Schlagwort: Purism

  • Auslieferung des Librem 5 beginnt in Kürze

    Auslieferung des Librem 5
    Librem 5

    Purism beginnt noch im September mit der Auslieferung des von vielen sehnsüchtig erwarteten Linux-Smartphones Librem 5. Dazu hat sich das Unternehmen einen iterativen Fahrplan ausgedacht, der eine weitere Verzögerung der Auslieferung verhindert.

    Auslieferung des Librem 5

    Wie der Hersteller von auf Sicherheit ausgelegter und die Privatsphäre achtender Hardware heute im Firmenblog mitteilt, beginnt die Auslieferung am 24. September 2019 und reicht bis ins vierte Quartal 2020. Dabei entscheiden die Vorbesteller zum Teil selbst, wann und somit auf welchem Entwicklungsstand sie das Librem 5 erhalten wollen.

    In den nächsten Wochen erhalten die Vorbesteller eine E-Mail von Purism, die neben der Frage nach Adresse, gewünschtem Modem auch mitteilt, welcher Charge der Kunde derzeit zugeordnet ist. Diese richtet sich nach dem Datum der Vorbestellung. Hier kann der Kunde zustimmen oder ein späteres Datum wählen. In die dadurch frei werdenden Liefertermine können Kunden rutschen, die ihr Gerät gerne früher haben möchten als vorgesehen.

    Verschiedene Entwicklungsstände

    Dazu hat Purism sechs Chargen definiert, die bestimmte Entwicklungsstände darstellen und mit Codenamen aus dem Reich der Bäume versehen sind. Alle Chargen erfüllen die für Funkgeräte nötigen Zertifizierungen FCC und CE.

    Sechs Etappen

    Die erste Charge, die auf den Namen »Aspen« hört und vom 24. September bis zum 22. Oktober ausgeliefert wird, hat noch viele Ecken und Kanten. Sie entspricht der ersten Board-Revision und enthält alle zugesagte Hardware. Bei der Software kommt die erste Ausgabe der Kernanwendungen zum Zug, Verwaltung von Kontakten, einfaches Surfen im Web und ein noch unausgereiftes Energiemanagement.

    Von Bastelgerät bis 2. Edition

    Das Gehäuse ist individuell gefräst mit eventuell ungenauer Passform und unfertigen Schalterabdeckungen. Die Software kann beständig über den PureOS Store und über das Terminal aktualisiert werden. Dieser Auslieferungszustand ist wohl für absolute Enthusiasten und Ungeduldige gedacht und wird sich kaum als Daily Driver eignen.

    Mit der zweiten Auslieferung »Birch« vom 29. Oktober – 26. November werden sich vermutlich bereits mehr Vorbesteller anfreunden können. Sie verspricht ein Board aus dem zweiten Fertigungsprozess, ein besser angepasstes Gehäuse und weiterentwickelte Software.

    Das Librem 5 der 1. Charge

    Die dritte Charge »Chestnut« soll vom 3. – 31. Dezember ausgeliefert werden und verspricht weitere Verbesserungen beim Gehäuse und bei der Software. Vom 7. Januar – 31. März ist die vierte Charge zu erwarten. Neben einem weiter verfeinerten Gehäuse verspricht sie zusätzliche Apps und ein Design-Update für den PureOS-Store.

    Die fünfte Charge namens »Evergreen« umfasst als Auslieferungsdatum den Zeitraum des zweiten Quartals 2020 und verpackt das Librem 5 erstmals in sein serienmäßig hergestelltes Gehäuse und bringt ein langfristig unterstütztes Release der Software.

    Die sechste und bisher letzte Auslieferungsphase »Fir« fällt in das vierte Quartal 2020 und enthält bereits eine im 14-nm Fertigungsprozess hergestellte zweite Auflage der CPU und ein neu entworfenes Gehäuse und entspricht somit einer zweiten Auflage des Librem 5.

