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  • Firefox 78 und Firefox ESR 78 sind verfügbar

    Firefox 78
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    Firefox 78 wird im Tagesverlauf offiziell veröffentlicht werden. Bereits jetzt kann man einen Blick auf die neueste Ausgabe des Browsers werfen, der seit gestern auf dem FTP-Server von Mozilla liegt.

    Kleinere Änderungen

    Wie von Mozilla bereits vor Wochen angekündigt, enthalten die derzeitigen neuen Versionen wegen der Corona-Krise weniger Funktionen als üblich, jedoch hat es Mozilla bisher geschafft, den relativ neuen Veröffentlichungszyklus von vier Wochen strikt einzuhalten. Besonders aufwendige Neuerungen, die über mehrere Veröffentlichungen hinweg ausgerollt werden, bleiben in der derzeitigen Situation vorerst auf der Strecke.

    Lange überfällig

    Wichtigste Neuerung von Firefox 78 ist eine lange erwartete Verbesserung bei der Ansicht von PDF-Dokumenten. Mussten diese bisher oft über die Download-Funktion des Browsers heruntergeladen werden, bevor man sie lesen konnte, so kann man sie ab sofort auch direkt im Browser öffnen. Alternativ kann ein externes Programm zum Öffnen festgelegt werden.

    Neue Minimalanforderungen

    Für Linux wurden die Grundvoraussetzungen für Firefox angepasst. Künftig müssen GTK+ 3.14, GNU libc 2.17 (glibc) und libstdc++ 4.8.1 oder höher installiert sein, um Firefox unter Linux zu betreiben. Für Anwender von macOS ist Firefox 78 die letzte Version, die die macOS-Versionen 10.9, 10.10 und 10.11 unterstützt. Anwender, die bei einer dieser Versionen bleiben möchten oder müssen, können auf Firefox ESR 78.x ausweichen.

    Veraltete Sicherheitsprotokolle

    Der Support für die Protokolle TLS 1.0 und 1.1 in Firefox wurde deaktiviert und wird in einem Monat mit Firefox 79 entfernt. Eigentlich sollte die Unterstützung bereits mit Firefox 74 enden, wurde jedoch wegen der Corona-Krise weiter aktiv belassen. Sie lässt sich für den nächsten Monat noch manuell reaktivieren.

    Tab-Handling verbessert

    Die Handhabung von Tabs wurde verbessert, indem das Kontextmenü um eine Funktion zum Wiederherstellen mehrerer versehentlich geschlossener Tabs durch den Menüpunkt Mehrere Tabs schließen ergänzt wurde. Zudem bedarf es nun zwei Mausklicks, um mehrere Tabs auf einmal zu schließen. Der Reader View, eine vereinfachte Darstellung einer Webseite, wurde an die Photon UI angepasst.

    Neue ESR-Version

    Mit Firefox 78 erscheint auch eine neue ESR-Version. Die mit verlängertem Support versehene neue ESR-Version 78 löst Firefox ESR 68 ab und bietet Unternehmen mehr Zeit vor der nächsten Aktualisierung. Firefox 78 steht in zahlreichen Sprachen für Linux, macOS und Windows zum Download bereit. Die einzelnen Distributionen werden zeitnah Pakete für die neue Version bereitstellen.

  • Firefox 77 bietet AVIF im Browser

    Firefox 77
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    Zwar ist Firefox 77 pünktlich am Start, größere Änderungen hat die aktuelle Ausgabe des Mozilla-Browsers aber nicht zu bieten. Hier scheinen nun doch die Einschränkungen der Corona-Pandemie durchzuschlagen.

    Alte Zöpfe bleiben noch

    Es fehlt nicht nur an bedeutenden neuen Funktionen, auch alte, bereits abgekündigte Funktionalität verbleibt in Version 77 im Browser. So kann man auch weiterhin die eigentlich zur Entfernung in Firefox 74 vorgesehenen veralteten Verschlüsselungsprotokolle TLS 1.0 und 1.1 verwenden.

    Ebenso steht es um die Entfernung der FTP-Funktionalität, deren Ende nun zunächst auf Firefox 79 verschoben wurde. Erweiterungen können auch weiterhin als XPI-Datei per Sideload installiert werden, obwohl auch diese Möglichkeit mit Firefox 74 verschwinden sollte.

