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  • Mozilla Firefox 57 ohne Firebug

    Mozilla Firefox 57
    Bild: Jan Honza Odvarko

    Firebug war eine Revolution, als das als Open-Source vertriebene Firefox-Add-on vor 12 Jahren im Januar 2006 vorgestellt wurde. Erstmals konnten Web-Entwickler den Quellcode einer Webseite und Elemente wie JavaScript und CSS im Browser untersuchen, editieren und debuggen. Jetzt wird das Add-on eingestellt. Mozilla Firefox unterstützt ab der am 14. November erwarteten Version 57 keine Add-ons mehr, die auf  den Mozilla-Eigenentwicklungen XUL, XPCOM oder XBM basieren. Es schreibt zwingend die neuen WebExtensions-APIs als neue Basis für die Browser-Erweiterungen vor.

    Firebug komplett in Developer-Tools

    Im Fall von Firebug ist das nicht so tragisch, ist doch mittlerweile die gesamte Funktionalität in die aktuellen Firefox-Developer-Tools übernommen worden. Die Entwickler von Firebug wollen sich angesichts dieser Tatsache die Mühe ersparen, das Add-on auf die WebExtension-APIs umzustellen. Den Abschied gaben sie jetzt auf der Webseite von Mozilla Hacks bekannt. Trotzdem werden über eine Million heutiger Anwender des kultig verehrten Addons traurig über die Einstellung sein.

    WebExtensions-APIs sind Pflicht

    Firebug ereilt damit das Schicksal vieler Firefox-Erweiterungen, deren Entwickler ihre Add-ons nicht auf WebExtensions umstellen möchten. Auch technische Gründe können für das Verschwinden eines Add-ons verantwortlich sein. Das ist beispielsweise beim beliebten Classic Theme Restorer der Fall. Er diente Anwendern, die das 2014 eingeführte Re-Design Australis nicht mochten als Rückfall auf das alte Aussehen des Browsers. Allerdings sind die WebExtensions in diesem Fall nicht in der Lage, dies umzusetzen. Ein weiteres Problem sind funktionsreiche Add-ons, deren volle Funktionalität noch nicht von WebExtensions-APIs abgedeckt ist.

    Von langer Hand geplant

    WebExtensions sind nur ein Puzzleteil in der größten Umbauaktion in der 15-jährigen Geschichte von Firefox. Bereits vor rund zwei Jahren angekündigt, bekräftigte Mozilla seine Absicht nochmal vor einem Jahr im Add-ons-Blog. Die sogenannten Legacy-Add-ons werden mit Firefox 57 nicht mehr geladen. In den Einstellungen auf der Seite der Add-ons verweist ein Button hinter jedem nicht mehr aktivierten Legacy-Add-on auf Alternativen dazu auf Mozillas AMO-Webseite.

    Nicht umgestellt

    Weitere oft genutzte Add-ons, die nicht auf WebExtensions migriert werden sind unter anderem DownThemAllBeyond AustralisOmniSidebarPuzzle BarsClassic Toolbar Buttons oder Weather Forecast Plus. Bei vielen weiteren Add-Ons ist der Status derzeit unklar. Mittlerweile ist allerdings klar, das Greasemonkey, Addblock Plus, uBlock Origin, Ghostery und vermutlich auch Tab Mix Plus zum Start von Firefox 57 umgestellt sein werden.

     

     

  • Datensammelwut bei Mozilla Firefox

    Privatsphäre
    By: Aaron DavisCC BY-SA 2.0

    Im vergangenen Jahr hatte sich Mozilla an der Münchner Cliqz GmbH des Medien-Unternehmens Burda beteiligt. Neben einem eigenen Browser gleichen Namens entwickelte die Firma auch ein Firefox-Addon namens »Cliqz für Firefox«. Diese Erweiterung soll die Suchergebnisse des Browsers verbessern, indem eine Suche damit unmittelbar Website-Vorschläge in einem Dropdown-Menü anzeigt.

    Zudem sollen mehr an das Thema angrenzende Informationen vermittelt werden. Damit soll einer von Mozilla diagnostizierten Zentralisierung der Websuche entgegen gewirkt werden. Die Suchmaschine arbeitet dazu mit einem eigenständigen Web-Index, der unabhängig von herkömmlichen Suchmaschinen arbeitet. Um hier zu möglichst guten Ergebnissen zu gelangen und den Webindex weiter auszubauen, werden statistische Daten zur Relevanz von Webseiten verschlüsselt und auf die Server des Unternehmens übertragen, wo sie laut Mozilla anonymisiert werden. 

