Schlagwort: Plasma

  • KDE Plasma: Zwei neue Apps zum Jahresende

    KDE Plasma: Zwei neue Apps zum Jahresende

    NeoChat
    KDE-Logo

    Der Plasma-Desktop hatte mit Veröffentlichungen von 5.18 bis 5.20 ein erfolgreiches Jahr 2020 mit vielen Verbesserungen. Zum Jahresende reichen die Entwickler noch zwei Apps nach, die im neuen Jahr in den Distributionen landen werden.

    Was lange währt…

    Alsda wäre KIO-Fuse, das einen langen Weg hinter sich hat. Es resultiert aus einem Bugreport aus dem Jahr 2004 und wurde letztendlich beim Google Summer of Code 2019 wieder aufgegriffen, um jetzt als stabile Version bereitzustehen. Damit kann KDE endlich zu GNOME und GVfs aufschließen, wenn es zum Beispiel darum geht, Streams von entfernten Rechnern ohne vorherigen Download mit Apps wiederzugeben, die KIO nicht verstehen.

    Neuer Matrix-Client

    Zum Zweiten stellt sich mit NeoChat ein ansehnlicher neuer Matrix-Client vor. Er stellt einen Fork der Matrix-Chat-App Spectral dar, der in den letzten Monaten kaum noch Entwicklung erfuhr. Der auf QML und dem Kirigami-Framework aufgebaute Client besitzt ein konvergentes User-Interface und passt sich so automatisch an verschiedene Display-Größen an. Die Interaktion mit dem Matrix-Protokoll läuft über die libQuotient-Bibliothek.

    NeoChat verfügt über eine einfache Bildbearbeitung auf der Basis von KQuickImageEditor zum Beschneiden und Rotieren von Bildern vor dem Versenden. Was derzeit noch fehlt, ist die Verschlüsselung, Video-Chats sowie das nachträgliche Editieren von freigegebenen Nachrichten. Die Interaktion mit anderen KDE-Apps durch das Purpose-Framework und eine Rechtschreibprüfung mittels Sonnet stehen ebenfalls noch aus.

    Einiges fehlt noch

    Wer hier zur Entwicklung beitragen möchte, kann dies im Rahmen der Season of KDE tun. Ein Tarball von NeoChat 1.0 steht bereit zum Testen, ein Flatpak soll alsbald folgen. NeoChat wird demnächst in der KDE-Edition des PinePhones vorinstalliert sein. Eine Android-Version ist noch im experimentellen Stadium.

    Volker Krause, Entwickler von KDE Itinerary blickt in seinem Blog auf 2020 zurück und gibt einen Ausblick auf zu erwartende Entwicklungen in 2021. Weitere Entwicklungen bei KDE bilanziert, wie jede Woche sonntags Nate Graham in seinem Blog.

  • Plasma 5.20 schafft es nach Debian 11 »Bullseye«

    Plasma 5.20 schafft es nach Debian 11 »Bullseye«

    Plasma 5.20

    Wie Anfang Dezember berichtet, hat Debian-Entwickler Norbert Preining zusammen mit dem Team von Debian-Qt-KDE viel Aufwand betrieben, um im nächsten Jahr Debian 11 »Bullseye« mit einer möglichst aktuellen Version des Plasma-Desktops auszustatten. Ein erster entscheidender Schritt, um dies zu ermöglichen, wurde gestern vollzogen, indem Plasma 5.20.4 und KDE Frameworks 5.77 sowie viele Anwendungen der Applications 20.12 nach Debian Unstable hochgeladen wurde.

    Problemloses Upgrade

    Von dort werden die Pakete nach rund 2 Wochen Testphase automatisch nach Debian Testing gelangen und somit für die Veröffentlichung von Bullseye bereitstehen. Aus dem Testing-Repository wird am Veröffentlichungstag durch Umbenennung die nächste stabile Debian-Version. Bei mir ging das Upgrade auf zwei Rechnern ohne Probleme. Auch das Update von Norberts inoffiziellem Plasma-Repository auf einem anderen Rechner lief anstandslos durch. In einem Blogpost fasst er die Entwicklung der letzten neun Monate zusammen.

