Schlagwort: Openbook

  • Freies Netzwerk Okuna erreicht Beta-Status

    Bei Okuna zahlst du nicht mit deinen Daten

    Okuna ist ein freies soziales Netzwerk, das nicht daran interessiert ist Werbung zu schalten oder Anwenderdaten meistbietend zu verramschen. Okuna will vielmehr Menschen in die Lage versetzen, sich auszutauschen ohne Angst um ihre Daten und ihre Privatsphäre haben zu müssen.

    Schwarmfinanziert

    Das in Holland beheimatete Projekt, das von dem in Mexiko aufgewachsenen Joel Hernández initiiert wurde, sammelte im Herbst 2018 auf Indiegogo und Kickstarter rund 165.000 Euro für seinen frischen Ansatz eines sozial verträglichen Netzwerks ein. Seither arbeitet er mit einem sehr übersichtlichen Team von wenigen Entwicklern und einigen weiteren Helfern im Umfeld an der Umsetzung seiner Idee.

    Danke an Facebook für die Publicity

    Die jetzt zu Ende gehende Alpha-Phase stellte das junge Netzwerk bereits vor einige Herausforderungen. So musste der Name bereits zwei Mal geändert werden. Es begann seine Existenz unter dem Namen Openbook, der prompt von Facebooks Anwälten wegen des Namensteils »book« moniert wurde und daraufhin zu Openspace wurde.

    Aber auch dieser Name hatte keinen Bestand, auch hier machte das Markenrecht bald einen Strich durch die Rechnung. Der jetzige Name Okuna wurde anwaltlich geprüft, um sicherzustellen, dass später keine Ansprüche gestellt werden können.

    Alpha-Phase

    Seit einigen Monaten erhalten die Unterstützer der beiden Kampagnen Zugang zum Netzwerk in der Alpha-Phase. Derzeit hat Okuna knapp 4.000 Einwohner. Für die jetzt angelaufene Beta-Phase stehen rund 14.000 Interessierte auf der Warteliste. Okuna wird aber nicht einfach die Tore öffnen, das Wachstum soll gesteuert ablaufen. Deshalb werden heute rund 1.000 neue Mitglieder zugelassen.

    Die Tore öffnen sich langsam

    In den folgenden Monaten sollen pro Woche rund 1.000 weitere Personen von der Warteliste eingeladen werden, Okuna zu bevölkern, während die Entwicklung weiter dem offiziellen Release zustrebt. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, da noch viele Funktionen fehlen, die ein vollwertiges Netzwerk ausmachen. Auch künftig wird Okuna versuchen, langsames, nachhaltiges Wachstum nach dem Einladungsprinzip zu realisieren.

    Grundlagen von Okuna

    Bei der bisherigen Entwicklung ging es neben der Bereitstellung der Apps für Android und iOS darum, Grundlagen zu schaffen, die es ermöglichen, dass Menschen aus aller Welt ungehindert interagieren können und das Netzwerk dabei die legalen, sozialen und kulturellen Gegebenheiten weltweit achtet. Der gesamte Code des Projekts ist Open Source und frei zugänglich.

    Der Alpha-Gemeinde steht eine App für Android oder iOS zur Verfügung, die für die jetzt eingeläutete Beta-Phase aktualisiert wurde. Die neue Version brachte unter anderem eine Übersetzungsfunktion für viele Sprachen, sodass ein ungehinderter Austausch unabhängig von der Sprache ermöglicht wird.

    Für den Desktop gibt es derzeit eine inoffizielle Umsetzung der App aus der Community für Linux, macOS und Windows, die aber ausreichend gut benutzbar ist. An einer Web-App wird gearbeitet, die Fertigstellung wird aber noch dauern.

    Schwerpunkt Moderation

    Für die jetzt gezündete Beta-Phase wurde auch an der Ausgestaltung der Moderatorenfunktionen gearbeitet. Aufgrund der gemachten Erfahrungen der bisher nur selten benötigten Moderation und den darauf folgenden Diskussionen wurden Werkzeuge geschaffen, die möglichst wenig Anstoß erregen sollen bei einer Funktion, die generell oft als Zensur gesehen wird, aber auch für ein soziales Netzwerk wie Okuna in der heutigen Zeit leider unerlässlich ist.

    Geld ist knapp

    Die Finanzierung ist durch die Verzögerungen bei der Entwicklung dünn geworden, da die Erlöse aus dem Crowdfunding zur Neige gehen. Die Entwickler freuen sich über Zuwendungen per Patreon, diese sollen die Zeit bis zum offiziellen Start des Netzwerks überbrücken helfen und im Idealfall den Ausbau des Entwicklerteams ermöglichen.

