Schlagwort: Meine Reise zu Linux

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Roy

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    Die begann vor etwa 11 Jahren mit Ubuntu 10.04. Ich studierte seit etwa einem Jahr Informatik und einige meiner Kommilitonen hatten Laptops mit Linux dabei. Klar kannte ich „Linux“ als Begriff, aber erst seitdem konnte ich damit auch etwas Greifbares verbinden. Dazu bauten einige Hochschulkurse auf Linux auf, wie der Programmierkurs in C.

    Da ich meine Schwierigkeiten hatte die dort genutzte Umgebung unter Windows nachzuempfinden und so der Leidensdruck groß genug wurde, setzte ich mir besagtes Ubuntu als VM auf. Der Ersteindruck war gut und man lernte schnell über Foren und Blogs dazu. Da VMs so ihre Nachteile hatten, wanderte das System relativ zügig
    auf die Festplatte – erstmal im Dual-Boot Modus. Dabei hatte ich das Glück kompatible Hardware zu besitzen, sodass mich die Ersteinrichtung nicht überforderte. Alsbald folgte auch mein erstes „Linux“-Smartphone – ein Nexus One mit Android. Schnell war ich immer öfter mit Linux statt Windows unterwegs und degradierte letzteres zum System für Spiele und Programme, die es unter Linux nicht gab.

    Im Studium lernte ich denn was es hieß gute Software zu entwickeln und bekam ein schlechtes Gewissen bzgl. raubkopierter Software – in den 00er Jahren war man damit praktisch aufgewachsen. Umso mehr begeisterten mich die vielen Open-Source Projekte, wie Linux, Gnome und OpenOffice. Entsprechende Software ersetzte nach und nach illegal bezogene Pendants und ein entsprechender Anwendungsfundus reichte mir irgendwann für jedweden Anwendungsfall aus, egal ob Alltag oder Studium. Ubuntu landete so auch auf meinem Desktop-PC und Windows verschwand von meinem Laptop.

    Als Canonical zu Unity wechselte, hielt endlich auch moderne Optik Einzug, die für mich sogar moderner als das damals aktuelle Windows 7 wirkte. Da mir Ästhetik recht wichtig ist, war die altbackene Optik von Gnome 2 oder KDE 4 für mich immer schwierig, gerade wenn man hier und da auch mal einen Mac zu Gesicht bekam. Endlich also Unity! Etwa zu der Zeit begann ich mit Desktop-Umgebungen und Distributionen zu experimentieren und lernte so die Vielfalt der Szene kennen. Relativ schnell blieb ich bei Ubuntu/Gnome 3 hängen, beneide Unity aber selbst heute noch um die HUD-Funktionalität.

    Später wechselte ich auf Fedora/Gnome – ich denke mit Version 22 – und bin bis heute absolut zufrieden damit. Windows verschwand zu der Zeit ganz von meinen Systemen und Computer-Spiele wurden auf ein Minimum reduziert, sehr zum Vorteil meines Zeitbudgets. Meine zwei Studienabschlüsse habe ich mit Ubuntu/Unity und Fedora/Gnome wunderbar erledigen können. Seitdem nutze ich Fedora/Gnome für alles Private, für meinen Job (Softwareentwicklung) und für meine eigene Firma.

    Die Systemauswahl habe ich nie bereut und auch privat habe ich kein Windows mehr im Einsatz. Durch die Corona-Pandemie und meine Firma hielt Windows aber wieder als VM Einzug. Zu Beginn der Pandemie brauchte ich Windows um an Video-Meetings teilnehmen zu können, da deren Software teils noch auf Adobe Flash basierte, das unter Linux bereits ausgemustert war. Das hat sich aber mittlerweile geklärt. Bzgl. meiner Firma arbeite ich mit teuren Drittgeräten, bei denen ich (USB-basierte) Firmware-Updates und Einstellungsänderungen lieber nicht über Wine-Frickelei bediene.​

    Ich finde das der Linux-Desktop mittlerweile mehr als Alltagstauglich ist – auch für unbedarfte Anwender. Gespannt bin ich auf die Entwicklung von Linux-Smartphones abseits von Android/Google und hätte wirklich Lust mir in Zukunft mal eins zuzulegen, wenn auch vorerst nicht als Daily-Driver.

    Randnotiz: Auch bei Bekannten und Eltern hielt Linux irgendwann Einzug. Bspw. landete auf der mehr als betagten Maschine meiner Eltern irgendwann ein Ubuntu/LXDE, weil Windows XP einfach zu langsam wurde, Windows 7 aber zu anspruchsvoll für die Maschine war. Klar war das eine gehörige Umstellung, mit etwas Hilfe kamen die beiden damit aber ganz gut zurecht. Irgendwann war die Hardware einfach zu alt und es musste ein neuer PC her, der direkt mit Linux bestellt wurde – diesmal Ubuntu/Unity.

