Schlagwort: PinePhone

  • Test: Ubuntu Touch auf dem PinePhone

    UBports-Logo by 3arn0wl| Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Dies ist der erste von mehreren Tests, in denen ich das PinePhone »Brave Heart Edition« mit verschiedenen mobilen Betriebssystemen versehe und den Stand der Entwicklung festhalte. Das PinePhone ist von der Hardware her sehr nah am endgültigen Produkt, die einzelnen Betriebssysteme sind dagegen in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung.

    Ubuntu Touch

    Ubuntu Touch (UT) wurde zum ersten Testobjekt, da mittlerweile das PinePhone »UBports Community Edition« bestellt werden kann und in diesen Tagen in einer Auflage von rund 4.500 Exemplaren in den Versand geht. Somit kann man erwarten, dass hier die Entwicklung am weitesten fortgeschritten ist. Ob das so ist, erfahren wir am Ende der Testreihe.

    Weitere Tests werden unter anderem postmarketOS mit Plasma Mobile und mit Phosh umfassen. Ich werde zudem testen, ob das PinePhone mit Anbox und dem NexDock 2 zusammenarbeitet. Ich vermute aber, es wird für beides noch zu früh sein.

    Von SD-Karte booten

    Das PinePhone ist, soweit ich weiß, das erste Smartphone, dass das Betriebssystem von einer SD-Karte starten kann. Somit entfällt das fehleranfällige Flashen eines ROM auf das Gerät. Das erleichtert einen solchen Test enorm. Wir haben das Abbild vom 19.05.2020 von der UBports-Webseite verwendet. Mit einem Befehl lässt sich bei Bedarf das Betriebssystem später von der SD-Karte auf den internen eMMC-Speicher übertragen, was der Geschwindigkeit zugutekommt.

    Zunächst kurz zur Haptik. Das PinePhone liegt gut in der Hand, vermittelt aber deutlich das Gefühl von Plastik. Dabei darf man natürlich den Preis nicht vergessen und von daher geht der erste Eindruck in Ordnung. Das Gerät verfügt über sechs Kill-Switches, die aber erst nach Abnahme des Deckels über DIP-Schalter (Mäuseklavier) genutzt werden können, womit die Verwendbarkeit meiner Meinung nach stark einschränkt wird.

    Einrichtung

    Nachdem nach Abnehmen des Rück-Covers die SD-Karte mit UT in den Einschub gesteckt wurde, kann das Gerät gebootet werden. Als erstes durchläuft es die Konfiguration, was Lokalisation, WLAN und anderes angeht. Erster Eindruck: WLAN funktioniert und hat eine gute Signalstärke ohne allzu große Schwankungen. Der Browser Morph ist zufriedenstellend schnell. Beim Blick ins Terminal zeigt sich, dass ein von Mainline abgeleiteter Kernel 5.6 installiert ist.

    Geschmeidiges Touch-Erlebnis

    Die Touch-Oberfläche reagiert gut auf Swipes und Klicks, selten muss man ein zweites Mal nachsetzen. Ein Swipe von links öffnet den App-Drawer, von rechts werden geöffnete Apps angezeigt. Von oben gibt es Zugriff auf Einstellungen wie von Android gewohnt. Dass dies alles so geschmeidig läuft, ist dem kürzlichen Update auf Unity 8 zu verdanken.

    Die Telefonie kann ich noch nicht testen, meine SIM-Karte ist noch in der Post und kommt erst mit der Installation von postmarketOS in den nächsten Tagen zum Einsatz. Sie soll aber mittlerweile mit UT weitgehend problemlos funktionieren. Seit Kurzem ist UT auf dem PinePhone in der Lage, Updates per OTA zu installieren, was viel Arbeit beim erneuten Aufspielen eines neuen Image erspart.

    PinePhone
    Der neue App-Drawer hielt mit OTA 12 Einzug bei Ubuntu Touch
    PinePhone
    Der Dateimanager von UT ist einfach gehalten, tut aber, was er soll.

    Einiges geht noch nicht

    Was noch nicht funktioniert, sind Kamera und GPS, auch zum freien Ubuntu-Touch-App-Store OpenStore kann nicht immer eine Verbindung aufgebaut werden. Die Verbindung mit Online-Diensten wie Nextcloud scheitert bisher völlig. Was mich beim Arbeiten sehr stört ist, das Screenshots nicht funktionieren. Deshalb schon mal sorry für die schlechte Qualität der Bilder. Unter anderem aus diesen Gründen scheidet UT auf dem PinePhone für mich derzeit als alleiniger täglicher Begleiter aus. Das habe ich aber auch zu diesem Zeitpunkt nicht anders erwartet.

