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  • Warum ist die Entwicklung von Linux-Hardware teuer?

    Warum ist die Entwicklung von Linux-Hardware teuer?

    Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Diesen Spruch kann man tröstend jedem Käufer von Hardware, die auf Linux zugeschnitten ist, angedeihen lassen, denn für solcherart Geräte ist immer ein kleiner Aufpreis zu entrichten. Das trifft auf Linux-Notebooks, und noch mehr auf Linux-Phones zu. Aber wie kommt der Aufpreis zustande?

    Kleine Stückzahlen

    Ich will versuchen am Beispiel von Tuxedo Computers mit deren Linux-Notebooks und von Purism mit dem Linux-Phone Librem 5 darzulegen, wie diese Preisaufschläge zustande kommen. Ein für jeden einsichtiger Grund, der für beide gleichsam gilt, sind die realisierbaren Stückzahlen. Je mehr man von einem Artikel kauft, desto günstiger wird es meist, das kennt jeder. Von daher sind durch die vergleichsweise kleinen Stückzahlen in der Linux-Nische bereits bei der Beschaffung der nötigen Komponenten im Vergleich mit Lenovo oder Samsung Preisaufschläge gegeben.

    Schwierige Produktionsbedingungen

    Die Suche nach Produzenten für kleine Stückzahlen kann so weit gehen, dass Projekte kaum oder gar nicht realisierbar sind, wie bereits 2014 der KDE-Entwickler Aaron Seigo beim Versuch der Produktion eines Linux-Tablets erfuhr, der für ihn mit einem Schuldenberg endete. Auch Purism hatte Probleme, einen Produzenten für kleine Stückzahlen zu finden, der zudem noch wusste, was Open Source bedeutet. Erst als man einen Insider verpflichten konnte, fand sich ein Produzent für die vermutlich 5.000 – 10.000 bisher produzierten Librem 5 Phones. Konzerne wie Samsung oder Apple bestellen dagegen Millionen Geräte auf einmal.

    Verknappung von Komponenten

    Die Pandemie hat die Situation für kleine Hersteller nochmals drastisch verschärft, sodass etwa Purism derzeit kaum liefern kann, da die Jagd nach bestimmten Komponenten zu bezahlbaren Preisen zu einem weltweiten Abenteuer geworden ist. Auch Tuxedo Computer würde gerne mehr Geräte mit aktuellen AMD-Prozessoren oder dedizierten AMD-Grafikkarten anbieten, leidet aber ebenfalls unter dem verknappten Angebot und den vergleichsweise kleinen Stückzahlen.

    Pine64 vs. Purism

    Das Librem 5 war von Beginn an nicht günstig, beim Crowdfunding waren es noch moderate 599 USD, zum Beginn der Pandemie dann 799 und inzwischen 899 USD mit steigender Tendenz. Wie kommt dieser Preis zustande, wo doch ein nicht wesentlich schlechter ausgestattetes Gerät wie das PinePhone nur 150 – 200 USD kostet? Hersteller Pine64 hat keinen zusätzlichen Entwicklungsaufwand, da die Geräte auf bereits vorhandenen Komponenten beruhen und die Community die Software dazu entwickelt. Im Endeffekt profitiert auch Pine64 von der Entwicklungsarbeit von Purism.

    Purism begann beim Librem 5 ganz von vorne mit dem Entwurf eines Mainboards und der Suche nach Komponenten ohne Blobs anstelle der üblichen integrierten Schaltung, die der Sicherheit und dem Schutz der Privatsphäre nicht dienlich ist. Auf der Basis von GNOME werden zudem ein mobiles Betriebssystem, Apps und Werkzeuge entwickelt und Patches für den Kernel bereitgestellt. Insgesamt ist dies teure Pionierarbeit für die Grundlagen einer hoffentlich nachhaltigen Entwicklung eines Linux-Phones, das gleichzeitig ein kompletter Rechner für die Hosentasche ist.

    Viel Entwicklungsarbeit bei Tuxedo

    Abgesehen davon, dass Tuxedo sich selbst im mittleren bis oberen Marktsegment angesiedelt hat, wird auch hier viel extra Arbeit geleistet. Auch Tuxedo nimmt nicht einfach einen Barebone, steckt ein paar Komponenten rein und klatscht ein Linux-Betriebssystem drauf. In Augsburg werden Entwicklungen wie eigene Treiber, Tuxedo Control Center, Tomte und WebFAI erstellt und gepflegt und die unterstützten Distributionen angepasst. Einige Patches sind bereits im Grafik-Stack des Mainline-Kernels gelandet. Zudem wird ein gut erreichbarer Support geboten. Individuelle Logos auf den Geräten, Tastaturbelegungen wie Dvorak und individuelle Beschriftungen auf der Tastatur sind weitere Pluspunkte eines individualisierbaren Notebooks.

