Schlagwort: openSUSE

  • openSUSE Leap 15.3 rückt noch näher an SUSE Enterprise

    openSUSE Leap 15.3 rückt noch näher an SUSE Enterprise

    Rund ein Jahr nach openSUSE Leap 15.2 wurde jetzt der Nachfolger openSUSE Leap 15.3 offiziell freigegeben. Vorausgegangen war vor drei Monaten eine Beta-Version. In der Ankündigung der Veröffentlichung beschreibt der Manager für openSUSE die wohl wichtigste Änderung der aktuellen Version:

    Es gibt eine große Änderung gegenüber den vorherigen Leap-Versionen. openSUSE Leap 15.3 wird nicht nur aus dem Quellcode von SUSE Linux Enterprise erstellt, wie in den vorherigen Versionen, sondern mit genau denselben Binärpaketen, was den Fluss zwischen Leap und SLE wie ein Yin-Yang verstärkt.

    Douglas DeMaio

    Closing the Leap Gap

    In den letzten Jahren hat sich openSUSE in mehreren Schritten neu positioniert. Während Leap immer näher an SLES heranrückte, entwickelte sich openSUSE Tumbleweed zur beliebten Rolling Release-Variante. Die aktuelle Marschrichtung hatte Suse-CTO Gerald Pfeifer im April 2020 unter dem Motto »Closing the Leap Gap« vorgegeben. Mit openSUSE 15.3 ist die Distribution binärkompatibel mit SUSE Linux Enterprise 15 Service Pack 3 (SLES), sodass ein Wechsel von openSUSE zu SLES problemlos möglich ist.

    Aktuelles Xfce und Sway

    Die neue Ausgabe bietet im Installer neben den älteren Ausgaben von KDE Plasma 5.18 LTS und GNOME 3.34 auch Xfce in aktueller Version 4.16 an. Zudem tritt der Wayland-Compositor Sway an die Stelle des Tiling-Fenstermanagers i3. Als Kernel kommt Linux 5.3.18 zum Zug. Der auch in SLES 15 SP3 verwendete Kernel hat zwar offiziell sein Lebensende bereits erreicht, wird aber von SUSE weiter gepflegt.

    AI und Analysewerkzeuge

    Bei den Paketen kommen unter anderem LibreOffice 7.1.1, Firefox ESR 78.7.1, Thunderbird 78.7.1, Chromium 89 zum Einsatz. Zusätzlich stehen einige Pakete aus dem Bereich AI auf die Paketliste. Dazu zählen etwa TensorFlow, Pytorch und ONNX. Als Analyse- und Visualisierungswerkzeuge für den Einsatz auf Servern kommen Grafana und Prometheus hinzu. In Richtung Server zeigen auch die Beigabe von Containerd, CRI-O sowie der Container-Verwaltung Podman in Version.

    openSUSE Leap 15.3, das bis Dezember 2022 unterstützt wird, steht im Download-Portal des Projekts als Installer sowie als JeOS- oder Live-Abbild zur freien Verfügung. Die Installer sind in den Architekturen x86_64, aarch64, ppc64le und s390x im Angebot. Die Aktualisierung von openSUSE Leap 15.2 aus ist in der Dokumentation beschrieben. Alle Änderungen sind in den Release Notes nachzulesen

  • GeckoLinux: openSUSE für Einsteiger

    GeckoLinux: openSUSE für Einsteiger

    GeckoLinux ist eine Distribution auf der Basis von openSUSE, die den Einstieg in die Welt von SUSE erleichtern und zusätzlich moderne Techniken integriert. Sie unterstützt viele Desktops mit jeweils eigenen Abbildern und teilt sich in die Sparten Static, Rolling und Next auf. Gerade wurde der zweite Schub neuer Abbilder zum Einstieg in den Rolling-Zweig in diesem Jahr veröffentlicht.

    Statisch oder rollend?

    Der Static-Zweig von GeckoLinux basiert auf der jeweils aktuellen Veröffentlichung von openSUSE, während der Rolling-Zweig der Distribution ein Snapshot des ebenfalls rollenden openSUSE Tumbleweed ist. Dabei werden unveränderte Pakete aus den Tumbleweed- und Packman-Repositories verwendet.

