Wer einen Fingerabdrucksensor in einem Notebook oder als separates Gerät sein Eigen nennt, kann diesen bald mit Plasma 5.24 nutzen, um sich einfach, schnell und sicher in eine Plasma-Sitzung einzuloggen.
Schon lange in Arbeit
Die Funktion ist schon seit längerer Zeit in Arbeit und der Code wurde, wie Nate Graham aktuell in seinem Blog berichtet, gerade für Plasma 5.24 bereitgestellt. Im Hintergrund kommt dabei das Projekt fprint zum Einsatz. Weitere involvierte Komponenten sind der Sitzungsmanager SDDM, der Polkit-KDE-Agent sowie Kscreenlocker.
KCM-Modul
Die Software zum Registrieren der Finger wird als KConfig Module (kcm) in die Systemeinstellungen eingebunden. Dort können beliebig viele Finger registriert werden, deren Benennung allerdings noch verbesserungswürdig ist. Bisher sind nur generische Bezeichner wie rechter Mittelfinger oder linker Zeigefinger vorgegeben, was die Nutzung seitens mehrerer Anwender erschwert.
Ist die Registrierung erledigt, kann sich der Anwender nicht nur per Fingerabdrucksensor in eine Plasma-Sitzung einwählen, sondern auch Apps freischalten, die ein Passwort benötigen. Darüber hinaus kann in der Konsole bei Aktionen, die sudo zur Authentifizierung verwenden, die Eingabe des Passworts durch den Fingerabdruck ersetzt werden.
Und sonst noch
Weitere Neuerungen für Plasma 5.24 können Nates Blog entnommen werden. Darunter sind unter anderem verbesserte Möglichkeiten, um Flatpak-Repos in Plasma Discover zu aktivieren, zu deaktivieren oder zu entfernen. Des Weiteren sind die obligatorischen Fortschritte bei der Integration von Wayland sowie die initiale Bereitstellung des Backends für Generic Buffer Management (GDM) im Nvidia-Treiber zu nennen. Damit einher gehen laut Nate viele Verbesserungen bei der Nutzung von Plasma mit dem proprietären Nvidia-Treiber. Die Veröffentlichung von Plasma 5.24 ist für den 8. Februar 2022 vorgesehen.
Zum 25. Geburtstag von KDE wird am 12. Oktober Plasma 5.23 veröffentlicht. Vor wenigen Tagen erschien dazu eine Beta-Version mit vielen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Diese betreffen unter anderem erwartungsgemäß Wayland, aber auch das Breeze-Theme, das Kickoff-Startmenü sowie die Systemeinstellungen. Als solide Basis setzt Plasma 5.23 auf Qt 5.15 sowie KDE Frameworks 5.86 und bringt die aktuelle Ausgabe von KDE Gear, den ehemaligen KDE Applications mit. Die Ankündigung weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich um Beta-Software handelt, die nicht produktiv eingesetzt werden sollte.
Test auf verschiedenen Plattformen
Wer allewrdings bereits jetzt einen Vorgeschmack auf die Geburtstags-Edition erhaschen möchte, kann dies unter anderem bei KDE neon oder Arch Linux tun. Jetzt hat sich auch Debian in Form des hier bereits mehrfach vorgestellten Repository von Norbert Preining dazugesellt. Das Repository bietet Plasma 5.23 Beta für Debian Stable, Testing und Unstable an. Bestandsanwender dieses Repositories müssen in der Quellenliste lediglich die Zahl 522 gegen 523 austauschen.
Neueinsteiger tragen folgende Zeilen in die Quellenliste ein:
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other-deps/DISTRIBUTION/ ./
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/frameworks/DISTRIBUTION/ ./
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/plasma523/DISTRIBUTION/ ./
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/apps2108/DISTRIBUTION/ ./
deb https://download.opensuse.org/repositories/home:/npreining:/debian-kde:/other/DISTRIBUTION/ ./
Dabei ist der Platzhalter DISTRIBUTION durch Debian_11, Debian_Testing oder Debian_Unstable zu ersetzen. Sollte das nach dem Speichern erforderliche apt update in einer Fehlermeldung enden, so kann download.opensuse.org jeweils durch die IP-Adresse 195.135.221.134 ersetzt werden.