    Kein Risiko

    Das hat vermutlich zum Teil auch mit selbst auferlegter Zurückhaltung in Corona-Zeiten zu tun, da man nicht unnötig Regierungs-Webseiten oder Angebote des Gesundheitswesens und anderer relevanter Anbieter einschränken möchte.

    WebRender für Nvidia-Notebooks

    Die Auslieferung von WebRender an weitere Windows-Nutzer geht weiter. Das Ausrollen der neuen Rendering-Engine, das mit Firefox 67 begann, beschleunigt den Browser, indem mehr Prozesse in der GPU berechnet werden. Ab Firefox 68 wurden Windows-Anwender mit AMD-Grafik bedacht, jetzt erhalten Besitzer von Nvidia-Notebooks mit mittleren und hohen Auflösungen die neue Technik.

    AVIF erstmals aktivierbar

    Der Nachrichtendienst Pocket bietet nun auch in Großbritannien Vorschläge zu Webseiten, wie er das bereits seit 2018 in den USA, Kanada und Deutschland tut. Das AV1-Image File Format (AVIF), das, wenn es nach dessen Erfinder Netflix geht, einmal JPEG ablösen soll, ist mit Firefox 77 erstmals in einem Browser vertreten. Unterstützung in Chrome wird bald folgen. Es handelt sich um ein vom Videoformat AV1abgeleitetes Format für Einzelbilder. Derzeit muss AVIF-Unterstützung noch manuell in about:config mit dem Schalter image.avif.enabled aktiviert werden.

    Weitere Berechtigungsebene

    Entwickler können ihren Erweiterungen jetzt optionale Berechtigungen hinzufügen, die bei der Installation oder einem Erweiterungs-Update keine Berechtigungsanfrage auslösen. Optionale Berechtigungen können auch zur Laufzeit angefordert werden, sodass der Nutzer sieht, welche Berechtigungen in diesem Kontext angefordert werden.

    Firefox 77 schließt zudem acht Sicherheitslücken, wobei der Schweregrad bei sechs Lücken als Hoch ausgewiesen ist. Weitere Einzelheiten können in den Release Notes nachgelesen werden. Firefox 77 steht dort in zahlreichen Sprachen für Linux, macOS und Windows zum Download bereit.

  • Firefox 76 legt bei der Sicherheit nach

    Firefox 76
    Bild: Mozilla

    Einen Monat nach Firefox 75 erscheint im Tagesverlauf heute die neue Firefox-Version 76. Auch wenn wegen der Corona-Krise laut Mozilla neue Funktionen erst einmal verschoben werden könnten, so gilt das nicht für Sicherheit und Datenschutz des Mozilla Browsers. So steht denn auch bei Firefox 76 die Sicherheit im Fokus.

    Passwort-Manager verbessert

    Dabei wurde unter anderem der seit Firefox 70 integrierte Passwort-Manager Lockwise sicherheitstechnisch aufgewertet. Dieser arbeitet künftig enger mit Firefox Monitor zusammen, sodass bei der Verwendung eines Passworts, dass bereits einmal bei einem Einbruch auf einer Webseite kompromittiert wurde, eine Warnung ausgegeben wird.

    Besser gesichert

    Im Gegensatz zu gängigen Passwort-Managern gibt es bei Firefox keine Pflicht für ein Master-Passwort, sodass bisher jeder, der vor dem Rechner sitzt, auch Zugang zu den gespeicherten Passwörtern hat. Bei Linux bleibt das leider auch noch so, unter macOS und Windows wird künftig beim Aufruf von about:logins das jeweilige Windows- oder macOS-Passwort oder die Autorisierung per Finger- oder Gesichts-Scan verlangt, wenn kein Master-Passwort vergeben wurde. Unter Linux kommt vermutlich in einer der nächsten Versionen die Absicherung per Root-Passwort.