    Der Preis der Freiheit

    Alle diese Kosten der Unternehmen müssen auf die Geräte umgelegt und zudem noch ein Gewinn erzielt werden, wenn die Unternehmen eine Zukunft haben sollen. Wer also diese Geräte als überteuert ansieht, der sollte den Aufpreis als eine Investition in die Zukunft sehen, die uns hoffentlich noch mehr Freiheit bei der Auswahl unserer digitalen Gerätschaften bietet. Denn je größer die Nische wird, desto günstiger kann produziert werden.

  • Report: Librem 5 Entwicklung März 2021

    Byzantinum | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    In letzter Zeit war es etwas still bei der Berichterstattung rund um das Linux-Smartphone Librem 5 von Purism. Der Report für März bestätigt, dass die Auslieferung des Librem 5 »Evergreen« weiter wie geplant mit der Abarbeitung der während der langen Entwicklungszeit aufgelaufenen Bestellungen läuft. Mein Gerät, das Anfang Oktober 2017 bestellt wurde, soll sich im April auf die Reise zu mir machen.

    Erste Bilder aus der Kamera

    Im Hintergrund haben die Entwickler weiter an Kernel und Software gearbeitet, um das Gerät an einigen wichtigen Stellen zu komplettieren. Die wohl wichtigste Nachricht ist, dass nach viel Vorarbeit des Teams und der Erstellung von Kernel-Treibern sowohl die Front- als auch die Rückkamera in der Lage sind Bilder zu liefern. Es handelt sich dabei um Rohbilder der Kamerasensoren. Nun liegt der Schwerpunkt bei der Userspace-Software, die es erlaubt, diese Rohbilder nachzubearbeiten, Farben und Helligkeit zu korrigieren und eine Standard-Kamera-App bereitzustellen.

    Hardware-beschleunigte Videos

    An anderer Stelle konnte Phone-Entwickler Guido Günther die Unterstützung für Hardware-beschleunigte Videowiedergabe unter Verwendung der Hantro-VPU des iMX8mq-Prozessors bereitstellen. Damit wird nicht nur die CPU stark entlastet, sondern es werden auch 1,5 Watt Leistung eingespart. Damit können Videos auf dem Librem 5 in Epiphany und Firefox energiesparend laufen.

    SIP-Calls bald möglich

    Auch Phosh als Desktop-Shell und Phoc als Wayland-Compositor wurden zusätzlich stabilisiert. Weitere Anstrengungen gelten der Unterstützung von SIP in der Calls-App. Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen, als Nächstes folgt die Integration in die Benutzerschnittstelle. Im März wurde auch Nautilus, der von GNOME verwendete Standard-Dateimanager, um adaptive Funktionen erweitert, damit er auf dem Librem 5 besser funktioniert.

    In einem Video sind viele der Verbesserungen zu sehen, die in der kurz bevorstehenden Veröffentlichung von Byzantinum, der nächsten Version von PureOS enthalten sein werden.

  • Auslieferung des Purism Librem 5 Linux-Phone hat begonnen

    Purism, eine Social Purpose Company (SPC), die sich mit ihrer Hard- und Software auf Sicherheit und Datenschutz konzentriert, hat damit begonnen, ihr serienmäßig hergestelltes Linux-Smarthone Librem 5 an die Unterstützer der Schwarmfinanzierung auszuliefern.

    Linux-Computer für die Hosentasche

    Das Librem 5 ist ein Allzweck-Computer im Telefonformfaktor, den Purism von Grund auf neu entworfen und gebaut hat, nachdem bei einer erfolgreichen Schwarmfinanzierungskampagne über 2,2 Millionen Dollar dafür eingesammelt wurden. Sowohl Hardware- als auch Software-Design sind darauf ausgerichtet, die Freiheit des Endbenutzers zu respektieren und ihm die Kontrolle über seine Sicherheit und Privatsphäre und zu geben. Das Librem 5 läuft weder unter Android noch unter iOS, sondern unter dem gleichen, auf Debian GNU/Linux basierenden PureOS-Betriebssystem wie die Laptops und Mini-PCs von Purism.