Die KDE-Entwickler haben »KDE Gear 21.08« freigegeben, die neueste Sammlung von KDE Software, die bis zum Frühjahr unter der Bezeichnung »KDE Applications« veröffentlicht wurde. KDE Gear 21.08 bringt Verbesserungen über ein weites Spektrum von Apps.
Dolphin
An erster Stelle zu nennen ist der Dateimanager Dolphin. Die Vorschauen für Dateien und Verzeichnisse wurden in der neuen Version verbessert. Wenn ein Ordner viele Dateien enthält, die in der Vorschau angezeigt werden können, wird nun eine animierte Sequenz von Vorschaubildern angezeigt, sodass schneller erkennbar ist, ob der Ordner das Gesuchte enthält. Dolphin zeigt zudem nun auch Vorschauen für Dateien an, die sich an verschlüsselten Orten befinden, etwa in Plasma Vaults.
Auch das Information Panel, das nach einem Klick auf [F11] am rechten Seitenrand erscheint und detaillierte Informationen über eine markierte Datei preisgibt, wurde aufgewertet. In Dolphin 21.08 werden diese Informationen nun in Echtzeit aktualisiert. Wenn die Datei von einer anderen Anwendung geändert wird, so werden die Änderungen sofort angezeigt.
Das Umbenennen von mehreren Dateien nacheinander wurde vereinfacht. Nach dem Umbenennen der ersten Datei durch Markieren, Klick auf [F2] und Umbenennen führt ein Klick auf [TAB] nun zur nächsten Datei, [Umschalt] + [TAB] führt einen Schritt zurück. Das kürzlich eingeführte Hamburger-Menü am rechten oberen Rand wurde gestrafft und aufgeräumt.
Okular
Der Dokumentenbetrachter Okular bietet nun einen Schalter, um die Farbe eines angezeigten PDFs zu ändern, umd so die Lesbarkeit zu erhöhen. Der Schalter kann in die Toolbar eingefügt werden. Wird mit dem Kommentieren eines Dokuments begonnen, deaktiviert Okular automatisch den Blättern- und den Textauswahlmodus, damit man sich nicht versehentlich von dem Text entfernt, der kommentiert werden soll oder einen Text auswählt, anstatt ihn zu markieren. Die großen Benachrichtigungen über eingebettete Dateien, Formulare und Unterschriften, die häufig beim Öffnen eines Vertrags oder eines offiziellen Dokuments angezeigt werden, können jetzt deaktiviert werden.
Konsole
Auch Konsole, der Terminal-Emulator von KDE lernt ständig dazu. Die Vorschaumöglichkeiten werden immer mehr an die von Dolphin angepasst. Aber die wohl herausragende Neuerung von Konsole 21.08 ist das SSH-Plugin. Es ermöglicht das Erstellen eines Verzeichnisses der Rechner, mit denen regelmäßig Verbindung aufgenommen wird. Das Plugin muss zunächst unter Plugins => SSH-Manager anzeigen aktiviert werden. Um einen neuen Eintrag zu erstellen, genügt ein Klick auf die Schaltfläche + und das Ausfüllen der entsprechenden Felder. Wenn bereits eine Liste von Rechnern in einer eventuell vorhandenen .ssh/config-Datei vorliegt, lässt sich diese über die Schaltfläche Importieren am unteren Rand des SSH-Manager-Fensters einfügen.
Gwenview, Elisa und der Rest
Der Bildbetrachter Gwenview hat das neue Hamburger-Menü von Dolphin geerbt und zeigt nun optional ebenfalls alle Optionen mit einem Klick. Neben einer optischen Überarbeitung wurden rechts unten weitere Schalter zur Manipulation der Anzeige wie etwa der Hintergründe eingefügt. Der für Linux, Windows, Android und Plasma Mobile verfügbare Music-Player Elisa erinnert nun auch nach einem Reboot, wo in einem Song die App pausiert wurde.