    Umständlicher Einstieg

    Was das PinePhone mit UT aber klar als Entwicklerspielzeug prädestiniert ist die Tatsache, dass das Dateisystem ziemlich verrammelt ist. Nachdem einige Aktionen wie ein Update per APT oder der Versuch, auf das Gerät per SSH zu verbinden, gescheitert sind, habe ich mir das Dateisystem näher angesehen.

    Zunächst einmal ist das System generell im Lesemodus gebootet (ro). Einzige Ausnahme ist der Ordner userdata, in dem sich alle persönlichen Daten und Einstellungen befinden. Der Zugriff auf SSH per Passwort ist unterbunden. Also gilt es zunächst, entweder einen public-key auf das Phone zu bekommen oder einen auf dem Phone zu erstellen und auf den Rechner zu kopieren.

    Alles in allem recht umständlich, erinnert an Catch 22. Am einfachsten fand ich, die Passwortfunktion für SSH auf der SD-Karte im Notebook freizuschalten und dann zu booten. Wer also mit dem Terminal arbeiten und Werkzeuge wie APT oder Nano nutzen will, kann administrative Aufgaben per SSH erledigen, sobald die Anfangshürden überwunden sind.

    Der UT OpenStore bietet derzeit 528 Apps an.
    uNav ist ein interessantes Navigations-Tool, dass aber ohne GPS zu ungenau ist.

    Upstart und Mir

    Ubuntu Touch verwendet Upstart als Init und Mir als Display-Server. aus letzterem resultiert, dass Desktop-Anwendungen, die unter X.org laufen, hier nicht kompatibel sind. Um das zu umgehen, verwendet UT Container auf der Basis von LXC, die von der Erweiterung Libertine erstellt und verwaltet werden.

    Auf dem PinePhone funktioniert das wegen eines Fehlers derzeit nur auf Umwegen. Dringend davon abzuraten ist, Anwendungen per APT im Terminal zu installieren. Damit kann man das System sehr schnell zerschießen. Das Problem ist hier prinzipbedingt. Ubuntu Touch wird vermutlich nie ein vollwertiger Linux-PC für die Hosentasche.

    We do not see things such as GCC as ‘essential’ in phone use. We are not aiming to provide a pocket version of ArchLinux.

    Dalton Durst, Ubuntu Touch-Entwickler

    Limitiert

    Die Entwickler streben dies auch nicht an und werden das nur lesbare Dateisystem beibehalten. GCC wird es ebenso wenig geben wie die Möglichkeit, das System per APT zu aktualisieren. Ubuntu Touch auf dem PinePhone leidet nicht nur unter nicht nutzbaren Funktionen, es ist auch prinzipbedingt als Linux-Phone eingeschränkt.

    Noch kein täglicher Begleiter

    Abschließend bleibt zu sagen, dass Ubuntu Touch noch nicht alle Grundbedürfnisse eines täglichen Begleiters erfüllt. Fehlendes GPS verhindert Funktionalität, an die wir gewohnt sind. Wer alleine mit der Telefonfunktion und dem Webbrowser auskommt, sollte in jedem Fall eine Powerbank mitnehmen, denn der Akku hält derzeit bestenfalls 3 – 4 Stunden durch. Das ist allerdings kein Problem von UT.

    Noch ein Jahr…

    Der Einsatz als Linux-Rechner für die Hosentasche wird bei UT durch ein zu sehr vernageltes System und noch fehlende Funktionalität behindert. Hier stellt sich beim Experimentieren mit der neuen Gerätegattung Linux-Phone nicht die rechte Freude ein. Die Probleme sind bekannt, es wird an vielen Stellen daran gearbeitet, wie im letzten Q&A-Video zu erfahren ist.

    Hier wird schätzungsweise noch ein Jahr ins Land gehen, bevor das System für einen Tag außer Haus gerüstet ist. Aber selbst dann ist es kein vollwertiges Linux-Phone wie ich es mir wünsche. Als Nächstes werde ich postmarketOS mit Phosh als Oberfläche testen.

  • PinePhone mit Ubuntu Touch vorbestellbar

    Bild: UBports | Lizenz: CC-BY-SA-4.0

    Die »PinePhone UBports Community Edition«, so der Name des ersten PinePhone, das mit einem Betriebssystem ausgeliefert wird, kann ab sofort vorbestellt werden. Das gab die Ubuntu Touch Foundation gestern in ihrem Blog bekannt.