    GeckoLinux unterstützt insgesamt acht Desktop-Umgebungen, die einsteigerfreundlich als separate Abbilder zur Verfügung stehen und über den Calamares-Installer einfach zu installieren sind. Die von den Entwicklern als Spins im Sinne von Fedora bezeichneten Abbilder wollen mehr eine Ergänzung zum Angebot von openSUSE sein, als dass sie eine eigenständige Distribution darstellen.

    Große Auswahl

    Für die aktuelle Ausgabe von GeckoLinux (999.210517) stehen folgende Desktops zur Verfügung:

    • Gnome 40.1
    • Cinnamon 4.8.6
    • Plasma 5.21.5 / KF5 5.82 / KDE Gear 21.04
    • Budgie Desktop 10.5.3
    • LXQt 0.17
    • XFCE 4.16
    • Mate 1.24
    • Pantheon

    Für die aktualisierten Abbilder, die alle auf Linux 5.12 als Kernel setzen, haben sich die User per Umfrage für Btrfs als Standard-Dateisystem entschieden, wie es openSUSE bereits seit Jahren nutzt. Gepaart wird dies mit transparenter Zstd-Komprimierung. Wie bei der Einführung von Btrfs bei Fedora 33 gilt dies auch hier nur für Neuinstallationen, Bestandsanwender sind nicht betroffen.

    Nützliche Beigaben

    Weitere nützliche Beigaben sind EarlyOOM, der das Einfrieren des Rechners bei vollem Speicher verhindern soll sowie zRAM für Swap. zRAM ist ein Kernelmodul zum Erstellen eines komprimierten Blockgeräts im RAM, also einer RAM-Disk, aber mit Komprimierung zur Laufzeit. Das mit zRAM erstellte Blockgerät kann dann für Swap (zswap) oder als Allzweck-RAM-Disk verwendet werden. zRAM ist seit 2014 und Version 3.14 im Kernel. Besitzer aktueller AMD Ryzen-Hardware können sich zudem über xf86-video-amdgpu als Grafiktreiber freuen.

    Die Abbilder stehen auf der GitHub-Seite des Projekts zum Download bereit.

  • openSUSE Leap 15.3 Beta veröffentlicht

    openSUSE Leap 15.3 Beta veröffentlicht

    openSUSE Leap startet in die Betaphase zu Leap 15.3. Neben den gewohnten Aktualisierungen sticht die nun noch engere Bindung zur Konzernmutter SUSE heraus.

    Bereits seit 2010 ist openSUSE auf Identitätssuche. Umfragen hatten ergeben, dass Anwender nicht wissen, warum sie die Distribution verwenden sollen. Hinzu kamen sinkende Entwicklerzahlen für die stabile Version. Aus dieser Krise entstand Leap, der Rolling-Release-Zweig Tumbleweed wurde aufgewertet.

    Identitätssuche

    Im April letzten Jahres gab SUSE-CTO Gerald Pfeifer die Marschrichtung vor, dass beide Distributionen noch näher zusammenrücken sollten. Jetzt ändert openSUSE dementsprechend die Zutaten für das Rezept zu Leap. Mit der Beta-Version zu openSUSE Leap 15.3. rückt Leap noch näher an die kommerzielle SUSE-Ausgabe SUSE Linux Enterprise (SLE). Der Plan, der mit Leap 15.3 umgesetzt werden soll, sieht vor, dass Leap in etwa den gleichen Paketbestand aufweisen soll wie die jeweils aktuelle SLE-Version. Damit wollen die Entwickler mehr Synergien schaffen und Entwicklerzeit gezielter einsetzen.

    Kaum Unterschiede

    Das Versionsschema beider Distributionen wurde bereits 2018 angepasst. Mit der Veröffentlichung von openSUSE Leap 15.3 Beta unterscheiden sich beide Distributionen nur noch unwesentlich, die rund 50 Pakete, die abweichen, beziehen sich größtenteils auf unterschiedliches Branding. Somit finden sich in Leap 15.3 Beta fast ausschließlich Pakete von Suse Linux Enterprise 15 Service Pack 3. Damit soll es Anwendern erleichtert werden, zwischen beiden Zweigen zu wechseln.

