
Nach über einem Jahr Entwicklungszeit und mehreren Wochen Verzögerung ist die freie 3D-Grafikbibliothek Mesa 21.0 erschienen. Mesa implementiert das OpenGL-API sowie dessen Nachfolger, das Vulkan-API in freier Software. Weitere unterstützte Schnittstellen sind unter anderem OpenGL ES, OpenCL, VDPAU und VA API. Eine Vielzahl von Gerätetreibern ermöglicht den Einsatz der Mesa-Bibliotheken in verschiedenen Umgebungen, von der Software-Emulation bis zur vollständigen Hardware-Beschleunigung für moderne GPUs.
Panfrost und Freedreno besser unterstützt
Mesa 21.0 bringt neue Funktionen für den Radeon Vulkan Treiber (RADV), darunter Leistungssteigerungen für AMD Radeon RX 6000 Grafikkarten sowie Unterstützung für AMD Smart Access Memory und Sparse Memory Support. Der von Collabora entwickelte freie Grafiktreiber Panfrost erhält Unterstützung für OpenGL 3.1 für Mali T760+ GPUs sowie OpenGL 3.3 für Mali G31, G52 und G72 GPUs. Das umfasst ARMs Prozessor-Generationen Midgard und Bitfrost.
Die Unterstützung für Freedreno, das Open-Source-Projekt, das mittels Reverse-Engineering einen vollständig quelloffenen Treiber für die Adreno-Grafikhardware von Qualcomm implementiert, wurde von OpenGL 3.0 auf 3.3 angehoben. Auch der RadeonSI-Treiber für AMD/ATI GPUs kann nun mit weiteren OpenGL-Erweiterungen umgehen. Der Treiber unterstützt zudem nun AV1-Decodierung für die Radeon-Serie 6000 GPUs und schließt damit zu Intel Xe / Tigerlake und der NVIDIA GeForce RTX 30-Serie auf.
Spiele laufen performanter
Mesa 21.0 bietet zudem bessere Unterstützung für AMD Radeon RX 5700 XT, Radeon RX 480 GPUs und Big Navi-Grafikkarten, verbessert die OpenGL-Unterstützung für die Intel GMA 4500MHD GPU und die Unterstützung für Intel HD Graphics 5500. Zudem wird eine Reihe von Spielen besser unterstützt, unter anderem Shadow of the Tomb Raider, Minecraft, Quake III Arena und The Witcher. Die umfangreiche Liste aller Änderungen zu Mesa 21.0 kann in den Release Notes nachgelesen werden. Wer Mesa 21.0 bereits jetzt testen möchte, findet den Download in der Dokumentation des Projekts.