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  • Pine64 veröffentlicht Mai-Report

    Pine64 veröffentlicht Mai-Report

    Der Report von Pine64 für den Monat Mai hat keine spektakulären Ankündigungen zu bieten, sondern eher »Business as Usual«. Das bedeutet im positiven Sinne auch, dass das PinePhone weiter produziert wird, während das Librem 5 wegen Engpässen bei den Komponenten eine Pause bis in den Oktober einlegen muss.

    Pine64 hat offenbar besser vorausgeplant und kann der Knappheit vieler elektronischer Bauteile bisher entgehen. Pine64 sagt zu, dass das PinePhone bis mindestens zum Jahresende durchgehend lieferbar sein soll. Die derzeit angebotene Version bietet Manjaro als Betriebssystem und Plasma Mobile als Desktop-Umgebung. Das Versprechen der durchgängigen Verfügbarkeit gilt nicht für die weiteren Geräte und SBCs von Pine64, die durchaus zeitweise von der Bestell-Webseite im Shop verschwinden könnten.

    Erweiterungen lieferbar

    Ab Juni sollen auch die ersten beiden Erweiterungen für das PinePhone lieferbar sein. Es handelt sich um alternative Wechsel-Cover mit zusätzlicher Funktionalität, die über sechs Pogo-Pins im Inneren des Geräts gesteuert werden. Die beiden als Erstes verfügbaren Rück-Cover sind für kabelloses Aufladen per Qi sowie für ein Wide-Area-Network (WAN) über ein LoRa-Modul, das zum Betrieb allerdings Software benötigt.

    PinePhone wird zum PDA

    Im Verlauf des Sommers wird dann auch das von vielen erwartete Tastatur-Cover am Markt sein, welches das PinePhone in ein Gerät verwandelt, dass an einen PDA erinnert. Zusätzlich enthält die Erweiterung einen zweiten Akku, der 6.000 mAh liefert und dem Gerät die ausreichende Standfestigkeit verleiht. Ganz fertig ist das Tastatur-Cover noch nicht, die Folie der Tastatur muss laut Herstellerangaben ausgetauscht werden. Zudem muss der i2c HID Treiber an das PinePhone angepasst werden.

    Gefragte Smartwatch

    Bisher noch nicht erwähnt wurde ein weiteres Rück-Cover, dass sich in der Entwicklung befindet. Es soll einen Fingerabdruck-Scanner bieten. Derzeit wird die Firmware entwickelt, ein Datum für die Verfügbarkeit gibt es noch nicht. Die Smartwatch PineTime scheint selbst als Vorserienmodell ein großer Erfolg zu sein. Dazu hat nicht unwesentlich die Veröffentlichung der Firmware InfiniTime 1.0 beigetragen. Nach der Ankündigung war die PineTime in kurzer Zeit ausverkauft. Eine neue Charge der Smartwatch soll noch im Monat Mai produziert werden und mit aktuellem Bootloader und InfiniTime ausgeliefert werden.

    Megapixels 1.0

    Aufseiten der Software vermeldet Martijn Braam von postmarketOS die Fertigstellung der Kamera-Software Megapixels 1.0, die durch die Portierung auf GTK4 weitere Funktionalität wie etwa GPU-Beschleunigung in der Kameravorschau erlangt hat. Das neue Toolkit ermöglicht es zudem, per GTK-Widgets die benutzerdefinierten gerenderten Verschluss-/Belichtungseinstellungen durch Dropdowns darzustellen. Das Vorschaubild erstreckt sich jetzt unter die untere Zeile, die die Kamerasteuerungen enthält. Weitere Nachrichten aus der Pine-Welt liefert der ausführliche Report.

  • PINE64 Report für Februar: RISC-V-Board angekündigt

    In China wurde das Neujahrsfest (CNY) eingeläutet, während dem traditionell alle Produktions- und damit verbundenen Geschäftsaktivitäten für rund zwei Wochen zum Stillstand kommen. Wer auf eine kürzlich getätigte Bestellung wartet, ist davon unter Umständen je nach bestelltem Artikel betroffen.

    Kürzlich hatte PINE64 die Einstellung der Community-Editionen des PinePhone bekannt gegeben. Der Monatsbericht für Februar informiert uns jetzt, dass künftige Auflagen des PinePhone mit Plasma Mobile als Desktop und Manjaro ARM als Basis ausgeliefert werden. Der PINE64 Report für Februar berichtet darüber hinaus über viele interessante Entwicklungen.