    PinePhone mit Ubuntu Touch

    Damit ist diese Edition das erste neue Smartphone mit Ubuntu Touch, seit UBports das Projekt von Canonical übernommen hat. Im Unterschied zur PinePhone Braveheart Edition hat die »UBports Community Edition« nicht nur ein vorinstalliertes Betriebssystem, sondern trägt auch das UBports-Logo auf der Rückseite des Gehäuses.

    Für Entwickler und Enthusiasten

    Die Ankündigung macht aber klar, dass dies noch kein Seriengerät sei, sondern immer noch als Entwicklerversion zu sehen ist, was die Software angeht. Das Ubuntu-Touch-Image, das auf diesem PinePhone ausgeliefert wird, ist, je nach den Anforderungen des Nutzers, noch nicht völlig alltagstauglich.

    Was geht, was nicht geht

    Die Software unterstützt alle Kernfunktionen des Telefons. Ausgehende und eingehende Sprachanrufe funktionieren ebenso wie SMS, GPS-Ortung und GPU-Hardwarebeschleunigung. An anderen Funktionen wie der Unterstützung der Kameras oder der Verlängerung der Akkulaufzeit wird weiterhin intensiv gearbeitet und die Fortschritte per Software-Update ausgeliefert. Nähere Informationen zum jeweiligen Stand bietet eine Seite auf GitLab.

    Hardware unverändert

    Hardwareseitig gelten die bereits bekannten Fakten. Das PinePhone verfügt über ein 5,95-Zoll-Display mit 1440 × 720 Bildpunkten, einer 5-Megapixel-Kamera sowie einer 2-Megapixel-Selfie-Kamera. Ein USB-Type-C-Anschluss steht für den Strom-, Daten- und Videoausgang bereit. Über eine microSD-Karte kann das Betriebssystem gewechselt werden.

    Als Prozessor dient ein Quad-Core Allwinner A64 SoC mit einer Mali 400-MP2-GPU, 2 GByte RAM und 16 GByte interner Speicher. Für die Netzwerkkommunikation wird ein 2,4 GHz WLAN-Adapter nach Standard 802.11-b/g/n verwendet. Es verfügt über Bluetooth 4.0, LTE wird über das breit unterstützte Modem Quectel EG-25G bereitgestellt.

    Preis bleibt gleich

    Der Preis für das im Pine64-Shop ab sofort vorbestellbare Gerät liegt immer noch bei 149 US-Dollar. Im Shop findet ihr auch die gesamte Spezifikation des Geräts. Für jedes verkaufte Gerät spendet PINE64 10 US-Dollar an die UBports Foundation, um die weitere Entwicklung des mobilen Betriebssystems Ubuntu Touch zu unterstützen. Die Vorbestellungen sollen ab Ende Mai ausgeliefert werden. Leider warten die deutschen Vorbesteller der »Brave Heart Edition« derzeit immer noch auf ihre Geräte. Kurz nach der Veröffentlichung der News erhielt ich die Mitteilung, das Paket liege beim Zoll.

  • PinePhone wird nun auch in Deutschland ausgeliefert

    PinePhone »Brave Heart«
    Versandkarton des PinePhone

    Ab dem 17. Januar wurde die Vorserienmodelle der PinePhone »Brave Heart Edition« an die Vorbesteller ausgeliefert. Nachdem einige der nach Deutschland ausgelieferten Einheiten wegen fehlender Zertifizierung vom Zoll blockiert und zurückgeschickt wurden, entschied sich Pine64, die hiesigen Vorbesteller erst zu beliefern, wenn unter anderem das CE-Logo auf den Geräten prangt. Üblicherweise ist das bei Vorserienmodellen nicht notwendig, was einige deutsche Zollbeamte aber aus Unkenntnis oder Willkür anders sehen.

    PinePhone kommt nach Deutschland

    Heute gab es für deutsche Vorbesteller eine E-Mail aus China, die das weitere Vorgehen erläutert. Die Verzögerungen wurden durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie zum Jahreswechsel noch verstärkt. Das betraf auch die Zertifizierung der Geräte. Das PinePhone durchläuft derzeit die erforderlichen CE-Zertifizierungstests, wovon 80 Prozent mittlerweile abgeschlossen sind. Aufgrund der fehlenden Software-Implementierung verschiedener Komponenten wie beispielsweise der Kameras kann die Zertifizierung zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht abgeschlossen werden.

    Rücktritt oder Auslieferung?

    Um die deutschen Vorbesteller nicht weiter in der Schwebe zu lassen, entschied sich Pine64 zu einem zweigleisigen Vorgehen. Vorbesteller, die vom Vertrag zurücktreten wollen, können dies nun tun und erhalten den im Voraus geleisteten Betrag zurück. Wer sein PinePhone trotzdem schnellstmöglich erhalten möchte, sollte in diesem Sinne auf die E-Mail antworten.