    Transparente Auslieferung

    Purism hat hier offensichtlich aus der Not eine Tugend gemacht und dem Kunden die Wahl gelassen, wann er beliefert werden möchte. Auch wenn das für viele Kunden einer weiteren Verschiebung gleichkommt, vermeidet Purism die Verkündung einer solchen, die dem Projekt vermutlich einen Vertrauensverlust eingebracht und Rücktritte vom Kauf nach sich gezogen hätte.

    Wie versprochen hält Purism den Pfad völliger Transparenz weiterhin ein. Jetzt hat der Kunde die Qual der Wahl. In Kürze erhalten die Vorbesteller E-Mail von Purism und können neben der Wahl des gewünschten Modems auch entscheiden, wann sie beliefert werden möchten. Meine Entscheidung ist gefallen: Ich möchte sofort beliefert werden und bestelle gleich noch ein Modell der letzten Charge dazu.

    Kunden, die mit ihrer Bestellung auf die letzte Charge warten wollen, aber vorher ein neues Smartphone benötigen, bleibt als Alternative zur Überbrückung die Bestellung des PinePhone für rund 150 US-Dollar.

  • Die Hürden, ein freies Smartphone zu entwickeln

    PCB des Librem 5

    Für die Mehrzahl der Smartphone-Nutzer ist wichtig, dass das Gerät eine gute Ausstattung hat und dass der App-Store prall gefüllt ist. Dann gibt es noch die Zeitgenossen, die nicht möchten, dass ihr Leben als Ware von den Herstellern an den Meistbietenden verramscht wird. Um die geht es hier. Ihr ahnt es vermutlich schon, Thema ist das Librem 5 von Purism, auf das viele Unterstützer sehnsüchtig warten.

    Schwierige Aufgabe

    Nicole Faerber, die technische Leiterin bei Purism, hat auf dem CCCamp 2019 im Ziegeleipark Zehdenick in Brandenburg einen Vortrag gehalten, der beleuchtet, wie schwer für ein kleines Unternehmen es ist, heutzutage ein Smartphone von Grund auf zu entwickeln, dass die Privatsphäre ernst nimmt und sowohl von der Hard- als auch von der Software her so frei wie irgend möglich ist.

    Konzentrierter Markt

    Unter dem Titel »A Mobile Phone that Respects Your Freedom« erzählt Faerber von den Schwierigkeiten, Komponenten zu finden, die in einem Smartphone mit Freiheitsanspruch Platz haben. Den Markt für die Chips in Android-Phones haben wenige große Hersteller unter sich aufgeteilt, allen voran Qualcomm und Mediatek. Die meisten Smartphones bestehen aus wenigen hochintegrierten Chips und erfordern in der Regel proprietäre Firmware und Treiber, um zu funktionieren.

    Patente zur Marktkontrolle

    Ein weiteres Hemmnis sind Patente. Jede neue Generation der Telefontechnologie bringt Hunderte, wenn nicht Tausende von Patenten mit sich. Während Patentinhaber bestimmte Anforderungen haben, diese Patente an andere zu lizenzieren, nutzen sie ihre Patente auch, um den Markt zu kontrollieren. So hatten die Einkäufer von Purism beispielsweise Probleme, ein 4G-Modem als einzelnen Chip zu erwerben, das gleichzeitig Sprachfähigkeit bietet.

    https://twitter.com/puri_sm/status/1167398591771623426?s=21

    Librem 5 PCB

    Das Librem 5 soll ein Smartphone werden, das die Freiheit der Menschen respektiert, mit einem offenen, hackbaren Design und veröffentlichten Schaltplänen. Es strebt die Zertifizierung „Respects Your Freedom“ durch die Free Software Foundation an. Also kamen nur die Freiheit respektierende Chips infrage, die mit freien Softwaretreibern funktionieren. Alleine die Zusammenstellung von Einzelkomponenten, die dann auch noch miteinander harmonisieren. Alle diese Bereiche erläutert Faerber in ihrem sehenswerten Vortrag. Zudem gab es erstmals das fertige PCB des Librem 5 zu sehen.

