Bereits vor einem Monat hatte ich hier über die Neuerungen berichtet, die mit dem am 13. Oktober zu erwartenden Plasma 5.20 einhergehen. Seither wurden wöchentlich neue verbesserte Funktionen und Fehlerbereinigungen nachgelegt.
Systemeinstellungen verbessert
So erhielten kürzlich die Systemeinstellungen optional die Möglichkeit, alle vom Anwender veränderten Einstellungen hervorzuheben. Das erlaubt zudem, bei Bedarf alle Einstellungen auf einmal auf Standard zurückzusetzen. Das Aufsetzen von Samba-Shares wurde vereinfacht, ebenso Screenshots mit Spectacle unter Wayland. Zudem überträgt Spectacle den Speicherpfad nicht mehr automatisch, sondern nur noch auf Wunsch in die Zwischenablage.
S.M.A.R.T in Plasma eingebunden
Die neueste Ausgabe von Nate Grahams »Adventures in Linux and KDE« berichtet über eine weitere Verbesserung, die unter Umständen Geld und Nerven sparen kann. Das KinfoCenter von Plasma wird künftig auf der Basis von S.M.A.R.T über die neue Funktion Plasma Disks verfügen. Sie zeigt eine Warnung, wenn eine Festplatte oder SSD kritische Werte anzeigt und ein baldiger Ausfall des Speichermediums zu erwarten ist. Ein Blick in den Bugtracker zeigt, dass diese Funktionalität bereits 2010 gewünscht wurde und seitdem fast 400 Unterstützer fand.
KRunner schwebt
Weiterhin kann KRunner nun auch schwebend eingesetzt werden und ist nicht mehr an seine bisherige Position am oberen Bildschirmrand gebunden. Die Funktion gibt es bereits seit Langem, es fehlte lediglich eine GUI zum Darstellen. KeePassXC 2.6.x zeigt nun wieder das Breeze-Icon anstelle seines eigenen.
Wayland schreitet voran
Weitere Fortschritte wird Plasma 5.20 in Bezug auf Wayland machen, wenn es um Screen-Recording und -Casting geht. Das mit 5.20 freigegebene Protokoll basiert auf dem Multimedia-Framework PipeWire und ermöglicht die Verwaltung von Video-Feeds und Ausgabe-Streams. Somit können Anwendungen wie unter anderem OBS Studio den Bildschirm einer Plasma-Sitzung unter Wayland aufzeichnen. Die Zwischenablage funktioniert mit 5.20 ebenfalls unter Wayland.
Die beiden Debian-Entwickler Lisandro Pérez Meyer und Dmitry Shachnev gaben bekannt, dass sie mit dem Erscheinen der im Dezember 2020 erwarteten neuen Version Qt 6.0 von der Betreuung des Frameworks für Debian zurücktreten. Sie werden aber weiterhin die Pflege der in Debian verfügbaren Pakete von Qt 5 übernehmen.
Wenig Zeit, schwache Hardware
Als Gründe geben beide neben zunehmend fehlender Zeit auch eine nicht ausreichend potente Hardware-Build-Infrastruktur an, die eine adäquate Betreuung der riesigen Paketbasis von Qt erschweren. Pérez Meyer betont auf Nachfrage ausdrücklich, die Code-Qualität habe nichts mit der Entscheidung zu tun – Qt sei im Gegenteil ein großartiges Projekt.
C++ vorausgesetzt
Die beiden Entwickler werden Betreuern, die die Arbeit übernehmen möchten, unter die Arme greifen und auch für eine Weile deren Uploads übernehmen, falls nötig. Neue Betreuer für das Qt-Framework sollten Erfahrung in der Paketierung bei Debian mitbringen und mit C++ und Symboldateien (PDB-Dateien) umgehen können. Da Qt 6 beim Build-Prozess von qmake auf cmake wechselt, sind Erfahrungen damit ebenfalls von Vorteil.
Plasma schlecht unterstützt
Dass beide Betreuer zuletzt nicht mehr genügend Zeit für die adäquate Betreuung von Qt aufbringen können, war bereits länger erkennbar, wenn aktuelle Updates erst verspätet in Debian Unstable erschienen. Darunter leidet auch die Aktualität des Plasma-Desktops, der in Unstable derzeit als Plasma 5.17 vorliegt, während bereits im Juni Plasma 5.19 freigegeben wurde. Im Oktober wird Plasma 5.20 folgen, die das in Debian noch nicht verfügbare Qt 5.15 voraussetzt.