    Mit s390x erhält Leap neben x86_64, aarch64 und PowerPC eine neue unterstützte Architektur. Bei Interesse am ARM und weiteren Architekturen bietet sich die Lektüre der Webseite zu openSUSE Step an.

    Veröffentlichung Anfang Juni

    Während der Beta-Phase verhält sich Leap 15.3 wie ein Rolling Release, dies endet mit der Veröffentlichung der stabilen Version, die dann bis zum Ende der Unterstützung Wartungs- und Sicherheitsupdates erhält. Die Roadmap sieht am 28. April einen Release-Kandidaten vor, die allgemeine Verfügbarkeit wird für den 2. Juni angestrebt.

  • Der Gecko hat Nachwuchs bekommen

    Der Gecko hat Nachwuchs bekommen

    GeckoLinux ist eine Distribution auf der Basis von openSUSE, die den Einstieg in die Welt von SUSE erleichtern und zusätzlich nette Kleinigkeiten am Rande bieten will. Sie unterstützt viele Desktops mit eigenen Abbildern und teilt sich in die Sparten Static, Rolling und Next auf. Gerade wurden neue Abbilder zum Einstieg in den Rolling-Zweig veröffentlicht.

    Was sind die Unterschiede zu openSUSE?

    Basiert die Static-Variante auf openSUSE Leap, so nutzt der Rolling-Zweig openSUSE Tumbleweed als Grundlage. Eine Frage, die nach der Vorstellung von Distributionen oft gestellt wird, ist, ob das wirklich jemand braucht und wie sich das von der Vorlage unterscheidet. Deshalb hier einige Punkte, was GeckoLinux von openSUSE unterscheidet:

    • GeckoLinux wird als installierbares Live-Image angeboten, während openSUSE ein Abbild ohne Live-Modus mit Installer, ein Net-Installer-Image oder Tumbleweed-Live-DVD/USB mit Net-Installer-Optionen anbietet.
    • GeckoLinux bietet angepasste Editionen, die für verschiedene Desktop-Umgebungen optimiert sind, wohingegen openSUSE voraussetzt, dass der Benutzer weiß, wie man Muster und Pakete für verschiedene Desktop-Umgebungen installiert.
    • GeckoLinux wird mit proprietären Medien-Codecs ausgeliefert, während openSUSE aus rechtlichen Gründen vom Benutzer verlangt, dass er weiß, wie er zusätzliche Repositorys hinzufügen kann und welche Pakete er hinzufügen muss.
    • GeckoLinux bevorzugt Pakete aus dem Packman-Repository, wenn diese verfügbar sind.
    • GeckoLinux erzwingt nicht die Installation zusätzlicher empfohlener Pakete nach der Systeminstallation, wohingegen openSUSE Muster vorinstalliert und automatisch empfohlene Paketabhängigkeiten installiert.
    • Die Desktop-Programme von GeckoLinux können mit all ihren Abhängigkeiten deinstalliert werden, während die Muster von openSUSE oft dazu führen, dass deinstallierte Pakete automatisch neu installiert werden.

    Proprietäre Hardware-Treiber und Firmware

    Proprietäre Hardware-Treiber und Firmware-Unterstützung wurde ebenfalls so weit wie möglich einbezogen. RPM-Pakete von Drittanbietern können einfach mit dem grafischen YaST-Paketmanager installiert werden. Die GeckoLinux Rolling-Editionen verwenden den Calamares-Installer in der Version 3.2.27, der Kernel der aktuellen Ausgabe ist Linux 5.10.16.

    Plasma kommt in Version 5.21 mit Framework 5.79.0 und KDE Applications 20.12, GNOME steht bei 3.38. Xfce 4,16, Budgie 10.5.2, Cinnamon 4.8.6, MATE 1.24.1 und LXQt 0.16 und Pantheon sind die weiteren Desktop-Versionen. GeckoLinux Rolling bietet zusätzlich ein Barebones-Abbild ohne Desktop. Die einzelnen Abbilder sind auf GitHub verfügbar.

