Schlagwort: NAS

  • PiBox: Fertiges NAS auf dem Raspberry Pi

    Bildquelle: KubeSail.Inc

    Auf Kickstarter ist ein Projekt angelaufen, dass einen Storage-Server auf der Basis eines Raspberry Pi erstellt. Hinter der PiBox steht das Unternehmen KubeSail, die bisher auf ihren Servern Platz Platz zum Hosten von Anwendungen auf der Basis von Kubernetes vermietet. Die PiBox für die Ausführung selbst gehosteter Anwendungen ausgelegt, das Raspberry Pi Compute Module 4 (PDF) ist das Herzstück der PiBox.

    Ab 100 US-Dollar

    Die Kampagne auf Kickstarter bietet vier verschiedene Ausführungen der PiBox mit und ohne Gehäuse oder bereits mit zwei Festplatten bestückt. Die Preise reichen von 100 USD als Hacker Bundle mit lediglich den Platinen über das 250 USD teure Standard Bundle mit Gehäuse, Boards, 8 GByte RAM, Noctua Lüfter, externer WLAN-Antenne, 1,3-Zoll Display und 15-Watt USB-C Netzteil bis zum Premium Plug&Play Bundle für 450 USD, das obendrauf noch zwei SSDs mit je 1 TByte vom Typ Crucial MX 500 mitbringt.

    Das Founders Edition Bundle reizt für 2.500 USD die Möglichkeiten der Hardware aus und verspricht 8 GByte RAM, 32 GByte eMMC, 2 x 8 TByte SSDs (Samsung 870 QVO). Dazu kommen ein farbiges Gehäuse nach Wahl und zwei Jahre Support durch KubeSail.

    Betriebssystem nach Wahl

    Softwareseitig bietet PiBox die freeie Wahl des Betriebssystems. So kann etwa Ubuntu oder Raspberry Pi OS verwendet werden oder optional Kubernetes und der Kubesail Agent. Mit der KubeSail-Software eröffnen sich bei Bedarf weitere Optionen, die die bequeme Administration des kleinen NAS erleichtern.

    So verbindet sich die PiBox bei jedem Start automatisch mit dem KubeSail-Gateway, das Webanfragen an die installierten Anwendungen tunneln kann. Dies bedeutet, dass über eine benutzerdefinierte Domain die PiBox ohne weitere Konfiguration des Routers von überall im Internet erreichbar ist. Eine Backup-Funktion erlaubt manuelle oder geplante Sicherungen der Daten. Über Vorlagen sind rund 30 Anwendungen mit einem Klick installierbar.

    Von den angestrebten 43.000 Euro sind in wenigen Tagen bereits über 40.000 Euro zugesagt, sodass die Kampagne bei 29 Tagen Restlaufzeit als erfolgreich gelten kann.

  • Helios4 Selbstbau-NAS aufgebaut

    Helios4 aufgebaut
    Bild: Helios4 Bausatz | Quelle: Kobol.io

    Wie vor Monaten bereits angedeutet, hatte ich den NAS-Bausatz Helios4 bereits im Januar erhalten, nur es fehlte die Zeit, das Gerät aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. In den letzten Tagen habe das NAS nun zusammengebaut und mit Software versorgt. Dabei kamen neben dem Bausatz zwei Festplatten vom Typ WD Red mit je vier TByte zum Einsatz.

    Open Source verpflichtet

    Das Helios4 ist ein in Singapur von der Firma Kobol entwickeltes NAS, das in Einzelteilen für umgerechnet 235 Euro inklusive Versand und Steuern nach Hause kommt. Die Spezifikation hatte ich bereits in einem früheren Artikel aufgelistet. Soft- und Hardware sind möglichst frei, das Mainboard eine Eigenentwicklung. Die Software wird auf GitHub gepflegt, das PCB-Design, die Zuschnitte für das Gehäuse und alle Zertifizierungen sind im Wiki verfügbar.

    Helios4 aufgebaut
    Die Festplatten sind im Lieferumfang nicht enthalten.

    Helios4 aufgebaut

    Der Aufbau dauerte rund eine Stunde und, folgt man der ausführlichen Anleitung, ergeben sich dabei keinerlei Probleme. Der einzige dort nicht erwähnte Fallstrick ergibt sich bei Verwendung von zwei anstatt vier Festplatten. Da das Gehäuse durch das Anschrauben der Seitenteile an die Festplatten Stabilität erhält, ist es bei nur zwei Platten ratsam, diese an den oberen und unteren Befestigungspunkten anzuschrauben, da dies mehr Stabilität bringt.

