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NihAV ist ein neues experimentelles Multimedia-Framework, das von FFmpeg-Entwickler Kostya Shishkov seit 2015 vorangetrieben wird. Seit 2017 arbeitet er an der Umsetzung in Rust.
Keine Konkurrenz
NihAV will nicht mit anderen Frameworks in Konkurrenz treten, will weder das schnellste Framework sein noch will es alle Formate abdecken. Wie schon aus der Wahl des Namens NIH hervorgeht, will Shishkov sich bei der Entwicklung an keine Konventionen gebunden fühlen und keine Rücksichten nehmen müssen und sieht NihAV eher als Forschungs-Framework, wie er in seinem Blog schreibt.
Breitgestreute Ziele
Als Ziele definiert er die Bereitstellung eines Testumfelds für die Entwicklung von Decodern für verschiedene Formate, die vorzugsweise noch nicht reverse engineered wurden, das Ausprobieren neuer Ansätze für herkömmliche Multimedia-Konzepte sowie die Möglichkeit, einige nützliche Werkzeuge wie einen Player oder Transcoder zu bauen und dabei Kenntnisse über Multimedia-Formate und verwandte Algorithmen allgemein zu erlangen und zu verfeinern.
Keine Vorbilder
Shishkov hat NihAV von Grund auf geschrieben, da er keine Frameworks fand, die als Grundlage verwendet werden konnten, da sie aus seiner Sicht entweder zu einfach und begrenzt oder zu komplex und verworren waren. In den drei Jahren der Entwicklung auf der Basis von Rust wurden die Hauptmerkmale zusammen mit der Unterstützung einer beträchtlichen Anzahl von Codecs implementiert, von denen einige speziell für NihAV reverse engineered wurden.
Wie geht es weiter mit NihAV?
Kürzlich stellte Shishkov NihAV per Git der Öffentlichkeit zur Verfügung. Derzeit gibt es keinen Support und keine Möglichkeit, Bugreports einzusenden. Ob sich das ändern wird und in welche Richtung NihAV weiter gehen wird, lässt Shishkov offen, da er es nach eigener Aussage nicht weiß. Am Ende der Vorstellung sind unter der Überschrift What’s Next einige mögliche Entwicklungsszenarien aufgeführt. NihAV ist unter der GNU AGPL lizenziert.