    Cliqz-Test mit Opt-out

    Ab nächster Woche wird Mozilla bei Firefox den bisher wichtigsten Cliqz-Test starten. Weniger als ein Prozent der Nutzer in Deutschland, die Firefox von der Mozilla-Webseite  aus installieren, erhalten eine Version des Browsers mit bereits aktivierten Cliqz-Empfehlungen. Dieses Experiment beinhaltet auch das Datenerfassungs-Tool, mit dem Cliqz seine Empfehlungsmaschine erstellt. Benutzer, die eine Version von Firefox mit Cliqz erhalten, werden ihre Surf-Aktivitäten an Cliqz-Server senden lassen, einschließlich der URLs der von ihnen besuchten Seiten. Anwender, die einen Browser mit aktiviertem Cliqz erhalten, können dessen Verwendung widersprechen oder das Addon gänzlich entfernen.

    Daten werden an Dritte übermittelt

    Cliqz verwendet laut Mozilla verschiedene Techniken, um zu versuchen, sensible Informationen von diesen Browsing-Daten zu entfernen, bevor sie von Firefox gesendet werden. Cliqz erstellt nach deren Aussage keine Browsing-Profile für einzelne Benutzer und verwirft die IP-Adresse des Benutzers, nachdem die Daten gesammelt wurden. Der Code von Cliqz ist auf GitHub einsehbar, das Verfahren erläutert

    Es ist verständlich, dass Mozilla Daten zur Verwendung des Browsers sammeln will um diesen weiter zu verbessern. Telemetriedaten werden in Firefox schon lange gesammelt. Dem muss der Anwender aber per Opt-in zustimmen. Erst im August erntete Mozilla negative Kritik mit der Ankündigung, mehr Daten ohne Zustimmung der Anwender sammeln zu wollen. Dabei betont Mozilla immer wieder, die Daten seien anonymisiert und würden transparent verwendet. 

    Viel Kritik an Datensammlung

    In Deutschland halten sich die Marktanteile von Googles Chrome und Firefox mit jeweils über 30 Prozenz noch die Waage. Allerdings sind deutsche Anwender auch besonders sensibel, wenn es um den Schutz der Privatsphäre geht. Da macht sich eine Meldung wie im Februar über die automatisch eingeschaltete Datensammlung bei Firefox Klar, einem Mobil-Browser, der eigentlich die Privatsphäre schützen soll, nicht sehr vorteilhaft. Vor allem dann nicht wenn die Daten an Dritte gehen, wie im Fall Firefox Klar an die Adjust GmbH. Mittlerweile ist die Sammelfunktion bei Firefox Klar allerdings standardmäßig ausgeschaltet. 

    Zurückgewonnenes Territorium nicht verspielen

    Mozilla verliert seit Jahren Marktanteile an Google Chrome. Derzeit läuft sehr erfolgreich mit dem Umbau des Browsers die technische Aufholjagd. Sie soll im November in Firefox 57 vorerst ihren Höhepunkt finden. Hier besteht die Chance, Anwender zurückzugewinnen. Diese Chance sollte nicht durch Datensammelwut gefährdet werden. Seht ihr das ähnlich?

  • Firefox 56 muss sich nicht verstecken

    Firefox 56
    Bild: Mozilla

    Firefox 56 hat es schwer. Er muss vor dem mit Spannung erwarteten großen Release von Firefox 57 auf die Bühne. Allerdings muss sich Firefox 56 gar nicht vor seinem Nachfolger verstecken. So findet unter anderem das nervige automatische Abspielen von Medien in Tabs im Hintergrund ein Ende.

    64-Bit noch nicht ganz Standard

    64-Bit ist Standard – fast überall. Lediglich bei Firefox unter Windows nutzen angeblich lediglich 30 Prozent der Anwender die modernere Architektur.  Bereits mit Firefox 55 versuchte Mozilla, die Verwendung der 64-Bit-Version des Browsers unter Windows weiter anzukurbeln. Bei kompatibler Hardware wird dort die 64-Bit-Version automatisch zum Download angeboten. Ab heute sollte mit Firefox 56 nun automatisch beim Upgrade die 64-Bit-Version installiert werden. Mozilla hat sich allerdings in letzter Minute umentschieden, und beabsichtigt nun, den Wechsel mit Version 56.0.1 im Oktober zu vollziehen.