  • Purism publishes the specification of the Librem 5

    Librem 5 specification
    Source: Purism License: CC-by-SA 4.0

    The final specification of the Linux smartphone Librem 5 from Purism was released today. Most of the components were already known in broad outline, there are no surprises, only clarifications.

    Specification of the Librem 5

    The CPU is, as already known for a long time, an i.MX8M Quad from NXP with a maximum clock speed of 1.5 GHz. At the beginning of the development the i.MX6 was also under discussion, but it was already too outdated. With the market launch of the i.MX8M, the developers committed themselves to this. One of the two delays in the delivery of the Librem 5 is due to an error in the silicon of the i.MX8M, which fortunately could be fixed in time. Otherwise, the developers would have switched to the less powerful i.MX8M Mini.

    Sufficient memory?

    The ARM-CPU comes with a 64-bit Cortex A53 with four cores, an additional Cortex M4 and a Vivante GC7000Lite GPU with free driver. It supports OpenGL/ES 3.1, OpenCL 1.2 and Vulkan. The main memory is 3 GByte, but it is not otherwise specified yet. The internal memory uses eMMC and holds 32 GByte. This can be extended by up to 2 TByte by microSD. Regarding the internal memory, many supporters had wanted a doubling to 64 GByte.

    Camera model not named

    The models of the built-in cameras are also not known in detail. Only their performance is indicated with 13 MPixel for the main camera and 8 pixels for the front camera. The main camera also provides an LED flash. The Gemalto-Modem offers worldwide coverage with the variants PLS8E and PLSUS . The alternative modem BroadMobi BM818 uses the QMI protocol.

    As already known, the Librem 5 has three hardware kill-switches that can switch off Wireless/Bluetooth, broadband as well as the camera and microphone at the touch of a button. If all three switches are in the Off position, the gyroscope, compass, GPS, proximity sensor and ambient light are also switched off. The other components of the Librem 5 are listed in the following table:

    [ninja_tables id=“10828″]

    No surprises

    Purism adheres to the promised properties and partly specifies them with this publication. Many supporters have been asking about the built-in cameras for quite some time, but there is still no information on the manufacturer and model. The same is true for RAM, only the capacity is now known.

    Delivery date is approaching


    More important than the pure numbers and designations in the specification, however, is this sign of life with regard to the morale of the supporters, who, like me, were slowly doubting that the delivery date would be met in the third quarter. Now there will be more confidence again. This is further supported by observing the rising activities in the matrix channel lately.

    A plethora of software to choose

    , contacts
    Recently there have been numerous reports about the software equipment. For the market start the developers concentrate mainly on the core components telephony, communication contacts and browser. More apps that will be ready are outlined by Bryan Lunduke in his Runs on the Librem 5 Smartphone series.

    A list of Linux apps adapted for the smartphone form factor is available on the net. While browsing, I noticed that the messaging app Chatty will support the Telegram protocol as well as XMMS and Matrix. It is unclear whether Telegram will be activated by default. A user has succeeding in running WhatsApp on an experimental Qemu image.

  • Librem 5 Update für Juli

    Librem 5 Update
    Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Das Linux-Smartphone Librem 5, das derzeit bei Purism in der Entwicklung ist, wurde bereits zwei Mal verschoben und soll nun im gerade begonnenen 3. Quartal ausgeliefert werden. Der ursprüngliche Termin war der Januar 2019, dieser wurde zunächst auf April 2019 und später auf das 3. Quartal verschoben. Ob der Termin diesmal eingehalten werden kann ist zumindest für mich fraglich.

    Kein Wort zur Hardware

    Der Grund für meine Zweifel ist das Ausbleiben von Informationen über den Stand bei der Hardware, während fast monatlich über die Fortschritte bei der Software berichtet wird. Purism hat mit der Entwicklung des Librem 5 eine riesige Aufgabe übernommen, deren Bedeutung für die Entwicklung von Linux-Smartphones gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Also warte ich persönlich auch gerne auch länger auf mein Librem 5, wenn das zu einem besseren Endergebnis führt. Aber für das Ansehen des Projekts wäre eine weitere Verschiebung nicht zuträglich.