    Ankunft Ende März

    Dann gehen die Geräte zwischen dem 12. und 16. März auf die Reise. Gleiches gilt für Geräte, die nicht storniert wurden, wo aber auch keine Antwort auf die E-Mail erfolgte. Im Anhang der Mail befindet sich ein Schreiben für den deutschen Zoll, das die Sachlage erklärt, sollte das Gerät beanstandet werden. Bei Geräten, die trotzdem zurück nach China gehen, erhält der Vorbesteller daraufhin sein Geld ebenfalls zurück. Somit hat das Warten hoffentlich bald ein Ende.

  • App-Entwicklung für Linux-Phones

    Über den Erfolg oder Misserfolg einer mobilen Plattform entscheidet im Endeffekt das Angebot an verfügbaren Apps. Wir alle sind in den letzten Jahren abhängig von Apps geworden, die wir in unserem stromliniengeformten Alltag benötigen. Wie die App-Entwicklung für die Linux-Phones dem Rechnung tragen?

    Problemzone App Store

    Die neuen Plattformen haben es schwer, denn sie können auf absehbare Zeit nicht mit den App-Stores von Google oder Apple konkurrieren. Zudem entscheiden sich viele Entwickler für die Plattform, wo sich am ehesten Geld verdienen lässt.

    Brot-und-Butter-Apps

    Da sind in diesem Jahr auf dem Markt erscheinenden Linux-Phones Librem 5 und PinePhone mit ihrem Software-Angebot natürlich schwer im Nachteil. Purism hat sich für das Librem 5 zunächst darauf konzentriert, die Brot-und-Butter-Apps eines Smartphones von GNOME in den neuen Formfaktor zu übertragen.

    Mit dem Erscheinen der ersten Vorserienmodelle beider Geräte ging die zu erwartende erfreuliche Zunahme der Entwicklungstätigkeit bei vielen Communities einher. Aber wie schwer ist es, Apps für Linux-Phones zu erstellen und welche Werkzeuge helfen dabei?

    Kleine Helfer schnell erstellt

    Dass einfache Apps auch einfach zu erstellen sein können, beweist Kyle Rankin, Sicherheits-Experte bei Purism mit einer fortlaufenden Serie von Beiträgen im Firmen-Blog. Dabei ging es bisher um das Erstellen einer Screenshot-App, die Realisierung einer Taschenlampenfunktion und das Skalieren von mobilen Displays. Hilfsmittel sind Konsolen-Tools und das einfache GUI-Toolkit Yad. Hilfestellung beim Design liefert das dreiteilige Librem 5 App Design Tutorial von GNOME-Entwickler Tobias Bernhard.

    Libhandy und Kirigami

    Bei Purism kommt das auf GTK3 basierende PureOS zum Einsatz. Um GNOME-Apps auf den mobilen Formfaktor zu portieren, erweist sich die hauseigene Bibliothek Libhandy als äußerst hilfreich. Im KDE-Lager steht für die konvergente App-Entwicklung das Kirigami-Framwork bereit. Darauf baut auch das Mauikit auf, dass die Entwickler der Distribution Nitrux entworfen haben, um konvergente Apps zu schreiben. An Software und Werkzeugen zum Schreiben und Portieren von Apps für die kommenden Linux-Phones mangelt es also nicht.

  • Maemo Leste – das wenig bekannte Mobilsystem

    Maemo Leste Standard Theme

    Die Auslieferung der ersten Charge des PinePhone in der Brave Heart Edition ist in vollem Gange. Die Vorbesteller dieser Edition müssen sich nun so langsam Gedanken darüber machen, welches Betriebssystem denn auf dem PinePhone laufen soll. Außer einem Test-Image ist da nichts brauchbares vorinstalliert.

    Gute Auswahl

    Zur Auswahl stehen postmarketOS, Ubuntu Touch und Sailfish OS sowie die weniger bekannten Nemo Mobile, Maemo Leste und LuneOS. Dabei hat Maemo Leste bereits eine lange Geschichte. Die beginnt bei Nokia und wer ein Nokia aus den Serien N700, N800 oder N900 besaß oder noch besitzt, wird Maemo kennen.

    Von Nokia entwickelt

    Maemo wurde von Nokia entwickelt und unterlag der GPL. Als Basis diente GNU/Linux Debian. Die Benutzerschnittstelle auf GTK-Basis hört auf den Namen Hildon. Derivate vom ursprünglichen Maemo sind MeeGo und Mer.