    Das war wieder eine Umstellung und mit viel Lernaufwand verbunden, zufrieden waren beide trotzdem. Später kam dann nochmal die Umstellung auf Ubuntu/Gnome, die wegen optischer Nähe diesmal nicht ganz so aufwändig ausfiel. Bekannte starteten direkt mit Ubuntu/Unity und kamen damit auch halbwegs klar, investierten aber nie die Zeit sich wirklich mit dem System anzufreunden. Wegen der Anschaffung neuer Hardware sind diese heute wieder bei Laptops mit Windows oder Tablets mit Android. Interessanterweise konnte ich nie Menschen unter 50 Jahren dazu bewegen, sich Linux näher anzusehen – zu groß die Vorbehalte, zu Aufwändig in der Erwartung. Hier war die „alte Generation“ also wirklich mal Experimentierfreudiger.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Max

    Photo by Derek Oyen on Unsplash

    Linux und ich – eine ständige on/off Beziehung. Zuerst in Kontakt kam ich mit Linux in meiner Abi-Zeit ca. 2002. Ein Mitschüler hielt ein Referat über Knoppix. Fand ich interessant, und habs am eigenen Rechner per Live-CD getestet. Dabei blieb es dann.

    Sechs Jahre später nächster Anlauf. Hab einen ungenutzten Vereinsrechner mit Ubuntu, Netzlaufwerk und eGroupware aufgesetzt. War ein ziemliches Gebastel so ganz ohne Vorerfahrung, lief schlussendlich aber. Wurde aber leider nie wirklich benutzt, weil der Rechner doch etwas überfordert war. Im selben Jahr habe ich auf einem alten Notebook mit Mint experimentiert, was dann auch wieder wegen diverser Treiberprobleme nicht lange anhielt…

    …und dann habe ich mir 2016 (glaube ich) einen RaspberryPi 3B+ gekauft! Ich habe Tage damit zugebracht die verschiedenen Möglichkeiten auszuprobieren. Verschiedene Distros, Dienste, Serveranwendungen wie Nextcloud usw. Habe Minecraftserver aufgesetzt und war angefixt. Danach ging alles ganz schnell: V-Server gemietet, Nextcloud aufgesetzt, Docker ausprobiert, Minecraft Java und Bedrock Server installiert.

    Aber mein Laptop lief noch mit Win10. Sehr gut für ein Gerät, dass damals (2018) schon fast acht Jahre alt war. Nach diversen Experimenten mit Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Mint und Debian bin ich bei Debian hängengeblieben und hab es seither als einziges OS auf dem Laptop benutzt.

    Ende 2020 dann ein neues ThinkPad E15 angeschafft und wieder eine neue Distro gesucht, weil das Gerät für Debian Stable zu modern war. Nach weiteren Experimenten bin ich jetzt bei MXLinux und erfreue mich daran, dass ich (theoretisch) die (nahezu) totale Kontrolle über den Rechner habe. Nebenbei teste ich in Virtualbox immer mal wieder andere Distributionen mit anderen Paketmanagern und Oberflächen und liebäugel auch ständig damit vielleicht noch mal zu wechseln.

    In der ganzen Zeit bin ich auch diversen Power-Usern begegnet und habe unter anderem mit harten Worten einiges gelernt. Ein Bekannter saß hinter mir, während ich mich mit „cd“ und „dir“ durch meine Verzeichnisse hangelte und schimpfte dann, dass er mir ja nicht zusehen könne, wie ich nicht „ls“ benutze und die Pfade immer ausschreibe, statt Tab zu benutzen. Diese Hinweise haben mich dann um ca. 100% in meiner Navigation beschleunigt.

    Die Community ist manchmal zwar teilweise etwas versnobt, Bluetooth ist ein einziger Clusterfuck und Wine/PlayOnLinux u.ä. habe ich bis heute nicht zum Laufen gebracht, aber generell bin ich froh, den Schritt endlich mal konsequent gegangen zu sein.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Gerrit

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    Linux hatte schon länger mein Interesse geweckt. Warum weiß ich gar nicht mehr. Langeweile? Spieltrieb? Die Möglichkeit, Grenzen der eigenen technischen Fähigkeiten auszuloten? Auf dem Familien-PC wagte ich es dennoch nicht. Zu viel Respekt vor der Aufgabe und den Spielständen meines Vaters in Freecell. Zum Abitur bekam ich 2007 ein Notebook geschenkt. Ein Samsung R70. Leider mit Windows Vista, aber für Linux sehr dankbar, wie ich bald rausfinden sollte.

    Direkt danach probierte ich es mit Linux. Die Zeiten von Disketten waren da schon vorbei und man brannte Startmedien auf CD-ROM. Und wie viele CD ROMs man brannte. Für jede Version, jede Distribution und jede Live-CD mit einer Desktopumgebung eine Neue. Es begann mit openSUSE 10.2 weil meine amateurhafte Recherche damals ergab: openSUSE = Linux. Ich probierte KDE und GNOME aus und blieb bei KDE. Eine bis heute prägende Entscheidung. An den Grund erinnere ich mich leider nicht mehr. OpenSUSE machte mir das Leben schwer, denn Sax erkannte die 3D-Fähigkeiten meiner NVIDIA-Grafikkarte nicht. Und ohne den Desktop-Würfel wollte ich nicht leben. Ich war doch nur wegen der coolen Effekte zu Linux gewechselt. Gut, stimmt nicht ganz. Eine lauffähige WLAN-Karte wäre auch nett gewesen und die ging bei openSUSE 10.2 ebenso nicht. Deshalb wechselte ich zu Kubuntu 7.04.