    HTTPS und sonst nichts

    Ebenfalls der Verbesserung der Sicherheit dient eine Beschränkung auf HTTPS bei der Nutzung von Firefox. Der HTTPS-Only-Modus ist standardmäßig deaktiviert und kann über about:config freigeschaltet werden, indem der Schalter dom.security.https_only_mode auf true gesetzt wird. Wenn danach Seiten aufgerufen werden, die HTTPS nicht oder nur teilweise unterstützen, erscheint eine Fehlermeldung. Demnächst startet Mozilla einen Test für die Erstellung von Alias-E-Mail-Adressen direkt im Browser.

    Bild-im-Bild-Funktion verbessert

    Die Bild-im-Bild-Funktion wird mit Firefox 76 weiter ausgebaut. Mit dieser Funktion lassen sich beispielsweise Videos aus einer Seite herauslösen und beliebig auf dem Desktop platzieren. Künftig vergrößert ein Doppelklick auf ein solches Video dieses als Vollbild. Der Bild-im-Bild-Modus soll bald weitere Steuerelemente erhalten.

  • Firefox erstellt Wegwerf-E-Mail-Adressen

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    Wie oft passiert es im Alltag, dass wir, wenn eine App, eine Webseite oder ein anderer Dienst eine Anmeldung unter Angabe der E-Mail-Adresse verlangt, überlegen, ob wir unsere Adresse auf dieser Seite preisgeben wollen? Natürlich gibt es unzählige Dienste, die dafür temporäre Adressen anbieten. Aber wie wäre es, solche Adressen mit einem Mausklick direkt im Browser zu erstellen, wo sie benötigt werden?

    Firefox Private Relay

    Firefox testet demnächst im Rahmen seiner Experimente den Dienst Firefox Private Relay, der derzeit als Add-on realisiert ist. Damit ist es möglich, solche unverfänglichen Wegwerf-Adressen zu erstellen, um sich mit dem Alias auf Webseiten und anderswo im Netz anzumelden, ohne die eigene E-Mail-Adresse preiszugeben.

    Auf Einladung

    Derzeit kann das Add-on zwar bereits installiert werden und man kann sich mit seinem Mozilla-Konto dort anmelden, mehr geht aber noch nicht. Demnächst soll die Anmeldung zum Test per Warteliste eröffnet werden. Sollten die Tests zur Zufriedenheit verlaufen, könnte Firefox Private Relay später direkt in Firefox aufgenommen werden. So wurde zuletzt der Passwortmanager Firefox Lockwise, der ebenfalls als Add-on getestet wurde, in Firefox 70 integriert.

    Schnell gelöscht

    Bei Firefox Private Relay sorgt Firefox über die im Mozilla-Konto verknüpfte E-Mail-Adresse, dass Antworten für die Alias-Adresse an die reale Adresse weitergeleitet werden. In der Praxis blendet Firefox neben Eingabefeldern für E-Mail-Adressen einen Button ein, der bei Bedarf eine Alias-Adresse generiert und direkt einträgt. Erhält der Alias unerwünschte Mails oder wird der Dienst kompromittiert, wird der Alias einfach ohne Schaden gelöscht.

    Einzelheiten stehen noch aus

    Weitere Einzelheiten zu dem geplanten Angebot fehlen derzeit noch. So ist beispielsweise unklar, wie Mozilla mit Webseiten umgehen will, die solche Dienste blockieren. Ich finde einen solchen Dienst direkt im Browser praktisch, Puristen werden sich allerdings dagegen sträuben. Was denkt ihr darüber?

  • Firefox 75 mit smarter Suche

    Sowohl Google als auch Mozilla kündigten an, dass die Corona-Krise vorübergehend Einfluss auf die Release-Zyklen der Browser und auf die Rate an Neuerungen haben könnte. Der heute veröffentlichte Firefox 75 liegt zwar noch im Zeitplan, wenn auch mit wenigen Änderungen.

    Smarte Adressleiste

    Für den Nutzer am ehesten erkennbar sind die Änderungen, die der Adressleiste zugutekommen. Diese soll künftig »smarter« agieren. Ein Klick in die URL-Leiste eines neuen Tabs öffnet eine Liste der meistbesuchten Seiten. Fängt der Nutzer an zu tippen, ändert sich die Anzeige zur Vorschau auf Seiten, die zur Eingabe passen könnten. Dabei werden Einträge fett dargestellt, die oft im Zusammenhang mit dem Suchbegriff frequentiert werden und die Anwender noch nicht besucht hat.