  • GeckoLinux neu mit Pantheon und Budgie

    GeckoLinux neu mit Pantheon und Budgie

    GeckoLinux ist eine Distribution auf der Basis von openSUSE, wie der Gecko im Namen bereits vermuten lässt. Das Eidechse Chamäleon ist das Wappentier von SUSE und dessen Community-Edition openSUSE, sein Verwandter, der Gecko dient GeckoLinux als Maskottchen. Der seit 2016 entwickelte Ableger nutzt den Build-Service von Suse (OBS) auf und verwendet unter anderem die offiziellen Paketquellen von OpenSuse.

    Umfangreiche Desktop-Palette

    Bereits bisher bot GeckoLinux mit Cinnamon, GNOME, KDE Plasma, Xfce, MATE, Budgie Desktop und LXQt eine erkleckliche Zahl an Desktops an. Bedenkt man, dass sich die Veröffentlichungen dann nochmals in die Bereiche Static, Rolling und Next aufteilen, ergibt das insgesamt 19 verschiedene Abbilder, die auf der Projektseite zum Download bereitstehen.

    GeckoLinux in 3 Varianten

    Die Varianten unter Static bedienen sich der jeweils aktuellen Leap-Version von openSUSE, während Rolling der Entwicklerversion Tumbleweed folgt. Die Next-Varianten basieren auf der jeweils stabilen Leap-Basis und kombinieren diese mit aktuellen Builds der verschiedenen Desktops.

    Neuzugänge Pantheon und Budgie

    Jetzt kommen nochmals vier Desktop-Varianten hinzu. Dabei handelt es sich um den bei Elementary OS entwickelten Pantheon-Desktop, der als Next und Rolling angeboten wird und als Dritten im Bunde um Budgie, der bei Solus OS seinen Ursprung hat und ebenfalls in beiden Repositories vertreten ist. Die auch bei openSUSE installierbaren Desktops Pantheon und Budgie erhalten bei GeckoLinux weitere Konfiguration und den standardmäßigen Zugriff auf das Packman-Multimedia-Repository.

    GeckoLinux erweitert das Prinzip von openSUSE, indem eine große Anzahl an Desktop-Umgebungen vorkonfiguriert angeboten werden mit dem Ziel, dass der Anwender möglichst wenige Schritte zu einem arbeitsfähigen System gehen muss. So sind proprietäre Media-Codecs vorinstalliert und der Energiehaushalt wird über das Linux Advanced Power Management (TLP) geregelt.

  • OpenSUSE Leap 15.2 ist fertig

    OpenSUSE Leap 15.2 ist fertig

    Mit openSUSE Leap 15.2 hat die Community gerade die zweite Unterversion der Reihe Leap 15 veröffentlicht, die Freigabe war vom 7. Mai auf den 2. Juni verschoben worden. Die Distribution bildet die Entwicklungsplattform für den SUSE Linux Enterprise Server (SLES) und bietet eine Desktop-Distribution, zusammengestellt aus stabilen SLES-Komponenten als Basis und zusätzlichen aktuellen Paketen aus der Gemeinschaft.

    Real Time Kernel

    Leap 15.2 ist eine Unterversion und lässt von daher eher wenige Veränderungen erwarten, diese sind den Hauptversionen vorbehalten. Die Basis bei Leap 15.2 bleibt relativ gleich, Desktops und Pakete werden aktualisiert. Die Distribution kommt mit einem Real-Time Kernel 5.3.18 wie bei SUSE Linux Enterprise 15 Service Pack 2. Gleiches gilt für Systemd 234.

    Plasma, GNOME und Xfce

    OpenSUSE Leap 15.2 ist für die Architekturen x86_64, ARM (aarch64, armv7) und PowerPC (ppc64le) verfügbar und stellt als Desktops Plasma GNOME und Xfce bereit. Bei KDE kommt Plasma 5.18 LTS zum Zug, KDE Frameworks stehen bei Version 5.68.0, die Sammlung der KDE Apps erhielten das Update auf 20.04.2. GNOME ist in Version 3.34 vertreten, Xfce in aktueller Ausgabe 4.14.