    Das hin- und herpendeln zwischen openSUSE und Kubuntu war bei mir dann für die folgenden Jahre kennzeichnend. 2008 fing ich an zu studieren. Zum Glück in einem nicht-technischen Studiengang, bei dem niemand auf die Idee kam, sein Notebook im Hörsaal aufzuklappen. Hätte bei mir auch wenig Sinn gemacht, weil der Akku mit Linux keine 90 Minuten hielt und das Uni-WLAN mit Linux noch nicht harmonierte. Problematischer wurde es beim verpflichtenden Literaturverwaltungs-Kurs, den ich einfach durch Luftlöcher-starren überstand, weil ich das vorgeschriebene Citavi nicht installieren konnte. Dafür lernte ich im HTML/CSS-Kurs eine Menge, denn alle anderen „schrieben“ ihren Code in Adobe Dreamviewer und ich von der Hand mit Kate. Ein bisschen Leidensfähigkeit musste man 2007/2008 noch mitbringen.

    2009 oder 2010 bin ich noch mal kurz zurück zu Windows, weil Windows 7 eine der besseren Windows-Versionen war und 2016-2020 arbeitete ich viel mit macOS, aber Linux blieb in einer VM immer dabei, schon wegen einiger geliebter Programme. Heute ist Linux wieder mein Primärsystem. Natürlich mit openSUSE.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Rayson

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Rayson

    Interessanterweise weist meine Reise einige Parallelen zu der von Ferdinand auf. Doch gibt es auch einige wesentliche Unterschiede. Der wichtigste ist: Linux geriet nie in „Gefahr“, in irgendeiner Form Teil meines Jobs zu werden. Sein Einsatz war und ist immer auf den Privatbereich beschränkt. Im Beruf selbst geht es jetzt weniger um das Betriebssystem als vielmehr um die Programme, die darauf zur Verfügung stehen, und da waren und sind MS Excel und MS Access meist unverzichtbare Bestandteile. Und nein, LibreOffice Calc kann Excel in dem Umfeld, in dem ich es beruflich einsetze, nicht das Wasser reichen.

    Meine Reise begann aus reiner Neugier. Ich machte, es muss 1998 gewesen sein, auf der Festplatte meines PCs Platz für eine S.u.S.E.-Installation. Das Besondere an dieser Version war, dass eine Art Office-Suite mitgeliefert wurde. Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, war das Applixware, und man brauchte einen Motif-Fenstermanager dazu. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Ganze erwies sich als derart unpraktisch, dass ich es sehr schnell ignorierte. Einige Jahre später kam ich dann tatsächlich auch über Knoppix zu Kanotix, und dann zu sidux.

    Da war dann auch schon die Grundsatzentscheidung gefallen, sich privat weiter mit Linux zu befassen. Obwohl ich nach meiner C64-Zeit auch schon mit den ersten MSDOSen zu tun hatte, und obwohl ich an der Uni einen Schein gemacht hatte, der mir die Terminalnutzung am Großrechner und den Zugang zum Raum mit den IBM-PCs erlaubte, und schon von daher keine Probleme mit Kommandoumgebungen hatte und habe, ist aus meiner Sicht eine grafische Benutzeroberfläche für die meisten Tätigkeiten am Rechner viel bequemer und angenehmer. Und diese Distributionen boten alle welche an. Ich bin dann bei KDE hängen geblieben.

    Warum ich Linux nutze? Es gibt mir viel mehr Kontrolle über meinen eigenen Rechner, und zumindest damals funktionierten einige Dinge wie z.B. ein simpler Internet-Zugang direkt über Router sogar einfacher als in Windows. Ich bekomme eine riesige Auswahl an Tools zur Verfügung gestellt, die alle zentral verwaltet werden, so dass für Updates nur vergleichsweise wenig Aufwand zu treiben ist.

    Und unter reinen Sicherheitsaspekten ist das Nischendasein auf dem Desktop ein Vorteil, weil deswegen Aufwand und Ertrag der Entwicklung von Schädlingen in einem für die Bösewichte ziemlich ungünstigen Verhältnis stehen. Zumal unter den Nutzern von Linux der Prozentsatz derer, die sich der potenziellen Gefahrenquellen bewusst sind, deutlich höher sein dürfte. Will sagen: Viren und Trojaner für Linux – klar kann es die geben: Sie lohnen sich aber kaum. Hinzu kommt, dass die Scheunentore unter Windows lange sehr weit offen standen, und auch jetzt noch ist es für viele Privatnutzer bequemer (und wird ihnen leicht gemacht), als normaler Anwender permanent mit Admin-Rechten unterwegs zu sein.