    Ideen zur Finanzierung

    Danach ist ein optionales Subskriptionsmodell mit einem Monatsbeitrag von €5 vorgesehen, mit dem die Einwohner ihr Netzwerk unterstützen können und dafür kleine Annehmlichkeiten wie etwa alternative Themes Avatare und Emojis erhalten. Für die weitere Zukunft ist auch eine eigene Kryptowährung angedacht, mit der Netzwerk-Einwohner diejenigen finanzieren können, die eigene Inhalte zu Okuna beitragen.

    Davon soll Okuna einen kleinen Anteil erhalten. Joel hat die Ideen zur Finanzierung bereits vor einem Jahr in einem Blogpost ausgeführt. Teil des gemeinwohlorientierten Ansatzes ist es zudem, 30 Prozent der Umsätze an Projekte zu spenden, die »die Welt zu einem besseren Ort machen wollen«. Einen Überblick über die Geschichte sozialer Netzwerke und warum sie versagen gab Joel kürzlich in einem Vortrag auf der »In the Box« Sicherheitskonferenz im Amsterdam.

    Wie funktioniert Okuna?

    Derzeit stützt sich Okuna hauptsächlich auf themenbezogene Communities, denen man beitreten oder die man selbst gründen kann. Die dort eingestellten Postings erscheinen dann in der Timeline der Mitglieder dieser Community. Man kann zudem Usern folgen und sieht dann deren Beiträge, egal in welcher Community sie eingestellt werden. Nutzer können sich aber auch mit anderen in Kreisen organisieren oder private Communities bilden, die nur auf Einladung zugänglich sind. Weitere Einzelheiten vermittelt das deutsche Handbuch.

    Ich bin von Okuna bisher recht angetan und fühle mich in der Gemeinschaft dort sehr wohl. Natürlich gibt es Wachstumsschmerzen, während es gilt, die Richtung beizubehalten, in die Okuna künftig wachsen will. Aber das gehört mit dazu. Schließlich lernt Okuna gerade einmal laufen.

    Ich habe gerade noch ein paar Einladungen für Okuna zu vergeben. Interessierte melden sich bitte unter Angabe einer E-Mail-Adresse für die Zusendung der Einladung über das Kontaktformular am Fuß der Seite

  • Openbook wird zu Openspace

    Die Macher des in der Entwicklung befindlichen sozialen Netzwerks Openbook erhielten gestern Post von den Anwälten von Facebook. Jetzt dürft ihr raten, was die wollten.

    Richtig, es ging um deren Namensrechte an dem Begriff Facebook. Aber Moment mal – es gibt doch gar keine Namensähnlichkeit außer, dass beide den Namensteil book verwenden!? Genau, dass sind diese meist rechteckigen Dinger, die weltweit in Geschäften und Bibliotheken stehen und seit Tausenden von Jahren Informationen auf Papier festhalten.

    Namensrecht auf »book«

    Ein ziemlich generischer Begriff also, mag man denken. Aber irgendwie ist es Facebook gelungen, diesen Begriff im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken namensrechtlich zu schützen. Unglaublich, aber wahr. Somit fand sich Openbook in der Situation, entweder mit Anwälten gegen Facebook vorzugehen oder seinen Namen zu ändern.

    Openbook wird zu Openspace

    Ersteres erledigte sich schon durch das Fehlen der nötigen finanziellen Mittel, vermutlich wäre es auch ein aussichtsloser Kampf gewesen. Natürlich war diese Situation nicht neu für die Macher, die einfach nur ein soziales Netzwerk wie ein »offenes Buch« aufziehen wollten.

    Falscher Zeitpunkt

    Bereits vor rund einem Jahr hatte Krypto-Guru Phil Zimmerman beim Gespräch mit Joel Hernández, dem Openbook-Gründer, die Situation vorhergesehen und den Namen Openspace ins Spiel gebracht. Zu dem Zeitpunkt hatte das soziale Netz in Gründung viel Presse und die Kampagne auf Kickstarter war in voller Vorbereitung. Somit war eine Namensänderung zu dem Zeitpunkt nicht durchführbar ohne viel Verwirrung zu stiften.

    Facebook hält die Konkurrenz klein

    Natürlich hat es eine gewisse Koketterie, provokant mit dem Namen Openbook an den Start zu gehen und es war nur eine Frage der Zeit, bis Facebook reagieren würde. Dass es zu so einem frühen Zeitpunkt passierte, spricht für sich. Nun heißt das Netzwerk eben Openspace, der Grundgedanke eines Ortes der Freiheit bleibt erhalten. Die Betaphase wird in Kürze mit dem neuen Namen eingeläutet. Das erklärte Joel Hernández heute in seinem Blog.