    Sicherheit und Privatsphäre

    Das Librem 5 verfügt über sicherheitsrelevante und die Privatsphäre schützende Hardware-Eigenschaften, darunter vom Benutzer herausnehmbare Komponenten wie Mobilfunkmodem, WLAN-Karte und Akku. Wie die Librem-Laptops verfügt auch das Librem 5 über externe Hardware-Kill-Switches, die die Stromzufuhr zu Mobilfunkmodem, WLAN/Bluetooth sowie zu den Kameras und Mikrofonen auf der Vorder- und Rückseite unterbrechen, sodass der Benutzer kontrollieren kann, wann diese Komponenten in Betrieb sind. Alle Hardware-Schalter können auch gemeinsam ausgelöst werden, um einen »Lockdown-Modus« zu aktivieren, der auch GPS, Beschleunigungsmesser und alle anderen Sensoren deaktiviert.

    PureOS an den mobilen Formfaktor angepasst

    Zusätzlich zur Entwicklung der Hardware investierte Purism in die Software, um den PureOS-Desktop auf dem Telefonformfaktor umzusetzen. Die Entwickler erstellten unter anderem Libhandy, Phosh, Phoc und Squeekboard, um das gesamte Desktop-Linux-Ökosystem auf einer mobilen Plattform umzusetzen. Diese Software-Suite ermöglicht es, bestehende Desktop-Anwendungen einfach auf einem kleineren Touchscreen anzupassen. Das ermöglicht es Entwicklern, eine einzige Anwendung statt mehrerer Versionen für verschiedene Plattformen zu pflegen. Diese Software-Suite ist inzwischen zum beliebtesten Software-Stack geworden, der auch bei verschiedenen Distributionen wie etwa bei Mobian oder postmarketOS für das PinePhone und PineTab zum Einsatz kommt.

    Vom Smartphone zum Desktop

    Ein weiteres Merkmal des Librem 5 ist Konvergenz. Die Möglichkeit, das Librem 5 an einen Monitor oder ein Laptop-Dock anzuschließen und es als Desktop-Computer zu verwenden, auf dem dieselben Anwendungen in voller Größe wie auf Librem-Laptops laufen. Im mobilen Formfaktor verhalten sich die Anwendungen ähnlich wie responsive Webseiten und ändern ihr Aussehen für den größeren Bildschirm. Auf diese Weise können Sie Librem 5 als Telefon, Desktop-Computer oder Laptop mit den gleichen Anwendungen verwenden.

    In der Pressemitteilung sagt Firmengründer und CEO Todd Weaver zur nach über drei Jahren Entwicklung jetzt begonnenen Auslieferung:

    Der Auslieferung des Librem 5 ging eine immense mehrjährige Entwicklungsarbeit voraus. Es ist der Höhepunkt des Wunsches der Menschen, eine Alternative zu Android und iOS zu sehen und zu finanzieren, gepaart mit dem Engagement eines Expertenteams, das sich mit Hardware, Kernel, Betriebssystem und Anwendungen befasst, das ein hochgestecktes, fast unmögliches Ziel in die Realität umgesetzt hat. Wir haben ein starkes Fundament geschaffen, und mit der anhaltenden Unterstützung von Unterstützern und Kunden, der Community und den Entwicklern werden wir weiterhin revolutionäre Produkte wie Librem 5 mit PureOS liefern.

  • Librem 5 Auslieferung ab Mitte November bestätigt

    Librem 5 Auslieferung
    Quelle: Purism Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Das lange Warten hat ein Ende. Purism bestätigt in einem Blog-Eintrag, dass die Auslieferung seines Linux-Smartphones Librem 5 »Evergreen« Mitte bis Ende November beginnt. »Evergreen« ist nach einigen Vorabversionen die erste stabile Veröffentlichung für den mit Ungeduld erwarteten Computer für die Hosentasche, der nebenbei auch telefonieren kann. Die E-Mails zur Bestätigung der Empfängeradresse, der Auswahl des gewünschten Modems und weiteren Einzelheiten sollen ab dem 9. November versendet werden.