    Irgendwann zerhauten mir Updates hin und wieder mein sidux. Klar, SID. Deswegen war ich gar nicht unglücklich, als es mit Ubuntu los ging. Einige Zeit erfreute ich mich an der vergleichsweise unproblematischen Nutzung, aber dann regierte wieder die Neugier. Vielleicht doch wieder auf eine aktuellere Distribution umsteigen? Meine Wahl fiel auf Koroa, wobei es sich um ein „gepimptes“ Fedora handelte. Das nutzte ich einige Zeit recht mit Enthusiasmus, aber dann ließ wohl derjenige der Koroa-Macher nach und es gab keine neuen Versionen mehr.

    Also wenn schon auf dem Trip nach Neuem, warum dann nicht auf den Arch-Zug aufspringen? Rolling Release, immer das neueste Zeugs… Ich entschied mich schließlich für die vermeintlich sichere Variante Manjaro. Der Umgang mit AUR war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf Dauer auch kein Problem. Dass nach einem der Updates die grafische Oberfläche nicht mehr starten wollte (egal, auf welchem Weg…), schon. Ich kehrte daraufhin reumütig zu (K)Ubuntu zurück und habe es seitdem keinen Tag bereut. Es tut einfach, was es soll, und die halbjährlichen Versionswechsel (was soll ich mit LTEs?) laufen bis jetzt auch reibungslos.

    Sollte es damit aus irgendwelchen Gründen doch mal wieder knarzen (die Community ist so schnelllebig wie Schuttleworth unberechenbar), dann würde ich wohl Manjaro wieder eine Chance geben. Oder – back to the roots – wieder SuSE probieren. Aber eins ist im Moment nicht mehr denkbar: Dass mein Rechner zu Hause mit etwas anderem als Linux läuft. Für die wirklich schweren Fälle, die zum Glück immer seltener werden, gibt es notfalls Wine und VMs. Es war eine abwechslungsreiche Reise bis hierhin. Ob das finale Ziel bereits erreicht ist, vermag ich nicht zu sagen, aber an dieser Wegmarke sieht es schon mal gut aus.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Losx

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Losx

    Linux, was soll dieses komische Betriebssystem?

    Ich habe oft davon gehört, aber mich nie wirklich damit auseinandergesetzt. Windows und Apple waren für mich der Standard (habe aber immer nur Windows genutzt). Dann habe ich vor ca. 3 Jahren mal ein Youtube-Video von einem Herr Stallman gehört.

    Kannte den gar nicht und hat mich einfach mal interessiert, worum es in dem Video so geht. Er berichtete von Überwachung durch Geräte (Alexa, …) und deren Gefahren. Das war eine kleine Offenbarung. Hatte mir vorher nie Gedanken über das Thema Privatsphäre gemacht und es war mir nicht bewusst, was durch Technik alles möglich ist.

    Das Thema sackte dann etwas, ich habe zwei Jahre lang erst einmal nichts wirklich geändert, wusste ja auch nicht wie oder was. Aber in den zwei Jahren habe ich mich zunehmend mehr mit dem Thema Datenschutz beschäftigt, da ich durch das Video ein Gefühl dafür gewonnen habe, wie wichtig ein souveräner und bewusster Umgang mit den eigenen Geräten ist.

    Letztes Jahr (bin jetzt 25 Jahre alt) habe ich dann den Entschluss gefasst, mein digitales Leben umzustrukturieren (Dropbox -> Nextcloud, Windows -> Linux, Photoshop -> Gimp, MS Office -> LibreOffice, …). Die Liste ist nicht erschöpfend. Es war ein langer und steiniger Weg, mit einigen Rückschlägen. Ich brauchte drei Anläufe um zu Linux zu wechseln, bin zwischendrin immer zu Windows zurückgekehrt. Ich habe gelernt, dass der Austausch von Programmen viel entscheidender sind als das eigentliche OS. Die Programme sind das, wo man bei einem Umstieg am meisten mit kämpft (andere Funktionen/GUI/Formate, …).

    Man kann nicht alles gleichzeitig ersetzen, man muss jedes Programm einzeln ersetzen und sich langsam umgewöhnen, sonst steigt die Frustrationstoleranz und die Wahrscheinlichkeit zum alten System zurückzukehren. Mein Tipp an alle die mit Systemmigration in der Verwaltung/Betrieb zu kämpfen haben: Scheibchenweise Umgewöhnung 😉

    Nachdem ich alle Programme erst einmal langsam einzeln unter Windows ersetzt habe, hat es dann beim dritten Anlauf auch mit dem OS geklappt. Der einzige Pain Point ist momentan nur noch Photoshop (da Gimp keine Adjustment Layer unterstützt), aber das Hobby “Bildbearbeitung” hat in den letzten Jahren eh abgenommen.