    Facepalm

    Netter Nebeneffekt: Unterstützer der Kickstarter-Kampagne, die ein Anrecht auf Perks erworben hatten, erhalten jetzt etwa Trinkflaschen mit Openbook-Aufschrift – und somit, wenn Facebook erst mal überholt ist, prädestinierte Sammlerobjekte. Scherz beiseite, Openbook wird zu Openspace. Was bleibt angesichts von Facebooks Aktion zu tun? Nichts außer Facepalm.

  • Nach Google+: Openbook im Alpha-Test

    Linuxnews auf Openbook

    Google+ ist auf dem Müllhaufen der Geschichte, über Facebook brauchen wir nicht reden. Was bleibt als benutzbare Alternative? In letzter Zeit wollen neben etablierten Plattformen auch einige Neuzugänge die verstreuten G-Plusser einsammeln.

    Die Kandidaten

    Neben den dezentralisierten Ansätzen wie Disapora, Hubzilla und Mastodon wäre da zunächst MeWe, hinter dem eine US-Firma steht. Hatten wir schon mit Google. MeWe hat gerade jede Menge Zulauf, ist für mich optisch allerdings völlig überladen.

    YouMe.Social ist ein guter privater finanzierter Ansatz, der allerdings noch weit von sinnvoller Benutzbarkeit entfernt ist. Ob es sich durchsetzen wird ist für mich derzeit eher fraglich.

    Openbook ist Open Source

    Bereits im letzten Jahr startete ein anderes Netzwerk über zwei Crowdfunding-Kampagnen. Die Rede ist von Openbook. Das in Holland beheimatete Projekt sammelte im Herbst 2018 auf Indiegogo und Kickstarter rund 140.000 Euro für ihren frischen Ansatz ein.

    Openbook ist zu 100 Prozent Open Source und der Code wird auf GitHub gepflegt. Openbook will Geld verdienen, was ich als positiv ansehe, denn das bietet die Chance für stete Entwicklung und eine leistungsfähige Infrastruktur. Dazu gibt es die klare Aussage, dass kein Geld jemals mit Werbung, Tracking und den damit verbundenen Belästigungen verdient werden soll.

    Finanzierungsidee

    Einnahmen sollen über eine Premium-Version verdient werden. Zudem soll es eine digitale Währung namens Tip geben, mit der Nutzer die Ersteller von Inhalten auf der Plattform entlohnen können. Openbook will dabei von jeder Transaktion einen kleinen Obulus einziehen. Gründer Joel Hernández beschreibt das Modell in einem ausführlichen Blogpost. Teil des gemeinwohlorientierten Ansatzes ist es, 30 Prozent der Umsätze an Projekte zu spenden, die »die Welt zu einem besseren Ort machen wollen«. Ob die Idee dieser Crypto-Währung so funktionieren kann bezweifle ich, aber das ist im Moment noch nicht so wichtig.

    Eindrucksvoll

    Openbook ist seit mehreren Wochen im Alpha-Test, eine Beta-Runde soll bald starten. Auf der Webseite kann man sich dazu anmelden. Ich als Unterstützer der Kampagne schaue mich derweil als Alpha-Nutzer auf der Plattform um. Und ich muss sagen, ich bin beeindruckt.

    Nach der kurzen Laufzeit von rund einem Monat ist die Plattform schon recht aktiv. Was mich sehr freut sind die vielen deutschsprachigen Nutzer, die dort bereits eingezogen sind. So habe ich denn dieses Blog auch dort als Community eingerichtet.

    Technisch noch Luft nach oben

    Auf technischer Seite ist noch einiges zu tun. Bisher gibt es Clients für Android und iPhone sowie halboffizielle Desktop-Clients für Linux, macOS und Windows, die aber aufgrund der Beschränkungen der zugrundeliegenden, für mobile Apps entwickelten Bibliothek Flutter beispielsweise Scrollen noch nicht unterstützen. Ein Web-Client ist in Arbeit und wird hoffentlich zum Start des Beta-Tests bereitstehen. Optisch finde ich Openbook bereits jetzt sehr gelungen. Hier wird vieles richtig gemacht, wenn das so bleibt, wird das ein Erfolg.

  • Google+ macht zu. Wohin gehst Du?