Alternative
Wer in Debian einen stets aktuelles Plasma in Testing oder Unstable haben möchte, dem bleibt außer dem Selbstbau derzeit nur das inoffizielle Projekt von Debian-Entwickler Norbert Preining, das derzeit Plasma 5.19.4, KDE Frameworks 5.73 und KDE Apps 20.08 installiert. Durch den Rückzug der beiden Entwickler steht zu befürchten, dass sich die Aktualität von Qt und KDE in Debian weiter verschlechtern wird.
Während in wenigen Tagen Plasma 5.19.4 erscheint, macht sich mit Plasma 5.20 die nächste stabile Veröffentlichung der KDE-Desktop-Umgebung für die Freigabe am 13. Oktober bereit.
Fortschritte bei Wayland
Wie Nate Graham in seinem Blog berichtet, wird Plasma 5.20 wichtige Weiterentwicklungen bei der Nutzung mit Wayland bringen und weitere Lücken bei der Parität der Funktionen zwischen X11 und Wayland schließen.
Kompatible Anwendungen werden mit Plasma 5.20 endlich Gebrauch von Screen-Recording und Casting machen können. Die Grundlagen dazu wurden bereits vor mehr als zwei Jahren gelegt.
Screen-Recording per PipeWire
Das mit 5.20 freigegebene Protokoll basiert auf dem Multimedia-Framework PipeWire und ermöglicht die Verwaltung von Video-Feeds und Ausgabe-Streams. Somit können Anwendungen wie unter anderem OBS Studio den Bildschirm einer Plasma-Sitzung unter Wayland aufzeichnen. Des Weiteren kann auch Klipper nun die Zwischenablage von Wayland nutzen.
Client Side Decorations
Die Diskussion über Client-Side-Decorations (CSD) bei KDE währte über viele Jahre, bis Plasma mit 5.18 endlich CSDs in den Fenstermanager KWin integrierte. CSD erlaubt es im Gegensatz zu Server-Side-Decorations Anwendungen, ihre eigenen Fensterdekorationen zu zeichnen. Mit 5.20 wird dazu mit der Client-Geometrie eine weitere Geometrie eingeführt.
Die Paketverwaltung Discover soll nach dem Start wesentlich schneller als bisher eine nutzbare Oberfläche anbieten. Wayland merkt sich zudem jetzt das zuletzt benutzte Tastaturlayout.
Bei KDEs Standard-Screenshoter Spectacle wird in der Grundeinstellung der Mauszeiger nicht mehr mit aufgenommen. Die Seitenleiste zum Einbinden von Widgets erhielt eine dritte Spalte und erspart somit der Maus einige Zentimeter beim Scrollen durch das umfangreiche Angebot.
Die bisher unter Aktionen in Dolphins Kontextmenü angezeigten Funktionen, die jeweils von externen Plug-ins abhängen, werden künftig auf der obersten Ebene des Menüs angezeigt, sofern deren Zahl drei nicht übersteigt. Sind es mehr als 3, wird wie bisher das Untermenü Aktionen angezeigt.
Der Hashtag #MovingToGitlab begann Fahrt aufzunehmen, nachdem GitHub 2018 von Microsoft übernommen wurde. Vor rund zwei Monaten migrierte die Entwicklung des KDE-Projekts mit über 1.000 Repositories nach einem halben Jahr der Vorbereitung zu der freien Code-Hosting-Plattform GitLab. Die KDE-Instanz auf GitLab ist selbst gehostet.
Uneinheitliche Entwicklung
Zuvor hatte das Projekt mit verschiedenen uneinheitlichen Tools und Plattformen gearbeitet, unter anderem mit Phabricator, einer Ansammlung verschiedener webbasierter Werkzeuge zur kollaborativen Softwareentwicklung. Dazu kamen Bugzilla für Bugreports und Jenkins für kontinuierliche Integration und Bereitstellung (CI/CD). GitLab hat ausführlich über die Migration berichtet.
Produktivität bereits gesteigert
Das KDE-Projekt erwartete sich von dem Umzug auf die einheitliche Plattform eine »gesteigerte Kollaboration und erhöhte Produktivität«. Jetzt berichtet Christoph Cullman, der am Texteditor Kate arbeitet, im Blog der Anwendung über die Situation nach dem Wechsel zu GitLab. Im Fall des Editors betrifft das Kate selbst sowie KTextEditor und KSyntaxHighlighting.
