlor man aber 10-20% Leistung und RAID war nicht möglich. Mit der ab sofort verfügbaren Kernel-Unterstützung werden fast alle PCI Express SATA-Adapter unterstützt. Für bereits installierte Versionen von Raspberry Pi OS schaltet ein simples

    sudo apt update && sudo apt upgrade

    die SATA-Unterstützung ein. Somit kann jeder, der über ein Compute Module 4 verfügt, eine SATA-Karte einstecken und Festplatten oder SSDs anschließen und benutzen. Das erleichtert unter anderem die Wartung eines NAS mit RAID enorm, weil die ständige Pflege eines eigenen Kernels wegfällt. Was noch nicht funktioniert, ist das Booten von solchen Discs. Der Raspberry Pi startet von USB, microSD, eMMC oder sogar NVMe auf dem neuesten Pi OS, aber derzeit scannt der Raspberry Pi Bootloader keine SATA-Geräte zum Booten.

    Wiretrustee SATA-Board

    Interessant für den Bau eines NAS ist in diesem Zusammenhang das Wiretrustee SATA-Board, dessen Crowdfunding bald beginnen sollte. Es kann 4 SATA-SSDs anbinden und bietet HDMI 2.0 und neben MicroSD auch 2 USB-2.0-Ports. Softwareseitig kommt dabei ein Mesh auf der Basis von WireGuard zum Einsatz. Die Software kann bereits jetzt auf anderen Geräten eingesetzt werden. Pakete für Debian und Fedora sind auf GitHub verfügbar.

  • Ubuntu Nextcloud Hub Appliance für Raspberry Pi 4

    Ubuntu Nextcloud Hub Appliance für Raspberry Pi 4

    Nextcloud ist schon lange ein viel genutzter Dienst auf dem Raspberry Pi, das Interesse steigt mit jeder neuen Version des Single-Board-Computers. Die seit August 2020 verfügbare Ubuntu Nextcloud Appliance wurde jetzt einem Update unterzogen, um die Nutzererfahrung auf dem Raspberry Pi 4 und weiteren 64-Bit ARM-Geräten weiter zu komplettieren.

    Ubuntu Appliances

    Zunächst: Was ist eine Ubuntu Appliance? Ubuntu Appliances gibt es für verschiedene Anwendungen, sie sind eine vorkonfigurierte Zusammenstellung von Canonicals Embedded-Variante Ubuntu Core, das automatisch aktualisiert wird und jeweils einer Anwendung, die als Snap-Paket integriert ist. Diese Appliances bieten sich von daher ideal für ARM-Geräte wie den Raspberry Pi, für Geräte im Internet der Dinge oder etwa einen Intel NUC an, sofern keine Vorbehalte gegen Ubuntu oder Snaps bestehen. Damit vereinfacht sich das Betreiben eines Dienstes wie Nextcloud enorm, da wenig technikaffine Anwender sich nicht gleich zu Beginn mit dem Aufsetzen und der Administration eines Servers auseinandersetzen müssen.

    Mit Collabora Online komplettiert

    Was der Ubuntu Nextcloud Appliance für Raspberry Pi und andere ARM-Geräte bisher fehlte, war die Integration einer ARM-kompatiblen kollaborativen Office-Suite. Diese wurde nun in Form von Collabora Online integriert. Das versetzt den Anwender in die Lage, Videoanrufe zu führen, Dokumente freizugeben und mit anderen gemeinsam zu bearbeiten.

    Mehr Potenzial für Privat und Unternehmen

    Damit erweitert sich das Potenzial des Raspberry Pi nicht nur im privaten Bereich, sondern auch für die Verwendung im Unternehmen. Mit der wachsenden Verfügbarkeit von 64-Bit-ARM-Geräten im Bereich der Unternehmensserver werden auch größere Organisationen von der Verfügbarkeit dieser Plattform profitieren. Eine Anleitung zum Aufsetzen der Nextcloud Hub Appliance bietet Canonical.