    Warteschlange erklärt

    Jetzt fragen sich einige Tausend Vorbesteller natürlich, wann sie mit ihrem Librem 5 rechnen können. Purism versucht hier zumindest Anhaltspunkte zu geben. Am einfachsten ist das, wenn es um die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne ab August 2017 geht. Diese Gruppe von rund 4.000 erhält Ihr Librem 5 als Erstes, es folgt die kleine Gruppe der Besteller, die ein Librem 5 USA geordert hat. Darauf folgen die Bestellungen, die nach dem Ende der Kampagne eingegangen sind. Am Ende der Warteschlange stehen die Bestellungen, die nach dem Beginn des Versandprozesses erwartet werden.

    Just in Time

    Wie viele andere Hersteller bedient sich Purism eines Just-in-Time (JIT)-Herstellungsprozesses. Das bedeutet, dass in einem kontinuierlichen, rollenden Fertigungsprozess nur die Mengen hergestellt werden, die zeitnah in der erwarteten Qualität ausgeliefert werden können. Vorbesteller, die sich für eine der vorherigen Chargen qualifiziert haben, Ihre Wahl aber auf Evergreen abgeändert haben, erhalten Ihr Telefon Ende November bis Anfang Dezember.

    Aussagen über die Auslieferung der nach der Kampagne eingegangenen Bestellungen sind laut Purism derzeit noch schwierig. Zunächst muss im gesamten Erfüllungsprozess Routine einkehren. Bis zum Ende des Jahres will man eine bessere Vorstellung vom Ablauf von Produktion (die Geräte werden in den USA assembliert) über die Qualitätskontrolle bis zum Versand gewinnen. Bis Mitte des ersten Quartals 2021 erwartet man hier einen besseren Überblick zu haben.

    Librem 5: Konvergenz auf dem NexDock
  • Librem 5 »Evergreen« rückt näher

    Librem 5
    Zusammenbau des Librem 5

    Das Librem 5 wird bereits seit geraumer Zeit an Enthusiasten in kleinen Stückzahlen ausgeliefert. Die zuletzt ausgelieferte Charge hört auf den Namen »Dogwood«. Jetzt wird die Massenproduktion von »Evergreen« als finale Version des Ende 2017 schwarmfinanzierten Linux-Phones eingeleitet.

    Librem 5 unterm Weihnachtsbaum?

    Das geht aus einem aktuellen Blogeintrag von Hersteller Purism hervor. Darin wird erstmals ein voraussichtliches Auslieferungsdatum für die endgültige Ausgabe des Geräts genannt. Mit etwas Glück könnte demnach das Librem 5 »Evergreen« unterm Weihnachtsbaum liegen, denn die Auslieferung ist für Mitte bis Ende November 2020 projektiert.

    Mehrmals verspätet

    Nachdem Ende 2017 die Finanzierung stand, sah die Planung vor, das Linux-Smartphone Anfang 2019 auszuliefern. In der Folge kam es zu mehreren Anpassungen des Zeitplans, zuletzt auch durch Corona. So entschied man sich, das Gerät in mehreren Chargen auszuliefern, womit Purism vor rund einem Jahr begann.

    Es wäre ein Wunder, wenn die Auslieferung pünktlich Anfang 2019 begonnen hätte, denn immerhin entwickelt Purism hier einen PC für die Hosentasche, den es so noch nicht gibt. Über die Hardware mit Mainboard und Gehäuse bis hin zur Software wurde alles von Grund auf entwickelt, um den Ansprüchen von Purism an die Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre zu entsprechen.

    Gussform fertiggestellt

    Im aktuellen Blogbeitrag berichtet Purism, dass die Gussform fertiggestellt wurde, in der das Gehäuse für »Evergreen« hergestellt wird. Somit wird es nun keine Änderungen bei der Hardware mehr geben können. Für »Dogwood« war die CPU von der Unter- auf die Oberseite gewandert, um die Hitze besser ableiten zu können. Das Gehäuse für das Librem 5 »Evergreen« wurde um 3 mm verlängert, um die Leistung der Antenne zu verstärken.

    Ein genauer Blick auf »Dogwood«

    Die Spannung steigt. Einen Blick auf den Entwicklungsstand vor einigen Wochen gewährt ein Video von YouTuber Gardiner Bryant aka »The Linux Gamer«, der das Librem 5 »Dogwood« zum Test erhielt.