    Schnittstellen des Helios4-Mainboards

    Software mit Debian als Unterbau

    Als Software habe ich mich für Armbian und OpenMediaVault (OMV) entschieden, beides basiert auf Debian. Armbian verwendet in der aktuellen Version Kernel 4.14 und als Bootmanager U-Boot 2018, demnächst wird auf 4.19 und U-Boot 2019 umgeschwenkt. Es stehen aber auch angepasste ARM-Versionen von Ubuntu, Arch Linux oder FreeBSD zum Download bereit. Als Alternative wird zudem Syncloud angeboten.

    Überdurchschnittlich gute Dokumentation

    Auch bei der Einrichtung mit Software gab es dank der insgesamt exzellenten und ausführlichen, allerdings nur auf Englisch verfügbaren Dokumentation keine Probleme. Der Aufbau des RAID-Arrays lässt sich per Armbian-Config oder grafisch in OMV anstoßen. Der Prozess dauert einige Stunden, die Konfiguration von OMV sollte erst erfolgen, wenn das RAID steht.

    OMV erweiterbar

    Dank der guten Erweiterbarkeit von OMV mit Plug-ins kann die Zweckbestimmung des Helios4-NAS anschließend in jede gewünschte Richtung gelenkt werden. Von offizieller Seite steht unter anderem Unterstützung für LVM und LDAP bereit.

    Die Zahl der inoffizielen, aber gut gepflegten Erweiterungen ist weitaus größer als die rund 30 offiziellen Plug-ins und bietet unter anderem BitTorrent, Calibre, MySQL, Nginx, Plex, Roundcube, Sickbeard, SABnzdb, VDR, VirtualBox, WebDAV, WordPress und ZFS zur Installation an.

    Verwaltungsoberfläche von OMV im Browser

    Freiheit siegt

    Ich finde das Helios4 mindestens so gut wie mein kommerzielles QNAP TS 251A. Softwareseitig ist es dem QNAP weit überlegen. Die kommerziellen Hersteller QNAp, Synology und andere bieten zwar eine Menge an Software, die aber erfahrungsgemäß nicht immer gut gepflegt ist. Das darunter liegende Linux-Betriebssystem ist zudem proprietär.

    Hinzu kommt, dass die Aktualisierung der Firmware des Öfteren schiefgeht, was zu erheblichen Nacharbeiten führen kann. Hier habe ich in Debian-basierte Software wesentlich mehr Vertrauen.

    Mir gefällt auch die Herangehensweise der Entwickler, die Helios4 2017 per Crowdfunding auf den Weg brachten und konsequent den Open-Source-Gedanken verfolgen. Mittlerweile ist die 3. Charge des Helios4 ausverkauft. Sie enthielt zusätzlich einen kleinen OLED-Screen zur Anzeige des Betriebszustands.

    Verbesserte Version

    Derzeit planen die Entwickler bei Kobol unter anderem eine neue Version des Helios4 unter dem Codenamen Helios64, die viele Verbesserungen und zusätzliche Features gegenüber dem ersten Produkt bieten wird. Wie der Arbeitsname bereits andeutet, wird das Gerät auf einem ARM-64-SoC beruhen, soll Ende des Jahres oder im 1. Quartal 2020 erscheinen und peilt einen ähnlichen Preispunkt wie Helios4 an. Ich werde berichten.

  • Helios4 Selbstbau-NAS in 3. Auflage

    Helios4 NAS-Bausatz
    Bild: Helios4 NAS-Bausatz | Quelle: Kobol.io

    Das Selbstbau-NAS Helios4 soll in einer dritten Auflage produziert werden. Das kündigten die Entwickler dieser Tage an. Derzeit sind bei noch rund 20 Tagen Laufzeit über 60 Prozent der nötigen 300 Bestellungen bereits zugesagt. Als kostenlose Beigabe für die ersten 300 Besteller wurde jetzt ein kleiner OLED-Screen angekündigt.

    Ich hatte meine Bestellung aus der 2. Charge leider erst Anfang Januar erhalten anstatt bastelgerecht vor den Feiertagen. So liegt mein Bausatz wegen Zeitmangel noch unaufgebaut im Karton.

    NAS als Bausatz

    Die Firma Kobol aus Singapur, die das Helios4-NAS entwickelt und vertreibt, liefert für den Preis von 172 Euro einen Bauzsatz aus den Gehäuseteilen, dem Mainboard mit einer Marvell ARMADA 388 SoC mit 2 GByte ECC-RAM, 2 x 70 mm Lüfter und allen benötigten Kabeln. Lediglich zwei bis vier Festplatten mit bis zu je 12 TByte müssen hinzugekauft werden. Die 3. Charge soll im Juni 2019 ausgeliefert werden.