    Modem befreien

    Die Entwickler arbeiten weiterhin am Modem des PinePhone. Das Modem kann mittlerweile Version 5.11 des Linux-Kernels mit minimaler Funktionalität booten. Ein wirklicher Fortschritt, wenn man bedenkt, dass der SoC seit Kernel 3.18.x noch nie ein offizielles Release von Qualcomm gesehen hat. Die derzeitige Werks-Firmware wird mit etwa150 Closed-Source-Binaries und -Bibliotheken ausgeliefert. Ziel ist, sie alle durch drei Open-Source-Alternativen zu ersetzen, die hoffentlich 90 % der benötigten Funktionalität bieten werden.

    Verpasste Anrufe

    Eines der am häufigsten gemeldeten Ärgernisse beim PinePhone ist das langsame Aufwachen aus dem Suspend-Modus, was dazu führt, das teilweise eingehende Telefonate erst zu spät bemerkt werden und somit nicht angenommen werden können. Derzeit befinden sich Patches in der Testphase, die das PinePhone bei eingehendem Anruf oder SMS mit dem ersten Freizeichen aufwachen und klingeln lassen.

    Tastatur-Cover mit Batterie

    Neuigkeiten gibt es auch zum Tastatur-Cover für das PinePhone. Die Form des Covers wurde kürzlich zur Begutachtung geliefert, was noch fehlt, ist das Board und die Tasten. Die zusätzlich im Cover verbaute 22Wh/6000mAh Batterie soll nicht nur die Laufzeit im Leerlauf mit eingeschaltetem Modem auf fast eine Woche verlängern, sondern bietet genügend Gewicht, um das Cover im ausgeklappten Zustand auf der Oberfläche zu halten.

    Mit abgeschaltetem Modem soll das Gerät im Standby damit über zwei Wochen durchhalten. Ein USB-C-Port am Cover lädt Telefon und Tastatur gleichzeitig, kann aber keine Daten übertragen. Dadurch wird aber der USB-C-Anschluss am PinePhone selbst frei und kann beispielsweise zu Hause dauerhaft an einem Dock hängen oder eine drahtlose USB-C-Maus betreiben. Das Tastaturlayout wird sich künftig über die i2c-Pins an die eigenen Vorlieben anpassen lassen.

    Quartz64 und RISC-V SBC

    Der Bericht enthält zudem Neuigkeiten zu neuen Single-Board-Computern (SBC) von PINE64. Neben dem Quartz64 wird ein in einer sehr frühen Phase befindlicher RISC-V PINE64 Single Board Computer vorgestellt. Der bereits ausgelieferte Lötkolben Pinecil arbeitet bereits mit einem RISC-V-SoC. Bisher ist wenig von der Spezifikation bekannt, jedoch wird der SBC zwei RISC-V-CPUs enthalten, wobei der Hauptprozessor ein C906 64-Bit-SoC ist, gekoppelt mit einem zusätzlichen 32-Bit-BL602-SoC für WiFi und BLE. Der C906 ist bereits in der Lage, Linux auszuführen, während der BL602 im Rahmen der Nutcracker-Community-Challenge im Prozess der Open-Source-Entwicklung ist.

    Nach dem chinesischen Neujahrsfest soll laut dem PINE64 Report für Februar die Produktion des Pinebook Pro wieder aufgenommen werden. Wann die Bestellung im Shop wieder möglich ist, steht noch nicht genau fest, angepeilt ist Mitte März.

  • Pinebook Pro – ein User-Bericht

    Pinebook Pro
    Pinebook Pro mit Manjaro | Bild: tuxnix

    Gastbeitrag von tuxnix

    Vor zwei Wochen kam das Pinebook Pro bei mir an. Ich hatte es für $199.99 plus DHL Versand Anfang April im Pine64-Shop geordert, was von PayPal in €229,98 umgerechnet wurde. An der Haustür wurden dann noch einmal 56,66€ Euro in bar für den Zoll fällig, sodass mich das Pinebook Pro insgesamt 286,64 EUR gekostet hat.

    Gut verpackt

    Eine gefütterte Tüte und zwei flache feste Paketschachteln später hatte ich es dann inklusive eines 5V, 3A Netzteils in meinen Händen. Das 14‘‘ Notebook ist 1,26 kg leicht und kommt in einem schlichten schwarzen Magnesium-Alu Gehäuse daher. Die zehn Kreuzschlitzschrauben auf der Unterseite verraten, dass es für eine eventuelle Reparatur oder eine Aufrüstung leicht zu öffnen ist. Auch ist Pine64 bestrebt, einzelne Komponenten lieferbar zu halten.

    Pinebook Pro ohne Lüfter

    Beim Einschalten leuchtet eine LED und eines fällt sofort auf: es gibt kein Lüftergeräusch. Nichts. Obwohl dies sehr angenehm ist, muss ich mich an die Stille erst einmal gewöhnen. Der erste Start vollzieht sich problemlos. Das vorinstallierte Manjaro-ARM-64-Bit Linux führt beim ersten Start automatisch durch die Personalisierung des Notebooks.