    Wer jedoch nach dem Wechsel weiter bei 32-Bit bleiben möchte, muss die Version selbst herunterladen und installieren. Die 64-Bit-Variante verspricht laut Mozilla bis zu 39 Prozent weniger Abstürze auf Rechnern mit mindestens vier GByte Arbeitsspeicher. Die Nutzung von Address Space Layout Randomization (ASLR) zur Erhöhung der Sicherheit ist ebenfalls der 64-Bit-Version vorbehalten.

    Electrolysis wächst weiter

    Unter der Haube erweitert Mozilla die über die letzten Versionen sukzessive ausgerollte Multiprozess-Architektur Electrolysis (E10s) um einen weiteren Prozess. Bisher hatten bereits der Browser, die Grafik,  Webseiten und lokale Daten eigene Prozessräume, jetzt erhalten Addons mit webext-oop ebenfalls ihren eigenen Prozess.

    Tabs wiederherstellen oder nicht?

    Die Handhabung von Tabs wird mit Firefox 56 vereinfacht. Bisher war es nur möglich, eine leere Sitzung zu starten oder die Tabs der letzten Sitzung wiederherzustellen. Diese Präferenz wurde in den Einstellungen festgelegt. Wenn dann eine leere Sitzung gestartet werden sollte, musste man in die Einstellungen abtauchen. Jetzt hat Mozilla einen Schalter in die Tableiste integriert, der alle Tabs aus der letzten Sitzung wiederherstellt, solange kein leerer Tab geöffnet wurde. Die Option ist allerdings noch nicht freigeschaltet. In about:config kann der Wert der Option browser.tabs.restorebutton von 0 auf 1 gesetzt werden um die neue Funktion auszuprobieren.

    Das Menü des Einstellungsdialogs wurde übersichtlicher gestaltet. Es wurde auf die vier Punkte Allgemein, Suche, Datenschutz & Sicherheit und Firefox-Konto verkürzt. Darüber hinaus wird die Bedienbarkeit durch die neue Suchfunktion am Kopf des Dialog verbessert.

    Führung durch neue und alte Funktionen

    Einige neue und alte Funktionen stellt Mozilla bei Firefox 56  in einer Tour durch den Browser vor. Zum Start steht oben links im Browserfenster ein kleines ausgegrautes Firefox-Logo bereit. Ein Klick darauf startet die Tour, die komplett oder auszugsweise durchlaufen werden kann. Das kürzlich neu integrierte Werkzeug zum Erstellen von Screenshots ist zwar immer noch in der Beta-Phase, ist nun aber für alle Anwender verfügbar. Damit können Screenshots des Fensters oder Teilen davon direkt im Browser aufgenommen und online gespeichert werden.

    Normalerweise würde mit der Veröffentlichung von Firefox 56 der Nachfolger als Beta-Version in den entsprechenden Kanal rutschen. Das passierte diesmal bereits vor einer Woche in der Developer-Edition und vor zwei Tagen im Beta-Kanal.  Die Nightlies beinhalten bereits einen Ausblick auf Firefox 58. Firefox ESR wird auf Version 52.4 aktualisiert.

     

  • Mehrere Tabs in Firefox Klar 2.0

    Firefox Klar Logo
    Bild: Mozilla

    Firefox Focus, der im deutschsprachigen Raum Firefox Klar heißt, ist Mozillas mobiler Privat-Browser, der im Gegensatz zu Firefox Mobile einen eingebauten automatischem Werbeblocker und eine manuelle Löschfunktion am Ende einer Sitzung bietet. Die Umbenennung von Focus zu Klar erfolgte 2016 aufgrund der Tatsache, dass der Verlags- und Medienkonzern Burda, dem das Magazin Focus gehört, ein Partner von Mozilla ist. Bisher gab es bei Klar keine Tab-Verwaltung, Klar konnte lediglich ein Fenster gleichzeitig öffnen, was den Browser trotzt seiner Funktionen zum Schutz der Privatsphäre für ausgedehnte Browser-Sitzungen völlig ungeeignet machte. Nun bringt Mozilla, während gleichzeitig fieberhaft an Firefox 57 für den Desktop gearbeitet wird, mit einer Aktualisierung auf Firefox Klar 2.0 die Möglichkeit, mehrere Tabs gleichzeitig zu öffnen. 