Noch sind laut Cullmann nicht alle Aufgaben von Phabricator migriert, neue Merge Requests sollen aber ausschließlich auf GitLab eingestellt werden. Für die drei Projekte unter Cullmanns Verantwortung wurden seit dem Umzug bereits rund 100 Merge Requests gestellt.
Einfacher denn je
Laut dem Bericht ist es unter der einheitlichen GitLab-Instanz als neuer Infrastruktur einfacher denn je, zu Kate und KDE allgemein beizutragen, da alles unter einem Dach ist. Das KDE-Bug-Reporting auf der Basis von Bugzilla ist allerdings noch nicht nach GitLab umgezogen, hier ist Hilfe bei der Lösung einer großen Anzahl an Bugs sehr willkommen.
Auf GitLab befindet sich KDE in guter Gesellschaft, denn bereits früher sind Projekte wie unter anderem GNOME, Xfce, FreeDesktop.org, Inkscape oder postmarketOS dorthin umgezogen. Fedora uns CentOS bereiten die Migration derzeit vor.
Um zu gewährleisten, dass Plasma 6 nicht das Schicksal von KDE4 widerfährt, das wegen zu vieler Fehler bei seiner Veröffentlichung viele Fans auf andere Desktop-Umgebungen ausweichen ließ, suchen die Entwickler nun um tatkräftige Mithilfe aus der Community.
Problembereich Portierung
Die Probleme beim Umstieg auf eine neue Hauptversion des Plasma-Desktops, die auch auf einer entsprechenden Hauptversion des Qt-Frameworks basiert, sind nicht die Änderungen in den zugrundeliegenden Bibliotheken, sondern eher die Portierung veralteter Funktionen auf die neue Version.
Plasma-Sprint
Bei einem kürzlichen Plasma-Sprint wurden einige der anstehenden größeren Portierungen durchgespielt, die rechtzeitig vor der Veröffentlichung von Plasma 6.0 vollständig abgeschlossen sein müssen.
Zwei Bereiche im Fokus
Dabei stehen zwei Bereiche besonders im Fokus. DataEngines sind ein Konstrukt aus der Zeit von KDE4 und stellte verschiedenen Datenquellen wie Widgets oder Plasmoids eine standardisierte Schnittstelle für die Visualisierung zur Verfügung zu stellen. Mit Plasma 5 wurden sie weitgehend durch ein besseres System auf der Basis von QML ersetzt, verblieben aber im System, da sich noch einige Applets ihrer bedienen.
Die Aufgabenstellung ist nun, die Applets zu finden, die noch Funktionalität der DataEngines benutzen und sicherstellen, dass es moderne neue QML-Bindings gibt, auf die die entsprechenden Applets portiert werden können.
System Settings
Der zweite Bereich betrifft die Module der Systemeinstellungen. Es gibt fast 100 KDE Configuration Modules (KCM), die über eine Zeitspanne von 20 Jahren entstanden sind. Dabei kommen die Frameworks QtWidgets als auch das modernere QtQuick zum Einsatz. Ziel ist, möglichst viele dieser KCMs, die noch auf QtWidgets basieren, auf QtQuick zu portieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie optisch optimal in die Oberfläche der Systemeinstellungen passen. Dabei kann es auch nötig werden, Anpassungen an QtQuick vorzunehmen.
Hilfe erwünscht
Der beste Weg, sich zu beteiligen, ist einen Kommentar zu dem entsprechenden Phabricator-Ticket zu verfassen. Wer Hilfe beim Einstieg braucht, erhält diese im IRC auf dem Freenode-Server im Raum #plasma.
Einer der größten Unterschiede zwischen Betriebssystemen wie Windows oder macOS einerseits sowie solchen mit Linux andererseits, liegt auch in der freien Wahl der Desktop-Umgebung. Diese stellt die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine dar.
Wer die Wahl hat, hat die Qual
Sie können vom Fenstermanager bis zum Dateimanager alles mitbringen – oder aber man verzichtet ganz auf die Umgebung. Auch hier gilt: Wer die Wahl hat, hat die Qual. Über zehn verschiedene Umgebungen stehen für die meisten Linuxdistributionen zur Verfügung. Und nicht nur Unerfahrenen fällt die Wahl schwer.