Das Screenshot-Tool Spectacle nimmt das unter dem Cursor liegende Fenster durch gleichzeitigen Druck auf [Meta] + [Strg] + [Druck] auf. Zudem läuft die App nun zuverlässiger unter Wayland. KDE Connect ist jetzt im Microsoft Store erhältlich und wird offiziell von Windows unterstützt. Mit dem neuen Update lassen sich Textnachrichten direkt aus den Benachrichtigungen heraus antworten. Yakuake hat gelernt, per [Strg] + [Tab]. Weitere Änderungen können der Ankündigung entnommen werden.
Am 13. 5. erschien mit KDE Plasma 5.22 Beta die Testversion der nächsten Ausgabe des KDE-Desktops, der in stabiler Version am 8. Juni erscheinen soll. Die neue Version basiert auf Qt 5.15 und KDE Frameworks 5.82 und ist im Vergleich zum Vorgänger Plasma 5.21 vom Februar eher zurückhaltend. Die Entwickler konzentrieren sich auf Stabilität und Benutzerfreundlichkeit.
System Monitor ersetzt KSysGuard
Die Entwickler haben sich darauf konzentriert, Hunderte von Fehlern auszubügeln, ohne dabei die Optimierung von Details zu vernachlässigen. Weitere gute Fortschritte wurden bei der Wayland-Integration gemacht, wo KDE immer noch etwas hinter GNOME hinterherhinkt. So werden Aktivitäten jetzt mit Wayland unterstützt. Der Ende letzten Jahres vorgestellte neue System Monitor ersetzt bei 5.22 das in die Jahre gekommene KSysGuard. Das neue, mit 5.21 eingeführte Kickoff-Menü leidet nicht mehr unter einer Verzögerung vor dem Umschalten von Kategorien oder versehentlichem Umschalten von Kategorien beim Bewegen des Cursors.
Bessere Unterscheidung bei Discover
Endlich zeigt Discover bei Anwendungen nun den Typ des Pakets an – z. B. Flatpak, Snap, usw. inklusive eines kleinen Symbols zur schnellen Identifizierung. Das Panel hat adaptive Transparenz gelernt. Diese Änderung sorgt dafür, dass sich die Transparenz des Panels und das Verhalten eines maximierten Fensters konsistent verhalten. Ein Video erläutert die Änderung. Alle Änderungen zu Plasma 5.22 sind dem ausführlichen Changelog zu entnehmen.
Vor einiger Zeit hat KDE neon Offline Updates eingeführt. Das Offline-Update ist jetzt in dieser Version mit einer Konfigurationsoption zum Aktivieren/Deaktivieren verfügbar. Plasma 5.22 Beta kann in der KDE neon Testing-Edition ab sofort ausprobiert werden. Zeigleich mit Plasma 5.22 Beta erschien auch KDE Gear 21.04.1, ein Bugfix-Release für die aus 120 Anwendungen und Dutzenden Bibliotheken bestehende Sammlung KDE Gear 21.04.
Krunner ist für mich als KDE-Plasma-Nutzer einer der effektivsten Helfer für einen guten Arbeitsfluss. Es handelt sich um eine kleine Kommandozeile, die vor vielen Jahren einmal als Programmstarter gestartet war und mittlerweile zu einem Multitalent geworden ist.
Einen Tastendruck entfernt
Um die kleine Eingabezeile zu öffnen genügt ein ALT-F2 oder bequemer ALT-Leertaste. Daraufhin öffnet sich das kleine Fenster am oberen Bildschirmrand und wartet auf Eingaben. In den Einstellungen, die über das Symbol links der Eingabezeile geöffnet wird, lässt sich KRunner auch mittig auf dem Bildschirm öffnen. Neben einigen Einstellungen zum Verlauf, den sich KRunner je nach Setting merkt oder auch nicht, besteht der Hauptteil der Einstellungen, die als KCM-Modul in den Systemeinstellungen geöffnet werden, aus über 30 zur Auswahl stehenden Modulen, die definieren, was KRunner kann.
Manche davon können konfiguriert werden, die meisten aber nicht. Im Wiki von KDE werden viele der Module mit Beispielen beschrieben, aber die Liste ist nicht vollständig. Zudem gibt es weitere Runner im KDE-Store und auf GitHub. Um das Universum von KRunner zu ergründen bedarf es somit einiger Recherche, was sich aber lohnt. Ich nutze KRunner schon ewig und entdecke ab und an zufällig Runner, die ich noch nicht kannte.