    Ohne Tab-Verwaltung uninteressant

    Das war eine der gefragtesten Funktionen, die an Mozilla für Firefox Klar herangetragen wurden. Auch der minimalste Browser kommt heutzutage nicht ohne die Möglichkeit aus, mehrere offene Fenster gleichzeitig verfügbar zu haben. Beim  Browsen mit Firefox Klar 2.0 kann nun ein Link in einem anderen Fenster geöffnet werden, indem auf den Link geklickt und gehalten wird, worauf sich ein Kontextmenü öffnet, das bisher lediglich die beiden Funktionen  Link teilen und Linkadresse kopieren enthielt. Jetzt kam als dritte Option der Befehl Link in neuem Tab öffnen hinzu. Dabei ist rechts unten auf dem Bildschirm immer die Zahl der derzeit offenen Tabs zu sehen. Um auf die anderen Tabs zugreifen zu können, klickt man auf diese Zahl und die anderen Tabs werden angezeigt. Dort findet sich auch die Option, per Browser Chronik löschen alle Daten der Sitzung zu entfernen.

    Focus Klar ist für iOS und Android verfügbar und kann ab sofort auf die neue Version 2.0 aktualisiert werden. Firefox Klar entstand als Adblocker für Apples Safari und ist seit fast einem Jahr ein eigenständiger Browser in Mozillas Sortiment. Er kann aber auch jetzt noch als Adblocker für Safari dienen.

  • Erste Beta von Firefox 57 verfügbar

    ff57_dev_logo
    ©: Mozilla

    Wie Sören Hentzschel in seinem Blog berichtet, steht eine erste Beta-Version von Firefox 57 zum Test bereit. Die im November erwartete stabile Version des Mozilla-Browsers bildet den Höhepunkt der Umbauarbeiten, die Firefox in die Browser-Neuzeit katapultieren sollen. Besonders ein veralteter Unterbau und daraus resultierende Geschwindigkeitseinbußen, die veraltete Prozess-Architektur, die nur einen Prozess für den gesamten Browser zuließ sowie  ein unzulängliches  Erweiterungssystem hängten Firefox im Vergleich zu Google Chrome immer mehr ab. Somit ist Firefox 57 zweifelsohne eine der wichtigsten Veröffentlichungen in der 15-jährigen Geschichte des Browsers.

    Erste Beta von Firefox 57 verfügbar

    Jetzt liegt also eine erste, zeitlich um eine Woche vorgezogene Beta-Version zum Testen vor. Damit der Release-Zyklus deswegen nicht durcheinander kommt, erscheint diese erste Beta-Version von Firefox 57 als Developer-Edition und nicht im üblichen Beta-Channel. Am 28. September erscheint dann zunächst einmal die stabile Version von Firefox 56. Damit würde normalerweise Firefox 57 Beta in den Beta-Kanal einziehen. Das wird aber in diesem Fall erst mit der dritten Beta passieren. Auch die zweite Beta wird nur in der Developer-Edition veröffentlicht.

    Screenshot: FThommes

    Neues Logo für Firefox 57

    Im About-Dialog von Firefox 57 erscheint dann anstatt Firefox die neue Wortmarke Firefox Quantum. Dabei bezieht sich Quantum auf das Projekt, dem viele der Änderungen in den Eingeweiden des Firefox in der letzten Zeit entstammen. Dieser Begriff soll dort für einige Releases verbleiben, um Quantum mit den Begriffen Geschwindigkeits- und Performancegewinn zu verknüpfen. Auch das Logo von Firefox wird – übrigens bereits zum fünften Mal – für dieses wichtige Release aufgefrischt. Das greift bereits die neue Developer-Edition aka Firefox 57 Beta 1 auf, allerdings in der dort üblichen Farbe Blau. Der erste Eindruck nach ein paar Stunden Testlauf zeigt gefühlt eine weitere Geschwindigkeitssteigerung gegenüber dem derzeit stabilen Firefox 55.0.3.