    Konzentration auf das Wesentliche

    Für den Monat Juli liegt jetzt ein neuer Fortschrittsbericht vor, der die Hardware mit keinem Wort erwähnt. Dafür geht er detailliert auf die Fortschritte bei der Software ein. Eingangs wird nochmals betont, dass sich das Librem 5, was die Apps angeht, bei Erscheinen auf die Grundfunktionalitäten eines Smartphones konzentriert. Dabei stehen Anrufe, Nachrichten und das Browsen im Netz im Vordergrund.

    Aufpolieren der Apps

    In diesem Sinne erfuhren die Apps Calls, Contacts und Chatty eine Überarbeitung bei der Funktionalität und Verbesserungen beim User-Interface. Auch der Browser Web wurde aufgewertet. GNOME Clocks wurde auf das Devkit portiert. Noch in Arbeit ist die Portierung der GNOME Settings mit dem Schwerpunkt auf den Netzwerkeinstellungen. Die endgültige virtuelle Tastatur namens squeekboard wurde auf der Basis des Keyboard-Toolkits eekboard entwickelt.

    Entwicklung geht upstream

    In Sachen Kernel basieren die aktuellen Images jetzt auf Linux 5.2. Die Entwickler des Librem 5 schicken ihre Anpassungen am Kernel für das Devkit als auch für das endgültige Gerät upstream an Debian und an die Kernel-Entwickler. Erste Änderungen sind bereits im Mainline-Kernel angekommen.

    GNOME only?

    Zu diesem späten Zeitpunkt erscheint mir Vieles noch unfertig, was mich an eine weitere Verschiebung der Auslieferung glauben lässt. Zu gerne würde ich mich hier irren. Schade auch, dass es keine Neuigkeiten von anderen Projekten wie Plasma Mobile, UBports oder PostmarketOS gibt, die alle begonnen hatten, an einer Umsetzung für das Librem 5 zu arbeiten.

  • Purism erhöht die Sicherheit des Librem Key

    Librem Key
    Bild: Librem Key | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Purism, Hersteller von Notebooks und anderer Hardware mit Fokus auf Sicherheit und Privatsphäre, hat mit der zweiten Auflage die Sicherheit seines USB-Tokens Librem Key durch Verlagerung der Produktion in die heimischen USA erhöht. Das Sicherheitstoken ist damit das einzige seiner Art, dass in den USA gefertigt wird.

    Besser USA als Fernost

    Auch wenn das für uns Europäer nicht wie eine vertrauensbildende Maßnahme klingen mag, der Sicherheit des Librem Key ist damit durchaus gedient. Hersteller in Fernost haben mit dem Konzept von Open-Source bei Soft- oder Hardware so ihre Schwierigkeiten und allzu oft ist es nur ein Lippenbekenntnis.

    Wurde die erste Auflage des Librem Key in Zusammenarbeit mit der Firma Nitrokey entworfen und produziert, so wurde die Produktion der zweiten Auflage in die USA verlagert. Der Librem Key wird Carlsbad. Kalifornien in der gleichen Produktionsstätte erstellt, in der auch bereits die Devkits für das Librem 5 erstellt wurden. Auch der Versand findet direkt von dort statt.

    Zulieferkette absichern

    Purism möchte mit diesem Schritt die Sicherheit der Zulieferkette erhöhen. Viele Hersteller haben hierüber kaum Kontrolle und setzten sich dabei Risiken wie Spionage, Hacks, Malware und Diebstahl geistigen Eigentums aus. Somit ist gerade bei Produkten wie dem Librem Key und Purisms sonstiger Hardware erhöhte Sicherheit unabdingbar.

    Weitere Verlagerung in die USA geplant

    Purism plant künftig auch weitere seiner Geräte in den USA zu fertigen, wie es Linux-Notebook-Hersteller System 76 seit einiger Zeit bereits tut. Damit soll die Kontrolle vom Entwurf über das Platinenlayout, die Herstellung und den Versand komplett in eigener Hand liegen.