    Freeze ab 12. Januar

    Noch gibt es Hoffnung, Plasma 5.20.5 und KDE Frameworks 5.78 für Bullseye bereitzustellen, klar ist das allerdings noch nicht, denn der Freeze zu Debian 11 beginnt bereits am 12. Januar. Anwender, die Norberts Repository verwenden, können die meisten Einträge davon in der Quellenliste nun entfernen. Es verbleibt lediglich diese Zeile:

    deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps2012/Debian_Unstable/ ./

    Unklare Zukunft

    Diese Entwicklung sorgt hoffentlich dafür, dass Plasma unter Debian Stable wieder interessanter wird. aber auch die Anwender von Debian Unstable hatten lange keine aktuelle Plasma-Version mehr zur Verfügung. Wie es allerdings weitergeht ist unklar, da die beiden Debian-Qt-Maintainer Lisandro Pérez Meyer und Dmitry Shachnev ihren Rücktritt erklärt haben und lediglich noch die Pflege von Qt 5.x übernehmen. Für das kürzlich veröffentlichte Qt 6.0 ist die Betreuung für Debian noch ungeklärt.

  • Kdenlive 20.12 mit neuem Effekt und besserer Übersicht

    Kdenlive 20.12
    Screenshot: ft

    Freunden der freien Videoschnittsoftware Kdenlive wird es über die Feiertage nicht langweilig werden, denn das gerade veröffentlichte Kdenlive 20.12, das für Linux, BSD, macOS und Windows verfügbar ist, bringt einiges an neuen Funktionen, Verbesserungen und Fehlerbereinigungen mit. Die neue Version folgt auf das im Oktober veröffentlichte Kdenlive 20.08.

    Untertitel in der Zeitleiste editieren

    Ein neues Subtitle-Widget ermöglicht es, Untertitel direkt in der Zeitleiste hinzuzufügen. Diese während des Google Summer of Code (GSoC) entstandene Funktion unterstützt auch den Export und Import von .srt- oder .ass-Untertiteldateien. Mit dem neuen Tool erstellte Untertitel können als .srt-Datei exportiert werden. Per HTML-Tags lassen sich die Untertitel zudem einzufärben.

    Die Liste der Effekte wurde aufgeräumt, um einen schnelleren Überblick zu erlauben. Effekte sind jetzt gruppiert und klarer organisiert. Es gibt eine neue Kategorie, in der fehlerhafte Effekte kenntlich gemacht werden, die nach Meinung der Entwickler wahrscheinlich in einer zukünftigen Version entfernt werden.

    Pillar-Effekt für vertikale Videos

    Kdenlive 20.12 verfügt auch über einen Neuzugang bei den Effekten. Der Pillar Echo getaufte Effekt kümmert sich um vertikal ausgerichtete Videos. Er zentriert vertikale Videoclips und fügt dem ansonsten leeren Raum rechts und links einen unscharfen Hintergrund hinzu.

    Same Track Transition

    Einen Neuzugang gibt es auch bei den Übergängen zu vermelden. Die seit Langem geforderte Funktion same track transition ist in dieser Version endlich verfügbar und soll den Arbeitsablauf bei der Bearbeitung drastisch verbessern. Sie kann durch Auswahl eines Clips und Drücken der u-Taste oder über ein Icon in der Timeline-Symbolleiste aktiviert werden. Alle weiteren Neuerungen dieser umfangreichen Veröffentlichung sind der Ankündigung zu entnehmen.

  • KDE Applications 20.12 bringt neue Anwendungen

    KDE Applications 20.12

    Die gerade veröffentlichte Dezember-Ausgabe der KDE Applications bringt neue und inkludiert bestehende Anwendungen in den Reigen der Software für den Plasma Desktop. Wer öfter eine Reise tut, der wird sich über KDE Itinerary und das angebundene KPublicTransport freuen.

    Reiseassistent

    Der digitale Reiseassistent KDE Itinerary wurde von KDE-Entwickler Volker Krause geschrieben und versorgt Reisende mit Fahrplänen und Standorten für Züge, Flugzeuge und Fernbusrouten sowie mit Informationen zu Hotel- oder Veranstaltungsbuchungen. KDE Itinerary kann Daten aus verschiedenen Quellen wie einem E-Mail-Client importieren und wartet mit Echtzeit-Informationen zu Verspätungen/Unterbrechungen, der Wettervorhersage am Zielort und Vorschlägen für den öffentlichen Nahverkehr auf. Zudem bietet es Lagepläne von Bahnhöfen und Busbahnhöfen. KDE Itinerary ist in die Kontact-Suite integriert und steht als APK für Android zur Verfügung. Mehr Informationen dazu gibt es im Blog des Entwicklers.