  • Web-Apps auf dem Librem 5

    Librem 5 Web-Apps

    Der Erfolg einer neuen mobilen Plattform steigt oder fällt mit der Verfügbarkeit von Apps. Das ist den Android- und iOS-App-Universen geschuldet, die uns seit Jahren mit einer Vielzahl an Apps für jeden nur erdenklichen und oft genug undenkbaren Zweck überschütten.

    Kein App-Store – kein Erfolg

    Dieses Erfolgsrezept überträgt sich natürlich auch auf Linux-Phones wie das Librem 5. Bei den beiden den Markt beherrschenden Plattformen Android und iOS bestehen ob der schieren Größe der Marktplätze keine Probleme, ausreichend Entwickler anzuziehen, die für einen niemals endenden Strom von Apps sorgen.

    Web-Apps sollen es richten

    Purism verfolgt hier ein anderes Konzept. Neben den Kern-Applikationen, die die Entwickler bei Purism selbst erstellen oder von GNOME übernehmen und anpassen, sieht das Konzept weitere angepasste Desktop-Apps ebenso vor wie Web-Apps. Für die Zukunft sind zusätzlich virtualisierte Apps und emulierte Cloud-Apps in Planung.

    Proprietäre Dienste einbinden

    Purism erläutert in einem aktuellen Blogeintrag, wie Web-Apps auf dem Librem 5 gehandhabt werden. Viele proprietäre Dienste sind nicht nur per Webseite, sondern zusätzlich auch als Web-App verfügbar. Diese können direkt im Browser vom Librem 5 ausgewählt und isoliert als Web-App eingerichtet werden.

    Im Container ausgeführt

    Um eine solche Web-Anwendung hinzuzufügen, wählt man im Browser auf der entsprechenden Webseite im Menü rechts oben den Eintrag Seite als Web-App installieren. Damit wird ein Icon erstellt und ein Container zur Isolierung von Passwörtern und Einstellungen hochgezogen, sodass die Privatsphäre und der Datenschutz gewahrt bleiben.

    Somit können künftige Besitzer des Librem 5 neben der mit der Zeit wachsenden Zahl an konvergenten Desktop-Apps von Anfang an auf viele Dienste, die sie gewohnt sind, als Web-App zurückgreifen ohne dabei Sicherheit und Privatsphäre aufzugeben.

  • Purism verbessert die Sicherheit beim Librem 14

    Librem 14
    Librem 14 Kill-Switches | Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Anfang des Monats stellte Purism mit dem Librem 14 sein neuestes Linux-Notebook vor und ersetzte damit das bisherige Librem 13. Allen Notebooks und dem noch in diesem Jahr erwarteten Librem 5 gemeinsam sind besondere Sicherheitsmechanismen.

    Hardware-Kill-Switches

    Dazu gehören neben dem abgesicherten Bootprozess PureBoot auch die über der Tastatur angebrachten Kill-Switches zur sofortigen Abschaltung von Komponenten. Diese Hardware-Schalter unterbrechen bei Notebooks den Stromkreislauf für WLAN und Bluetooth sowie für Webcam und Mikrofon. Beim Librem 5 können zusätzlich das Baseband Modem und in einem Lockdown-Modus auch sämtliche Sensoren deaktiviert werden.

    Schreibschutz fürs BIOS

    Für das Librem 14 hat Purism das Konzept nochmals erweitert. Dazu wurde auf dem Mainboard ein Schalter integriert, der einen Schreibschutz für das BIOS und für EC-Flash Chips bietet. In Verbindung mit PureBoot muss ein Angreifer bei eingeschaltetem BIOS-Schutz somit zusätzlich das Gehäuse öffnen, um das BIOS zu manipulieren.

    Alle Mikrofone blockiert

    Jetzt wurde der Kill-Switch für Kamera und Mikrofon erweitert. In Zeiten von Corona sind für viele von uns häufige Video-Chats und -Konferenzen zur Normalität geworden und somit verbleiben beispielsweise Headsets gerne mal nach Ende einer Videoschaltung im Gerät eingesteckt. Der verbesserte Hardwareschalter des Librem 14 umfasst jetzt neben dem Mikrofon der Webcam auch Mikrofone, die an der Kopfhörerbuchse hängen. Die Audiofunktion wird davon nicht beeinträchtigt.