    Folgendes wird bei diesem „First Time Setup“ abgefragt:

    • username
    • additional user groups
    • full name
    • password for that username
    • password for root
    • timezone
    • locale
    • hostname

    Danach ist Manjaro betriebsbereit. Eine Hürde gibt es jedoch noch zu überwinden. Im Auslieferungszustand ist das WLAN ausgeschaltet.

    Für das Ein- bzw. das Ausschalten von Kamera, WLAN/BT und Mikrofon sind jeweils die Tastenkombinationen [Pine]+[F10], [Pine-]+[F11] und [Pine]+[F12] zwei Sekunden lang zu betätigen. Zwar wird das Umschalten durch kurz aufblinkende LED‘s quittiert, das Einschalten von WLAN verlangt jedoch einen Neustart des Systems oder die Befehlseingabe auf der Konsole.

    Manjaro vorinstalliert


    Danach gelingt das erste Manjaro Softwareupdate problemlos.
    Der vorinstallierte KDE-Plasma-Desktop kommt mit 538 MByte RAM aus und startet die Anwendungen flüssig vom eingebauten eMMC Speicher. Durch den vorkonfigurierten Swap sind auch viele geöffnete Browser-Tabs kein Problem für den 4 Gbyte kleinen Arbeitsspeicher. Die Tastatur hat einen festen Anschlag und wirkt solide. Der Bildschirm ist mit 250 Candela etwas zu dunkel für das Arbeiten in der prallen Sonne. Pixelfehler hatte ich nicht zu beklagen.

    Die Hardware des Pinebook Pro umfasst:

    • SOC – Rockchip RK3399 (zwei A72- und vier A53 Kerne)
    • GPU – Mali T860 MP4
    • RAM – 4GB LPDDR4
    • Hauptspeicher – 64 GByte eMMC
    • Mattes IPS-Panel mit 1.920 × 1.080 Pixeln / 60 Hz / 250 Candela, Kontrast 1.000:1
    • Stereo Lautsprecher 1W
    • Akku – Lithium (10.000mAH)
    • WiFi 802.11 AC + Bluetooth 5.0
    • Trackpad
    • Mikrofon
    • Kamera 2MP
    • ISO / ANSI Tastatur (QWERTY)
    • Anschlüsse links:
    • Ladebuchse für Netzteil (5V, 3A)
    • USB-C – Data (USB 3.2), Power (5V / 3A), Video (4K, 60 Hz)
    • Anschlüsse rechts:
    • USB 2.0
    • Kopfhörerausgang 3,5mm (+UART)
    • Bootfähiger Micro-SD Slot
    • Mögliche Aufrüstung:
    • Speicher – 128GB eMMC bzw. NVMe-SSD (Adapter benötigt)

    Ich habe mir das Pinebook Pro als Begleiter für unterwegs zugelegt und denke, dass es für meine Zwecke auch ohne HW-Aufrüstung voll ausreichend ist. 64Gbyte Speicher sind für das Betriebssystem und Programme mehr als genug. Größere Datenmengen werden bei mir ohnehin im NAS abgelegt. Ansonsten können auch micro-SD Kärtchen als zusätzlichen Speicher herhalten.

    Alltagstauglich


    Mit viel teureren und leistungsstarken Intel- und AMD-Notebooks kann es das Pinebook Pro nicht aufnehmen. War sein Vorgänger zu Recht noch als „Spielzeug“ zu bezeichnen, so erhält man jetzt mit der Pro Version jedoch ein alltagstaugliches Gerät.

    Von der Hardware her, wäre es am ehesten mit den bei Schülern und Studenten in USA sehr beliebten Chromebooks zu vergleichen. Jedoch bietet ein komplettes Linux zusätzlich einen großen Mehrwert gegenüber dem dort verwendeten ChromeOS.

    Freier Video-Treiber

    Mit der Entwicklung des freien Panfrost Treibers für die Mali T860 GPU wurde es möglich diese ARM Geräteklasse auch für das freie Linux-Betriebsystem zugänglich zu machen. Pine64 ist hier Wegbereiter und hat, wie ich meine, die Sache sehr gut hinbekommen. Inzwischen sind die Treiber für das Pinebook Pro in den aktuellen 5.7 Kernel angekommen was für die Zukunft eine breite Unterstützung vieler Distributionen verspricht.

    Durch den bootfähigen Micro SD Slot ist es sehr einfach, Distributionen zu testen oder alternativ zu nutzen. Es gibt bereits eine recht große Auswahl an verfügbaren Abbildern als Alternative zu Manjaro.

    Gerne teste ich bei bestehendem Interesse noch das eine oder andere für euch und erstatte hier in LinuxNews weiter Bericht.

    Dank an tuxnix für diesen Community-Beitrag!