Schlagwort: Meine Reise zu Linux

  • Erfahrungsbericht: Reise zu Linux von Andi

    Photo by Ian Parker on Unsplash (bearbeitet)

    Meine erste Erfahrung mit Linux liegt schon ein paar Tage zurück. Während meiner Zeit an der Technikerschule (1993 bis 1995) hatte ich DOS, Windows 3.1 (also quasi auch DOS), OS/2 Warp 3 und Linux auf meinem Maschinchen.


    Jedes System war für irgend etwas gut, programmiert habe ich damals grafische Oberflächen unter DOS (mit Interrupts aufrufen und so), gespielt auch (‚Indiana Jones And The Fate Of Atlantis‘ als Beispiel), in Windows sollte ja die Zukunft liegen (was sie oft auch tat, außer für mich), OS/2 sollte Windows ersetzen (heute kennt man Warp 3 nur noch von der Enterprise) und Linux (SuSE) war frei und KSokoban einfach klasse.


    Mich hat nur das ewige Herunterfahren und Neustarten genervt, wenn ich ein anderes Programm (auf einem anderen System) starten wollte. Irgendwann stellte sich heraus, dass DOS tot war und OS/2 den Hintern auch nicht mehr hochbekommt. Blieben also nur noch zwei Kandidaten übrig und für einen wollte ich mich entscheiden.
    Also habe ich 2007 eine Ubuntu-CD (wer sich noch erinnert: CD = lustige Kosmetikspiegel mit Loch in der Mitte) in die Hand genommen und meinem Rechner installiert. Ich habe gleich die komplette Festplatte dafür hergenommen. Außerdem habe ich von meinem durch das Nichtrauchen ersparten Geld einen Dell-Laptop mit vorinstalliertem Ubuntu gekauft. Jetzt hatte ich zwei Linux-Rechner und wollte dem System vier Wochen lang eine Chance geben. Ich habe danach nie wieder Windows installiert.


    Unter SuSE hatte ich KDE 2 und 3, unter Ubuntu Gnome 2 und bin dann wieder bei KDE gelandet. Ich habe Mint und Manjaro ausprobiert, auch andere Distributionen habe ich mal angetestet. Jetzt läuft auf meinen beiden ZenBooks ein frisches Debian 11. Ich mache unter Linux alles mögliche: E-Books mit Sigil erstellen, Flyer mit Scribus, Makroprogrammierung mit LibreOffice. Jetzt möchte ich mich in die Grafikbearbeitung und HTML/CSS-Programmierung einarbeiten.

    Ach ja, im zarten Alter von 52 Jahren habe ich meine Leidenschaft für diese albernen Wimmelbildspielchen entdeckt, die zu 95 % super unter Wine laufen. Auch die Daedalic-Spiele laufen so. Und GOG gibt es ja auch noch. Insgesamt läuft alles rund, bei Problemen hilft das Internet. Wie bei Windows manchmal auch. Dienstlich habe ich einen Windows-Rechner, kenne also beide Welten. Die von Linux gefällt mir besser. Sehr viel besser.

  • Erfahrungsbericht: Reise zu Linux (anonym)

    Nun, ich bin erst seit etwa zwei, drei Jahren dabei. Und jetzt wünsche ich, ich hätte diesen Schritt viel früher gemacht. Manchmal braucht es eben seine Zeit und einen klaren Anstoß. Diesen gab mir Microsoft mit den Entwicklungen von Windows 10 hin zu einer ausufernden Datenkrake und Werbeplattform.

    Der Support für mein geliebtes Windows 7 sollte auslaufen. Windows 8 lief zwar ebenfalls auf
    einem Notebook, aber gefallen hatte es mir nie. Ich hatte Windows 7 damals früh morgens bei der fragwürdigen Vorbestellaktion für 50 € bekommen können. Ein fairer Preis für ein ordentliches Betriebssystem,
    wie ich fand. Es sollte meiner Windows Xp Installation auf einem neuen Rechner folgen.


    Auf dem Dachboden lag hingegen eine alte Box von openSUSE in einer damals üblichen Schreibweise. Meine Schwester hatte die einmal gekauft und auf unserem Familien-PC neben Windows installiert. Trotz meines Interesses an Technik und IT in meiner Jugend, hatte ich es kaum beachtet und irgendwann mit einer Neuinstallation von Windows weggefegt.


    Aber Linux war immer da. Im c’t magazin las ich regelmäßig davon, in der Schule stand es neben Windows als Bootoption zur Verfügung (und wurde wegen Supertux sehr geschätzt) und ein Freund begann sich für das Thema
    Freie Software und Linux zu interessieren. Und so hatte ich mir in den Kopf gesetzt, es jetzt durchzuziehen.


    Sicherheitshalber zuerst auf dem Notebook. Sicherheitshalber erstmal nur als Live-System vom USB-Stick. Nach etwas Ausprobieren war ich bei Linux Mint Cinnamon gelandet und war positiv überrascht davon wie problemlos
    und flüssig es selbst vom USB-Stick lief, sodass eine richtige Installation ohne Rücksicht auf Windows schnell folgte.