    Debian als Basis

    Maemo Leste führt das Erbe von Maemo 5 Freemantle fort und bedient neben dem ab 2009 verfügbaren N900, Motorola Droid 4, und Geräte mit Allwinner-Chips. Ein solches ist auch das PinePhone. Maemo Leste basiert auf Devuan Ascii (Debian Stretch ohne Systemd) und wird mit aktuellen Mainline-Linux-Kerneln ausgeliefert.

    Noch nicht produktiv nutzbar

    Das System ist mitten in der Entwicklung und für den täglichen Gebrauch noch nicht geeignet. Die Entwickler bezeichnen den aktuellen Stand als Alpha. Telefonate per VoIP funktionieren, solche über das Modem noch nicht. Derzeit gibt es Images für Droid 4, N9, N900,N950 und PinePhone. Zum Testen benötigt ihr keines der unterstützten Phones, denn es stehen auch Images für Olimex-Boards, den Raspberry Pi sowie als Virtuelle Maschinen für VirtualBox, Vmware oder Qemu zur Verfügung.

    Deutschland muss warten

    Ich werde Maemo Leste und die anderen Systeme genauer testen, wenn das PinePhone eintrifft. Leider habe ich heute erfahren, dass die deutschen Vorbesteller vermutlich einen Monat länger warten müssen als der Rest der Welt und ihre Geräte somit frühestens Anfang März erhalten werden.

    Hintergrund ist eine noch fehlende FCC und CE-Zertifizierung. Die meisten Länder verlangen diese nicht, wenn Geräte als Vorserie deklariert sind. In Deutschland ist der Zoll wohl strenger, weswegen sich Pine64 zu diesem Schritt entschloss. Die Zertifizierung soll Anfang Februar erfolgen.

    Vortag zu Maemo Leste vom November 2019
  • PinePhone »Brave Heart« in Auslieferung

    Umweltfreundlich verpackt

    Ab dem 17. Januar wird die erste Charge des PinePhone, »Brave Heart« getauft, an die Vorbesteller ausgeliefert. Die Auslieferung an den Versender Asendia wird ein paar Tage in Anspruch nehmen, sodass ich mit der Ankunft gegen Anfang Februar rechne. Der Versandweg selbst braucht 10 – 14 Tage.

    Zum Glück für die Vorbesteller werden die Geräte noch vor dem chinesischen Neujahrsfest verschickt, das dieses Jahr am 25. Januar beginnt und bei dem in China traditionell für mindestens zwei Wochen fast alle Räder stillstehen.

    Was ist im Paket?

    In einem aktuellen Blogpost beschreibt Community-Manager Lukasz Erecinski, was im Paket drin sein wird. Neben einer Kurzbeschreibung und dem Gerät selbst ist lediglich ein qualitativ hochwertiges USB-C-Kabel in der aus Recycling-Materialien gefertigten Box. Auf die Beigabe eines USB-PD-Ladegeräts wurde angesichts der minimalen Gewinnspanne beim PinePhone verzichtet. So etwas hat fast jeder in mehrfacher Ausführung zu Hause, da muss die elektronische Müllhalde nicht noch zusätzlich vergrößert werden. Gute Entscheidung!

    Dezentes Branding

    Das Branding mit dem Pine64-Logo fällt sehr dezent aus und ist zwischen Kamera und Blitzlicht platziert. Was das Betriebssystem angeht, so ist lediglich ein Test-Image vorinstalliert. Diese vorinstallierte Test-Suite läuft unter Linux – genauer gesagt postmarketOS – und ermöglicht es, einen automatisierten Test durchzuführen. Dieser läuft durch alle wichtigen Sensoren, Eingänge, Ausgänge und das Modem, falls eine SIM-Karte eingelegt ist. Falls nicht, wird das Modem einen Fehlercode ausgeben.

    Das Branding im Inneren ist auffälliger als auf der Rückseite.

    Selbst ist der Kunde

    Darüber hinaus obliegt es bei »Brave Heart« dem Kunden, ein Betriebssystem seiner Wahl zu installieren. Das PinePhone-Wiki verweist auf mittlerweile sieben von der Community erstellte Betriebssysteme, die auf dem PinePhone laufen. Neben den bekannteren postmarketOS, Ubuntu Touch und Sailfish OS sind auch Nemo Mobile, Maemo Leste und LuneOS dabei. Auch die Linux-Distribution Manjaro hat einen Port für das PinePhone »Brave Heart« erstellt.

    Qual der Wahl

    Diese Betriebssysteme befinden sich alle in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung. Du musst also selbst rausfinden, welches davon für deinen Anwendungszweck am ehesten geeignet ist. Am weitesten fortgeschritten sind zweifelsohne Sailfish OS und Ubuntu Touch. Das OS der Wahl sollte in dieser frühen Phase auf eine SD-Karte aufgespielt werden, von der das Gerät dann startet. Das macht das Testen einfacher als jedes Mal die integrierte eMMC zu flashen. Weitere Instruktionen bieten die jeweiligen Distributionen.