    Kontact und Akonadi verbessert

    Kontact erhielt darüber hinaus Verbesserungen bei der Synchronisation von Google-Konten. Ein neues Plugin erlaubt es, die Einstellungen mehrerer Mail-Ordner gleichzeitig zu konfigurieren. Kleopatra, der Zertifikatsmanager für Kontact, unterstützt jetzt neben OpenPGP- und NetKey-Karten auch PIV-Karten, die in Regierungs- und Unternehmensumgebungen verwendet werden.

    Akonadi, das Kontact zugrundeliegende Framework zur Datenspeicherung erfuhr Verbesserungen, indem nun der LZA-Komprimierungsalgorithmus zum Speichern der Daten zur Anwendung kommt und damit die Festplattennutzung um bis zu 30 Prozent reduziert werden kann. Die KIMAP-Bibliothek, die für das Abrufen von Mails zuständig ist, unterstützt nun die QRESYNC-Erweiterung (RFC 5162).

    Schnellere Synchronisation

    Diese Erweiterung ermöglicht eine noch schnellere und zuverlässigere E-Mail-Synchronisation mit geringerer Bandbreitennutzung beim Synchronisieren von E-Mails mit IMAP-Servern, die diese Erweiterung unterstützen. Darüber hinaus unterstützt Kontact nun auch EteSync, einen sicheren, Ende-zu-Ende-verschlüsselten und die Privatsphäre achtenden Synchronisationsdienst für Kontakte, Kalender, Aufgaben und Notizen.

    Dolphin wird übersichtlicher

    Plasmas Dateimanager Dolphin erhielt volle Touch-Unterstützung und eine überarbeitete Oberfläche, um die Navigation platzsparend mit der in die Symbolleiste integrierten Adressleiste zu erleichtern. Einträge für die Ordner Musik, Bilder und Videos werden nun standardmäßig in der Seitenleiste unter Orte angezeigt ebenso wie mit Spectacle erstellte Screenshots in der Liste der zuletzt genutzten Dokumente erscheinen.

    Screenshots editieren mit Spectacle

    KDEs Screenshot-App, Spectacle erhielt einen Editor, mit dem unter anderem Pfeile, Smilies, Text und Freihandzeichnungen zu Screenshots hinzufügt werden können. Weitere Verbesserungen wurden den Anwendungen Konsole, Konversation, KDE Connect und Elisa zuteil. Weitere Einzelheiten verrät die Ankündigung.

  • Der Stand von Wayland mit Plasma 5.20

    Der Stand von Wayland mit Plasma 5.20

    Plasma 5.20

    Wayland, das nicht mehr ganz so neue Display-Server-Protokoll für Linux ist keine Technik, die ihren Vorläufer von heute auf morgen ersetzt. Wayland schleicht sich eher über einen langen Zeitraum an die Stelle des in die Jahre gekommenen Display-Servers X.Org.

    KDE-Entwickler Méven Car berichtet in seinem Blog über den Zustand von Wayland mit Plasma 5.20. Unbestritten hat Wayland bei KDE in diesem Jahr viele Fortschritte gebracht und es gibt Nutzer, die Wayland aufgrund ihrer Hardware und ihres Anwendungsprofils bereits ohne große Abstriche nutzen können. Das gilt aber noch nicht für die Mehrzeit der KDE-Anwender.

    Warum braucht die Wayland-Integration so lange?

    Wayland formalisiert den Datenaustausch zwischen einer Anwendung und dem jeweiligen Compositor, im Fall von Plasma also KWin durch Protokolle. Dazu stellt Wayland im Kern eine ganze Reihe von Standardprotokollen zur Verfügung. Da diese Protokolle recht generisch ausfallen sind sie für Plasma oft nicht ausreichend oder gar unpassend. Darüber hinaus wurden viele Protokolle erstellt, die Funktionalitäten jenseits des Wayland-Core bereitstellen.