    Ausbaufähig

    Das Librem 14 kann noch bis zum 7. August mit einem Preisvorteil von 300 US-Dollar vorbestellt werden. Die Auslieferung soll ab Oktober beginnen. Es verfügt über eine Intel Core i7-10710U CPU und kann jetzt bis zu 64 GByte RAM verwalten. Zwei M.2-Steckplätze erlauben SATA- und NVMe-SSDs mit bis zu je 2 TByte, wovon ein Steckplatz mit einer 250 GByte fassenden SATA-SSD bestückt ist.

    Zwei externe Monitore

    Das matte 14-Zoll 1080p ISP-Display sitzt in einem Gehäuse mit sehr schmalem Rahmen, wodurch das Gerät kaum größer ist wie der Vorgänger. Es können zwei Monitore per HDMI und USB-C angeschlossen werden. Auf vielfachen Kundenwunsch ist zudem wieder eine Gigabit-Ethernet-Karte mit RJ45-Steckverbindung verbaut.

  • Lebenszeichen vom Librem 5

    Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Purism, Hersteller von Linux-Geräten mit einem Fokus auf Sicherheit und Datenschutz, steht kurz vor der Auslieferung der vorletzten Charge der ersten Auflage des Librem 5. Auf die als »Dogwood« benannte Charge folgt die Massenproduktion für die Charge »Evergreen«, auf die die meisten Vorbesteller warten.

    Beschwerliche Reise

    Die Reise hin zu dem jetzt erreichten Punkt begann vor über zweieinhalb Jahren im Herbst 2017 mit einer Schwarmfinanzierung, die über zwei Millionen US-Dollar einbrachte und die Entwicklung des Librem 5 erst ermöglichte. Es war eine beschwerliche Reise mit einigen Rückschlägen und damit einhergehenden Verspätungen bei der Auslieferung.

    Das Librem 5 sollte ursprünglich im Frühjahr 2019 ausgeliefert werden. Nun besteht Hoffnung, dass die Auslieferung von »Evergreen« noch in diesem Jahr stattfindet. Doch zurück zu »Dogwood«, denn Purism hat gerade einen Bericht zum Stand der Dinge veröffentlicht.

    Dogwood-Finalisierung bei Purism

    Die Geräte werden zwar in China assembliert, die endgültige Finalisierung und die Auftragsabwicklung findet aber derzeit bei Purism in der Nähe von San Francisco statt. Für »Dogwood« berichtet Purism sowohl von Verbesserungen der Software, im Besonderen der Benutzerschnittstelle als auch von Änderungen bei der Hardware.

    Hardware-Änderungen

    So wanderte die CPU auf die andere Seite des PCB und sitz nun an der Oberseite. Dies war nötig um eine bessere Wärmeableitung und zuverlässige Ladevorgänge zu gewährleisten. Der austauschbare Akku wuchs auf 3600mAh. Die Entwickler geben an, bisherige Patches zum Kernel haben die Akku-Laufzeit bereits multipliziert, machen aber keine genauen Angaben über die derzeit mögliche Laufzeit. Vor einigen Monaten war noch von 3 bis 5 Stunden die Rede.

    Gehäuse verbessert

    Das Gehäuse wurde an einigen Stellen verbessert. So etwa bei der Wippe für die Lautstärke und dem Kopfhörereingang, der jetzt bündig mit dem Gehäuse abschließt. Bei der Software werden beim Wechsel zwischen Apps die Icons angezeigt. Das Mobilfunknetz kann jetzt direkt über das obere Dropdown-Menü konfiguriert werden. Zudem gibts es beim Start des Geräts einen neuen Splash-Screen.

  • Linux-Notebook Librem 14 kann vorbestellt werden

    Quelle: Purism

    Purism, Hersteller von Linux-Hardware mit hohem Anspruch an Sicherheit und Schutz der Privatsphäre stellt mit dem Librem 14 sein neuestes Notebook vor. Es ersetzt das bisherige Librem 13.

    Aktuelle CPU

    Das Librem 14 basiert auf den Erfahrungen mit vier Generationen von Librem-13-Notebooks und den Rückmeldungen der Kunden. Im Gegensatz zu bisherigen Modellen, die immer eine oder zwei Generationen zurückhingen, bietet das Librem 14 mit der Intel Core i7-10710U CPU einen Prozessor mit 6 Kernen und 12 Threads aus der aktuellen Generation.

    Ausbaufähig

    In der Standardversion des Librem 14 sind 8 GByte RAM verbaut, die Konfiguration erlaubt bis zu 32 GByte. Zwei M.2-Steckplätze erlauben SATA- und NVMe-SSDs mit bis zu je 2 TByte, wovon ein Steckplatz mit einer 250 GByte fassenden SATA-SSD bestückt ist.