    Cache für Zertifikate

    Wenn ein Zertifikat falsch in eine Webseite eingebunden ist, führt das normalerweise dazu, dass die Seite nicht angezeigt werden kann. Mit Firefox 75 führt Mozilla einen Zertifikatsspeicher ein, der Zertifikate von vertrauenswürdigen Web-PKI-Zertifizierungsstellen lokal speichert und sie so nicht jedes Mal neu laden muss.

    Lazy Load

    Chrome nutzt die Technik bereits seit Längerem, jetzt steht Lazy Loading auch für Firefox zur Verfügung. Dabei werden Bilder und iFrames erst dann geladen, wenn sie im Sichtfeld des Anwenders sind, was insgesamt zu kürzeren initialen Ladezeiten führt. Zudem wurde die Wayland-Unterstützung, insbesondere die WebGL-Performance, verbessert.

    Firefox 75 folgt Version 74.01 auf dem Fuß und erbt daher auch Patches für zwei kritische Sicherheitslücken, die bereits aktiv ausgenutzt werden. Aus diesem Grund sollte die neue Version zeitnah eingespielt werden.

    Offizielles Flatpak

    Interessanter als die Veröffentlichung von Firefox 75 finde ich die Bereitstellung eines offiziellen Flatpaks auf Flathub. Daraus ergeben sich Sicherheitsvorteile, die ich in einem eigenen Artikel erläutern werde.

    Firefox verliert

    Die aktuelle Entwicklung am Browser-Markt dürfte Mozilla nicht gefallen: Microsoft Edge belegt nun mit rund 7.6 % den zweiten Platz hinter Googles Chrome, während Firefox mit rund 7 % einen neuen Tiefstand erreicht hat. Weitere Informationen zu Firefox 75 vermitteln die Release Notes.

  • Firefox 74 verwirft TLS 1.0 und 1.1

    Firefox 74
    Bild: Mozilla

    Seit Jahresbeginn erscheint Mozillas Browser Firefox planmäßig einmal im Monat anstatt wie vorher alle sechs Wochen. Das hat wie erwartet für die Anwender Vor- und Nachteile. So werden Fehler schneller behoben und neue Entwicklungen gelangen früher zum Anwender. Ein Nachteil könnte aufgrund von weniger Neuerungen unattraktive Releases sein.

    Alte Zöpfe entfernt

    Firefox 74 ist ein solches Release mit relativ wenigen Neuerungen. Die prominenteste Änderung ist der Wegfall der Unterstützung für die Verschlüsselungsprotokolle TLS 1.0 und 1.1. Das bereits 2018 von allen Browserherstellern angekündigte Ende der Unterstützung der veralteten Standards wird bei Mozilla nun mit Firefox 74 besiegelt. Webseiten, die die Nachfolger TLS 1.2. und 1.3 nicht unterstützen, werden mit einer Fehlermeldung quittiert, dass eine sichere Verbindung nicht hergestellt werden konnte.

    WebRTC-Leaks verhindern

    Eine weitere Verbesserung der Sicherheit soll das unerwünschte Auslesen von IP-Adressen beim Aushandeln von Audio- und Video-Verbindungen über WebRTC, den sogenannten WebRTC-Leak verhindern. Dies wird erreicht, indem der Browser per mDNS ICE seine lokalen IP-Adressen durch zufällige IDs ersetzt, die er im lokalen Netzwerk registriert.

    Ab sofort wird Mozilla die Installation von Erweiterungen von dritter Seite in Firefox 74 verhindern. Zudem können Anwender solche installierten Anwendungen über das Erweiterungsmanagement jetzt unter about:addons wieder entfernen.

    Edge-Profile einbinden

    Lesezeichen und Einstellungen des neuen Microsoft-Browsers Edge lassen sich nun in den Firefox-Versionen für Windows und macOS über den Import-Assistenten importieren. Die Erweiterung Facebook Container , die Facebook-Logins, -Likes und Kommentare automatisch auf Nicht-Facebook-Seiten blockt, erlaubt nun Ausnahmen, auf denen das Tracking durch Facebook auf Drittseiten erlaubt sein soll.