    Erweiterte Protokolle benötigt

    KWin und Plasma haben mit der Zeit einige spezifische Protokolle erhalten. Diese erlauben es beispielsweise der Plasma-Taskleiste, andere Fenster zu verwalten. Die Definition von an den jeweiligen Desktop und Compositor angepassten Protokollen braucht Zeit, sie müssen ausgiebig getestet, validiert und bei Bedarf aktualisiert werden. Zudem müssen sie neben dem Compositor manchmal auch in Anwendungen oder Frameworks implementiert werden. Fehlende oder nicht implementierte Protokolle sind oft die Ursache für fehlende Features, die Miniaturansichten des Task-Manager-Fensters sind ein Beispiel dafür.

    Keine Netzwerktransparenz

    Die Wayland-Entwickler hatten nie die vollständige Funktionsparität mit dem X.Org Display-Server im Sinn. Dieser umfasst viele Dinge von Tastatureingaben über Bildschirmschoner bis hin zur Bildschirmverwaltung. Ein weiterer Hemmschuh war die Netzwerktransparenz von X.Org, die Wayland aus Sicherheitserwägungen nicht implementiert hat.

    So müssen manche Funktionen teilweise durch zusätzliche Wayland-Protokolle oder durch völlig neue Lösungen realisiert werden. KDE hat hier gute Fortschritte gemacht, aber es fehlen noch einige wenige Fälle. Im Wiki von KDE sind die noch fehlenden Puzzleteile aufgelistet. Ein anderer Eintrag definiert KDEs Ziele in Bezug auf Wayland und zeigt Wege auf, dieses Ziel zu erreichen.

    Neue Lösungen

    Auf der Haben-Seite der letzten Monate stehen Screen-Recording und Screen-Casting, bei denen das neue Multimedia-Framework Pipewire eine gewichtige Rolle spielt. Auch Klipper unterstützt nun Wayland inklusive dessen Zwischenablage. Um unter Wayland eine virtuelle Tastatur und andere Annehmlichkeiten in Plasma und Plasma Mobile zu ermöglichen, wurde ein weiteres Protokoll implementiert. Ab KDE Frameworks 5.74 und Plasma 5.21 merkt sich KWin die Position von Fenstern unter Wayland.

    Plasma 5.20 hat aufgeholt

    Bugfixes für Plasma 5.20 brachten weitere Erleichterung bei der Nutzung von Wayland. So zieht XWayland, wenn es abstürzt nicht mehr die ganze Sitzung in den Abgrund, sondern startet automatisch neu. Auch das Löschen der Wayland-Zwischenablage führt nicht mehr zum Absturz von Plasma. KWin ist ebenfalls besser gegen Abstürze gesichert. Ein vertiefendes Buch zum Thema Wayland und dessen Integration stammt von Drew deVault, seines Zeichens Entwickler des Window-Manager Sway, einem Wayland-Clone von i3.

  • Plasma-Dateimanager Dolphin unterstützt Telemetriedaten

    Plasma-Dateimanager Dolphin unterstützt Telemetriedaten

    Screenshot: ft

    Die kommende Version von Plasmas-Dateimanager Dolphin bietet die Möglichkeit, die Entwickler mit Telemetriedaten von den Rechnern der Anwender zu unterstützen. Die Entwickler bezeichnen dies als die einfachste Möglichkeit, zur Entwicklung von KDE beizutragen.

    KUserFeedback in Dolphin

    Anders als das Opt-out-Verfahren von Canonical in 2018 wird KDE die Datensammlung strikt per Opt-in anbieten. Anwender, die die Entwickler in dieser Weise unterstützen möchten, können die Datenübermittlung in den Einstellungen der kommenden Dolphin-Version freischalten. Dolphin verwendet dabei das seit 2017 von Volker Krause entwickelte und mit Plasma 5.18 eingeführte Framework KUserFeedback, das neben der Übermittlung von Telemetriedaten künftig auch Umfragen unterstützen soll.

    KUserFeedback wird derzeit bereits bei Plasma und Kate eingesetzt. Bei Dolphin sollen folgende Daten übermittelt werden:

    • die Dolphin Version
    • die Qt Version
    • die verwendete Distribution
    • die Anzahl verwendeter Monitore
    • wie oft wird Dolphin gestartet
    • wie lange wird Dolphin eingesetzt
    • welche Lokalisierung wird genutzt
    • wie viele und welche Netzwerkfreigaben hat das System
    • welche zusätzlichen Einstellungen wie Tooltips oder Information- oder Ordner-Panels werden genutzt

    Telemetriedaten und Umfragen

    Um Anwender mit der neuen Option bekannt zu machen, wird in den Einstellungen ein neuer Unterpunkt User Feedback eingeführt, in dem neben der Zustimmung zur Übermittlung von Telemetriedaten auch die Bereitschaft zur künftigen Teilnahme an Umfragen über Dolphin freigeschaltet werden kann.