    In dieser Euphorie wollte ich es auch gleich auf dem Desktop-PC installieren, doch wurde ich dort schnell eingebremst. Meine etwas ältere Radeon Grafikkarte wollte einfach nicht richtig laufen. Treiberprobleme … Der vorausgewählte, empfohlene Open-Source-Treiber wollte bei keiner Distribution funktionieren. Und so bin ich bei Manjaro Linux gelandet, die es als einzige Distribution schafften meine Grafikkarte mit dem alten, proprietären ATI-Treiber laufen zu lassen.


    Mich hatte das viel Zeit und Nerven gekostet. Diese Frickelei … typisch Linux? Naja, irgendwie war der Wurm drin. Auch die nach meinem Empfinden schreckliche, überall voreingestellte und teils schwer zu deaktivierende
    Mausbeschleunigung trieb mich in den Wahnsinn. Aber ich habe mich nicht abhalten lassen. Einmal überwunden, klappt’s heute ganz gut mit mir und Linux – und neuer Grafikkarte …


    Nach einigem Distrohopping konnte ich festhalten, dass die Wahl der Distribution und selbst die der Desktopumgebung für mich eher nebensächlich ist. Lässt sich alles ganz gut benutzen … und ganz
    praktisch spielt sich für mich eh das meiste im Webbrowser ab. Das wirklich Bewegende war hingegen, wie mir nach den ersten Jahren mit Linux die ganze Bedeutung und Tragweite von Freier Software erst bewusst wurde.

    Ein ganzes Betriebssystem aus Software, die FÜR ihre Nutzer geschrieben wurde. Keine fragwürdigen EULAs und Zustimmungsfallen, keine absichtlichen technischen Beschränkungen, keine Werbung, keine Bevormundung. Wenn ich heute aus diesem Blickwinkel auf Windows und mein Android-Handy schaue, dann graust es mir …
    In diesem Sinne bin ich heute froh: Ursprünglich wollte ich einfach nur weg von Windows, aber gelandet bin ich bei etwas Großartigem! 🙂

  • Erfahrungsbericht: Reise zu Linux von Necitero

    Meine Reise mit Linux hat erst vor kurzem angefangen, denn die 30 Jahre, die es Linux gibt, habe ich mit meinen 21 Jahren noch lange nicht erreicht 😉

    Vor ca 4 Jahren hatten wir im Netzwerktechnik-Unterricht im Rahmen meines Informatik Fachabiturs einen Lehrer, der seinen Laptop mitgebracht hat um Linux vorzustellen, da laut ihm Windows „kein richtiges Betriebsystem ist.“ Von Linux hatte ich schon was gehört, aber es wurde über Linux immer so geredet, als wäre es das komplizierteste Feld und man müsste praktisch einen Informatikmaster haben um es zu verstehen. Als Einstiegsvariante hat er uns Ubuntu empfohlen, nach ein bisschen Recherche habe ich mir allerdings Fedora auf meinem alten Laptop installiert.

    Die typischen Anfängerfehler eines 17 jährigen kamen auf – die Konsole wurde nie geöffnet, Programme wurden auf eine sehr merkwürdige Art und Weise installiert, und sobald die Konsole geöffnet wurde, wurde das OS mehr zerstört als gefixed. Linux war dann erstmal ein „Uff, das fasse ich nicht mehr an“-OS, zumindest für ein Jahr.

    Vor 2.5 Jahren habe ich mich dann ein wenig mehr reingefuchst. Verschiedene Distros angeguckt, Package Manager, was zur Hölle ist ein „Desktop Environment“? Snap? Open-Source Alternativen? Es kamen so viele Fragen auf und ich wollte sie alle nicht nur geklärt haben, sondern auch selbst sehen.

    Zum Glück habe ich mir damals gerade meinen neuen PC zusammengebaut und habe es nicht eingesehen, Geld für Windows zu bezahlen, zudem mochte ich das Look-and-Feel von Windows nicht. Also habe ich mir Manjaro KDE installiert und mich direkt verliebt. Seitdem ist viel passiert: Der Wechsel vom Desktop Environment, die erste Installation von Arch, das Testen von Debian, Ubuntu und weiteren Distros, der Switch zurück zu Windows (Dank Easy-Anti-Cheat Games) und wieder zurück zu Linux.

    Manjaro mit Plasma Desktop

    Jetzt bin ich wieder bei Manjaro KDE angekommen und möchte mir demnächst einen neuen Laptop zulegen, dort Arch (oder vielleicht sogar Gentoo?) installieren und mich mit einem Tiling Window Manager ausprobieren. Ich liebe Linux, habe einige Leute schon dazu gebracht zu wechseln, und auch wenn ich kein 10/10 Profi bin, fühle ich mich sicher genug und schaffe es nicht nur meine Probleme selbst zu lösen, sondern auch meinen privaten Alltag rein auf Linux laufen zu lassen.

    Ich bin gespannt auf die Zukunft, freue mich auf Valve’s Mühen für Gaming-On-Linux, mehr Rice-Content im ästhetischsten Subreddit und bin gespannt, wie es mit Mobile Linux laufen wird und ob Marken wie System76 es vielleicht schaffen GNU/Linux in den Mainstream zu bringen.