Schlagwort: Nextcloud

  • Nextcloud unterstützt europäische eID-Authentifizierung

    Nextcloud unterstützt europäische eID-Authentifizierung

    Zum 1. Januar 2021 wurde die eID -Karte mit Online-Ausweisfunktion für Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union sowie Angehörige des Europäischen Wirtschaftsraums eingeführt. In einem Blogbeitrag kündigt die Nextcloud GmbH Unterstützung für die Authentifizierung mit dem eID-Personalausweis an.

    Abhängigkeit von proprietärer Software verringern

    Bürger können sich jetzt bei der von Gaia-X verwendeten digitalen souveränen Kommunikations- und Kollaborationsplattform Europas mittels des europäischen Personalausweises anmelden. Das stärkt die Stellung europäischer Kollaborationsplattformen und verringert die Abhängigkeit von proprietärer Software.

    eID Login App

    Bislang werden die Online-Funktionalität des neuen Personalausweises überwiegend im deutschen Behördenbereich genutzt. Mit der von der ecsec GmbH im Auftrag des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelten App eID-Login für Nextcloud, ist es nun möglich, den deutschen eID-Ausweis in Nextcloud zur Authentifizierung zu nutzen. Damit wird Nextcloud zu einer Plattform für den Einsatz in E-Government- oder datenschutzkritischen Anwendungsfällen.

    Wir freuen uns sehr über das Interesse der deutschen Regierung, Nextcloud als beliebte Kollaborations- und Cloud-Lösung mit den deutschen Personalausweises für starke Authentifizierung und Identifizierung zu unterstützen. Dies unterstreicht die Stärke der Plattform, die bereits von Millionen von Anwendern in Behörden, im Bildungs-, Finanz- und Gesundheitswesen für eine sichere und datenschutzkonforme Zusammenarbeit in Echtzeit genutzt wird.

    Frank Karlitschek, CEO und Gründer von Nextcloud

    Dank des für das Projekt kostenfrei zur Verfügung gestellten SkIDentity-Dienstes kann der eID-Ausweis für die Authentifizierung mit Nextcloud im Zusammenspiel mit der eID-Login-App genutzt werden.

  • Nextcloud stellt native Backup-App vor

    Nextcloud stellt native Backup-App vor

    Joos Poortfliet von Nextcloud hat mir einen ereignisreichen November in Aussicht gestellt. Los ging es am 1.11. mit der Vorstellung der Beta-Version der Peer-to-Peer-App Nextcloud Backup, die ab sofort zum Test bereitsteht.

    Das ist eine gute Nachricht für alle, die eine Nextcloud selbst hosten, denn diese Klientel musste bisher ihre Datensicherung über Software von dritter Seite erstellen. Nextcloud Backup ermöglicht künftig regelmäßig komprimierte, verschlüsselte Backups eurer Daten auf eurem Nextcloud-Server. Die App, die auf einfache Bedienbarkeit ausgelegt ist, wird mit Nextcloud 23 in stabiler Version ausgeliefert.

    Was Nextcloud Backup leistet

    • Backups auf einem lokalen Laufwerk, einem anderen Nextcloud-Server oder auf einem externen Speicher mittels FTP, SMB, WebDAV oder einem anderen von Nextcloud unterstützten Protokoll speichern
    • Manuelle und/oder automatische konfigurierte, geplante Backups in beliebigen Zeitfenstern durchführen
    • Inkrementelle oder vollständige Backups im Hintergrund durchführen (dabei wird kurz der Wartungsmodus aktiviert, während der Snapshot erstellt wird)
    • Optional eine standardmäßig aktivierte Komprimierung und Verschlüsselung verwenden
    • Verschlüsselungs-Key und andere Konfigurationsinformationen zur sicheren Aufbewahrung in eine Datei oder die Zwischenablage schreiben
    • Ordner durch Anlegen einer .nobackup-Datei von der Sicherung ausnehmen
    • Backups und Wiederherstellung und weitere Funktionen optional von der Kommandozeile steuern

    Sobald der Snapshot erstellt ist, wird er komprimiert, in 100-MB-Teile aufgeteilt und verschlüsselt, ein Prozess, der im Hintergrund abläuft, aber keinen Wartungsmodus erfordert. Diese werden dann auf dem vorgesehenen Sicherungssystem gespeichert, sei es lokal oder remote. Die endgültige Version ist zeitgleich mit der Veröffentlichung von Nextcloud 23 im Laufe dieses Jahres geplant. Getestet werden kann aber ab sofort, die Beta-Version im Nextcloud-Appstore verfügbar. Weitere Einzelheiten hält die Dokumentation auf GitHub bereit.