    Die Übermittlung von für die Entwicklung unbestritten sinnvollen Telemetriedaten weckt bei Linux-Anwendern immer Misstrauen. Um dem vorzugreifen, will KDE sicherstellen, dass Anwender sich möglichst umfassend über die generellen Richtlinien zum Schutz der Privatsphäre und die speziellen Richtlinien zur Telemetrie informieren können. Zusätzlich steht der Code der Integration von KUserFeedback in Dolphin zur Ansicht bereit.

  • Plasma 5.20 scannt Festplatten per S.M.A.R.T.

    Plasma 5.20 scannt Festplatten per S.M.A.R.T.

    Plasma 5.20 ist randvoll mit Verbesserungen, neuen Funktionen und behobenen Fehlern. Alltägliche Hilfsmittel und Tools wie die Panels, Taskbar, Benachrichtigungen und Systemeinstellungen wurden für Plasma 5.20 überarbeitet, um sie benutzerfreundlicher, effizienter und freundlicher zu gestalten.

    Oberflächliches

    Änderungen wie das neue Wallpaper »Shell« von Lucas Andrade und das etwas höhere Panel mit der neu gestalteten Taskbar springen gleich ins Auge, andere gilt es zu entdecken. Die Taskbar zeigt mit Plasma 5.20 nur noch Icons, keine Beschriftungen.

    Öffnet man mehrere Fenster der gleichen Anwendung, so fasst die Taskbar diese nun zusammen und ermöglicht beim Überfahren mit der Maus die Wahl der gewünschten Instanz. Zudem erhalten die Instanzen wechselseitig Fokus durch das mehrfache Klicken auf das Taskbar-Icon. Die Taskbar ist weiterhin konfigurierbar, die bisherige Art der Darstellung lässt sich allerdings nicht mehr auswählen. Der Look wirkt dafür aber aufgeräumter als bisher und bietet wesentlich mehr Platz für Anwendungen.

    Wo wir gerade im Panel sind: Im Panel zeigt Plasma 5.20 jetzt standardmäßig Uhrzeit und Datum an, das System-Tray-Popup zeigt Elemente in einem Raster statt in einer Liste an, und die Symbolansicht des Panels kann so konfiguriert werden, dass die Symbole zusammen mit der Höhe der Leiste skalieren.

    Unter der Haube

    Dann gibt es noch die Änderungen, die visuell nicht gleich auffallen, sich aber auf die Benutzerfreundlichkeit auswirken. So wurde das Benachrichtigungssystem weiter ausgebaut und zeigt nun eine Warnung an, wenn dem System der Platz auf der Festplatte knapp wird, auch wenn sich das Home-Verzeichnis auf einer anderen Partition befindet.

    Das Applet Zuletzt angeschlossenes Gerät wurde in Datenträger & Geräte umbenannt und zeigt nun alle Datenträger an, nicht nur die Wechseldatenträger. Für eine bessere Übersicht werden unbenutzte Audiogeräte standardmäßig aus dem Audio-Applet und den Systemeinstellungen herausgefiltert. Die Ladungsgrenze des Akkus kann unter 100 % konfiguriert werden, was der Lebensdauer zugutekommt.

    KRunner, KDEs Anwendungsstart-, Such- und Konvertierungsprogramm, das per [ALT – F2] am oberen Rand des Displays erscheint, kann nun zentriert in der Mitte angezeigt werden. Es merkt sich zudem jetzt den vorherigen Suchtext. KRunner kann nun auch Seiten in Falkon, dem KDE-Standard-Webbrowser suchen und öffnen.

    Systemeinstellungen aufgepeppt

    Auch die Systemeinstellungen wurden für Plasma 5.20 weiter verbessert. Eine der nützlichsten neuen Funktionen für mehr Übersichtlichkeit an dieser Stelle ist, dass mit der Funktion »Geänderte Einstellungen hervorheben« in der linken unteren Ecke der Systemeinstellungen die Stellen angezeigt werden, bei denen die Standardeinstellungen geändert wurden. Die Seiten Autostart, Bluetooth und Benutzerkontodetails wurden neu geschrieben und nach modernen Standards für Benutzeroberflächen gestaltet.