Nutzungsstatistiken
Es ist nicht einfach, entsprechende Nutzungsstatistiken zu finden. Die meisten Distributionen sammeln über die Verwendung keine Zahlen. So kann man sich nur an Umfragen bedienen. Monatlich aktualisiert werden die Zahlen der Plattform GamingOnLinux mit knapp 10.000 registrierten Nutzern. Gut 2.000 von ihnen geben die verwendete Distribution an. Da ergibt sich folgendes Bild:
Methodik – Wie wird gemessen?
Obwohl man diese Zahlen nun nicht als allzu repräsentativ werten sollte, ergibt sich doch ein klarer Trend: Die großen Desktop-Umgebungen Plasma und GNOME spazieren vorweg, gefolgt von XFCE, Cinnamon und MATE. Insbesondere die großen Desktop-Umgebungen stehen allerdings in der Kritik, viel Ressourcen für sich zu beanspruchen. Das soll im Folgenden etwas genauer unter die Lupe genommen werden.
Die Methodik ist denkbar einfach. Einer virtuellen Maschine werden 8 GB RAM zugewiesen und mithilfe des Net-Installers von Debian 10 alle verfügbaren Desktop-Umgebungen installiert. Jede wird gestartet und der Speicherverbrauch nach 30 Sekunden im Taskmanager (Lxtasks) gemessen. Ebenso wird die Startzeit – vom Login bis sich die GUI aufgebaut hat – gemessen. Jede Umgebung wird dreimal gemessen, ein Ergebnis gestrichen und aus den Verbleibenden gegebenenfalls gemittelt. Für jeden Test erfolgt ein Neustart der virtuellen Maschine.
Ergebnisse
Startzeiten von 2 – 10 Sekunden
Analyse – groß sind dieUnterschiede nicht
Die Rechenleistung im Ruhezustand kann man wohl getrost als zu vernachlässigen bezeichnen. Einen spür- und messbaren Effekt hat man allerdings schon bei den Startzeiten für die Desktop-Umgebungen. Bemerkbar machen sich insbesondere die Ladezeiten über 5s wie bei GNOME, aber vor allem auch Cinnamon und Spitzenreiter KDE Plasma. Nicht umsonst scheint die Ladeanimation mitgeliefert zu werden. 30 Sekunden nach Start liegt der beanspruchte Arbeitsspeicher bei allen Desktop-Umgebungen bei unter einem Gigabyte.
Auch haben jene Desktop-Umgebungen, die den Ruf haben, leichtgewichtig zu sein, diesen auch bestätigen können. Tatsächlich beanspruchen LXDE, MATE, LXQT und XFCE besonders wenig Arbeitsspeicher und sind auch am schnellsten einsatzbereit. Nicht selten beanspruchen die Prozesse der Desktop-Umgebung auch weniger Speicher als andere wie jene von Evolution oder PulseAudio.
Diskussion
Ehrlicherweise hätte ich mit größeren Unterschieden gerechnet. Der Faktor zwischen höchstem und niedrigsten Ressourcenverbrauch beträgt nicht einmal 2. Keine der Desktop-Umgebungen lässt sich so recht als „Speicherungeheuer“ bezeichnen.
Natürlich muss man aber auch die Methodik kritisch hinterfragen. Gemessen wurde ‚Out of the box‘ ohne weitere Konfiguration auf nur einer Distribution mit lediglich einer Hardwareeinstellung. Da kann man natürlich nicht von einer Objektivität, die auch für andere Hardware oder andere Distributionen gilt, ausgehen. Auch wurde im Versuch nicht analysiert, welchen Einfluss die „eigenen“ Prozesse der Desktop-Umgebungen haben, sondern nur die Gesamtressourcen bei gleicher Distribution gemessen.
Wie valide sind die Ergebnisse?
Interessant war außerdem, wenn man die Reliabilität betrachtet, dass bei drei Testwiederholungen pro Umgebung häufig ein Ausreißer gestrichen wurde, weil der Ressourcenverbrauch um einen Faktor von bis zu sieben höher lag. Und wie valide ist das Ergebnis? Hier wäre eine tiefergehende Analyse von Resident Set Size und Virtual Memory Size spannend, also dem Speicherverbrauch der Prozesse nur im Arbeitsspeicher einerseits, aber auch darüber hinausgehenden Speicherverbrauch durch Bibliotheken oder Auslagerungsdateien.