Konvertieren
Die von mir am häufigsten genutzten Runner neben dem Starten von Programmen sind vermutlich der Umrechner für Währungen, Maße und Einheiten. Den aktuellen Stand des US-Dollar in anderem Währungen erhalte ich mit der Eingabe von1 $ in den Währungen Euro, britisches Pfund, Yen und kanadischer Dollar. Wie heiß mein Backofen in Celsius bei einem amerikanischen Rezept sein muss, verrät mir die Eingabe von 450 f.
Der Browserverlauf wird erst mit Plasma 5.21 angezeigt
Viele Fundstellen
Die relevanten Fundstellen sind meist am Kopf der Ausgabe, manchmal muss man auch ein wenig nach unten. Aber KRunner kann noch viel mehr. Es findet und öffnet Tabs im Browser, durchsucht Google, Wikipedia, die Debian Paketsuche, den Urban Dictionary und führt Shell-Befehle aus. Die Eingabe von ggm: berlin lissabon öffnet Google Maps mit der Streckenbeschreibung.
In Dolphin können mit recentlyused die zuletzt bearbeiteten Dateien aufgelistet werden und vieles mehr. Mit Plasma 5.21 ist ein Modul hinzugekommen, das den Browserverlauf nach besuchten Webseiten durchforstet. Dazu müssen das Paket und die Browsererweiterung Plasma Integration installiert sein. Demnächst erscheint in der Zeitschrift LinuxUser ein Artikel von mir. der sich Krunner intensiver widmet. Ich bin mir aber sicher, nach Jahren immer noch nicht alle Einsatzmöglichkeiten von KRunner zu kennen. Wer nutzt denn von euch noch KRunner und wofür?
Das KDE-Projekt hat die stabile Verfügbarkeit von Plasma 5.21 bekannt gegeben. Erst vor zwei Tagen wurde das monatliche Update der KDE Frameworks in Version 5.79 freigegeben. Wie auch die letzten Ausgaben des Plasma-Desktops ist die Aktualisierung auf Plasma 5.21 prall gefüllt mit Verbesserungen an der Oberfläche und im Hintergrund.
Wayland weiter voran
Bereits mit Plasma 5.20 hatten die Entwickler in Sachen Wayland zum Endspurt angesetzt und die verbleibenden Ziele definiert. Für Plasma 5.21 wurde der Compositing-Code in KWin umfassend überarbeitet, um die Latenzen bei allen Compositing-Vorgängen zu verringern. Eine Steuerung in den Compositing-Einstellungen erlaubt nun die Wahl, ob niedrigere Latenz, glattere Animationen oder eine Balance aus beiden bevorzugt wird.
Multi-Display-Umgebungen erlauben unter Wayland jetzt Displays mit verschiedenen Bildwiederholfrequenzen. Auch der Programmstarter KRunner funktioniert nun besser unter dem neuen Display-Protokoll. Die virtuelle Tastatur in Wayland wurde verbessert und unterstützt jetzt GTK-Anwendungen, die das text-input-v3-Protokoll verwenden. Auch Grafiktabletts werden nun besser unterstützt. Zudem werden Funktionen unterstützt, die für GTK 4 erforderlich sind, sodass alle GTK 4-Anwendungen jetzt funktionieren. Noch verbleiben allerdings einige Baustellen.
Firewall und FUSE-Unterstützung
Ebenfalls im Hintergrund spielen sich drei weitere Verbesserungen. Das neue Paket plasma-firewall etabliert Firewall-Einstellungen in einem eigenen Abschnitt der Systemeinstellungen. Als Anwendungen im Hintergrund werden UFW oder Firewalld unterstützt.
Der zweite Punkt betrifft KIO-FUSE, das seinen langen Weg zur Fertigstellung bereits in einem Bugreport aus dem Jahr 2004 antrat. Der nützliche neue Dienst erlaubt es KDE, endlich zu GNOME und GVfs aufschließen, wenn es zum Beispiel darum geht, Streams von entfernten Rechnern ohne vorherigen Download transparent mit Apps wiederzugeben, die KIO nicht verstehen.