    Speichergeräte unter Kontrolle

    Die neue Funktion Plasma Disks basiert auf S.M.A.R.T. Sie zeigt eine Warnung, wenn eine Festplatte oder SSD kritische Werte anzeigt und ein baldiger Ausfall des Speichermediums zu erwarten ist. Dazu muss das Paket plasma-disks installiert werden, das smartmontools als Abhängigkeit nach sich zieht. Daraufhin steht die Funktion im Infozentrum zur Verfügung.

    Wayland weiter integriert

    Verbesserungen bei Wayland hatte ich bereits im August angesprochen. Bereits seit geraumer Zeit arbeitet die KDE-Gemeinschaft an der Anpassung von Plasma an das neue Display-Server-Protokoll. Fortschritte bei Plasma 5.20 gab es unter anderem bei Screen-Recording und -Casting.

    Das dazu mit 5.20 freigegebene Protokoll basiert auf dem Multimedia-Framework PipeWire und ermöglicht die Verwaltung von Video-Feeds und Ausgabe-Streams. Somit können Anwendungen wie unter anderem OBS Studio den Bildschirm einer Plasma-Sitzung unter Wayland aufzeichnen. Die Zwischenablage funktioniert mit 5.20 ebenfalls unter Wayland, KRunner wird korrekt dargestellt, Maus- und Touchpad-Unterstützung sind als gleichwertig mit X.org anzusehen. Plasma stürzt auch nicht mehr ab, wenn Wayland sich beendet.

  • Plasma 5.21 erhält neue Startoption

    Plasma 5.21 erhält neue Startoption

    KDE Plasma 5.21

    Wie bereits im News-Rückblick von Montag kurz erwähnt, wird der Plasma Desktop von KDE eine alternative, systemd-basierte Startmethode erhalten. Das »Wie« und »Warum« erläutert KDE-Entwickler David Edmundson, der seit 2018 an diesem Projekt arbeitet, jetzt ausführlich in einem Blogeintrag.

    Plasma-Start per Boot-script

    Bisher wird der Start einer Plasma-Desktop-Sitzung von Boot-Scripten gesteuert. Dabei müssen viele Dienste in einer vorgegebenen Reihenfolge gestartet werden. Das funktioniert zwar ganz gut, aber trotzdem gibt es damit noch Probleme. Ein klassisches Problem sind dabei Dienste, die mit anderen Diensten sprechen, die sowohl aufgesetzt als auch vollständig initialisiert werden müssen, bevor der andere eine Nachricht senden kann. Die DBus-Aktivierung löst hierbei einige der Probleme, aber nicht alle.

    Unsauberes Herunterfahren

    Dabei ist der Start aber nur die halbe Miete. Derzeit gibt es ein großes Problem mit dem Abschalten der involvierten Dienste. Wer ist verantwortlich für das geordnete Herunterfahren der Dienste? Viele Dienste verschwinden einfach deshalb, weil ihre Wayland-Verbindung gekappt wird. Wenn es um Dienste geht, die während der Dauer der Sitzung möglicherweise wieder in Betrieb genommen werden, ist diese Lösung alles andere als trivial, und die derzeitige Situation ist grundlegend kaputt.

    Systemd to the Rescue

    Da die Lösung von Problemen dieser Art die angestammte Domäne von Systemd ist, setzte Edmundson den Start und Stop von Plasma alternativ auf der Basis von Systemd um. Mit Plasma 5.21 wird diese Möglichkeit verfügbar, bleibt aber vorerst standardmäßig abgeschaltet. Davon unbeeinflusst können Systeme, die ohne Systemd arbeiten, weiterhin die altbewährte Startmethode per Bootscript nutzen.

    Individuell konfigurierbar

    Der Nutzen geht aber über den einer reinen Alternative zum Start von Plasma hinaus. Der Kern der Plasma-aktivierung ist hart kodiert und lässt somit wenig Spielraum für individuelle Konfigurationen. Es verhindert bereits so einfache dinge wie den Ablauf eines Scripts bei jedem Neustart von Plasmashell. Systemd bietet diese und weitere Möglichkeiten, ohne dazu weiteren code zu benötigen.