    Bild: Openbook Presskit

    An G+ scheiden sich die Geister. Immer wieder ist zu lesen, es sei von Beginn an zum Scheitern verurteilt gewesen. Auch die Mär, es habe kaum Nutzer kam durch ständige Wiederholung der Wahrheit nicht näher. Für andere war es über Jahre das beste soziale Netzwerk.

    Digitales Leben nach G+

    Fakt ist, am 2. April ist endgültig Schluss. Viele Nutzer der Plattform suchen nach einem neuen Zuhause. Die weniger kritischen Anwender wechseln zu Mewe, da es optisch die größte Übereinstimmung mit G+ hat. Allerdings gehört es einer in den USA ansässigen Firma und der Code ist geschlossen. Zudem hat es seine eigenen Probleme.

    Das Fediverse

    Als dezentralisierte Alternative mit ähnlicher Ausrichtung gelten Diaspora, Friendica und Hubzilla. Eher an Twitter angelehnt ist Mastodon. Sie sind Mitglieder des Fediverse, die auf viele weltweit verstreute Server verteilt sind. Geht ein Server vom Netz, zieht man auf einen anderen um. Die Chancen, dass derart aufgestellte Netzwerke offline gehen ist äußerst gering.

    Noch was Neues?

    In den nächsten Wochen wird ein weiteres neues soziales Netzwerk an den zunächst inoffiziellen Start gehen. Es tritt als Facebook-Alternative mit anderem Geschäftsmodell an, entstand aus einer Kickstarter-Kampagne, ist Open Source und auf dem Papier ein Netzwerk, wie es sich viele Anwender wünschen.

    In Europa zu Hause

    Die Rede ist von Openbook. Das in Holland beheimatete Projekt ließ sich nicht von der Liste nicht mehr funktionaler sozialer Netzwerke abschrecken und sammelte im September 2018 auf Indiegogo über 60.000 Euro für ihren frischen Ansatz ein. Ich hatte damals den Mindesteinsatz von 10 Euro investiert, um auf dem Laufenden über die Entwicklung zu bleiben. Wichtig war mir damals der Standort Europa, denn damit unterliegt das Projekt direkt der DSGVO.

    Im März solls losgehen

    Nun steht eine Alpha bevor, die im April von einer geschlossenen Beta abgelöst werden soll, die dann im Mai in die Veröffentlichung übergeht. Die derzeitgen Anmeldungen zur Beta über die Webseite bewegen sich bei rund 5.000 und sind weit von einer kritischen Masse entfernt, die Erfolg signalisieren könnte. Das zeigt klar, wie skeptisch die Online-Gemeinde mittlerweile ist.

    Neugier auf Openbook

    Was macht Openbook interessant? Für mich an erster Stelle steht der Open-Source-Gedanke: der gesamte Code des Projekts soll offen sein. Openbook will Geld verdienen, was ich als positiv ansehe, denn das bietet die Chance für stetige Entwicklung und eine leistungsfähige Infrastruktur. Dazu gibt es die klare Aussage, das kein Geld jemals mit Werbung, Tracking und den damit verbundenen Belästigungen verdient werden soll.

    Finanzierungsmodell

    Einnahmen sollen über eine Premium-Version verdient werden. Zudem soll es eine digitale Währung namens Tip geben, mit der Nutzer die Ersteller von Inhalten auf der Plattform entlohnen können. Openbook will dabei von jeder Transaktion einen kleinen Obulus einziehen. Gründer Joel Hernández beschreibt das Modell in einem ausführlichen Blogpost. Teil des gemeinwohlorientierten Ansatzes ist es, 30 Prozent der Umsätze an Projekte zu spenden, die »die Welt zu einem besseren Ort werden machen wollen«.

    Sicherheit großgeschrieben

    Openbook verspricht, die bestmögliche Verschlüsselung zu bieten, die verfügbar ist. Hier hat man sich als vertrauensbildende Maßnahme PGP-Erfinder Phil Zimmermann ins Boot geholt. Auch der Rest des Teams aus Entwicklern, Designern, Aktivisten und Hackern sind keine unbeschriebenen Blätter sondern haben alle ihre Meriten in ihren Gebieten verdient.

    Beobachtungsposten

    Openbook wird anfangs zentralisiert sein, bis die grundlegenden Features alle vorhanden sind, steht dann einer Dezentralisierung offen gegenüber. Das Manifest erläutert die Philosophie hinter Openbook detailliert. Ich werde das Projekt jedenfalls weiter verfolgen und erneut berichten, wenn die Alpha-Version verfügbar ist und absehbar wird, wo die Reise genau hingeht.