    Ich lerne jeden Tag immer noch etwas Neues über Linux und bin überwältigt von den ganzen Vorteilen von freier Software und der Ideologie dahinter. Ich wollte eigentlich nur ein datenschutzfreundlicheres System, wurde aber mit vielen weiteren Mehrwerten beschert. Endlich verstehe ich viel mehr wie ein PC funktioniert, das wäre bei Windows nie passiert.

    Seitdem achte ich auch bei allen anderen Geräten auf möglichst freie Software und habe eine Abneigung gegen Smart-TVs, Smartwatches und Co (die nicht frei sind, sich schwer reparieren lassen oder nicht gut konfigurierbar sind) entwickelt.

    In diesem Sinne: Happy Birthday Linux!

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von ikoch

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von ikoch

    Erste Erfahrungen mit dem Computer habe ich ab 1985 mit meinem Atari 800XL gemacht. Habe damals ein paar einfache BASIC-Programme geschrieben, aber hauptsächlich war das Ding doch zum Spielen da. 🙂 Ab Anfang der 90er war es dann ein PC mit DR-DOS 7/Win 3.1.

    Mit Linux beschäftige ich mich (zumindest gedanklich) seit der Jahrtausendwende. Irgendwann hatte ich damals genug davon, unter Windows 98 immer wieder einen blauen Bildschirm angezeigt zu bekommen. Von einem damaligen Kollegen habe ich mir eine Version von SuSE-Linux besorgt. War nicht mehr die ganz aktuellste Version zu dem Zeitpunkt. Ich glaube es war die Version 7. Gab es damals mit einem riesigen Handbuch. Das hat schon irgendwie Eindruck gemacht.

    Da aufgrund der kleinen Festplatten nicht an ein Dualboot zu denken war, habe ich mir SuSE-Linux mit KDE-Arbeitsumgebung auf eine alte Festplatte installiert und diese als externe Festplatte angeschlossen. Ja, Live-CDs gab es damals auch noch nicht. Weil das für die täglichen Arbeiten aber zu umständlich war, blieb es bei einigen Versuchen mit Linux.

    Mit Windows XP wurden dann die blauen Bildschirme sehr selten und ich habe meine Experimente mit SuSE Linux erstmal eingestellt. Versuche mit Mandrake-Linux waren nur eine ganz kurze Episode, weil die Version auf der CD, die ich davon hatte, an meinem Laptop den Bildschirm nicht richtig unterstützt hat. Wieder interessant wurde Linux als ich gegen 2009 damit anfing Online-Banking zu machen. Ich wollte dieses nicht von dem Rechner aus machen, an dem ich täglich arbeite. Das sollte von einer sauberen Umgebung aus erfolgen, die ich nur hierzu nutze.

    Da die Internetverbindung es inzwischen hergab, dass man sich CD- oder DVD-Abbilder herunterladen konnte, habe ich mir Ubuntu in einigen Desktop-Geschmacksrichtungen angeschaut. Damals vor allem Unity (oder
    Gnome), KDE Plasma und XFCE. Hatte mich dann erst mal für eine Version namens »Netbook Remix« entschieden. Als es die irgendwann nicht mehr gab, bin ich zu Xubuntu gewechselt.

    Hierfür einen eigenen Rechner zu kaufen war (mir) aber zu teuer, also habe ich meinen Rechner zum Banking immer mit einer Xubuntu-Live-CD gestartet. Damit war auch sichergestellt, dass das System sauber war.
    Das war mein zweiter Anlauf mit Linux.

    Als ich mir dann 2012 einen neuen Rechner kaufte, war die Festplatte groß genug für ein Dualboot. Die große Partition war Windows 7 und die kleine für Xubuntu. Wobei ich Xubuntu nur für Online-Banking etc. verwendet
    habe. 2019 zeichnete sich ab, dass Windows 7 nicht mehr lange unterstützt werden würde. Was also tun? Ich entschied mich ganz auf Linux zu wechseln. Die XFCE-Arbeitsumgebung von Xubuntu war zwar sehr
    OK, wenn man sie nur ca. 2 Mal im Monat verwendet. Für den täglich Einsatz ist sie mir dann aber doch etwas zu spartanisch. Nach kurzem Probieren habe ich mich dann (wieder) für KDE Plasma entschieden und
    zusätzlich eine Partition mit Kubuntu eingerichtet. Große Festplatten haben ihren Vorteil 🙂

    Seitdem verwende ich fast ausschließlich Linux. Auch nachdem mein Rechner im Februar 2020 nach ca. 8 Jahren den Geist aufgab und der neue Rechner Windows 10 hatte, brauchte ich nicht lange nachzudenken. Windows 10 starte ich alle 2 bis 3 Monate einmal um neue Updates zu installieren, ansonsten mache ich damit nichts.