    Morgen gibt es weitere Neuigkeiten von Nextcloud, die eher für den Enterprise-Bereich bestimmt sind.

  • Partnerschaft: Nextcloud und iXsystems

    Partnerschaft: Nextcloud und iXsystems

    Nextcloud dürfte den Lesern dieses Blogs bekannt sein, wogegen vielleicht nicht jeder iXsystems kennt. Das Open-Source-Unternehmen erstellt und vertreibt Speicherprodukte und -dienste, ist aber besser bekannt durch seine Betreuung von Open-Source-Projekten wie FreeNAS, TrueOS und TrueNAS. Die heute bekanntgegebene Partnerschaft von Nextcloud mit iXsystems soll die gesamte Palette der Nextcloud Hub-Funktionen bei TrueNAS bereitstellen.

    TrueNAS mit Nextcloud Hub

    Laut der Pressemitteilung laufen bereits zehntausende Nextclouds auf TrueNAS-Systemen, mit der jetzt offiziellen Partnerschaft und der Integration beider Systeme sollen größere Organisationen Vertrauen in diese Kombination gewinnen. Die Storage-Hardware von iXsystems umfasst von den Mini Series Systeme für den Hausgebrauch bis zu professionellen System der M-Serie eine breite Palette an Hardware. Alle Systeme mit TrueNAS ausgestattet, das durch die neue Partnerschaft den Nextcloud-Hub als unterstützte App aufweist.

    TrueNAS-Systeme bieten damit das volle Nextcloud Hub-Erlebnis mit Dateien, Groupware, Talk und Collabora Online-basierter Bearbeitung von Office-Dokumenten. TrueNAS-Anwender erhalten sofortigen Zugang zu einfacher, effizienter Dokumentenspeicherung, Freigabe und Echtzeit-Zusammenarbeit und -Kommunikation, erweiterbar mit den über 200 integrierten Nextcloud-Apps.

    Volle Kontrolle

    Im Gegensatz zu den herkömmlichen Cloud-Plattformen von Google und Microsoft werden alle Daten innerhalb der privaten Infrastruktur des Nutzers verwaltet und sind für andere nicht zugänglich. Darüber hinaus bieten sowohl Nextcloud als auch TrueNAS jeweils eigene umfassende Sicherheitsmerkmale. Die Speicherkapazität kann ohne Einschränkungen pro Benutzer oder zusätzliche Lizenzgebühren skaliert werden.

    Nextcloud Hub für TrueNAS ist ab sofort verfügbar, basierend auf dem aktuellen Nextcloud 22. Nutzer von TrueNAS 12.0 (CORE und Enterprise) können das Nextcloud-Plugin einsetzen. Nextcloud und iXsystems bieten im Rahmen der Partnerschaft auch Enterprise-Support-Optionen für Geschäftskunden an.

  • Nextcloud 22: PHP-Cronjobs gestoppt

    Nextcloud 22: PHP-Cronjobs gestoppt

    Nextcloud Hub 22 deaktiviert PHP-Cronjob
    Quelle: Nextcloud

    Bereits mit dem Update auf Nextcloud 21.0.3.1 erhielt ich im Backend unter Grundeinstellungen die Warnung, dass der PHP-Cronjob, der eigentlich alle fünf Minuten ausgeführt wird, um die Oberfläche zu aktualisieren, nicht funktioniert. Ich habe zunächst wegen fehlender Zeit auf Ajax umgestellt, was aber bei einem viel genutzten System keine Lösung auf Dauer ist. In der Hoffnung, mit NC 22 werde das Problem gelöst wartete ich ab.

    Da diese Hoffnung enttäuscht wurde, ging ich dem Problem auf den Grund. Wie sich herausstellte, war dies kein Bug, sondern eine Änderung, die nur versteckt dokumentiert ist. Die Lösung fand sich im Endeffekt in einer Warnung in der Dokumentation zum Caching im Abschnitt APCu. Dort steht:

    APCu is disabled by default on CLI which could cause issues with nextcloud’s cron jobs.