    Librem 5 und PinePhone

    Die große Auswahl an Betriebssystemen ist nicht nur für den Anwender interessant, sondern auch für die Entwickler-Communities, denen dadurch einige Tausend neue Anwender zufließen. Somit ergänzen sich die beiden derzeit lieferbaren Linux-Smartphones PinePhone und Librem 5 ideal. Beim L5 ist fast alles in einer Hand und man konzentriert sich auf das auf Debian und GNOME basierte PureOS als Betriebssystem.

    Diese aufwendige Entwicklungsarbeit bei Hard- und Software hat ihren Preis. Pine64 setzt dagegen auf eigene bestehende Hardware-Designs und überlässt alles, was mit Software zu tun hat, der Community. Damit kann das PinePhone für 150 USD angeboten werden. In diesen Preis sind 10 USD Gewinn eingerechnet, die als Spende an die beteiligten Communities geht.

    Warten auf den Paketboten

    Ich werde über die Alltagstauglichkeit des PinePhone »Brave Heart« im Februar berichten. Die nächste Charge des Geräts soll im März vorbestellbar sein und im April ausgeliefert werden. Dieser Termin könnte sich um ein oder zwei Monate verzögern, sollte das noch zu bestimmende Standard-OS noch nicht reif zur Auslieferung sein.

    Kurzer Überblick über einige Betriebssysteme für das PinePhone
  • PineTime Dev-Kit verfügbar

    PineTime Dev-Kit
    Quelle: Pine64

    Im September hatte der chinesische Hersteller Pine64 mit PineTime eine Smartwatch für den kleinen Geldbeutel angekündigt. Jetzt steht im Shop das PineTime Dev-Kit für 25 US-Dollar bereit.

    PineTime Dev-Kit

    Die Uhr wird von einer Cortex-M4F-CPU mit 64 MHz angetrieben, die in einem NORDIC Semiconductor nRF52832 SoC integriert ist. Sie wiegt 38 Gramm und ist mit einem 1,3 Zoll großen, mit 240 x 240 Pixeln auflösenden Touchscreen ausgestattet. Im 37.5 × 40 × 11mm messenden Gehäuse sind zudem 64 KByte Arbeitsspeicher verbaut.

    Die PineTime unterstützt Bluetooth 5 inklusive Low Energy und ist mit Sensoren für Beschleunigungsmessung, PPG Herzfrequenzmessung und einen Servomotor für Vibration ausgestattet. Der interne Speicher beläuft sich auf 8,5 MByte.

    Nur für Entwickler

    Im Shop weist Pine64 deutlich darauf hin, dass dies kein Produkt für Endverbraucher ist, sondern sich ausschließlich an Entwickler wendet, die zudem über Kenntnisse im Bereich Embedded OS verfügen sollten. Als Betriebssysteme stehen Zephyr, FreeRTOS, Mynewt, NuttXoder Mbed bereit. Das PineTime Dev-Kit beinhaltet ein 4-poliges Serial Wire Debug-Kabel (SWD). allerdings keinen entsprechenden Debugger.

    Im Frühjahr für alle

    Mit der Verfügbarkeit einer Version für Endverbraucher, die ebenfalls um 25 US-Dollar kosten soll, rechnet Pine64 mit dem Frühjahr 2020. Das Unternehmen begann vor zwei Monaten mit der Auslieferung des PineBook, das Linux-Smartphone PinePhone soll als Brave Heart Edition die Vorbesteller im Dezember und Januar erreichen. Eine stabile Version des für 150 US-Dollar angebotenen PinePhone wird ab März 2020 erwartet.

    Alternative: Bangle.js

    Eine Alternative zur Smartwatch von Pine64 stellt die Open-Source Smartwatch Bangle dar, die kürzlich auf Kickstarter mit über 130.000 US-Dollar finanziert wurde. Derzeit kostet die Bangle im Webshop rund 84 Euro und soll ebenfalls ab März 2020 ausgeliefert werden. Bangle basiert auf dem gleichen SoC wie die PineWatch, ist aber darüber hin aus besser ausgestattet.

  • Volla Phone auf Kickstarter

    Volla Phone auf Kickstarter

    Smartphones, die den Schutz der Privatsphäre und ein Mehr an Sicherheit versprechen, liegen aktuell im Trend. Neben den gerade erst in den Markt eintretenden Linux-Smartphones Librem 5 und PinePhone versucht nun ein weiterer Kandidat in den noch offenen Markt vorzustoßen.