    CGroups und besseres Logging

    Edmundson geht detailliert auf die Verwendung von CGroups zur Ressourcenkontrolle und dem verbesserten Logging unter Systemd ein. Die Grundlagen befinden sich laut Edmundson an einem Punkt, den er als stabil und funktionsfähig ansieht. Noch sind aber nicht alle potenziellen zusätzlichen Funktionen aktiviert, die zur Verfügung stehen. Deshalb würde er sich über Feedback aus der Community freuen.

    Zum Aktivieren wird der letzte aktuelle Master von Plasma benötigt, die Beta von 5.20 reicht hierzu nicht aus. Zusätzlich muss Systemd 246 installiert sein. Mit der Developer-Edition von KDE Neon sollte es klappen, wenn man Systemd 246 nachinstalliert. Zum Aktivieren dient der Befehl:

    Zur Kontrolle, ob der Start über Systemd lief, dient:

    Dabei sollte der Dienst als aktiv angezeigt werden.

  • KDE-OS soll Plasma-Desktop weiter verbreiten

    KDE-OS soll Plasma-Desktop weiter verbreiten

    KDE-OS
    SlimBook mit KDE Plasma-Desktop

    Während der vor einem Monat abgehaltenen virtuellen KDE-Entwicklerkonferenz Akademy hat Entwickler Nate Graham, der uns wöchentlich in seinem Blog über die Entwicklung des Plasma Desktop auf dem Laufenden hält, einen Vortrag gehalten, der beleuchtet, wie er sich in Zukunft eine weitere Verbreitung von Plasma und KDE-Software vorstellt.

    KDE-OS als Voraussetzung

    Sein Grundgedanke ist, Hardware-Hersteller zu überzeugen, den Plasma-Desktop auf ihrer Hardware vorzuinstallieren. Dazu braucht es nach seiner Meinung ein dediziertes KDE-Betriebssystem als Referenz. Das würde zunächst einmal voraussetzen, dass die KDE-Entwickler ihren Eiertanz um KDE Neon aufgeben und sich dazu bekennen, dass es ein KDE-OS ist.

    KDE Neon aufwerten

    Um es zum offiziellen KDE-OS zu machen, müsste laut Graham Software aus dritter Hand aktueller gehalten und besser unterstützt werden sowie die Kernel aktueller als die jeweils von Ubuntu bereitgestellten Kernel sein. Wenn nötig, solle auch ein Wechsel auf eine andere Grundlage als Ubuntu angedacht werden. Zudem müssten mehr Entwickler-Ressourcen bereitstehen.

    Mehr Hardware-Hersteller gewinnen

    Die Vorteile eines offiziellen KDE-OS und einer direkten Zusammenarbeit mit weiteren Hardware-Herstellern wie unter anderem SlimBook, die bereits mehrere Notebooks mit KDE Neon herausgebracht haben, sieht Graham in einer weiteren Verbesserung von KDE-Software im Allgemeinen und den Ansporn zu einem verbesserten KDE-Auftritt bei anderen Distributionen.

    Zertifizierung erarbeiten

    Als nächsten Schritt nach einem offiziellen KDE-OS sieht Graham die Notwendigkeit eines Hardware-Zertifizierungsprogramms, dass Hardware-Herstellern einen direkten Kanal zur Zusammenarbeit bei der Anpassung der Software an die jeweiligen Geräte bietet. Zudem würde mit einer Zertifizierung die Vertrauensbasis bei Organisationen und Endkunden erweitert.

    Ein Zertifizierungsprozess würde nicht nur die Kompatibilität mit künftiger Hardware sicherstellen, sondern allgemein zu einer besseren Kompatibilität auch auf vorhandener Hardware führen. Als künftige Partner sieht Graham neben SlimBook andere Linux-freundliche Hersteller wie Tuxedo, Pine, StarLabs, ZaReason sowie im erweiterten Kreis auch Dell und Lenovo, die bereits Ubuntu und Fedora mit dem GNOME-Desktop vorinstalliert ausliefern.