    Yast erweitert

    Das Installations- und Konfigurationstool YaST wurde weiter ausgebaut. Es bietet die Möglichkeit, ein Btrfs-Dateisystem unter Verwendung fortgeschritteneren Verschlüsselungstechnologien zu erstellen, dass sich über mehrere Geräte erstrecken kann.

    Leap 15.2 ist zudem die erste openSUSE-Veröffentlichung, die eine schrittweise Änderung einführt, die die Systemkonfiguration zwischen den Verzeichnissen /usr/etc und /etc aufteilt. YaST unterstützt diese neue Struktur in allen betroffenen Modulen und bietet einen zentralen Punkt zur Überprüfung der entsprechenden Konfiguration.

    SUSE verwendet standardmäßig Btrfs als Dateisystem und bietet mit dem Tool Snapper ein probates Werkzeug, um die bei Upgrades und Installationen automatisch oder manuell erstellten Btrfs-Snapshots zu verwalten und in GRUB zum Booten anzubieten.

    Moderne Technologien

    Für professionelle Anwender halten Technologien wie künstliche Intelligenz, Machine Learning und Deep Learning Einzug in die Distribution. Dazu stehen erstmals Anwendungen wie Tensorflow, PyTorch, ONNX, und zur visuellen Analyse Grafana und Prometheus bereit.

    Auch Container-Technologien werden ausgeweitet. So wird erstmals ein eigenes Paket für die Containerorchestrierung Kubernetes bereitgestellt. Hinzu kommt Helm als dazugehörige Paketverwaltung. Das Container Runtime Interface (CRI) für Kubernetes bietet Laufzeitumgebungen, die mit den von der Open Container Initiative (OCI) vorgegebenen Spezifikationen konform sind.

    OpenSUSE Leap 15.2 steht ab sofort auf der offiziellen Webseite zum Download bereit und wird für 18 Monate unterstützt.

  • openSUSE will unabhängiger werden

    openSUSE Leap 15
    Lizenz: GFDL

    Auf der openSUSE-Mailingliste findet derzeit eine Diskussion über eine mögliche Umbenennung der Distribution statt. Hintergrund ist der wiederholte Wunsch des Projekts, durch Gründung einer Stiftung oder dem Beitritt zu einer Schirmorganisation mehr Unabhängigkeit von der Konzernmutter SUSE zu erlangen.

    Seit 2011 immer wieder ein Thema

    Die Idee einer unabhängigen Organisationsform taucht regelmäßig auf, wenn die SUSE Linux GmbH wieder einmal den Besitzer gewechselt hat. Die weiteren Gründe, die für eine Stiftung sprechen, wurden in einer Vorstanddssitzung während der kürzlich abgehaltenen openSUSE Conference erläutert, die als YouTube vorliegt.

    Nomen est Omen?

    OpenSUSE steht zu SUSE wie Fedora zu Red Hat, mit dem Unterschied, dass Fedora keinen Namensteil von Red Hat im Namen hat, sondern lediglich im Logo eine Verbindung erkennen lässt. Einerseits mag es naheliegend klingen, durch den Zusatz »open« die Ausrichtung klarzustellen.

    Juristische Implikationen

    Jedoch hat dies juristische Auswirkungen etwa beim Markenrecht. So muss die Konzernmutter SUSE derzeit alle Domains von openSUSE weltweit innehaben, da das Unternehmen ansonsten seine eigene Marke nicht effektiv schützen könnte. Zudem könnte openSUSE mit einer Stiftung im Hintergrund selbst Spenden einnehmen, Spendenquittungen ausstellen und auch selbst an andere Projekte spenden.

    Häufige Besitzerwechsel

    openSUSE hat zwar auch nach dem kürzlichen erneuten Besitzerwechsel bei SUSE alle bisherigen Freiheiten behalten, das kann aber nicht in alle Zukunft vorausgesetzt wrrden. Somit ist es verständlich, dass durch die Gründung einer Stiftung mehr Unabhängigkeit und der Status einer eigenständigen juristischen Person erreicht werden soll. SUSE wird dem Projekt hier auch keine Steine in den Weg legen.