    Der Librem Key ist in der Lage, grundlegende Sicherheitstoken-Funktionen auf jedem Laptop bereitzustellen, verfügt aber über erweiterte Funktionen, die ausschließlich mit Purisms Laptop-Linie Librem und anderen Geräten funktionieren, die Trammel Hudsons Sicherheits-Firmware unterstützen.

  • Purisms verfehlte Marketingaktion

    Purism schwächelt beim Marketing

    Wer dieses Blog verfolgt, weiß, dass ich die Firma Purism mit ihrem Konzept von freier Software und dem Schutz der Privatsphäre bei ihrer Hardware sehr schätze. Das gilt sowohl für die Notebooks Librem 13 und 15 als auch für das im 3. Quartal erwartete Linux-Smartphone Librem 5.

    Kaum substanzielle News

    In den letzten zwei Monaten gab es allerdings wenig substanzielle Nachrichten zum Librem 5, wenn man bedenkt, dass der Beginn des 3. Quartals nicht einmal mehr einen Monat entfernt ist. Anstatt dessen jetzt eine Veröffentlichung der Purism-Marketingabteilung, die voll nach hinten losgeht.

    Unsinniger Vergleich

    Dabei vergleicht Linux-Sensationsreporter Brian Lunduke die Bootzeit des Librem 5 Devkit mit der eines Android-Phones. Das Devkit benötigt 13 Sekunden, während das Android-Gerät 45 Sekunden braucht. Natürlich sind 13 Sekunden ein erfreulicher Wert. Was aber stimmt an diesem Bild nicht? Abgesehen davon, dass Bootzeiten bei Smartphones relativ unwichtig sind, da die Geräte selten neu gebootet werden, ist das HTC One sechs Jahre alt. Merke: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

    Warum Bootzeiten vergleichen?

    Ernsthaft, Purism? Habt ihr das nötig? Aktuelle Android-Geräte starten genasuso schnell wie das Librem 5 und ihr nehmt ein 6 Jahre altes Gerät her und trefft damit welche Aussage? Genau, überhaupt keine. Wenn schon Vergleiche, warum dann nicht Akkulaufzeiten? Das hätte zumindest einen Aussagewert. Mit Aktionen wie dieser jedoch macht ihr euch nur lächerlich.

    Klare Worte nötig

    Liebe Leute bei Purism: Wenn ihr mehr Zeit braucht, um das Librem 5 fertigzustellen, so werde ich das verstehen und akzeptieren. Wenn ihr substanzielle Fortschrittsmeldungen habt, immer her damit. So interessiert es uns Vorbesteller vermutlich alle, welche Kameras das Gerät haben wird oder ob die drei GByte RAM nun beschlossene Sache sind. Aber bitte verschont uns mit solchem Nonsens wie diesem unsinnigen Vergleich.

  • Librem 5 Fortschritte

    Librem 5 Fortschritte
    Librem 5 Devkit

    Die Entwickler des Linux-Phones Librem 5 bei Purism geben Ende Mai einen weiteren Überblick über den Entwicklungsstand in Sachen Software für das im 3. Quartal erwartete Smartphone.

    Schweigen an der Hardware-Front

    Zur Hardware gibt es anscheinend derzeit keine neuen berichtenswerten Entwicklungen. Dabei warten viele Unterstützer etwa auf die Bekanntgabe der verwendeten Kameramodule. Aber die Entwickler haben anscheinend auch so noch genug zu tun.

    Librem 5 Fortschritte

    Die Software Call bereitet laut dem Bericht immer noch Probleme mit der Soundqualität. Im Gegensatz zu USB-Audio kommt PCM-Audio verzerrt aus dem Lautsprecher, wenn am anderen Ende aufgezeichnete Musik oder Sprache abgespielt wird. Zudem gibt es eine Geräuschkulisse, wenn eigentlich Stille herrschen sollte. Derzeit wird per Logic Analyzer erruiert, ob das Problem im i.MX8-SoC oder dem separaten Modem Gemalto PLS8 liegt. Auch ein weiteres Modem wurde für Tests herangezogen.