    Hallo Welt

    Das Startup Hallo Welt Systeme UG aus Remscheid stellt auf der Schwarmfinanzierungsplattform Kickstarter nach über zwei Jahren Forschung und Entwicklung sein erstes Produkt vor. Das Volla Phone soll neben dem Schutz der Privatsphäre auch ein neues Benutzererlebnis bieten. Es will die Vielzahl von Apps und Cloud-Diensten ablösen und Menschen, Inhalte und Aktivitäten ins Zentrum stellen. Damit soll die wachsende Komplexität und der ständig zunehmende Zeitbedarf aktueller Smartphones abgemildert werden.

    Neue Konzepte

    Der Gründer Dr. Jörg Wurzer, der über mehr als 20 Jahre Erfahrung in Forschung und Entwicklung in den Bereichen User Experience, Machine Learning, natürlicher Sprachverarbeitung, Künstliche Intelligenz und Produktmanagement verfügt, sagt dazu: »Alle mobilen Betriebssysteme basieren auf Apps. Es ist Zeit für etwas Neues. Ein neues Konzept der Benutzerschnittstelle soll deshalb wieder Freiraum für wichtige Dinge schaffen.«

    Eines der neuen Konzepte des Volla OS ist das Springboard. Ein Anwender schreibt einfach was er oder sie tun will, ohne eine bestimmte App aufrufen zu müssen, um beispielsweise einen Anruf zu tätigen, eine Nachricht zu schicken oder einen Termin zu planen. Für andere Situationen bietet das Volla OS ein Schnellmenü, mit dem ein Anwender mit einer Geste häufig verwendete Funktionen und Inhalte aufrufen kann. Dazu zählen auch automatische Zusammenstellungen von Kontakten, Unterhaltungen und Nachrichten.

    Nemo Mobile

    Das Volla Phone wird dazu mit dem mobilen Betriebssystem Nemo Mobile ausgeliefert. Das Volla Phone wird mit Volla OS ausgeliefert, einem auf dem Android Open Source Project (AOSP) basierenden Betriebssystem. Das auf dem quelloffenen Linux-Betriebssystem MeeGo aufgebaute Nemo OS und Ubuntu Touch sind als Stretch Goals vorgesehen.

    Alternative Ubuntu Touch

    Das Volla Phone verzichtet auf Google Play und Google Apps, soll aber die meisten Android-Apps über einen anonymen App-Store unterstützen. Ein vorkonfigurierter VPN-Dienst auf der Basis von Hide.Me soll die Privatsphäre schützen und Tracking verhindern helfen.

    Das Volla Phone, das bisher lediglich als Prototyp existiert, soll rund 300 Euro kosten. Die Kampagne auf Kickstarter strebt 350.000 Euro an und läuft noch bis 15. Dezember. Als Hersteller des Geräts wurde der deutsche Hersteller Gigaset verpflichtet.

  • PinePhone ab 15. November vorbestellbar

    PinePhone ab 15. November

    Pine64 hat einen neuen Report veröffentlicht, der den Stand bei Entwicklung und Auslieferung von Pinebook Pro, PinePhone, PineTime und PineTab detailliert beschreibt.

    Pinebook Pro jetzt vorbestellbar

    Die Auslieferung des Pinebook Pro begann vor rund einem Monat. Das Pinebook Pro ist ein in einer Magnesiumlegierung verpacktes 14-Zoll Notebook, das mit einem Rockchip RK3399 Prozessor mit Mali-T860 MP4 GPU ausgestattet ist und für 199 US-Dollar angeboten wird.

    Das Notebook kann mit dem Erscheinen des Reports wieder vorbestellt werden und soll je nach Bestelleingang im Dezember 2019 oder im Januar 2020 die Kunden erreichen. Es besteht erstmals die Wahl zwischen ANSI- und ISO-Keyboard.

    Aufrüst-Kit für das erste Pinebook

    Die nächste Charge an Vorbestellungen wird wegen des chinesischen Neujahrsfests am 25. Januar, bei dem alle Räder für über einen Monat stillstehen, erst in drei Monaten verfügbar sein und nicht vor März 2020 ausgeliefert. In diesen Zeitraum fällt auch die Verfügbarkeit eines Upgrade-Kits für das erste Pinebook, dass das schwach ausgestattete Gerät auf ein ähnliches Level wie die Pro-Version anheben soll.

    Die bereits im Report vom letzten Monat erwähnten Probleme mit dem Touchpad und dem optionalen PCIe-NVMe-Adapter streben einer Lösung zu. Für das Touchpad wurde eine neue Firmware erstellt, die derzeit getestet wird und dann per Update auf den Geräten aufgespielt werden kann. Für den Adapter wird an einer Hardware-Lösung noch gearbeitet.