    Auch wenn ich mich seit längerem mit dem Thema Linux beschäftige, würde ich mich eher als lernender Anfänger bezeichnen. Ich bin also Linux-Beobachter seit 20 Jahren und nutze seit 2 Jahren ausschließlich Linux. Meine aktuelle Distribution ist Kubuntu 20.04. Seit Neuestem schreibe ich auch über Linux – sowohl in einigen Foren als auch auf meiner eigenen Webseite.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Stefan

    Photo by Dylan Shaw on Unsplash

    Meine ersten Berührungspunkte mit Linux hatte ich 1994 als ich per Zufall in der Zeitschrift CHIP auf das
    Sonderheft »CHIP Special LINUX. Unix für jedermann. Der PC als Workstation« aufmerksam wurde. Ich habe mir das Sonderheft für 49 DM bestellt. Auf der CD-ROM befand sich die Linux Distribution des Erlanger Linux-Support-Teams (LST) mit Linux Kernel 1.0.9. Ich habe es auch tatsächlich geschafft, diese Distribution auf meinem PC zu installieren. Sofort hat mich das Linux Fieber gepackt. Zwei Jahre später bin ich dann auf SuSE Linux 4.2 umgestiegen.

    Damals war Linux zugegebenermaßen eine ziemliche Frickelei. Ich habe mir meine Kernel selber kompiliert, den fvwm Windowmanager zeitaufwändig konfiguriert und war die meiste Zeit damit beschäftigt am System rumzubasteln. Ich habe von 1994 bis 2000 ausschließlich Linux genutzt (SuSE Linux). Als Office Paket habe ich Applixware genutzt, das ich käuflich erworben habe. Im Jahre 2001 habe ich dann aber Windows XP installiert,
    da ich das Fotografieren und die Bildbearbeitung als Hobby entdeckt hatte, und zum damaligen Zeitpunkt keine wirklich vernünftigen Grafikprogramme unter Linux zur Verfügung standen. Durch das neue Hobby geriet Linux bei mir in Vergessenheit.

    Ich habe Windows XP bis 2013 genutzt. Dann kam das Supportende von Windows XP in Sicht und ich hatte immer häufiger Viren auf meinem PC. Das ging mir auf die Nerven und ich überlegte auf welches Betriebssystem ich umsteigen sollte Als ich mich im Promarkt erkundigen wollte, wie teuer eine Windows 7 Lizenz so ist, fiel mir eine Packung mit openSUSE 12.2 auf. Die gab es für 29,90 Euro im Sonderangebot.


    Ich erinnerte mich, dass ich vor 13 Jahren mal Linux installiert hatte und war neugierig, was sich in mehr als 10 Jahren bei Linux so getan hatte. War das evtl. ein System das mein Windows XP ersetzen konnte? Ich kaufte mir das openSUSE Paket und installierte es noch am selben Abend. Die Installation gelang ohne Probleme und ich war wirklich begeistert! Es gab LibreOffice, GIMP, darktable, gthumb und alles was ich so brauchte! Und die Installation war super einfach.

    Jetzt fehlte mir noch ein Buchhaltungsprogramm mit dem ich die Nebenkostenabrechnung für meine WEG machen konnte. Mir schwebte ein Programm wie WISO Buchhaltung vor. Leider fand ich nichts unter Linux. Ich erinnerte mich, dass ich in meiner ersten Linux-Phase mit Tcl/Tk programmiert hatte und fing an, meine eigene
    Buchhaltungssoftware zu schreiben. Zunächst verwendete ich sqlite3 als Datenbanksystem und stieg dann ein paar Wochen später auf PostgreSQL um. Als das Fibuprogramm nach ca. 3 Monaten einigermaßen zufriedenstellend lief, löschte ich Windows XP und nutze seitdem ausschließlich Linux.

    Ich habe viele verschiedene Linux Distributionen ausprobiert, bin aber letztendlich bei openSUSE geblieben. Das ist für mich die professionellste und benutzerfreundlichste Distribution. Seit einigen Jahren sind auch meine Frau und meine Schwiegermutter zufriedene openSUSE Anwender. Als Desktopumgebung nutze ich seit 2013 XFCE.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Jens S.

    Meine Reise zu Linux begann aus der Not heraus. Nachdem ich im Sommer 2009 meinen Rechner mit neuem Board, RAM, CPU und Festplatten bestückte, brach mein Windows XP mit käuflich erworbener CD in einem „blue screen“ die Installation ab. Ich hatte nicht bedacht, dass die SATA-Schnittstelle genau dafür sorgen würde. Also schnell die Schullizenz für Vista heraus gekramt und einwandfrei installiert. Nur mein Canon iP4200 wollte nicht mit Vista sprechen. Aber ein einwandfrei funktionierendes Gerät wollte ich aufgrund von Problemen mit dem Betriebssystem nicht ersetzen.

    Ein mir bekannter Linux-Administrator sorgte für Abhilfe, indem ich nach einem Gespräch noch am selben Abend eine DVD im Briefkasten vorfand. Dort stand Kubuntu 9.04 drauf. Sein Spruch war: „Wenn du schon mal Windows XP manuell partitioniert hast, kommst du mit der Installation von Kubuntu auch klar.“ Wie soll ich sagen? Er hatte recht. Nur gefiel mir KDE nicht. Also ersetze ich Kubuntu im Herbst 2009 durch Ubuntu 9.10. Danach fand Ubuntu 10.04 seinen Weg auf den Rechner und blieb es fast drei Jahre lang. Die neueren Ubuntu sagten mir nicht zu. Damit bekam Linux Mint eine Chance.