Abschließend stellt sich natürlich auch die Frage, inwieweit der Speicherverbrauch überhaupt ein Auswahlkriterium für die Desktop-Umgebung ist. Für viele dürfte Look-and-Feel, präferierte Funktionen und die Konfigurierbarkeit entscheidender sein. Wie der Test zeigt, auch nicht zu Unrecht: Denn Ressourcen einzusparen gelingt wohl vor allem durch eine gute Konfiguration des Betriebssystems samt Paketauswahl.
Dank an Lennart Diener für diesen Community-Beitrag!
KDE Plasma unterstützt seit Version 5.11 mit Plasma Vault eine einfache Funktion zum Verschlüsseln von Desktop-Verzeichnissen. Dazu muss nur das Paket plasma-vault installiert werden. Die Krypto-Container können dann einfach über das System-Tray erstellt, gelöscht, geöffnet und geschlossen werden.
EncFS und CryFS
Plasma Vault unterstützte von Anfang an EncFS und CryFS als Verschlüsselungsmethoden. Bei der Wahl der Methode war dem moderneren FUSE-basierten Overlay-Dateisystem CryFS der Vorzug zu geben. Verschlüsselt EncFS jede zu verschlüsselnde Datei einzeln, so splittet CryFS die Daten in Chunks auf und verschlüsselt diese. So erhält ein potenzieller Angreifer keinen Einblick in die Dateistruktur. Zudem ist der Algorithmus von CryFS in vielen Fällen sicherer als der von EncFS.
Aus 2 mach 3
Jetzt erhält das Plasmoid als dritte Methode GocryptFS, das ebenfalls als einhängbares FUSE-Dateisystem implementiert ist. Das neue Backend wird am 9. Juni mit der Veröffentlichung von Plasma 5.19 verfügbar sein. Das Paket gocryptfs kann aber auch unabhängig von Plasma genutzt werden.
GocryptFS wurde als Alternative zu EncFS entwickelt, um dessen Sicherheitsprobleme zu umgehen. Auf der Webseite von GocryptFS werden die kryptografischen Primitiven wie Chiffren und Hashfunktionen näher erläutert.
Die verschlüsselten Dateien können in einem beliebigen Ordner auf der Festplatte, einem USB-Stick, in einer Nextcloud oder einem Dropbox-Ordner gespeichert werden. Ein Vorteil der dateibasierten Verschlüsselung gegenüber der Festplattenverschlüsselung ist, dass verschlüsselte Dateien mit Standardwerkzeugen wie Dropbox oder rsync effizient synchronisiert werden können. Außerdem ist die Größe des verschlüsselten Dateisystems dynamisch und nur durch den verfügbaren Plattenplatz begrenzt.
Vor einigen Wochen hatte ich die Initiative des Debian-Entwicklers Norbert Preining vorgestellt, Debian Testing und Unstable mit zwar inoffiziellen, aber gut funktionierenden Paketen des Plasma-Desktops zu versorgen.
KDE Plasma 5.18.5 LTS
Heute schrieb Preining in seinem Blog, das über seine Repositories mittlerweile das erst vor wenigen Tagen veröffentlichte Plasma 5.18.5 sowie KDE Apps Update 20.04 verfügbar sind.
Die Repositories haben sich seit meinem Bericht über die Initiative geändert. Hier die aktuellen Repositories, die unter /etc/apt/sources.list.d einzutragen sind:
Für Debian Testing:
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other-deps/Debian_Testing/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/frameworks/Debian_Testing/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/plasma/Debian_Testing/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps/Debian_Testing/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other/Debian_Testing/ ./
Für Debian Unstable:
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other-deps/Debian_Unstable/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/frameworks/Debian_Unstable/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/plasma/Debian_Unstable/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps/Debian_Unstable/ ./ deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other/Debian_Unstable/ ./
Weiterhin hat Preining mittlerweile Mitstreiter in Debians Qt-KDE-Team gefunden, die dabei helfen, möglichst bald auch aktuelle offizielle Pakete direkt in Debian zu veröffentlichen.
Der Plasma-Desktop unter Debian Testing oder Unstable lässt des Öfteren Aktualität vermissen. Das liegt daran, dass das Qt-KDE-Team notorisch unterbesetzt ist. Jetzt gibt es trotzdem ein aktuelles Plasma 18.3 zum Testen.