    Es werden zwei Lösungen vorgeschlagen. Die Zeile apc.enable_cli=1 kann in eine der beiden Dateien /etc/php/7.4/mods-available/apcu.ini oder /etc/php/7.4/cli/php.ini eingetragen werden. Beides hatte bei mir keine Wirkung. Erst das Editieren des Cronjobs selbst behob das Problem. Dazu wird der Cronjob mit dem Befehl sudo crontab -u www-data -e zum Editieren geöffnet und die Option --define apc.enable_cli=1 angehängt. Der Cronjob sieht dann folgendermaßen aus:

    */5  *  *  *  * php -f /var/www/nextcloud/cron.php --define apc.enable_cli=1

    Seitdem läuft der PHP-Cronjob wieder alle 5 Minuten. Vielleicht schaut ihr mal bei eurer Nextcloud ins Backend, ob ihr das Problem auch habt.

  • Nextcloud Hub 22 bringt PDF-Signaturen und Wissensmanagement

    Nextcloud Hub 22 bringt PDF-Signaturen und Wissensmanagement

    Mit Nextcloud Hub 22 bieten die Entwickler der Nextcloud GmbH benutzerdefinierte Gruppen, integriertes Chat- und Aufgabenmanagement, einen einfachen Genehmigungs-Workflow und integriertes PDF-Signieren mit DocuSign, eID Easy und LibreSign. Mit Nextcloud Hub 22 geht auch die Einführung einer integrierten Wissensmanagement-Anwendung mit dem Namen Collectives einher. Auch Nextcloud Groupware weist einige Verbesserungen auf.

    Veränderte Anforderungen

    Laut CEO Frank Karlitschek hat Nextcloud mit der neuen Version der Open-Source-Plattform für Filesharing und kollaboratives Arbeiten auf die durch die Pandemie veränderten Anforderungen reagiert und »bietet die Funktionen, die für das papierlose Büro erforderlich sind«. Er führt weiter aus, dass mit optimierten Workflows und effektiverem Selbstmanagement für Teams Nextcloud Hub 22 die Remote-Arbeit und die globale Zusammenarbeit für Teams weiter erleichtern werde.

    Entlastung für Admins

    Dazu führt Nextcloud Hub 22 benutzerverwaltete Gruppen namens Circles ein, um damit Administratoren von der Gruppenverwaltung zu entlasten. Die Zusammenarbeit von Teams wird erleichtert, indem die Aufgabenverwaltung enger mit dem Chat verbunden wird, wodurch etwa die direkte Umwandlung einer Chat-Nachricht in eine Aufgabe und das Teilen von Aufgaben in einem Chatraum ermöglicht wird. Darüber hinaus wird der gemeinsame Arbeitsablauf zum Prüfen und Genehmigen eines Dokuments durch vom Administrator definierte Genehmigungsabläufe optimiert.

    PDF-Unterschriften im Workflow integriert

    Das Signieren eines PDF-Dokuments kann jetzt direkt in Nextcloud erfolgen. Derzeit werden die drei PDF-Signaturwerkzeuge DocuSign, eID Easy und LibreSign unterstützt, wobei LibreSign die völlig quelloffene Variante darstellt. Mit der europäischen Lösung eID Easy ist Nextcloud eine Zusammenarbeit eingegangen, um es Nextcloud-Kunden zu erleichtern, effiziente Workflows mit nahtloser Dokumentensignierung zu realisieren. Eine Fähigkeit von eID Easy besteht darin, Dokumente zu signieren, ohne das Dokument an eID Easy zu übertragen, indem nur ein Hash des Dokuments signiert wird.

    Wissen strukturieren und verwalten

    Neu ist weiterhin die App Collectives, die Wissensmanagement in Nextcloud integriert. Collectives bietet Möglichkeiten, um Wissen zu strukturieren und dokumentübergreifende Links, um Informationen zu verbinden. Der Zugriff auf Wissen wird mit benutzerdefinierten Gruppen über Circles verwaltet und Dokumente können mit anderen in Echtzeit bearbeitet werden. Die Volltextsuche erleichtert das Auffinden von Informationen und die Daten sind vollständig portabel, werden in Dateien gespeichert und sind somit von den mobilen und Desktop-Clients als Markdown-Dokumente zugänglich.

