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  • Python ist die beliebteste Programmiersprache

    Bildquelle: python.org Lizenz: GPL

    Die Programmiersprache Python steht im Oktober 2021 an der Spitze der Beliebtheitsskala bei Programmiersprachen weltweit. Das geht aus den aktuellen Bewertungen auf den Listen des Tiobe Index und des PYPL Index hervor.

    Unterschiedliche Ansätze

    Die TIOBE-Bewertungen werden durch Zählen der Treffer der 25 beliebtesten Suchmaschinen berechnet. Der Index wurde im Jahr 2001 eingeführt und wird einmal im Monat aktualisiert. Der PYPL-Index für die Beliebtheit von Programmiersprachen wird erstellt, indem analysiert wird, wie oft Sprach-Tutorials für Python und andere Sprachen bei Google gesucht werden. Der PYPL-Index wird ebenfalls einmal im Monat aktualisiert.

    Platz 1 nach 20 Jahren

    Bei der Ausgabe des TIOBE Index für Oktober hat Python erstmals die ewigen Konkurrenten C und Java auf die Plätze verwiesen. Beim PYPL Index ist Python schon länger auf dem ersten Rang. In den letzten fünf Jahren hat Python um 15.4% zugelegt, während Java 6.6% abgeben musste. Schaut man auf die Zahlen seit 2001, so ist die Bewertung von Java von 26,49 % auf 10,43 % gesunken, die von C von 20,24 % auf 12,57 %. Der größte Verlierer der letzten Jahre ist allerdings PHP. PHP Sein Anteil lag 2008 noch bei über 20 %, jetzt sind es 2021 nur noch 5,76 %.

    Leicht zu erlernen

    Der Siegeszug von Python ist nicht zuletzt wegen seiner vergleichsweise einfachen Syntax und der damit verbundenen leichten Erlernbarkeit kaum zu bremsen. Die Sprache wurde von Guido van Rossum seit 1989 entwickelt. Er trat im Juli 2018 nach fast 30 Jahren von der Projektleitung zurück und arbeitet mittlerweile bei Microsoft. Im Herbst 2018 gab Rossum auf einer Oracle-Konferenz ein Interview, in dem er unter anderem auf die Geschichte von Python und einige Probleme der Python-Community einging, die zu seinem Rückzug von der Spitze sorgten.

  • Python-Gründer Guido van Rossum geht zu Microsoft

    Rossum Microsoft
    Bild: Guido van Rossum | Quelle Daniel Stroud | Lizenz: CC BY 4.0

    Per Twitter verkündete der Python-Entwickler Guido van Rossum, Ruhestand sei langweilig und er arbeite ab jetzt bei Microsoft. Tatsächlich hat der Softwaregigant aus Redmond den Guido van Rossum als »Distinguished Engineer« in der Entwicklungsabteilung eingestellt. Somit entging er vermutlich einem Vorstellungsgespräch, bei dem er an einer Tafel Algorithmen erläutern musste. Ein »Distinguished Engineer« entspricht Level 70 in Microsofts Mitarbeiterhierarchie und steht eine Stufe unter dem »Corporate Vice President«. Der Titel garantiert ein Jahreseinkommen von mindestens einer Million US-Dollar im Jahr.

    Als BDFL zurückgetreten

    Der 1956 geborene Guido van Rossum war 2018 überraschend nach fast 30 Jahren von der Projektleitung der von ihm ins Leben gerufenen Programmiersprache Python zurückgetreten. Bis dahin galt er als Benevolent Dictator For Life (BDFL), also als wohlwollender Diktator auf Lebenszeit. Sein Geld verdiente Rossum von 2005 bis 2012 bei Google, seit 2013 arbeitete er bei Dropbox, wo er 2019 ausschied und in den Ruhestand ging.

    Breites Spektrum

    Rossum ließ nichts über seine geplante Tätigkeit bei Microsoft verlauten, er sagte lediglich, der Möglichkeiten seien viele und es werde Python verbessern, nicht nur unter Windows. Python ist in Microsofts Produkten bereits seit rund 10 Jahren breit vertreten. Global gesehen legte Python im Jahr 2020 ebenfalls zu. Verschiedene Indizes zum Ranking von Programmiersprachen sehen Python derzeit auf Rang 2, wo bei Java auf Platz 3 verdrängt wird. Microsoft hatte bereits zuvor die Entwickler von Programmiersprachen ins Boot geholt. Bereits 1998 engagierte man Simon Peyton Jones, der als Vater von Haskell gilt. Auch Miguel de Icaza, der Mitbegründer des GNOME-Desktops, arbeitet bei Microsft.

    We’re excited to have him as part of the Developer Division. Microsoft is committed to contributing to and growing with the Python community, and Guido’s on-boarding is a reflection of that commitment

    Microsoft

    Monty Python stand Pate

    Rossum begann 1989 mehr oder weniger aus Langeweile über die Weihnachtstage mit der Entwicklung von Python, das als Nachfolger der Sprache ABC geplant war. Der Name ist eine Reminiszenz an die britische Comedy-Serie Monty Python’s Flying Circus, deren Fan Rossum war. Im Februar 1991 erschien Python erstmals öffentlich, die erste Vollversion erschien im Januar 1994 unter der Bezeichnung Python 1.0.