    Im Frühjahr 2014 begann ich, Musik aufzunehmen und benötigte dafür niedrige Latenzzeiten. Erst installierte ich unter Linux Mint einen Low-Latency-Kernel. Aber so richtig rund liefen JACK und Ardour damit nicht. Da war Ubuntu Studio genau richtig und war ab 2015 bis 2020 sehr hilfreich. Die Ausgabe Ubuntu Studio 20.10 warf unlösbare Fehler beim Installationsversuch. Seitdem läuft LMDE 4 fehlerlos, auch mit JACK und Ardour.

    Ein Familienmitglied bekam mit 75 Jahren ein Xubuntu 20.04 von mir installiert. Das lief bis zu einem bestimmten Update gut, seitdem läuft Debian mit Xfce auf jenem Rechner. Ein weiteres älteres Familienmitglied nutzt seit Jahren klaglos LMDE 4. Jugendliche kennen eher Mobilgeräte zum Wischen und Tippen statt Rechner. Also läuft auf einem Notebook mit Touchscreen ein Linux Mint 20.2 Cinnamon.

    Aktuell läuft mein Smartphone Sony XA2 mit Sailfish 4.1. Die Bedienung finde ich sehr gelungen. Allerdings erscheint bei Neuanlage eines Kontaktes die Tastatur nicht auf dem Display. Das sollte bei einem OS in Kaufversion nicht passieren. Unter Sailfish 3.4 funktionierte dies reibungslos. Im November 2019 fand SailfishOS den Weg auf das XA2.

    In Summe laufen die Linux-Distributionen sehr gut auf Rechnern, aber bei Mobilfunkgeräten ist mir noch zu viel Bastelbude vorhanden. Ich benötige da nicht verschiedene Desktops, aber alle drahtlosen Schnittstellen, Kamera, Webbrowser, Mail, Dateibrowser, Messenger, Musik und Videos abspielen müssen funktionieren.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Jonathan

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Jonathan

    Eine bisher kurze Reise mit hoffentlich langer Zukunft. Ein Erfahrungsbericht von Jonathan.


    Als mein erster PC mich als jungen Gymnasiasten erreichte, gab es für mich nur Windows, Adobe Photoshop und Microsoft Office; heute bin ich begeisterter Nutzer von Debian GNU/Linux, GIMP und LibreOffice. Den Wechsel hin zu Linux hatte ich, als mir die Open-Source-Idee mit zunehmendem Alter und zunehmender Reife sympathischer wurde, mehrmals in Dual-Boot-Setups versucht. Das Resultat war stets eine verwaiste Linux-Installation und ein rege genutztes Windows; die Macht der Gewohnheit war einfach zu stark.

    Parallel zur Aufnahme eines geisteswissenschaftlichen Studiums begann ich mich für Anwendungsentwicklung zu interessieren und erreichte nach einigen Jahren ausreichend Kenntnis, um eine Studentische Hilfskraft-Stelle auf diesem Feld anzutreten. Schon einige Jahr vorher erschien Windows 10 und mit diesem ein System ausgeklügelter Nutzerdatenerfassung, welches mir immer suspekter schien. Zwei Faktoren brachten mich dann zu einem Wechsel von Windows auf Debian über Nacht:
    * Meine studentische Hilfskraftstelle erforderte zu einem großen Teil Arbeit mit Linux.
    * Die inzwischen wieder funktionale, standardmäßig aktive Option bei Microsoft Office, den in Word verfassten Text zur Produktverbesserung zu analysieren, ließ sich nicht deaktivieren.

    Seit dem auf diese Nacht folgenden Tag irgendwann Anfang 2019 nutze ich Debian. Die Windows-Installation habe ich bei der Installation von Debian überschrieben, um die eingangs erwähnte Macht der Gewohnheit zu überlisten. Meine bereits vorher bestehende Affinität zu Open-Source-Software hat mir den Wechsel erleichtert; die meisten meiner Lieblingsprogramme konnte ich auch auf Linux weiter nutzen. Debian wählte ich, weil mir Ubuntu zu kommerziell ist; da ist mir der Unterschied zu Windows nicht bedeutend genug. Gleichzeitig wollte ich aber eine Debian(-basierte) Distribution nutzen, da ich mit diesen durch das Windows-Subsystem-Linux und meinen Raspberry Pi schon Erfahrungen gesammelt hatte.

    Die Zeit nach dem Wechsel war eine Woche lang durch Ärger und Frust geprägt. So hatte mein Bluetooth-Lautsprecher bis zum Erscheinen von Debian 10 ein eigenes Bash-Skript benötigt, um sich nach einem Neustart des Laptops wieder zu verbinden. So etwas kannte ich von Windows nicht; da lief bei mir alles entweder out-of-the-box oder gar nicht. Der Gedanke, dass man selber Hand anlegen kann (und muss), um das ein oder andere zu erreichen, kam mir unter Windows nie.