    Entwickler bezahlen

    Als Endresultat soll KDE-Software auch das Spektrum an Hardware erweitern, auf dem KDE-Software und der Plasma-Desktop angeboten werden. Graham denkt hierbei an Smartphones, Tablets, Sprachassistenten wie Mycroft, Smart-TVs und den automobilen Bereich. Um diese Ideen umzusetzen, sieht Graham es als unerlässlich an, Entwickler für ihre Arbeit zu bezahlen. Das ist in Open-Source-Projekten jedoch ein wunder Punkt, da viele Entwickler die Freiheit gefährdet sehen, wenn Geld ins spiel kommt. Viele werden sich an das Dunc-Tank-Experiment bei Debian erinnern. Auch derzeit diskutiert Debian wieder über bezahlte Arbeit.

    Graham führt dafür ins Feld, der KDE e.V. sei ohnehin gesetzlich verpflichtet, mehr von den vorhandenen Geldreserven auszugeben und könne dies durch Investition in die Entwicklung tun. Zudem hätten gute Entwickler in Festanstellung oft kaum die Zeit, in der Freizeit für freie Projekte zu arbeiten. Studenten mit ausreichend Zeit benötigen dagegen die Unterstützung von erfahrenen Profis.

    Umsetzung noch offen

    Die meisten Langzeit-KDE-Entwickler würden sowieso bereits für ihre Arbeit mit KDE bezahlt, nur nicht direkt von KDE selbst. So arbeiten bereits seit Jahren von Blue Systems bezahlte Entwickler an Plasma und KDE Neon. Auch die Entwicklung von Krita wird bereits durch die Krita Foundation entlohnt. Der Qt-Spezialist KDAB bezahlt ebenfalls KDE-Entwickler für ihre Arbeit. Ob die Vorschläge von Graham ganz oder teilweise in die Tat umgesetzt werden, wird sich zeigen. Eine Klarstellung des Status von KDE Neon erscheint für den Anfang als wünschenswert.

  • »Plasma Beta Review Day« für Plasma 5.20 Beta

    »Plasma Beta Review Day« für Plasma 5.20 Beta

    Plasma 5.20 Beta

    Der für den 13. Oktober zur Veröffentlichung anstehende KDE-Desktop Plasma 5.20 ist seit einigen Tagen als Beta-Version verfügbar. Am Donnerstag, dem 24. September veranstalten die Entwickler einen interaktiven Testtag, um dem Release vorab eine breitere Testbasis zu verschaffen und so Fehler zu finden, die nur in bestimmten Zusammenhängen auftreten.

    Testen auf BigBlueButton

    Teilnehmer des Tests treffen sich von 12:00 bis 24:00 CEST zur Webkonferenz in BigBluebutton auf dem Kanal https://meet.kde.org/. Dort wird für den Tag ein Raum eingerichtet. Die Teilnahme ist per Kamera und Mikrofon oder per Textchat möglich. Dabei wird eingangs eine Einführung zu Bugzilla angeboten, sodass dort gemeldete Fehler überprüft und neu gefundene gemeldet werden können. Voraussetzung ist die Installation der Beta-Version oder die Verwendung einer Live-Version mit der Beta-Version von Plasma 5.20 Beta oder dem aktuellen Code aus Git. Entsprechende Abbilder gibt es dazu von KDE Neon und openSUSE Krypton.

    Wayland besser unterstützt

    Plasma 5.20 wird wichtige Weiterentwicklungen bei der Nutzung mit Wayland bringen und weitere Lücken bei der Parität der Funktionen zwischen X11 und Wayland schließen. Die Paketverwaltung Discover soll nach dem Start wesentlich schneller als bisher eine nutzbare Oberfläche anbieten. Wayland merkt sich zudem jetzt das zuletzt benutzte Tastaturlayout.

    Bei KDEs Standard-Screenshoter Spectacle wird in der Grundeinstellung der Mauszeiger nicht mehr mit aufgenommen. Die Seitenleiste zum Einbinden von Widgets erhielt eine dritte Spalte und erspart somit der Maus einige Zentimeter beim Scrollen durch das umfangreiche Angebot.

    Smartes Angebot

    Das KinfoCenter von Plasma wird künftig auf der Basis von S.M.A.R.T über die neue Funktion Plasma Disks verfügen. Sie zeigt eine Warnung, wenn eine Festplatte oder SSD kritische Werte anzeigt und ein baldiger Ausfall des Speichermediums zu erwarten ist. Ein Blick in den Bugtracker zeigt, dass diese Funktionalität bereits 2010 gewünscht wurde und seitdem fast 400 Unterstützer fand.