    In der Messaging-App Chatty wurden einige Fehler behoben, das SMS-Plugin erhielt Unterstützung für libmm-glib und das Lurch-Plugin für E2EE mit XMPP wurde intensiv getestet.

    Adaptives Design

    Um das Web-Browsing beim Librem 5 zu verbessern, wurde die hauseigene Bibliothek libhandy erweitert. Das Widget HdyViewSwitcher wurde hinzugefügt, damit Seiten sich besser adaptiv an die Größe des Displays anpassen. Davon profitieren auch andere Apps wie unter anderem Software, Clocks und Photos. Ein weiteres Widget HdyHeaderBar ist noch in der Entwicklung und soll bei der Anpassung der Titelleisten von Fenstern helfen.

    Geary als Basis für Mail

    Das Design für die Mail-App auf der Basis des Mail-Clients Geary ist fast fertig. Beim Kernel steht der Umstieg von 4.18 auf 5.2 kurz bevor. Zudem liefern die Entwickler beständig Patches für den Kernel nach Upstream. Der Wayland-Compositor Phoc ist in Arbeit und soll wlroots/Rooston ersetzen. Außerdem wird weiter daran gearbeitet, den Bootloader aus Sicherheitsgründen vom Betriebssystem zu trennen.

    Auslieferung in Q3 steht noch

    Aufseiten der Software werden für das Librem 5 beständig Fortschritte gemacht, die man auch in den Matrix-Channels des Projekts mitverfolgen kann. Hardwareseitig herrscht offiziell bereits seit einer Weile Funkstille. Der bereits zum zweiten Mal verschobene Beginn der Auslieferung ist für das 3. Quartal vorgesehen, das in rund einem Monat beginnt.

    Wenn das klappen soll, muss in China bald mit der Teileversorgung und dem Assemblieren begonnen werden. Ich warte gerne auch noch länger auf ein dadurch besseres Phone, aber für den Außenauftritt von Purism wäre eine dritte Verschiebung vermutlich nicht zuträglich.

  • »Librem One«-Crowdfunding erfolgreich

    Logo: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Erst kürzlich stellte Purism, Hersteller von Geräten, die hohe Sicherheit mit Datenschutz und dem Schutz der Privatsphäre vereinen, unter dem Namen Librem One vier Online-Dienste vor, die den gleichen Prinzipien folgen und eine Alternative zu Diensten von Google, Microsoft und anderen proprietären Anbietern darstellen.

    Purism komplettiert Angebot

    Purism stand bisher für die Notebooks Librem 13 und 15 und das in der Entwicklung befindliche Linux-Smartphone Librem 5, das im Herbst erwartet wird. Jetzt wird das kleine Unternehmen mit dem sozialen Gewissen auch zum Diensteanbieter.

    Vier Online-Dienste

    Librem One umfasst einen Chat-Dienst, der VoIP und Video mitbringt, verschlüsselte E-Mail, VPN und sicheren Zugang zu sozialen Medien. Alle vier Dienste werden gemeinsam für rund 8 US-Dollar monatlich angeboten. Chat und Social können auch als kleineres Bündel bestellt werden, wobei der Preis zwischen kostenlos und 6 US-Dollar frei gewählt werden kann. Zudem wird ein Familienpaket für 5 Personen für 15 US-Dollar monatlich angeboten.

    Bekannte Open-Source-Apps

    Hinter dem Angebot von Librem Mail, Librem Chat, Librem Tunnel und Librem Social stehen verschlüsselte Dienste wie der Mail-Client K9 mit GPG-Integration, Chat mit Riot über die Protokolle Matrix und XMPP, OpenVPN sowie Mastodon und das Activity-Pub-Protokoll.

    Librem One erweitert

    Um künftig weitere sichere Dienste entwickeln zu können hat Purism eine Schwarmfinanzierung aufgesetzt, die bereits nach zwei Wochen das erste Ziel von 5.000 Unterstützern überschritten hat. Die Kampagne läuft noch weitere 45 Tage. Das nächste Ziel sind 50.000 Unterstützer und würde den Cloud-Speicher Librem Files realisieren helfen.