    Wie üblich behebt auch die Veröffentlichung von Firefox 74 wieder eine Reihe von Sicherheitslücken. Alle Änderungen zur neuen Version von Firefox können auch in den Release Notes nachgelesen werden.

  • Firefox liefert DoH für alle Nutzer in den USA aus

    DNS over HTTPS
    Bild: Mozilla

    Vor rund zwei Jahren begann Mozilla mit der Arbeit an der Absicherung des DNS-Systems mittels DNS over HTTPS (DoH). Ab heute wird DoH in den USA an alle Kunden standardmäßig aktiviert. Die volle Abdeckung wird einige Wochen dauern, da man mit dem langsamen Ausrollen der Funktion eventuelle Probleme früh abfangen möchte.

    Sichere DNS-Abfragen

    Mozilla ist nicht alleine auf den DoH-Zug aufgesprungen, auch Google testet seit Chrome 78 die sichere Abwicklung von DNS-Abfragen. Wie zu erwarten war, geht die Einführung einer solchen Technologie, auch wenn sie insgesamt als positiv zu sehen ist, nicht ohne Kritik ab.

    So musste sich Mozilla anhören, dass es nicht hinnehmbar ist, wenn alle DoH-Abfragen nur über Cloudflare als Resolver abgewickelt werden. Mittlerweile gibt es mit NextDNS zumindest einen zweiten Resolver. Beide Unternehmen haben sich den Richtlinien für Resolver von Mozilla unterworfen.

    Zwei Anbieter

    Wer hierzulande Doh verwenden möchte, muss die Funktion derzeit noch manuell aktivieren. In den Einstellungen kann dies unter Allgemein > Verbindungseinstellungen > Einstellungen geschehen. Dort setzt man einen Haken bei DNS über HTTPS aktivieren und hat darunter dann die Auswahl zwischen den Anbietern Cloudflare, NextDNS oder der Einstellung Benutzerdefiniert. Letzteres bedeutet, dass sich der Anwender selbst um seine DNS-Auflösung kümmert.

    Wann DoH auch außerhalb der USA standardmäßig bei Firefox und Chrome aktiviert sein wird, ist nicht bekannt. Wer es nicht mag, kann auch dann jederzeit selbst die DNS-Auflösung mit und ohne DoH verwalten.

    Benutzerdefiniert

    Wer DoH unabhängig von den vorgegebenen Dienstleistern der Browserhersteller verwenden will, findet im Netz öffentliche DNS-Server, die DoH bereits unterstützen. Dazu zählen unter anderem die Digitale Gesellschaft Schweiz, Quad9 oder die Foundation for Applied Privacy.

  • Firefox 73 im 4-Wochen-Veröffentlichungsmodus

    Screenshot: ft

    Heute Morgen dachte ich: Wie, schon wieder ein neuer Firefox? Das erschien mit zu früh. Dann fiel mir ein, dass Firefox nach dem neuen Release-Zyklus jetzt ungefähr alle vier Wochen veröffentlicht wird. Das hat natürlich zur Folge, dass es weniger Neues pro Ausgabe gibt.

    Klein, aber fein

    So bringt Firefox 73 etwas über vier Wochen nach Firefox 72 eher wenige kleine, aber darum nicht zwangsweise weniger wichtige Änderungen. Zu nennen sind der individuell einstellbare Zoom, einen weiteren DNS-Resolver neben Cloudflare für DNS over HTTPS .

    Standard-Zoom

    Mit Firefox 73 erhält Mozillas Browser eine praktische Einstellung für Menschen mit Sehschwäche: die globale Zoomfunktion, mit der sich nicht nur alle aufgerufenen Webseiten, sondern auch die internen Firefox-Ressourcen wie etwa die Einstellungsseiten auf einen gemeinsamen Zoomfaktor einstellen lassen. Bisher musste der Zoom für jede Webseite separat eingestellt werden.

    Die Einstellung findet ihr in den Einstellungen in der Rubrik Allgemein als Standard-Zoom. Die Bandbreite reicht von 30 bis 300 Prozent einstellbar. Ein Häkchen erlaubt dabei die Beschränkung des Zoom auf reinen Text.