    Seit diesem kurzen Übergangsfrust bin ich höchst zufrieden und schätze die Arbeit mit Linux sehr. Die Freiheit von Microsofts Telemetrie gefällt mir und die Verfügbarkeit einer einfach nutzbaren und ausgesprochen ausgeklügelten Konsolensprache wie Bash macht mir den Alltag durch Automatisierung sehr viel einfacher.

    Somit ist meine Reise mit Linux mit 2,5 Jahren noch nicht lange andauernd, für mich aber der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit Tux’s Zuhause.

  • Erfahrungsbericht: Reise zu Linux von Ralfi

    Photo by Derek Oyen on Unsplash

    Meine Reise zu Linux
    … begann im Jahr 2002 mit einer großen Softwarekiste und vielen CDs. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich glaube, es war irgend etwas Susehaftes. Die ersten Test-Installationen gingen erwartungsgemäß voll in die Hose aber solche Fehlschläge haben mich schon immer eher motiviert als verzweifelt. Nach dem Motto: „So blöd kann man doch eigentlich gar nicht sein…“


    Ich bin ein IT Autodidakt. Zwar hatte ich während meiner maschinenbautechnischen Fachschulstudienzeit in der DDR ein Semester lang ein Fach namens Informatik, aber mit der Revolution, welche der IBM-PC auslöste, sowie nach der friedlichen Revolution 1989 konnte ich das damals Gelernte vollständig vergessen. Allerdings hat mir die Beschäftigung bereits zu dieser Zeit – in den meisten Fällen – sehr große Freude bereitet.

    Im Laufe meines Berufslebens habe ich mich dann immer weiter mit Computern beschäftigt und seit Anfang der 90er Jahre diese Passion bis heute, wo die Pension immerhin schon am Horizont in Sicht ist, im Rahmen vieler
    unterschiedlicher Beschäftigungsverhältnisse zum Brötchenerwerb genutzt. Im Laufe der Zeit konnte ich mir dann auch schon mal ein Stück Kuchen kaufen, was mir zeigte, dass dieser Weg nicht so verkehrt sein kann…


    Und wie bei vielen anderen, die ihre Geschichte auf dem Weg zu Linux erzählen war ich fast aus dem Häuschen als ich meine erste Knoppix Live CD in der Hand hielt. Ein komplettes Betriebssystem, welches im PC vorhandene Festplatten unangetastet lässt, hat mich von Anfang an begeistert. Ich habe mich immer wieder mit allen möglichen Softwarekomponenten beschäftigt und sehr viel gelernt. Als ich zum ersten Mal ein Windows Anmeldekennwort erfolgreich zurücksetzte fühlte ich mich schon ziemlich toll. Nun ja, zumindest war es ein Ausgleich für die vielen Fehlschläge und Frustrationen auf Grund meiner eigenen Unwissenheit.


    Eine Begegnung mit der Linux Community hat mich dann vollständig zum Fan werden lassen. Als ich 2004 zum Rumspielen ein Live-CD System auf einem Notebook installiert habe, funktionierte anschließend das WLAN nicht. Also habe ich eine Fehlerbeschreibung verfasst und in einem Forum einen Beitrag gepostet. Innerhalb von 2 Stunden hatte ich eine Antwort. Ich sollte an einer bestimmten Stelle eine genau bezeichnete und aus dem Internet herunter zu ladende Datei einspielen und das System neu starten, dann würde das WLAN schon wieder funktionieren.

    Ich war zunächst sehr – wirklich sehr – skeptisch. Aber nachdem ich das mir beschriebene umgesetzt hatte klappte die WLAN Verbindung ohne jedes Problem. Ich war fasziniert! Und bis heute hat mich
    diese Faszination nicht wieder losgelassen. Auch wenn man nicht immer alles glauben kann – und
    sollte – was im Internet steht…


    Über Kanotix bin ich dann bei sidux gelandet. Als 2005 der sidux e.V. gegründet wurde, habe ich an
    genau diesem Tag – es war glaube ich auf der Linux Messe in Berlin – das erste Mal einige
    Protagonisten persönlich kennen- und im Laufe der Zeit sehr schätzen gelernt. Es folgten viele
    Chats, gemeinsame Treffen, Chemnitzer Linuxtage mit Gerstenbräu-Orgien und Tabak-Wolken bis
    in den frühen Morgen, verspeiste Pizzen und vergleichbare Erlebnisse.


    Heute verwende ich auf fast auf allen Geräten einen Debian unstable/experimental Mix, mal mit
    Cinnamon und mal mit KDE. Seit etwa zwei Jahren beschäftige ich mich intensiv mit der
    „Entgoogelisierung“ durch Einsatz von Nextcloud sowie der Möglichkeit, viele Dienste und Daten
    selbst zu Hause zu hosten. Durch Linux bin ich nicht zum Windows „Hater“ geworden – aber Linux
    ist für mich halt schlicht und einfach in allem besser.