    Nextcloud Groupware aufgewertet

    Nextcloud Groupware wird um einige Funktionen wie unter anderem einen Papierkorb für den Kalender erweitert, sodass versehentlich gelöschte Termine wiederhergestellt werden können. Zudem erhält der Kalender eine Ressourcenbuchung, um Räume, Fahrzeuge und ähnliches Inventar zu verwalten. Nextcloud Mail bietet verbessertes Threading, E-Mail-Tagging und Unterstützung für Sieve-Filterung. Die Projektmanagement-App Deck wird besser in Talk integriert und erhält eine verbesserte Suche.

    Zu den weiteren Verbesserungen in Nextcloud Hub 22 gehören Benachrichtigungen in der App-Navigation, eine Reihe von Sicherheitsverbesserungen, eine integrierte ZIP-Dateikomprimierung in der Dateioberfläche und erhebliche Leistungsverbesserungen bei der universellen Suche. Die neue Version von Nextcloud Hub wird ab 13:00 in einem Online-Event auf YouTube vorgestellt.

  • Nextcloud Desktop Client 3.2

    Nextcloud Desktop Client 3.2

    Nextcloud Client 3.2

    Nextcloud hat heute nach vier Monaten Entwicklung die Verfügbarkeit des Nextcloud Desktop Client 3.2 bekannt gegeben. Die neue Version des Clients behebt ein Problem, das bestimmt nicht nur mich bereits länger geärgert hat. Leider gibt es die Lösung derzeit nur für Windows, sie soll aber für die anderen unterstützten Betriebssysteme nachgereicht werden. Worum geht es?

    Virtuelle Dateien

    Bisher war es so, dass man, wollte man auf Daten lesend oder schreibend zugreifen, die physikalisch nur in der Cloud lagen und nicht zur Synchronisation freigegeben waren, mit dem Client nicht weiter kam. Hier half nur der direkte Zugriff auf die Cloud per Browser. Mit der Einführung von virtuellen Dateien ist damit Schluss, wie die Nextcloud-Entwickler in der Ankündigung erläutern.

    Das bedeutet zunächst, dass man beispielsweise Ordner und Dateien, die zu groß sind, als dass man sie lokal auf einem Notebook vorhalten will, zunächst virtuell synchronisieren kann, sodass Sie im Dateimanager im Nextcloud-Ordner sichtbar sind. Klickt man auf eine solche virtuelle Datei, wird sie von der Cloud auf das lokale Gerät heruntergeladen und bleibt auch offline im Zugriff.

    Flexibel einsetzbar

    Ist keine Internetverbindung verfügbar, macht ein Klick auf solche Dateien sie offline verfügbar. Wird der Speicherplatz knapp, kann ein Rechtsklick auf eine Datei festlegen, dass diese nur online verfügbar ist. Die Funktion »Virtuelle Dateien« kann pro Sync-Ordner in den Einstellungen oder beim Einrichten neuer Ordner aktiviert werden. Wie gesagt, vorerst leider nur für Windows. Daneben bietet der Nextcloud Desktop Client 3.2 die Möglichkeit, die Statusanzeige, die mit Nextcloud 21 in das neue Dash eingezogen ist, auch im Client zu setzen.

    Zudem wurde für die neue Version an der Verbesserung der Sync-Engine gearbeitet, wodurch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zuverlässiger arbeitet und die Sync-Leistung verbessert werden konnte.

  • Ubuntu Nextcloud Hub Appliance für Raspberry Pi 4

    Ubuntu Nextcloud Hub Appliance für Raspberry Pi 4

    Nextcloud ist schon lange ein viel genutzter Dienst auf dem Raspberry Pi, das Interesse steigt mit jeder neuen Version des Single-Board-Computers. Die seit August 2020 verfügbare Ubuntu Nextcloud Appliance wurde jetzt einem Update unterzogen, um die Nutzererfahrung auf dem Raspberry Pi 4 und weiteren 64-Bit ARM-Geräten weiter zu komplettieren.

    Ubuntu Appliances

    Zunächst: Was ist eine Ubuntu Appliance? Ubuntu Appliances gibt es für verschiedene Anwendungen, sie sind eine vorkonfigurierte Zusammenstellung von Canonicals Embedded-Variante Ubuntu Core, das automatisch aktualisiert wird und jeweils einer Anwendung, die als Snap-Paket integriert ist. Diese Appliances bieten sich von daher ideal für ARM-Geräte wie den Raspberry Pi, für Geräte im Internet der Dinge oder etwa einen Intel NUC an, sofern keine Vorbehalte gegen Ubuntu oder Snaps bestehen. Damit vereinfacht sich das Betreiben eines Dienstes wie Nextcloud enorm, da wenig technikaffine Anwender sich nicht gleich zu Beginn mit dem Aufsetzen und der Administration eines Servers auseinandersetzen müssen.