    Würde man allerdings eine openSUSE-Stiftung ins Leben rufen, so wäre hier bei einer Markenanmeldung seitens der Stiftung der Markenstreit schon vorgezeichnet, denn SUSE würde durch eine Duldung seine eigene Marke schwächen. Also diskutiert das Projekt über eine Umbenennung. Eine Alternative wäre, der Stiftung einen abweichenden Namen vom Projekt selbst zu geben, was aber zu Problemen mit Zuordnung und Wiedererkennbarkeit führen könnte.

    Sachlich bis nostalgisch

    Die Diskussion teilt sich in sachliche Erwägungen und eher nostalgisch geprägte Aussagen, wobei die Meinungen in beiden Kategorien stark divergieren. Auch im Vorstand herrscht keine Einigkeit über den einzuschlagenden Weg. Während Richard Brown hauptsächlich aus juristischen Gesichtspunkten für eine Umbenennung stimmt, ist Simon Lees dafür, den Namen so lange wie möglich beizubehalten.

    Andere Teilnehmer sehen einen möglichen Schaden für das Renommee beider Projekte bei einer Umbenennung, da Außenstehende diese für ein Anzeichen von Problemen sehen würden, egal wie man die Umbenennung marketingtechnisch verkauft.

    Community soll entscheiden

    Die Diskussion ist offen, im Endeffekt soll die Community entscheiden. Einhergehend mit der Namensänderung wird auch eine Änderung oder Abwandlung des Logos in Erwägung gezogen.

    Einen Vorteil hätte die Namensänderung auf jeden Fall: openSUSE wäre nicht mehr die ständig falsch geschriebene Distribution. Obwohl die deutsche Rechtschreibung die offizielle Schreibweise zulässt, wird sie sowohl von Anwendungen wie LibreOffice als auch von Redakteuren in Blogs und Zeitschriften ständig zu OpenSUSE, OpenSuse oder Opensuse abgewandelt.

  • OpenSUSE Leap 15 steht vor der Tür

     

    openSUSE Leap 15
    Logo: openSUSE | Lizenz: GFDL 1.2

    Am 25. Mai soll openSUSE Leap 15 offiziell freigegeben werden. Die Distribution steht im bereits seit einem Vierteljahrhundert rotierenden SUSE-Produktuniversum in der Mitte zwischen  dem Rolling-Release Tumbleweed und der kommerziellen Ausgabe SUSE Linux Enterprise Server (SLES) und speist sich aus beiden. Im Februar hatte ich bereits auf einen Blick auf einen Snapshot im Betas-Status geworfen. Heute geht es eher um ein herausragendes Merkmal des neuen openSUSE Leap – die transaktionalen Updates.

    Neue Herausforderungen

    In den letzten Jahren trugen die Weiterentwicklung des Linux-Kernels und die Entstehung neuer Paketformate und Container dazu bei, dass sich vielerorts die Art und Weise, wie Software und deren Konglomerierung zu Distributionen aktualisiert wird, veränderte. Im Internet der Dinge (IoT), wo Linux auf eingebetteten Geräten läuft, sind Updates einerseits enorm wichtig, andererseits aber sehr schwierig. Sie müssen zentralisiert und automatisiert durchgeführt und kontrolliert werden. Geht dabei etwas schief, wäre bei herkömmlichen Methoden der Aktualisierung guter Rat teuer.

    Deswegen kommen dort und anderswo sogenannte atomare Updates, auch als transaktionale Updates bezeichnet, zum Einsatz. Dabei wird ein Update gebündelt, nicht ungleich einem Image vollzogen. Geht dabei etwas schief, wird das gesamte Update zurückgerollt und der Zustand vor dem Update wieder hergestellt. So aktualisiert etwa Canonical seine Snaps, die bereits in vielen Geräten des IoT werkeln.