    Zwei externe Monitore

    Das matte 14-Zoll 1080p ISP-Display sitzt in einem Gehäuse mit sehr schmalem Rahmen, wodurch das Gerät kaum größer ist wie der Vorgänger. Es können zwei Monitore per HDMI und USB-C angeschlossen werden. Auf vielfachen Kundenwunsch ist wieder eine Gigabit-Ethernet-Karte mit RJ45-Steckverbindung verbaut.

    Leider gibt es die Purism-Notebooks immer noch ausschließlich mit US-Tastatur, sodass man sich hier mit Aufklebern für die Tastenkappen behelfen muss.

    Hardware-Kill-Switches

    Das Librem 14 bietet die gleichen Sicherheitsmerkmale wie andere Geräte von Purism. Es verfügt über Hardware-Kill-Switches zum Deaktivieren der Webcam, des Mikrofons sowie des WLAN. Es unterstützt mit PureBoot die hochsichere Boot-Firmware von Purism. Als vorinstallierte Distribution kommt das hauseigene, auf Debian basierte PureOS zum Zug, das von der Free Software-Foundation empfohlen wird.

    Transportabsicherung

    Kunden haben zudem gegen Aufpreis die Möglichkeit, Purisms Dienste für zusätzliche Sicherheit beim Transport zu nutzen. Damit wird sichergestellt, dass die Hardware auf dem Weg zum Kunden nicht manipuliert wurde.

    Das Librem 14 kann ab sofort zum Einführungspreis von 1199 US-Dollar vorbestellt werden, später soll es 1499 US-Dollar kosten. Die Auslieferung soll ab Oktober beginnen. Weitere Details zur Hardware-Spezifikation gibt es auf der Purism-Webseite. Das Librem 15 wird in seinem bisherigen Format weiterentwickelt.

  • Librem Mini wird ausgeliefert

    Librem Mini
    Bild: Librem Mini | Quelle: Purism | Lizenz: CC-BY-SA 4.0

    Hardware-Hersteller Purism arbeitet seit Jahren an einem Portfolio von Geräten, die dem Besitzer den sicheren Betrieb von Hard- und Software und den Schutz der Privatsphäre weitestgehend garantieren sollen. Dazu gehören die Notebooks Librem 13 und 15, ein Server sowie das noch in der Entwicklung befindliche Linux-Phone Librem 5.

    Workstation oder Home-Server

    Jetzt gesellt sich der als Workstation oder Home-Server konzipierte Librem Mini dazu. Die Geräte werden ab sofort an die Vorbesteller ausgeliefert. Das geht aus einem Blog-Eintrag auf der Webseite des Unternehmens hervor.

    Der Librem Mini ist ein kleiner Rechner mit den Ausmaßen 12,8 × 12.8 × 3.8 cm und einem Gewicht von rund zwei Pfund, der als CPU über einen Intel Core i7 8565U der Baureihe Whiskey Lake verfügt. Der Rechner bietet Platz für bis zu 64 GByte RAM sowie eine SATA-III-SSD und einen M.2-Steckplatz für SATA III oder NVME x4. Der Preis liegt bei 699 US-Dollar.

    PureBoot, Coreboot und PureOS

    Als Betriebssystem kommt das hauseigene PureOS, ein auf Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre getrimmter Debian-Ableger zum Einsatz. Fast noch wichtiger für bestimmte Käuferschichten ist PureBoot, das einen hoch abgesicherten Bootprozess ermöglicht.

    Lüfterregelung fehlt noch

    PureBoot, Coreboot und der Librem Key sorgen im Zusammenspiel dafür, dass der Librem Mini beim Bootprozess nicht unerkannt manipuliert werden kann. Eines gilt es für Vorbesteller jedoch zu beachten, denn bisher ist die CPU nur passiv gekühlt, da die automatische Lüfterregelung noch nicht zufriedenstellend funktioniert. Das soll bald per Firmware-Update nachgereicht werden.

    Kunden, die sich ein Firmware-Update mit dem hauseigenen Coreboot-Update-Tool nicht zutrauen, können die Auslieferung zurückstellen, bis das Update integriert ist. Bestellungen, die ab jetzt eingehen, werden innerhalb rund 10 Werktagen ausgeliefert.