    Alles verschlüsselt

    Dienste in Planung sind der bereits erwähnte Cloud-Speicher Librem Files, ein Backup-Angebot namens Librem Backup, der synchronisierte Speicher Librem Contacts, verschlüsseltes Bezahlen mit Librem Pay sowie der Prepaid-Telefon-Dienst Librem Dial. Auch diese Dienste sollen als Hauptmerkmal Ende-Zu-Ende-Verschlüsselung bieten.

  • Purism partnert mit PIA

    Photo by Markus Spiske on Unsplash

    Purism gibt eine Partnerschaft mit dem Open-Source-Unternehmen Private Internet Access (PIA) bekannt mit dem Ziel, verschlüsselte Dienste ohne Tracking zu entwickeln.

    Für Internetfreiheit

    PIA ist seit 2010 bekannt für seinen VPN-Dienst, der gerichtsbekannt keine Benutzerdaten protokolliert. Das Unternehmen verpflichtet sich zum Schutz der Privatsphäre und der Internetfreiheit und ist langjähriger Sponsor von Befürwortern des Datenschutzes im Internet wie der Electronic Frontier Foundation (EFF) und der Software Freedom Conservancy.

    VPN für Librem-Baureihe

    Durch die Kombination der VPN-Funktionalität von PIA mit Purisms auf Sicherheit und Schutz der Privatsphäre ausgelegten Hardware- und Softwareprodukten soll ein Paket für den Endanwender entwickelt werden, das ohne großen Aufwand eine sichere und private Umgebung generiert.

    Purism plant, PIA-basiertes VPN standardmäßig in ihrem Linux-Smartphone Librem sowie im Rahmen von PureOS in seine Laptops Librem 13 und Librem 15 zu integrieren. Purism wird auch mit PIA an einem weiteren Projekt zusammenarbeiten, um zukünftige Dienste zu bündeln.

    Viele Partnerschaften

    PIAs VPN ergänzt damit Partnerschaften mit Nextcloud für den sicheren Dokumentenaustausch, Matrix für verschlüsselte Chats und mit Nitrokey bei der Entwicklung des Librem Key. Mit Unterstützung von Kryptographie-Experte und GnuPG-Entwickler Werner Koch wurde Purisms TPM und die Integration mit Heads vorangetrieben.

  • Sicherheit beim Purism Librem 5

    Killswitches eines Librem Notebooks

    Handelsübliche Smartphones mit Android als Betriebssystem sind alles andere als sicher. Sie sind von innen wie von außen in ihrer Sicherheit gefährdet. Google setzt von innen alles daran, auch unseren letzten Rest von Privatheit in bare Münze umzuwandeln. Von außen versuchen Cyber-Kriminelle unsere Phones für ihre Zwecke zu nutzen. Android 9 Pie bietet zumindest einen Modus, der Fingerabdrucksensor, Gesichts- und Spracherkennung blockiert.

    Smartphones: Insecure by design

    Bei iOS ist es zwar um die Sicherheit etwas besser bestellt, jedoch fehlen den damit ausgestatteten iPhones die Möglichkeit, schnell alle Verbindungen nach Draußen abzuschalten. Das Librem 5 bringt zu diesem Zweck drei Hardware-Killswitches mit, mit denen Kamera und Mikrofon, WLAN und Bluetooth sowie das Breitband-Modem in Sekundenbruchteilen getrennt werden können.

    Purism stellt Lockdown Mode vor

    Das Linux-Phone Librem 5 setzt hier neue Maßstäbe. Jetzt verschärft der Hersteller das Konzept nochmals. Purisms Sicherheitschef Kyle Rankin erläutert in einem Blogeintrag die Killswitches und das damit verknüpfte neue Konzept des noch restriktiveren Lockdown Mode.