Plasma 5.18.3 LTS
Bis vor wenigen Wochen hingen die Anwender von Plasma auf den Entwicklungszweigen Testing und Unstable bei Plasma 5.13 fest, dann wurde auf 5.17 aktualisiert, während 5.18 LTS bereits offiziell verfügbar war. Jetzt stellt Debian-Entwickler Norbert Preining, der bereits aktuelle Pakete von Okular und Calibre pflegt, ein aktuelles, jedoch inoffizielles Set von Paketen für Plasma 5.18.4 bereit.
Quellenliste anpassen
Um die Pakete installieren zu können, muss die Quellenliste unter /etc/apt/sources.list.d/debian.list für Debian Testing um die Zeile
deb http://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-plasma/Debian_Testing ./
und für Debian Unstable um die Zeile
deb http://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-plasma/Debian_Unstable ./ ergänzt werden.
Danach gilt es zunächst den Repository-Schlüssel von Norbert herunterzuladen und in die zu erstellende Datei /etc/apt/trusted.gpg.d/obs-npreining.asc zu kopieren. Ein darauffolgendes sudo apt update && sudo apt dist-upgrade aktualisiert die Plasma-Pakete auf den Stand des aktuellen Plasma 5.18.4.
Nur für Testing und Unstable
Um es nochmals zu betonen: diese Pakete eignen sich nur für Anwender von Debian Testing und Unstable. Sie eignen sich nicht für Debian 10.3 »Buster«. Bei mir verlief das Upgrade ohne Vorfälle und auf den ersten Blick funktioniert alles. Dank geht an Norbert Preining, der sich nicht wenig Arbeit machte, um diese aktuelle Version zur Verfügung zu stellen.
LTS-Version mit 2 Jahren Support
Plasma 5.18.3 bringt weitere Verbesserungen am Benachrichtigungssystem. Frisch heruntergeladene Dateien lassen sich nun direkt aus dem Benachrichtigungsbereich mittels Drag & Drop in andere Verzeichnisse ziehen. Die Anbindung von GTK-Anwendungen an Plasma wurde weiter verbessert, sodass diese jetzt automatisch die Einstellungen für Schriften, Icons, Zeiger und anderes von Plasma übernehmen.
Vor rund zwei Wochen wurde KDE Plasma 5.18 LTS veröffentlicht, das für mindestens zwei Jahre unterstützt wird. Für 2020 hat KDE einiges auf dem Zettel. Mittlerweile wirft bereits der Nachfolger Plasma 5.19 seine Schatten voraus. Die Veröffentlichung ist für den 9. Juni vorgesehen, eine Beta-Version erscheint am 14. Mai.
Breeze für Plasma 5.19 überarbeitet
Ein Hauptaugenmerk für Plasma 5.19 liegt in der Weiterentwicklung des Breeze-Themes. Darüber hinaus wurde die automatische und manuelle Bildschirm-Rotation unter Wayland realisiert. GTK-Apps sollen farblich besser angepasst werden. Im Systemmonitor KSysGuard wird den neuen AMD-Prozessoren Rechnung getragen, indem statistische Werte auch für Prozessoren mit mehr als 12 Kernen angezeigt werden.
Flatpaks entfernen
Der grafische Paketmanager Discover lernt in Sachen Flatpak hinzu. Die Entfernung von Flatpaks wird durch die automatische Deinstallation aller Flatpak-Anwendungen und -Komponenten aus dem jeweiligen Repository vereinfacht.
Neues Audio-Widget
KInfoCenter wurde in Plasma 5.19 optisch überarbeitet und verwendet jetzt auch die System-Settings zur Anzeige der Systeminformationen. Das kommende Plasma wird zudem mit einem neuen Widget für die Lautstärkeeinstellung ausgeliefert, das einen globalen Stummschaltungsmodus und eine neue Einstellung zum Erhöhen der maximalen Lautstärke bietet. Auch die Einstellung eines Standard-Audiogerätes wurde vereinfacht. Das Widget für die digitale Uhr wurde optisch überarbeitet.
KRunner besser unter Wayland
Der über ALT + F2 aufrufbare Schnellstarter KRunner wurde weiter verbessert und arbeitet nun zuverlässiger in einer Wayland-Sitzung. Die Display-Seite der System-Settings zeigt nun für jede verfügbare Monitorauflösung das Seitenverhältnis an. Diese und weitere Neuerungen und viele Bugfixes können im Detail in der wöchentlichen Kolumne Adventures in Linux and KDE von KDE-Entwickler Nate Graham nachgelesen werden.