Systemstart per Systemd
Nicht zuletzt erhält Plasma mit 5.21 die Möglichkeit, per Systemd zu starten anstatt daran vorbei. Bisher kommen beim Start einer Plasma-Sitzung Bootscripte zum Einsatz, die die benötigten Dienste in einer festgelegten Reihenfolge starten. Da dies mittlerweile in den meisten Distributionen die Domäne von Systemd ist, besteht mit Plasma 5.21 die Möglichkeit, den Start an Systemd zu übergeben. Derzeit geschieht das noch in der Konsole mit dem Befehl
kwriteconfig5 --file startkderc --group General --key systemdBoot true
Zur Kontrolle, ob das geklappt hat, dient ein hinterher geschicktes
systemctl --user status plasma-plasmashell.service
Der Entwickler David Edmundson geht in seinem Blog detailliert auf die Beweggründe ein, die ihn zu dieser Anpassung des Starts der Umgebung inspirierten.
Neues Wallpaper und Breeze Twilight Theme
Auch vom Design her hat Plasma 5.21 zugelegt. Ein neues Wallpaper namens Milky Way ziert den Desktop. Das neue Theme Breeze Twilight erlaubt ohne manuelle Konfiguration die Kombination aus Desktop-Elementen wie Menüs und Leisten mit Breeze-Dunkel mit Programmfenstern, die das Standard-Breeze-Theme verwenden.
Kickstarter überarbeitet
Wo wir gerade bei Menüs sind, das Menü Kickstarter erhielt eine Überarbeitung, die nicht nur zu einer wesentlich besseren Übersicht führt, sondern auch eine verbesserte Tastatur-, Maus- und Touch-Eingabe bietet. Das Menü ist zweigeteilt, zeigt links die Kategorien und rechts die jeweiligen Anwendungen mit Icon und Text. Der alte Kickstarter bleibt im KDE-Store verfügbar. Der neue Systemmonitor, der vermutlich einmal KSysGuard ersetzen wird, war bereits Thema im November letzten Jahres. Jetzt ist er fester Bestandteil von Plasma geworden.
Ebenfalls neu ist der Fingerabdruck-Manager in Plasma 5.21. Auf Geräten mit Fingerabdruckscanner können Fingerabdrücke künftig über einen Dialog zuweisen und registriert werden, sofern der Kernel das unterstützt.
Viele etwas ältere Anwender von KDE werden sich erinnern: der Mediaplayer Amarok mauserte sich ab 2003 zu einer KDE-Vorzeigesoftware, die vielen Playern auch außerhalb von Linux das Wasser reichen konnte. Zum Konzept gehörten unter anderem dynamische Wiedergabelisten und die Darbietung möglichst vieler Kontextinformationen zum jeweils gespielten Song. Wer diesen umfassenden Ansatz mochte, fand zumindest in der Linux-Welt nichts Vergleichbares.
Kritik an Amarok 2
Amarok 2.0 erfuhr ab 2009 viel Kritik, da zum Zeitpunkt der Veröffentlichung viele Funktionen von Amarok 1.4.10 fehlten. Das führte zur Abspaltung von Clementine als Fork von Amarok 1.4. Die fehlenden Funktionen wurden nachgereicht und mit Amarok 2.8 erschien 2013 die letzte stabile Veröffentlichung, zwei Jahre später erschien Amarok 2.9 Beta, die zwar später als stabile Version veröffentlicht wurde, aber die Distributionen wegen der Basis Qt4/Plasma 4 nur begrenzt erreichte. Sie sollte als Basis für die Portierung nach Plasma 5/Qt5 dienen. Dieses Vorhaben wurde 2018 angegangen, aber nach einigen Monaten wieder eingestellt.
Neuer Anlauf
Jetzt kommt frischer Wind in die angestaubten Repositories und Amarok 2.9.71 Alpha wurde als technische Vorschau auf Amarok 3.0 veröffentlicht. Die neue Version nutzt als interne Datenbank MariaDB embedded, da MySQL embedded eingestellt wurde. Die Script-Engine wurde auf die QJSEngine von Qt5 portiert, die allerdings Funktionen der Version aus Qt4 vermissen lässt. Eine neue Script-Engine auf der Basis von QML ist angedacht. In den letzten Jahren sind zwar einige moderne Player wie Elisa oder Strawberry auf Qt-Basis erschienen, die aber nicht annähernd den Funktionsumfang von Amarok erreichen.