    Mit Collabora Online komplettiert

    Was der Ubuntu Nextcloud Appliance für Raspberry Pi und andere ARM-Geräte bisher fehlte, war die Integration einer ARM-kompatiblen kollaborativen Office-Suite. Diese wurde nun in Form von Collabora Online integriert. Das versetzt den Anwender in die Lage, Videoanrufe zu führen, Dokumente freizugeben und mit anderen gemeinsam zu bearbeiten.

    Mehr Potenzial für Privat und Unternehmen

    Damit erweitert sich das Potenzial des Raspberry Pi nicht nur im privaten Bereich, sondern auch für die Verwendung im Unternehmen. Mit der wachsenden Verfügbarkeit von 64-Bit-ARM-Geräten im Bereich der Unternehmensserver werden auch größere Organisationen von der Verfügbarkeit dieser Plattform profitieren. Eine Anleitung zum Aufsetzen der Nextcloud Hub Appliance bietet Canonical.

  • Teamwork mit der Nextcloud

    Teamwork mit der Nextcloud

    Gründe für eine kleine Cloud gab es auch schon vor der Corona-Pandemie viele. Die freie Software Nextcloud bietet sich dafür an. Sie kann vieles, aber nicht alles gut, wie der Erfahrungsbericht des Autors zeigt.

    Digitale Dienste werden heutzutage an jeder Stelle genutzt. Kaum ein Verein oder Projekt kommt ohne eigene Website, internem Kontakttool zwischen Whatsapp und Slack, Online-Speicher und Zusatztools wie Doodle und Konsorten aus. Leider sind die meisten dieser Lösungen immer weder »frei« noch datenschutzfreundlich. Dafür aber jedes Projekt von einem anderen Anbieter.

    Viele Funktionen und einfache Installation

    Hier kann die Nextcloud Abhilfe leisten. Sie kann nahezu alles. Die Funktionen sind nicht auf das Speichern, Synchronisieren und Teilen von Daten begrenzt. Sondern diese können bearbeitet werden. Audio- und Videochats werden ebenfalls ermöglicht. Groupware-Funktionen wie Kalender, Kontaktverwaltung, Mails und Aufgaben sind ebenfalls möglich. Spätestens im App-Store erhält man alles, was das Herz begehrt. Und das auf dem selbst eingerichteten und verwalteten Server. Ob das gut gehen kann?

    Die Installation ist einfach. Für die Applikationen zur Nutzung auf Smartphone und Computer sowieso; für den Server gibt es bei vielen Anbietern eine 1-Klick-Installation, wer den Server in den eigenen vier Wänden haben möchte, findet Heim-/Büroserver mit vorinstallierter Nextcloud. Es ist natürlich reizvoll, im gemieteten Webspace neben der Homepage noch eine Nextcloud-Instanz zu installieren. Allerdings muss einem klar sein, dass die technischen Voraussetzungen dann nicht immer in vollem Umfang gegeben sind.

    Die Cloud, die ich rief

    Grundfunktion für die private Cloud ist natürlich das Speichern von Daten auf dem Server. Das klappt am besten mit den Applikationen für Desktop und Mobilgeräte. Die Ordner werden dann bequem im Dateimanager mit eingebunden und im Hintergrund synchronisiert. Das sorgt auch für weniger Probleme als der manuelle Upload. Denn bei nicht allzu guter Internetverbindung bricht der leider allzu leicht ab.

    Zumindest irritierend ist, dass sich Nextcloud so sehr als kollaborative Plattform versteht, dies aber nicht unbedingt per Standard ist. Ein Beispiel: Jeder Nutzer einer Nextcloud-Instanz blickt in den Dateien auf seine eigenen und muss diese für seine Teammitglieder manuell freigeben. Das sorgt in der Praxis leicht für Verwirrung, zumal der Admin für echte gemeinsame Ordner auch noch eine App nachinstallieren und einrichten muss (Group folders). Ebenso ärgerlich ist, dass sich die Links zum Teilen nicht manuell ändern lassen, sondern zufallsgeneriert bleiben.