  • Guido van Rossum über die Entstehung von Python

    Bild: Guido van Rossum | Quelle Daniel Stroud | Lizenz: CC BY 4.0

    Die ersten Zeilen der Programmiersprache Python wurden vor 30 Jahren geschrieben. Ihr Autor Guido van Rossum war bis Mitte letzten Jahres auch der »Benevolent Dictator for Life« (BDFL) des Projekts, also ein wohlwollender Diktator auf Lebenszeit. Er verließ das Projekt nicht endgültig, sondern verbleibt nach eigener Aussage noch eine Weile als »gewöhnlicher Entwickler im Kern-Team« und als Mentor für Neueinsteiger in die Entwicklung von Python.

    Benevolent Dictator for Life

    In einem jetzt veröffentlichten Interview, das van Rossum auf einer Oracle-Konferenz im Herbst 2018 gab, geht er unter anderem auf die Anfänge der Entwicklung der Sprache und seine Rolle als BDFL ein. Erstmals äußerte er sich dabei öffentlich zu den genaueren Gründen, warum er seine Rolle aufgab. Bisher hatte der 63-jährige van Rossum von gesundheitlichen Gründen als auch von Müdigkeit bei dem Ringen um den besten Weg für Python gesprochen.

    Kritik auf Twitter

    Er erläutert im Interview, dass er seine Rolle nie als absoluter Alleinherrscher verstanden habe, sondern als jemand, der dem Projekt beständig den Puls fühlt und die Entscheidungen trifft, die er als die durchsetzungsfähigsten ansieht. Am meisten genervt habe ihn nicht so sehr die Diskussion mit den Entwicklern beim Ringen um Entscheidungen, sondern dass Entwickler des Core-Teams dazu übergegangen waren, seine Autorität auf Twitter in Frage zu stellen, anstatt direkt mit ihm zu sprechen.

    Mitschuld bei den sozialen Medien

    Somit trügen die nach van Rossums Meinung verrotteten sozialen Medien eine Mitschuld an seiner Entscheidung. Mit einem Seitenhieb auf die amerikanische Politik verdeutlichte er den Zustand dieser Medien.

    Noch kein Führungsmodell

    Python hat bisher noch über kein neues Führungsmodell entschieden, es wurde allerdings ein Python Steering Committee entworfen, über das demnächst in zwei Wahlen entschieden wird. Einmal geht es um die Zustimmung zum Modell selbst, in der zweiten Wahl um dessen Besetzung. Nur eines ist sicher: van Rossum wird ihm nicht angehören.

  • Guido van Rossum: Eine Ära geht zu Ende

    Guido van Rossum
    Bild: Guido van Rossum | Quelle Daniel Stroud | Lizenz: CC BY-SA 4.0
    Guido van Rossum, der Autor der Programmiersprache Python, ist überraschend von der Projektleitung zurückgetreten. Das teilte er seinen Kollegen in einer Mail an die Python-Entwicklerliste mit. Bis zu seinem Rücktritt galt er als Benevolent Dictator For Life (BDFL), als wohlwollender Diktator auf Lebenszeit.

    Fast 30 Jahre

    Der Niederländer van Rossum lenkte die Geschicke von Python, der laut Umfragen beliebtesten Programmiersprache der Welt, seit 1989 für fast 30 Jahre, bevor er nun das Zepter niederlegte. Er verlässt das Projekt nicht endgültig, sondern verbleibt nach eigener Aussage noch eine Weile als »gewöhnlicher Kern-Entwickler« und als Mentor für Neueinsteiger in die Entwicklung. Mit den Entscheidungsprozessen innerhalb des Projekts will er aber nichts mehr zu tun haben. Ausschlaggebend für seinen Weggang war nach seinen Worten das heftige Ringen um eine Entscheidung über PEP 572, einen Erweiterungsvorschlag, der letztlich durch ein Machtwort von van Rossum entschieden werden musste.

    »So what are you all going to do? Create a democracy? Anarchy? A dictatorship? A federation?« – Guido van Rossum

    Der 62-jährige van Rossum führt in seiner Mail unter anderem auch gesundheitliche Probleme an, aber aus einigen Aussagen lässt sich klar herauslesen, dass Rossum müde ist, mit den Kollegen über  Entscheidungen zu ringen und dass es Konflikte im Führungsgremium gibt. Er bestimmt keinen Nachfolger und überlässt seine Hauptentwickler sich selbst. Er sieht keine Probleme in den täglich zu treffenden Entscheidungen, das könne weiter gehen wie bisher.

    Konfliktpotenzial erkannt

    Probleme sieht van Rossum eher darin, wie künftig die sogenannten Python Enhancement Proposals (PEPs), also die Vorschläge zur Weiterentwicklung von Python, und die Bestallung neuer Hauptentwickler entschieden werden. Hier sieht van Rossum Konfliktpotenzial. Er erinnerte die Entwickler daran, dass Python einen »Community Code of Conduct« (CoC) hat, und fügte hinzu: »Wenn Euch dieses Dokument nicht gefällt, besteht Eure einzige Möglichkeit darin, diese Gruppe freiwillig zu verlassen«.

    Suche nach neuem Führungsmodell

    Während die Entwickler hoffen, van Rossums Weggang sei lediglich vorübergehend, so schauen sie sich gleichzeitig bei anderen Open-Source-Projekten nach einem möglichen neuen Führungsmodell um. Ein mögliches Szenario dabei ist, eine Dreierspitze zur Führung des Projekts einzusetzen. Es bleibt zu hoffen, dass Python seine Führungskrise schnell überwindet undabei keinen Schaden nimmt. Van Rossum arbeitete von 2005 bis 2012 bei Google, wo er die Hälfte seiner Zeit in die Weiterentwicklung von Python stecken konnnte. Seit 2013 arbeitet er bei Dropbox.