    DNS over HTTPS

    Schon vor einem Jahr begann Mozilla mit den Tests für das differenziert diskutierte DNS over HTTPS (DoH) in Firefox. Obwohl Mozilla im Dezember das Trusted Recursive Resolvers-Programm gestartet hatte, dass DNS-Anbieter zu Datenschutz, Sicherheit und Datenintegrität verpflichten soll, war ein Kritikpunkt von Anfang an die Beschränkung auf Cloudfare als einzigen Dienstleister, über dessen DNS-Resolver die Namensauflösung laufen sollte. Mit Firefox 73 kommt hier mit NextDNS ein weiterer Anbieter zur Auswahl, der das Resolvers-Programm unterschrieben hat.

    Standardmäßig ist DoH in den stabilen Ausgaben von Firefox noch deaktiviert. Wer das ändern möchte, gibt in der Suche in den Einstellungen doh ein und gelangt zu den Verbindungseinstellungen. Dort ist ganz unten ein Haken bei DNS über HTTPS aktivieren zu setzen. Im Ausklappmenü darunter kann dann der Anbieter ausgewählt werden. Alternativ kann benutzerdefiniert ein eigener DNS-Server eingetragen werden.

    Sicherheitslücken geschlossen

    Darüber hinaus will Mozilla den Sound bei Videos verbessert haben, die mit veränderter Geschwindigkeit abgespielt werden. Hier war in der Vergangenheit die Audio-Qualität nicht optimal. Wie immer wurden auch mit Firefox 73 wieder einige Sicherheitslücken geschlossen und bieten einen Grund mehr zum schnellen Umstieg auf die neue Version.

    Weitere Informationen sind den Release-Notes zu entnehmen. Firefox 73 steht in zahlreichen Sprachen für Linux, macOS und Windows im Downloadportal von Mozilla bereit.

  • Firefox 72 verbessert Schutz der Privatsphäre

    Firefox 72

    Mit Firefox 72 erscheint heute die letzte Version von Mozillas Browser im bekannten Rhythmus von sechs Wochen. Künftig sollen nur noch rund vier Wochen zwischen den Veröffentlichungen liegen.

    Beschleunigter Release-Zyklus

    Laut dem Browserhersteller will man mit dem neuen Modell die Agilität erhöhen und neue Funktionen schneller zur Verfügung stellen. Firefox 73 ist dementsprechend bereits für den 11. Februar geplant.

    Telemetrie unter Kontrolle

    Oft wurde Mozilla für seine Datenerhebung mittels Telemetrie kritisiert. Mit Firefox 71 gab es einen erweiterten Opt-out in den Einstellungen in der Rubrik Datenschutz und Sicherheit unter dem Unterpunkt Datenerhebung. Hier hat Mozilla nun nochmals nachgebessert und verspricht, bei Entfernung des Hakens auch die gesammelten Daten innerhalb eines Monats zu löschen.

    Dabei soll bei Entfernen des Hakens die Benachrichtigung »Sie erlauben es Mozilla nicht mehr, technische und interaktive Daten zu erfassen. Alle bisherigen Daten werden innerhalb von 30 Tagen gelöscht« erscheinen. Das passiert bei mir nicht, es kann aber sein, dass diese Funktion sukzessive ausgerollt wird und in Deutschland erst später verfügbar ist.

    Weniger Pop-ups

    Ebenfalls mit Firefox 71 wurde eine erweiterte Bild-in-Bild-Funktion für Videos eingeführt, die mit Firefox 72 nun auch für Linux und macOS verfügbar ist. Firefox ersetzt lästige Pop-ups für Benachrichtigungsanfragen gleich nach Öffnen einer Webseite durch eine Sprechblase in der Adressleiste, die weniger aufdringlich ist als die bisherigen Pop-ups. Diese Anfragen werden zudem künftig erst dann erscheinen, wenn der Nutzer in irgendeiner Weise mit der Seite agiert hat, etwa durch Anklicken einer Schaltfläche oder eines Links.