Das Verschlüsseln von E-Mails in den E-Mail-Clients muss einfacher sein, soll es jemals zum Standard werden. Eines der vielen Projekte der NLnet Foundation ist, die Vereinfachung der Verschlüsselung in KMail zu fördern. Das Mittel der Wahl, um dies zu erreichen heißt Autocrypt, eine offene Spezifikation für E-Mail-Verschlüsselung, die unter der Haube OpenPGP und andere E-Mail-Standards verwendet. Autocrypt spezifiziert dabei, wie E-Mail-Programme Verschlüsselungsmöglichkeiten bei regulären E-Mails aushandeln.
Autocrypt handelt Verschlüsselung aus
Autocrypt erfordert nahezu keine Benutzerinteraktion. Es führt den benötigten Schlüsselaustausch transparent im Hintergrund durch und übernimmt die Schlüsselverwaltung automatisch. Dazu verwendet es Protected Headers, ein Protokoll, um Mail-Header im verschlüsselten Mailteil mitzusenden. Der Absender-Schlüssel ist ein separater Header, damit opportunistic mode funktioniert. Autocrypt-fähige Mail-Apps funktionieren mit jedem E-Mail-Anbieter und verwenden bestehende E-Mail-Adressen. Das Verfahren ist aber nicht unumstritten, wie eine Abhandlung im Privacy-Handbuch belegt.
Integration in Kontact-Suite
KDE-Entwickler Sandro Knauß hat in mehrwöchiger Arbeit die Grundlagen gelegt, um Autocrypt für KMail in der KDEPIM-Codebasis zu verankern und so für KMail zugänglich zu machen. In seinem Blog beschreibt Knauß die notwendigen Schritte, die nötig waren, um das zu erreichen. Der derzeit erreichte Stand ermöglicht:
das Synchronisieren des Autocrypt-Speichers beim Lesen von Mails
das Senden von Mails an Benutzer, die nur Autocrypt-Schlüssel haben
das Hinzufügen des Schlüssels zum Autocrypt-Header und Hinzufügen eines Gossip-Headers, falls erforderlich. (Gossip-Header für Gruppen-Mails sind in der Spezifikation erläutert.)
Was noch zu tun ist:
das Erstellen und Verarbeiten von Setup-Nachrichten
eine Möglichkeit, private Schlüssel zwischen den eigenen Geräten zu übertragen
das Erkennen, ob ein Autocrypt-Schlüssel beim Schreiben der Mail vorhanden ist. Derzeit wird der Empfänger so dargestellt, als ob keine Verschlüsselung möglich wäre
die Verschlüsselung muss derzeit explizit angefordert werden
keine Unterstützung für die im Header möglichen prefer-encrypt-Einstellungen
Signaturen von Mails können noch nicht gegen einen Autocrypt-Schlüssel geprüft werden
Die nächsten Schritte sind die Fertigstellung der fehlenden Teile und die Strukturverbesserung der Krypto-Unterstützung in der Kontact-Suite. Derzeit ist noch unklar, ob die Implementation für eine Veröffentlichung im Rahmen der KDE Applications 21.04 am 13. Mai stabil genug sein wird.
Wird derzeit unter Plasma ein Fenster des KDE-Terminal-Emulators Konsole größer oder kleiner gezogen, fließt der Text nicht mit. Zieht man das Fenster größer, entsteht rechts ungenutzter Raum, wird das Fenster verkleinert, werden die Textzeilen abgeschnitten. Das wird sich nun ändern.
Konsole mit Fließtext
Ein Bugreport im KDE-Bugtracker aus dem Jahr 2009 wird endlich geschlossen und Konsole bietet ab Version 21.04 fließenden Text bei Größenänderungen des Fensters. Textfluss ist dann standardmäßig aktiviert, kann aber abgeschaltet werden. Im GNOME-Terminal ist diese Funktionalität bereits seit 2013 implementiert.