    PinePhone ab 15. November

    Die Geräte der Vorabveröffentlichung des PinePhone für Entwickler, die in weiten Zügen dem stabil veröffentlichten Gerät entsprechen, sollen bis zum 15. November in den Versand gehen. An diesem Tag beginnt die Vorbestellung des PinePhone in der »Braveheart-Edition«, die im Dezember und Januar ausgeliefert werden soll. Die Massenproduktion des endgültigen Geräts soll Anfang März beginnen.

    Für Enthusiasten

    Die »Braveheart-Edition« entspricht dem ab März geplanten Endprodukt, allerdings können bei dieser frühen Ausgabe immer noch unerwartete Probleme auftreten. Wenn diese die Hardware betreffen, muss der Kunde damit leben. Die Software entspricht Beta-Status und kann kontinuierlich aktualisiert werden. Die Schaltpläne sind veröffentlicht, ebenso wie die Änderungen seit dem Prototyp und ein Explosionsdiagramm.

    Zwei Linux-Phones auf einen Schlag

    Zeitplan und Entwicklungsstand sind in etwa vergleichbar mit denen des Librem 5, Purism informiert seine Vorbesteller allerdings nicht ganz so vorbildlich wie Pine64 das tut. Dafür leistet Purism auf der anderen Seite aber auch wesentlich mehr Entwicklungsarbeit in diesem Bereich. Über diese und seine Motivation für die Entwicklung sicherer und die Privatsphäre achtender Geräte berichtet Purism-CEO Todd Weaver in einem hörenswerten Interview.

  • Pine64 liefert Prototyp des PinePhone aus

    PinePhone Prototyp und Dev-Board | Quelle: Pine64

    Nachdem gerade erst Purism die Auslieferung des Librem 5 verkündet hat, bestätigt Pine64 die Auslieferung von einem Prototyp des PinePhone an Entwickler und die Community noch in diesem Monat. Damit betreten, nach Jahren ohne ernst zu nehmende und von Grund auf entwickelte Linux-Phones zeitgleich erfreulicherweise gleich zwei Geräte dieser Gattung den Markt.

    PinePhone liefert Prototyp aus

    Das rund 165 x 77 mm messende PinePhone setzt auf einen Allwinner A64 Quad-Core ARM Cortex-A53 als SoC, der von zwei GByte LPDDR3-RAM unterstützt wird. Der interne Speicher bietet 16 GByte eMMC und kann durch eine auch bootfähige microSD-Karte erweitert werden. Ein 4G LTE Cat-4 Modem, WLAN nach 802.11b/g/n und Bluetooth 4.0 erlauben Verbindung nach draußen. Das Display soll 5,95-Zoll messen und eine Auflösung von 1440 x 720 Bildpunkten bieten.

    Anderer Ansatz

    Damit ist das PinePhone etwas schlechter ausgestattet als das Librem 5, strebt aber mit 150 US-Dollar auch einen anderen Preispunkt an. Wo es dem Librem 5 zumindest anfangs überlegen sein wird, ist die Unterstützung mit verschiedenen Betriebssystemen.

    Der größte Unterschied zwischen beiden Ansätzen ist, dass Purism das Mainboard von Grund auf entworfen hat, während sich Pine64 bei seinen Geräten auf bereits vorhandene Designs wie den Minirechner Pine A64 stützt.

    Breite Unterstützung

    Während sich Purism auf das hauseigene Debian-Derivat PureOS und somit auf GNOME als Standard festlegte, ließ Pine64 die Community entscheiden, welches OS Unterstützung erhält. Die Communities von PostmarketOS mit Plasma Mobile, Sailfish OS, Ubuntu Touch sowie Maemo Leste und LuneOS arbeiten an der Unterstützung für das PinePhone, wobei die Arbeiten bei Ubuntu Touch wohl am weitesten gediehen ist.

    Massenproduktion ab März 2020

    Im Frühjahr wurden Devkits an Entwickler vieler interessierter Communities verschickt, jetzt folgt mit dem Prototyp Version 2.0, die weitgehend dem fertigen Gerät entsprechen soll. Die jetzt ausgelieferte Charge wird an einen engen Kreis von Linux-Entwicklern ausgeliefert, während im Oktober und November noch eine zweite Charge unter der Bezeichnung BraveHeart an App-Entwickler und Enthusiasten gehen soll. Die Massenproduktion des PinePhone plant Pine64 ab März 2020.

    PostmarketOS mit Plasma Mobile auf dem PinePhone