    OSTree

    Auch die Container-Variante von Fedora, Atomic-Workstation, trägt diese Art der Aktualisierung bereits im Namen. Gerade arbeiten die Fedora-Entwickler daran, die Workstation-Ausgabe der Distribution im Rahmen des Projekts Silverblue transaktional zu gestalten. Den Update-Mechanismen liegt die Bibliothek libostree zugrunde, die zusammen mit einigen Kommandozeilentools als OSTree bezeichnet wird. Das Paketformat Flatpak bedient sich dieses Modells ebenso wie die gerade in Version 3.4 erschienene Endless OS. Dazu wurde bei Endless eigens ein  Updater geschrieben.

    Btrfs + Snapper + Zypper

    OpenSuse verfügt durch die Verwendung von Btrfs als Dateisystem und per Snapper kontrollierte Snapshots des Systems bereits seit längerem über ein ähnliches System, allerdings entkoppelt vom Aktualisierungsmechanismus der Distribution. Zu festgelegten Zeiten oder vor einem umfangreichen Update wird mit Snapper ein Snapshot erstellt, der eingespielt wird, falls das Update schiefgeht. Mit openSUSE Leap 15 wird dieses System nun direkt mit den Aktualisierungen verknüpft. Aus dem auf Tumbleweed basierenden Projekt Kubic, das der Entwicklung von Container-Technologien dient, stammt die Entwicklung, die künftig den Anwendern von openSUSE Leap alternativ transaktionale Updates bescheren wird.

    Dabei werden Aktualisierungen entweder in einer einzigen Transaktion oder gar nicht auf das System angewendet. Dies geschieht ohne Beeinflussung des laufenden Systems. Wenn ein Update fehlschlägt oder wenn das erfolgreiche Update als inkompatibel oder anderweitig fehlerhaft angesehen wird, kann es verworfen werden, um das System sofort wieder in seinen vorherigen Betriebszustand zu versetzen.

    Unberührt

    Transaktions-Updates berühren nie direkt das laufende System. Anstatt das aktuelle System zu patchen, erstellt das Transaktions-Update-Tool einen neuen Snapshot. Alle für das Update erforderlichen Operationen werden vorerst nur in diesem Snapshot ausgeführt. Am Ende des Updates wird bei erfolgreicher Aktualisierung ein abgeschlossener Snapshot als neuer Standard markiert. Diese Updates werden dann beim Neustart des Systems wirksam. Wenn die Aktualisierung nicht erfolgreich war, wird der Snapshot verworfen und keine Änderung am System vorgenommen.

    Wer die neue Technik bereits jetzt testen möchte, wählt bei der Installation von openSUSE Leap 15 im Tab »User Interface« die Option »Transactional Server«. Das Image der Beta-Version ist rund 3.6 GByte groß. Viel Spaß beim Testen.

  • openSUSE Leap 15 bietet Snapshots mit Beta-Status

    openSUSE Leap 15 bietet Snapshots mit Beta-Status

    openSUSE bietet erste Snapshots der kommenden Veröffentlichung Leap 15 in Beta-Qualität. Die stabile Veröffentlichung ist für das Frühjahr 2018 vorgesehen. Bis zur Veröffentlichung rollt Leap ohne feste Beta-Veröffentlichungen. Jetzt wird sich mancher Leser fragen, wieso 15 wenn doch das letzte Release die Versionsnummer 42 trug. Auch wenn Leap mit Sprung zu übersetzen ist, geht es hier ja hier immerhin rückwärts.

    Wie Entwickler Richard Brown auf der Mailingliste erklärt, war die letzte Opensuse-Version vor Leap die 13.2, während die Version von Suse Linux Enterprise  (SLES) damals bei 12 stand. Da Leap im Kern jetzt auf SLES basiert, sollte das neue Versionsschema das reflektieren. Da man aber SLES bereits voraus war, ging das nicht sofort. So entstand die Idee, die SLES-Version als Vorlage zu nehmen und 30 zu addieren, womit die erste Leap-Version 42 war. Das wurde jetzt über den Haufen geworfen und nun werden die Versionsnummern beginnend mit der 15 für Leap und SLES synchronisiert. Bei SLES fallen 13 und 14 aus.