KWin Compositor überarbeitet
Einerseits ist KDE damit sehr spät dran, andererseits wird oft behauptet, Plasma erhalte ständig neue Funktionen, ohne dass bestehende Bugs geschlossen werden. Hier ist genau das an prominenter Stelle geschehen. Erst letzte Woche bloggte KDE-Entwickler Nate Graham, dass fast der gesamte Code des Compositings im Fenstermanager KWin neu geschrieben wurde, womit Latenzen bei Compositing-Operationen minimiert werden sollen.
Zudem erhalten die Anwender in den Systemeinstellungen unter Anzeige und Monitor | Compositor die Wahl zwischen niedriger Latenz und geschmeidigen Animationen. Darüber hinaus bringt der verbesserte Fenstermanager Unterstützung für separate Einstellungen bei Bildschirmen mit unterschiedlicher Bildwiederholrate unter Wayland. So können ab Plasma 5.21 ein 144Hz-Bildschirm und ein 60Hz-Bildschirm mit der jeweiligen Bildwiederholrate gemeinsam betrieben werden.
Kickoff-Menü mit Plasma 5.21
Debian 11 mit aktuellem Plasma Desktop
Mit Plasma 5.21 wird ein völlig überarbeitetes Kickoff-Menü ausgeliefert. Die bisherige Version wird weiterhin im KDE-Store zum Download bereitstehen. Freunde des Plasma-Desktops unter Debian können sich über selten so aktuelle KDE-Software bei Debian 11 »Bullseye« freuen. Wenn die neue Veröffentlichung dieses Jahr veröffentlicht wird, steht Plasma 5.20.5 im Stable-Repository bereit. Am vergangenen Wochenende haben die Entwickler KDE Frameworks 5.78 nach Debian Unstable hochgeladen, sodass auch die aktuelle Version der Bibliotheken es in das kommende Release von Debian 11 schaffen wird.
Plasma 5.21 erscheint am 16. Februar, die Veröffentlichung der KDE Applications steht für den 13. Mai an.
KDE Plasma 5.20.5 ist die letzte Aktualisierung des im Oktober 2020 freigegebenen KDE-Desktops Plasma 5.20.5 und stellt das letzte Update dieses Zyklus dar, bevor Mitte Februar die Veröffentlichung von Plasma 5.21 ansteht.
Letzte Aktualisierung
Plasma 5.20.5 ist ein übersichtliches Update, das Fehler aus den letzten Versionen beseitigt. In den Systemeinstellungen wurden einige Ungereimtheiten im Bluetooth-Reiter bereinigt. Das Plasma-NetworkManager-Applet hat eine Lösung für ein Problem erhalten, bei dem das Eingabefeld für das Kennwort bei der Suche nach WLAN-Netzwerken zu verschiedenen Netzwerken gesprungen war.
Fehler beseitigt
Die Schaltflächen der Fensterdekorationen von GTK3-Apps wurden von einigen visuellen Störungen bereinigt. Die virtuelle Tastatur verdeckt nun nicht mehr das Kennwortfeld auf Sperr- und Anmeldebildschirmen. Der Pfeil zum Ausklappen der Erweiterungen in der Taskleiste verschwindet nicht mehr, wenn sich nur wenige Objekte in der Liste befinden.
Wayland-Integration verbessert
Das Wetter-Applet bringt Plasma nun nicht mehr zum Absturz, wenn die Registerkarte Einheiten zweimal hintereinander aufgerufen wird. Die Plasma-Wayland-Sitzung erhielt eine Verbesserung, indem WebRTC-basierte Meetings und Screencasts mit PipeWire jetzt endlich auch dort funktionieren. Bei Screencasts wird aus Gründen der Abwärtskompatibilität mit WebRTC zusätzlich das Farbformat BGRx unterstützt.
Neue Tapete
Alle Änderungen zu Plasma 5.20.5 können wie immer im Changelog nachgelesen werden. Bis Plasma 5.21 erscheint, vergehen zwar noch einige Wochen, aber neben einigen neuen Funktionen wie einer neuen Systemd-Startoption, Verbesserungen bei der Anzeigequalität von Netzwerken und weiterer Aufwertung in den Systemeinstellungen und bei KRunner geben die Entwickler einen Blick auf das neue Wallpaper preis.