    Für fast alle Funktionen muss man das Webinterface nutzen. Dieses ist zwar grundsätzlich hübsch und aufgeräumt, allerdings im Gegenzug häufig etwas hakelig und wenig intuitiv. So findet sich mal unten links ein Button für Einstellungen, dieser führt aber zu anderen Einstellungen, als sie oben rechts zu finden sind. Für viele Funktionen muss man auch schon wissen, wo man hinklicken muss. Dabei werden schnell mal Dateien geöffnet, was man gar nicht möchte. Dann wieder zurückzukommen ist, abhängig vom Server, Geduldssache.

    Zwischen Großanwendung und Privatgebrauch

    Insgesamt ist an vielen Stellen noch nicht so ganz klar, was die Nextcloud sein möchte. Sie kann nahezu alles, aber nicht per Standard und auch nicht immer gut. Eigentlich bietet sich als Einsatzzweck die private Cloud für Familie, Freunde, Projekte oder Vereine an. Allerdings braucht man da schon zumindest einen Admin, der sich ganz gut damit auskennt. Denn die Einstellungen sind nicht nur manchmal etwas umständlich, sondern mitunter auch technisch komplexer. Welcher Hobby-Admin weiß, wie die Hintergrund-Aufgaben (AJAX, Cron, …) korrekt konfiguriert werden? Andere Einstellungen sucht man hingegen vergebens.

    Fazit

    Nextcloud ist tolles Projekt. Es bietet beeindruckend viele Funktionen, ist allerdings nicht so leicht zu administrieren, wie es suggeriert. Und leider auch für die Nutzer nicht immer so intuitiv. Allerdings ist Nextcloud noch immer ein eher junges Projekt mit beachtlichen Fortschritten. Das lässt noch auf zahlreiche Verbesserungen hoffen.

  • Nextcloud Hub 21 verringert die Serverlast mit neuem Backend

    Nextcloud Hub 21 verringert die Serverlast mit neuem Backend

    Nextcloud, die Open-Source-Plattform für kollaboratives Arbeiten verkündet die sofortige Verfügbarkeit von Nextcloud Hub 21. Glanzlicht der neuen Version ist ein neues Backend für Dateien, das in Rust geschrieben, als optionale binäre Komponente bereitsteht und die Serverlast von Desktop-Clients und Webinterface-Abfragen besonders bei großen Nextcloud-Bereitstellungen um 90 Prozent reduzieren soll.

    Neues Backend

    Darüber hinaus bietet Nextcloud Hub 21 neue Funktionen für die Zusammenarbeit in Text, Talk, Groupware, Dateien und Benachrichtigungen. Das Backend ist in der Lage, eine direkte Verbindung mit Desktop- und Web-Clients aufrechtzuerhalten und den Clients Datei-Änderungen und Benachrichtigungen zu übermitteln. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, den Server regelmäßig abzufragen, wodurch die 30-Sekunden-Polling-Periode auf 5 Minuten reduziert wird.

    Die direkte Verbindung bietet sofortige Benachrichtigungen über Datei-Änderungen sowie über Ereignisse wie einen eingehenden Anruf, einen Kommentar zu einer Datei, eine Erwähnung in einer Chat-Nachricht und mehr. Die Leistungsverbesserungen bei der Datenbanknutzung und der Dateiverarbeitung in Kombination mit dem neuen Backend werden laut Angaben der Pressemitteilung voraussichtlich zu einer bis zu 10-fachen Steigerung der Kapazität großer Nextcloud-Server führen.

    Weitere Optimierungen

    Optimierungen für das Laden von Apps und Datenbankabfragen sowie eine Reihe spezifischer Szenarien wie die Verwendung von Text, Objektspeicher, LDAP-Gruppenhandling und mehr sorgen zudem für reaktionsschnellere Nutzererfahrung. Die PHP 8-Kompatibilität kann Nextcloud-Implementierungen einen zusätzlichen Leistungsschub bringen.