  • Raspberry Pi Imager 1.6 bringt erweiterte Optionen

    Raspberry Pi Imager 1.6 bringt erweiterte Optionen

    Vor rund einem Jahr erschien der Raspberry Pi Imager, ein Tool der Raspberry Pi Foundation, um möglichst einfach, mit wenigen Klicks und somit ohne viel Raum für Fehler ein Abbild auf eine SD-Karte zu schreiben. Dabei kann man aus mehreren Betriebssystemen wie Raspberry Pi OS, Ubuntu, LibreELEC und anderen wählen, die der Imager direkt aus dem Internet lädt und anschließend auf das ausgewählte Medium schreibt.

    Menü mit fortgeschrittenen Funktionen

    Gerade ist mit Raspberry Pi Imager 1.6 eine erweiterte Version erschienen. Dabei ist das Update dem Tool nicht anzusehen, es zeigt immer noch lediglich 3 Buttons. Die Neuerungen sind hinter der Tastenkombination Strg-Umschalt-X versteckt. Bei Betätigung erscheint ein erweitertes Menü für fortgeschrittene Anwender und erlaubt unter anderem die Aktivierung von SSH, die Konfiguration des WLAN, die Festlegung eines Hostnamens oder die Lokalisierung. Zudem kann man die Telemetrie abschalten.

    Raspberry Pi Imager ist für Linux, macOS und Windows verfügbar. Download-Optionen sind auf der Download-Seite verfügbar, der Befehl sudo apt install rpi-imager in einem Terminal verwenden, um es auf einem Raspberry Pi zu installieren.

  • MX Linux mit Fluxbox für den Raspberry Pi

    MX Linux »Ragout« ist ein von der MX-Community erstellter Respin und die erste Veröffentlichung von MX Linux auf der ARM-Architektur AArch64 für den Raspberry Pi. Wie bei MX Linux üblich basiert »Ragout« auf dem aktuell stabilen Debian 10 »Buster« und verwendet als Desktop den leichtgewichtigen Fenstermanager Fluxbox.

    Ab Raspberry Pi 3

    Fluxbox eignet sich gut für den Raspberry Pi, der vorliegende Respin belegt im Leerlauf rund 300 MByte RAM und kommt damit einem Raspberry Pi 3 mit 2 GByte RAM sehr entgegen. Trotz seiner Einfachheit kann Fluxbox in weiten Teilen an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Als Basis für »Ragout« dient das offizielle Raspberry Pi OS als Nachfolger von Raspbian. Anwender sollten sich dabei darüber im Klaren sein, dass neuerdings ein Quelleneintrag von Microsoft gesetzt wird, den man aber deaktivieren kann. Der Anwender hat Zugriff auf das Raspberry Pi Configuration Center als auch auf die MX Tools. Als Bedienleiste kommt Tint2 zum Einsatz, ein App Launcher befindet sich am linken Rand.

    Leichtgewichtige Apps

    Laut Ankündigung verweist der Name »Ragout« darauf, dass der Respin neben Fluxbox auch Elemente von GNOME, Xfce und LXDE enthält und ist auf den Modellen Raspberry Pi 3, 4 und 400 lauffähig. Die Entwickler aus der MX-Community haben ihr Produkt mit Anwendungen wie dem Browser Palemoon 29.0.1, Claws Mail 3.17.3, VLC 3.0, dem Dateimanager Thunar 1.8.14, dem Editor Featherpad 0.16, den IDEs Geany 1.33 und Thonny 3.1.2, dem Conky-Manager 2.7, LibreOffice und den MX Tools ausgestattet.

    Ohne Systemd

    MX Linux ist eine beliebte Distribution auf der Basis der jeweils aktuellen Debian-Veröffentlichung. Als Desktops werden Xfce, KDE Plasma und Fluxbox angeboten. MX Linux verzichtet auf Systemd und bietet auch weiterhin Abbilder in 32-Bit an. Derzeit aktuell ist MX19.3 Base 4. Das Abbild von MX Linux »Ragout« kann von SourceForge heruntergeladen werden. Dort liegt auch ein Patch samt Anleitung für User, die bereits die Beta-Version installiert haben.