    Native SATA-Ports

    Basierend auf der 28nm-Halbleitertechnologie arbeitet der Dual-Core-ARM Cortex-A9-SoC mit Geschwindigkeiten von bis zu 1,8 GHz. Dazu gibt es zwei USB-3.0-Ports sowie vier native SATA 3.0 Ports. Kryptographische Mechanismen sind integriert, um eine hohe Systemsicherheit zu gewährleisten.

    Die Festplatten sind nicht im Lieferumfang enthalten

    Serielle Konsole inklusive

    Das Board bietet weiterhin einen Gbit-Ethernet-Port, einen microSD-Steckplatz und einen Mini-USB-zu-Seriell-Anschluss für die Konsole. Weitere Funktionen sind I2C, GPIO, ein Control Panel und PWM-Lüftersteuerung.

    Meine Bestellung wurde professionell ausgeführt, die Verspätung lag nicht an Kobol. Der Endpreis für meinen Bausatz kam inklusive Versand aus Singapur und Steuern auf rund 235 Euro. Bis ich mein Gerät aufgebaut habe und ich meine Erfahrungen teilen kann, wird es leider noch eine Weile dauern.

    Gute Dokumentation

    Helios4 bezeichnet sich als Open-Software- und Open-Hardware-Projekt und bietet alle projektbezogenen Daten inklusive PCB-Layout im Projekt-Wiki an. Dort findet sich auch eine Anleitung zum Aufbau der Hardware sowie zur Software-Installation. Dafür stehen unter anderem Armbian und auch OpenMediaVault sowie Nextcloud, Syncloud und Syncthing zur Verfügung.

  • Helios4 – Open-Hardware NAS-Bausatz

    Helios4 NAS-Bausatz
    Bild: Helios4 NAS-Bausatz | Quelle: Kobol.io

    Das Projekt Helios4 startet derzeit im Rahmen eines Crowdfunding den zweiten Versuch der Finanzierung eines Network-Attached-Storage-Bausatzes (NAS), der den Prinzipien freier Soft- und Hardware folgt. Für rund 200 Euro (incl. Versand) kann man dort noch für 7 Tage ein für NAS optimiertes Mainboard samt Acrylgehäuse und allen benötigten Lüftern und Kabeln bestellen. Das Selbstbau-NAS, das im Oktober ausgeliefert werden soll, kann mit bis zu vier Festplatten mit bis zu je 12 TByte Storage bestückt werden.

    SoC für NAS und Networking

    Das nur 100 x 100 mm große Mainboard verfügt über einen Marvell ARMADA 388 SoC. Diese Dual-Core-ARM-Cortex-A-CPU mit einer Taktfrequenz von 1,6 GHz integriert eine Kryptographie- und XOR-DMA-Engine, um die beste Sicherheit und Leistung für die NAS-Funktionalität zu bieten. Damit sind RAID-Acceleration-Engines (PDF) ebenso unterstützt wie Security-Acceleration-Engines. Vier SATA-3-Ports prädestinieren das Board unter anderem als NAS-Grundlage. Gigabit-Ethernet und zwei GByte DDR3-ECC RAM unterstützen dies.

    Kleiner als die Konkurrenz

    Eine High-Speed-SD-Kartenschnittstelle mit theoretisch bis zu 104 MByte Durchsatz pro Sekunde nimmt SDHC- oder SDXC-Karten auf, auf denen das Betriebssystem performant laufen kann. Weitere Funktionalität kann, analog zum Raspberry Pi, über I2C-Bus und GPIO-Pfostenstecker ergänzt werden. Dabei bleibt das fertig aufgebaute Gehäuse mit 182 x 107 x 210 mm recht klein. Die gesamte Board-Spezifikation kann im Wiki eingesehen werden.

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    Bootoptionen

    Bei der Software stehen standardmäßig Armbian oder das ebenfalls auf Debian basierte freie NAS-Software OpenMediaVault zur Auswahl. Damit eröffnet sich die gesamte Welt an Debian Software. Booten kann man Helios4 nicht nur per SD-Card, sondern auch per SPI-NOR-Flash, (PDF), SATA1 oderUART.

    Vergleichsweise günstig

    Im Vergleich zu einem gekauften NAS besticht zum einen der Preis, der ungefähr die Hälfte eines entsprechenden NAS von QNAP, Synology oder ähnlichen Anbietern ausmacht. Diese Anbieter liefern zwar eine große Anzahl an Applikationen mit ihrer proprietären Linux-Software aus, jedoch sind diese erfahrungsgemäß nicht immer gut gepflegt. Hier bieten die Debian-Archive eine größere und besser gepflegte Auswahl. Das Crowdfunding für das Helios4 NAS geht noch bis zum 5. August und steht derzeit bei 82 Prozent.