    Neue Whiteboard-App

    Ebenfalls neu ist eine kollaborative Whiteboard-App, mit der Benutzer alleine oder kollaborativ zeichnen, Notizen machen und Bilder hochladen können. Diese Version führt Autorenfarben in Text ein, die es einfacher machen, die Aktivität während einer kollaborativen Bearbeitungssitzung zu verfolgen. Nextcloud Talk führt Statusanzeigen für Nachrichten, eine Funktion zum Heben der Hand, eine Beschreibung von Gruppengesprächen und weitere Erleichterungen ein. Nextcloud Mail führt Drag’n’Drop-Unterstützung, konfigurierbare Spezialordner, verbesserte Thread-Ansicht, aktualisierte Behandlung von Anhängen und mehr ein.

    Kompatibilität mit PHP 7.2 eingestellt

    Nextcloud Hub 21 ist mit dem aktuellen PHP 8 kompatibel und stellt die Kompatibilität mit PHP 7.2 ein. Das neue Release steht ab sofort zum Download bereit. Bestandsnutzer werden in den kommenden Wochen eine Update-Benachrichtigung erhalten. Nextcloud führt ein gestaffeltes Ausrollen durch, das in der Regel mit dem ersten Minor-Release beginnt und nach und nach die gesamte Nutzerbasis umfasst, sofern keine Probleme auftreten. Bei schätzungsweise über 400.000 Nextcloud-Servern im Internet wird der Vorgang voraussichtlich mehrere Monate dauern.

    Interesse stark gestiegen

    Die Nextcloud GmbH, gibt zudem bekannt, dass der Kundenstamm im letzten Jahr um über 50 Prozent vergrößert werden konnte. Gleichzeitig wurde das Team ausgebaut, um die wachsende Nachfrage zu bewältigen. Ursächlich für das Wachstum war die durch die Pandemie bedingte Zunahme der Zusammenarbeit im Internet im Jahr 2020. So sah die Veröffentlichung von Nextcloud Hub Anfang 2020 eine Verdreifachung der Downloadrate von Nextcloud. Heute beantworten von 13:30 – 14:30 Frank Karlitschek und Jos Poortvliet Fragen der Anwender auf Youtube.

  • Nextcloud stellt Migration für Daten von Public-Clouds vor

    Nextcloud stellt Migration für Daten von Public-Clouds vor

    Nextcloud Migration
    Quelle: Nextcloud

    Mit Nextcloud 20 hatten die Entwickler Integrationswerkzeuge für unter anderem Slack, Matrix, Teams und SharePoint vorgestellt. Jetzt stellt die Kollaborationsplattform Migrationswerkzeuge für Daten bereit, die bei Dropbox, Google oder Microsoft OneDrive liegen. Damit möchte Nextcloud seine Anwender unterstützen, ihre Daten entweder auf den eigenen Nextcloud-Server oder auf eine gehostete Instanz von Nextcloud in Deutschland umzuziehen.

    Apps installieren, Migration vorbereiten

    Dazu müssen zunächst entsprechende Plugins installiert werden, die im App Store unter dem Tab Einbindung als Google Integration, Dropbox Integration und OneDrive Integration zu finden sind. Nach der Installation liegen die Apps unter Einstellungen | Data Migration. Für Dropbox muss lediglich per Mausklick ein Access Code besorgt werden. Bei Google und Microsoft ist die Migration mit etwas mehr Aufwand verbunden, muss doch dafür zunächst einmalig eine OAuth Client ID erzeugt werden, die danach für alle Nutzer dieser Instanz Gültigkeit hat. Ist die Vorbereitung abgeschlossen, können Anwender der Plattform die Migration mit einem Mausklick erledigen.

    Zusätzliche Apps

    Von Google können Kalender, Kontakte, Fotos, Dateien von Drive und Dokumente aus Google Text und Tabellen nahtlos in die jeweiligen Nextcloud-Dienste migriert werden. Die Entwickler empfehlen, bei der Migration von Fotos die Nextcloud-Apps Maps und Facerecognition zu installieren. Damit wird die Geolokation und Gesichtserkennung eingebunden. Von Dropbox ist die Übernahme von Daten mitsamt der Ordnerstruktur unterstützt.

    Für ownCloud aktualisiert

    Microsoft OneDrive-Benutzer können ebenfalls Dateien und Ordnerstruktur migrieren, weitere Optionen zur Datenmigration sind in Arbeit. Auf Wunsch von Nutzern wurde auch der Migrationspfad von ownCloud aktualisiert, um direkt auf die neueste Version Nextcloud 20.x migrieren zu können.