    Standard-Tracking umfasst auch Fingerprinting

    Verbesserter Tracking-Schutz

    Der Tracking-Schutz wird, wie bereits in den letzten Versionen, auch mit Firefox 72 weiter ausgebaut. So wird Cross-Site-Tracking per Fingerprinting nun standardmäßig unterbunden. Zudem hat Mozilla mit der neuen Version rund ein Dutzend Sicherheitslücken geschlossen, von denen vier der Kategorie high angehörten.

    Gleichzeitig mit Firefox 72 erschien heute auch Firefox for Android 68.4 sowie Firefox ESR 68.4, der übrigens vom neuen Release-Zyklus nicht berührt wird.

  • Firefox 71 mit Kiosk-Mode

    Firefox 71

    Mit Firefox 71 gibt Mozilla heute sechs Wochen nach Firefox 70 die letzte Veröffentlichung ihres Browsers für das zu Ende gehende Jahr frei. Neu sind unter anderem ein Kiosk-Modus ohne Menüs sowie eine Bild-in-Bild Funktion für Videos.

    Kiosk-Modus

    Unter Kiosk-Modus versteht man die Bereitstellung von Anwendungen auf öffentlich zugänglichen Informationssystemen. Dabei ist es bei Browsern nicht sinnvoll, wenn die Bedienelemente und die Adressleiste zugänglich sind.

    Firefox 71 hat einen solchen Kiosk-Modus erhalten, der auf der Kommandozeile mit dem Parameter –kiosk gestartet werden kann. Alternativ legt man einen Desktop-Shortcut mit dem Startparameter an. Das öffnet Firefox im Vollbildmodus, ohne dass dieser Modus wie üblich per F11 beendet werden kann. Die gewünschte Webseite wird als URL in Anführungszeichen an den Startbefehl angehängt. Eine Kiosk-Instanz lässt sich derzeit nur per Alt-F4 beenden. Unter Windows funktioniert das, unter Linux konnten wir Firefox nicht im Kiosk-Modus starten.

    Bild im Bild für Videos

    Laut Ansage bisher nur für Windows verfügbar ist der aufgebohrte Bild-im-Bild-Modus für Videos. Damit lassen sich die meisten Videos aus der Webseite in ein eigenes Fenster verfrachten, sodass weiter gesurft werden kann, während das Fenster mit dem Video stets im Vordergrund bleibt. Gestartet wird der Modus durch Mouseover aufs Video, worauf die PiP-Funktion als kleines Icon rechts im Video auswählbar ist. Ist das nicht der Fall, muss der Modus in den Einstellungen unter Allgemeines | Surfen aktiviert werden. Den PiP-Modus will Mozilla für Linux und macOS nachreichen.

    Edit: Mit Firefox 72 Beta funktioniert PiP auch mit Linux

    Bessere Sicherheit

    Mehr oder weniger direkt der Sicherheit sind bei Firefox 71 zwei Verbesserungen gewidmet. Da ist zunächst die neue Ansicht für Zertifikate, die jetzt in einem eigenen Tab zu Hause ist. Diesen erreicht ihr entweder über einen Rechtsklick auf die Seite, wo ihr Seiteninformation anzeigen wählt und dort auf Zertifikat anzeigen geht. Ein anderer Weg dorthin führt über das Schlosssymbol links in der Adressleiste. Zudem werden die veralteten Verschlüsselungsprotokolle TLS 1.0 und 1.1 mit Firefox 71 zwar noch unterstützt, aber mit einem Warnhinweis versehen und demnächst deaktiviert.

    Privater Modus sicherer

    Ebenfalls der Sicherheit zuträglich ist die neue Option, im privaten Modus eine andere Suchmaschine einzustellen als im Standardmodus. Dazu muss aber noch eine Einstellung in about:config geändert werden, indem der Eintrag browser.search.separatePrivateDefault.ui.enabled auf true gesetzt wird. Dabei fällt auch auf, dass die Übersicht auf about:config mit einem neuen Design übersichtlicher gestaltet wurde und nun auf HTML basiert.

    Firefox 71 beendet den bisherigen Veröffentlichungszyklus von sechs Wochen. Mozilla will den Browser ab 2020 alle vier Wochen veröffentlichen und damit Nutzern Neuerungen schneller zur Verfügung stellen.