    Tracking verhindern

    Die bereits von den Librem-Notebooks bekannten Hardware-Schalter erhalten bei einem mobilen Gerät einen noch höheren Stellenwert, da wir diese Geräte ständig mit uns führen und so der Gefahr des Ausspionierens noch weitaus mehr ausgesetzt sind. So weiß Google immer genau, wo wir uns gerade befinden und wie wir von A nach B kommen. Mit dem Librem 5 kann man die Stromversorgung zur WLAN-Hardware unterbrechen und so sicherstellen, dass alle Anwendungen, die versuchen, unseren Standort per WLAN zu verfolgen, blockiert werden.

    Gleiches gilt für Kamera und Mikrofon, sie sind bei üblichen Smartphones ständig an, während wir das Telefon in der Tasche durch unseren Alltag tragen. Auch hier sind der Spionage Tür und Tor geöffnet, ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind.

    Der einzige Blob

    Das Breitband-Modem ist der einzige Baustein des Librem 5, das einen proprietären Blob beinhaltet. Dieser hat zwar keinen Kontakt zu anderen Komponenten, da Purism ihn von der CPU getrennt und auf eine austauschbare M.2-Karte ausgelagert hat. Wir wissen aber trotzdem nicht genau, was darin abläuft.

    Auch Sensoren sind ein Risiko

    Eine weitere Herausforderung beim Schutz der Privatsphäre auf einem Smartphone sind die vielen Sensoren, die zum Verfolgen und Ausspionieren verwendet werden können. Viele Sicherheitsberichte in den letzten zehn Jahren haben gezeigt, wie viel Information von scheinbar harmlosen Sensoren abgeleitet werden kann, die in einem Telefon enthalten sind.

    Standort auch ohne WLAN

    Hierzu zählt der GNNS-Sensor, der Zugriff auf GPS, GLONASS, Galileo und Beidou hat ebenso wie ein SBAS-Chip, der ein Satellitennavigationssystem bietet, dass Dienste wie WAAS EGNOS, GAGAN und MSAS unterstützt. Per GNSS lässt sich auch bei abgeschaltetem Netzwerk der Standort bestimmen.

    Der IMU-Chip stellt dem Telefon einen Kompass und einen Beschleunigungssensor zur Verfügung, den es zusammen mit einem GNSS verwenden kann, um zu sagen, in welche Richtung sich das Gerät bewegt. Auch hier gibt es Datenschutz- und Sicherheitsrisiken durch den Beschleunigungssensor. Sicherheitsforscher haben Wege gefunden, um zu erkennen, was auf dem Bildschirm eingegeben wird, indem sie einfach die Schwankungen des Beschleunigungssensors betrachten.

    Nicht zuletzt kann der Lichtsensor zum Tracking des Benutzers und sogar zur Darstellung der Anordnung und Größe seines Hauses verwendet werden. Um nun nicht noch mehr Killswitches auf der Schmalseite des Librem 5 anbringen zu müssen, hat Purism sich den Lockdown Mode einfallen lassen, um bei besonderen Sicherheitsanforderungen auch die Sensoren abschalten zu können.

    Kompletter Lockdown

    Um den Lockdown-Modus auszulösen werden alle drei Kill-Schalter eingeschaltet. Damit werden dann auch GNSS-, IMU- Umgebungslicht- und Näherungssensoren deaktiviert. Wird einer der drei Hardware-Kill-Schalter wieder ausgeschaltet, schaltet sich die Hardware, die diesem Schalter entspricht, zusammen mit GNSS-, IMU- und Umgebungslicht- und Näherungssensoren wieder ein.

    Das Abschalten der einzelnen Module und Sensoren hat neben dem Schutz der Privatsphäre auch noch den Vorteil, dass es die Laufzeit des Akku verlängert. Der Lockdown Mode könnte für besonders sicherheitskritische Zeitgenossen auch noch erweitert werden. Das könnte vom gesperrten Display über einzelne deaktivierte Apps und Dienste bis zum Löschen des Betriebssystems und aller Inhalte per Wischgeste gehen.