    Nun aber zum eigentlichen Thema, der Vorschau auf openSUSE Leap 15 mit der derzeitigen Buildnummer 115.1 vom 30.1. 2018. Eine Beta-Version zu SLES 15 war bereits im November 2017 erschienen. Die Beta-Leap-Builds verfügen über ein überarbeitetes Aussehen sowie den Linux Kernel 4.12. Benutzer können zudem KDEs nächste LTS-Version Plasma 5.12 testen, deren Veröffentlichung am 2. Februar in stabiler Version erwartet wird. Bis zur stabilen Version von Leap 15 wird noch die neue Version 4.14 des Pakets rpm in das Image aufgenommen.

    Den Namen und das Konzept »openSUSE Leap« gibt es seit 2015, als das Projekt eine Neuorientierung einleitete. Mit Leap besteht openSUSE aus einem Grundstock von Paketen aus der kommerziellen Mutter-Distribution SLES, auf der aktuelle Kernel, Pakete und Entwicklungen aufsetzen. Der aktuelle Snapshot von openSUSE Leap 15 mit einer Größe von vier GByte kann von der Projektseite heruntergeladen werden. Ein Net-Install steht ebenfalls bereit. Ein Ausprobieren ist hier vorab nicht möglich, es handelt sich nicht um ein Live-Image. Ein wenig Geschichte zur 25-jährigen Geschichte von SUSE vermittelt eine News zum Geburtstag.

  • Rolling Release: openSUSE Tumbleweed

    Rolling Release: openSUSE Tumbleweed

    Wenn von sehr aktueller Linux-Software die Rede ist, fallen oft Namen wie Arch Linux oder Debian Unstable und im Fall KDE auch Neon. Dabei gibt es mit openSUSE Tumbleweed eine weitere Rolling-Release-Distribution, die sehr um Aktualität bemüht ist. Die Geburtsstunde von Tumbleweed in seiner heutigen, gut gepflegten Form schlug mit der Veröffentlichung von openSUSE 13.2 im November 2014, als das Projekt seine beiden Rolling-Release-Zweige »Tumbleweed« und »Factory« zusammenlegte. Das ursprünglich von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman erstellte Tumbleweed wurde zum gepflegten Rolling-Release, Factory nahm die Rolle ein, die bei Debian der Experimental-Zweig innehat: Auffangbecken für frische, ungetestete Software.

    openSUSE takes a Leap

    Der Zuspruch, den openSUSE Tumbleweed daraufhin erhielt, führte zu einen Mangel an Mitwirkenden bei openSUSE. Das Projekt überlegte, warum der Hauptzweig Nutzer und Entwickler an die Rolling-Release-Variante verlor. Man kam zu dem Schluss, openSUSE zu modernisieren. Die Idee zu openSUSE Leap war geboren. Heute setzt openSUSE auf einen Kern von stabilen Paketen aus dem kommerziellen SUSE Linux Enterprise Server (SLES) und aktueller Anwendungssoftware aus Tumbleweed.

    Aktuelle Software, innovative Konzepte

    SUSE feiert gerade seinen 25. Geburtstag, openSUSE hat sich erholt und Tumbleweed hat eine stabile User-Basis. Douglas DeMaio, Senior-Consultant bei SUSE hat in dieser Woche noch einmal in einer News auf die Aktualität von Tumbleweed verwiesen. Das alle paar Tage aktualisierte Tumbleweed bietet im Moment Kernel 4.13.5 als Grundlage. Bei den Desktops sind unter anderem KDE Plasma 5.11 und GNOME 3.26.1 aktuell. Als Browser ist Firefox 56 dabei, der Grafik-Stack bietet Mesa 17.2.2. Apache 2.4.28 und CMake 3.9.4 bedeinen Administratoren und Entwickler. Eine Besonderheit bei SUSE ist das Paket Snapper, das die vom Standarddateisystem Btrfs angelegten Snapshots grafisch verwalten kann. Es liegt aktuell in Version 0.5.2 vor. Nicht unerwähnt bleiben soll auch das letzten Monat vorgestellte neue Nvidia-Repository für Tumbleweed, das die in der Vergangenheit öfter auftretenden Probleme bei neuen Snapshots der Distribution auffangen soll.

    Foto von Luismi Sánchez auf Unsplash