    Entwickler Jerry Bond stellt »Ragout« vor
  • Raspberry Pi OS hat Microsoft in der Quellenliste

    Raspberry Pi Pico

    Seit dem letzten Update von Raspberry Pi OS am 11. Januar ist ein Eintrag von Microsoft in der Quellenliste samt zugehörigem Schlüssel. Im Forum beschwerten sich Anwender in mehreren Threads über das Vorhandensein dieses Quelleneintrags und fragen sich, was es damit auf sich hat.

    Microsoft VS Code-Repository

    Letzteres ist schnell beantwortet: Die Raspberry Pi Foundation hat beschlossen, das Microsoft VS Code-Repository einzubinden, da dies die empfohlene IDE für den Raspberry Pi Pico sei. Der Eintrag findet sich aber nicht nur in Systemen mit grafischer Oberfläche, sondern völlig sinnfrei auch bei Raspberry Pi OS Lite, das ohne X-Server ausgeliefert wird.

    So weit, so gut. Nicht gut ist die Art, wie dies allen Anwendern des Standard-Betriebssystems des RasPi untergeschoben wird. Der Eintrag /etc/apt/sources.list.d/vscode.list wird nicht wie üblich aus dem DEB-Paket heraus angelegt, sondern wird durch ein Post-Install-Script beim Update hinzugefügt.

    Richtiger Zweig?

    Der Eintrag ist im Zweig main angelegt, den Debian für Freie Software unter entsprechenden Lizenzen reserviert. Ich bin kein Lizenz-Experte, aber für mich ist es fraglich, ob VS Code den Regeln der DFSG entspricht, da die verwendete MIT-Lizenz einen Zusatz zu Third-Party-Software enthält:

    Komponenten von Dritten.. Diese Software kann Komponenten Dritter beinhalten, die gesonderten rechtlichen Anmerkungen oder anderen Verträgen unterliegen, wie in der Software beiliegenden ThirdPartyNotices-Datei ggf. beschrieben ist.

    VS Code Lizenz

    Von daher würde ich dieses Repository, wenn überhaupt, dann eher im Zweig contrib sehen. lasse mich aber gerne belehren. Wohlgemerkt, das Vorhandensein des Repositories ändert nichts am Paketbestand, solange der Anwender nicht VS Code bewusst installiert. Das ist aber nicht der Punkt, denn: Der Anwender wird gar nicht gefragt, ob er diesen Eintrag einer Dritt-Quelle in der Quellenliste haben möchte und das ist nicht die feine Linux-Art.

    Manuell entfernen

    Sogar Google schafft es, bei der Installation von Google Earth, den Anwender zu fragen, ob ein Repo eingetragen werden soll. Bei Raspberry Pi OS bleibt ihm nur das Opt-out über ein Entfernen des Eintrags und des zugehörigen Schlüssels /etc/apt/trusted.gpg.d/microsoft.gpg. Dazu muss er aber zunächst vom Vorhandensein dieses Eintrags wissen.

    Besonders in einem der Threads macht ein RasPi-Entwickler deutlich, dass er entweder nicht viel über die Gepflogenheiten bei Freier Software weiß oder es ihm egal ist, wenn er schreibt: »Wie wir bereits erwähnt haben, wird durch das Hinzufügen eines Repos zu Ihrer Distribution nichts in diese heruntergeladen. Es ist nur ein Verweis auf ein Repository. Sie müssen es also nicht entfernen«. Wer also damit einverstanden ist, dass bei jedem apt update ein Ping an Microsoft geht, der kann das Repo ruhig belassen.

    Es wäre technisch überhaupt kein Problem, dieses Repository so anzubieten, dass der User gefragt wird, ob er es möchte. Für sowas gibt es bei Debian das Paket whiptail, das eine Methode bietet, um verschiedene Typen von Dialogboxen aus Shell-Skripten heraus darzustellen. Das wurde hier offensichtlich nicht gewollt.