Die ersten Berührung mit Linux war damals 2000 bei einem Freund mit Open Suse. Ich war sofort von der Benutzer Oberfläche begeistert. Gesagt getan. Ich hab mir die CDs mitgeben lassen und hab mein Windows XP runtergeschmissen.
Linux als Abenteuer an sich machte schon richtig Spaß. Doch da das ganze nicht wirklich Spiele tauglich war, erstmal wieder zu Windows zurück. Nun, der Sprössling namens Linux war geplanzt und wuchs heran. Die Möglichkeit, Linux auf der PS3 zu installieren fand ich so spannend, dass ich es direkt ausprobieren musste. Ich hatte dann noch „nach Anleitung“ erfolgreich den Kernel kompiliert. Einfach nur zum testen, was so möglich war. Einfach genial.
Dann 2009 ist mir eine Linux Zeitschrift mit Ubuntu auf dem Cover ins Auge gesprungen, und die Neugirde zu Linux auf dem Desktop erwachte wieder. Ich hatte mich mehrere Tage eingelesen und mich intensiv mit fstab, den Dateisystemen und dem Terminal beschäftigt. Da habe ich auch einige Open Source Programme wie gimp, OpenOffice/später LibreOffice kennen und lieben gelernt. Seitdem versuchte ich zu Open Source Software zu greifen, wo es nur geht. Dieses Mal hielt die Neugierde sogar bis zu einem Monat heran, bevor ich wieder zum Gaming tauglicheren Windows wechselte.
Als der Pi raus kam, wusste ich direkt dass das ne geniale Linux Bastel-Kiste ist. Ich habe ihn lange als XBMC/KODI Box betrieben. Später dann mit einer externen Festplatte als Heim Dateiserver. Mittlerweile habe ich mehrere SBCs im Einsatz.
Mit Aufkommen der Steam Boxen und Steam OS dachte ich, jetzt wirds was mit Gaming und Linux. War wohl nichts. „Etwas performanteres muss her“, dachte ich. Also hab ich mich mit dem heiligen Gral „Arch Linux“ beschäftigt. Performant war es auch, aber Gaming so wie ich mir das vorgestellt habe immer noch nicht. Das habe ich dann aber erst mal 4 Monate lang genutzt, bevor ich wegen anderen Spielen wieder zurück zu Windows bin.
Seit dem hab ich mir immer wieder mal in einer Virtual Machine angeschaut was die Linux Welt (hauptsächlich Ubuntu) so neues brachte. Ach ja, im Smartphone Bereich hatte ich das BQ Aquaris 4.5 mit Ubuntu Touch für ca. 2 Jahre lang genutzt. Seit März hab ich auf meinem Rechner ein bisschen Distro hopping betrieben und bin von Pop!_OS, Ubuntu, Debian, Manjaro und schließlich wieder zu Arch Linux.
Es war eine lange Reise, und sie war auch nicht immer einfach. Doch ich muss sagen dass ich mittlerweile sehr zufrieden mit Linux bin.
„Meine Reise mit Linux“ – das ist nicht so einfach zu schildern wie es im ersten Moment klingen mag. Der erste Familien PC, i386 mit Windows 3.1 zog mich magisch an – klar, dass die Lebensdauer einer Windows Installation recht kurz war, und ich sah somit meist nur einen schwarzen Schirm mit blinkendem Cursor – egal für 2 Affen („Gorillas“ von 1991) welche sich in Worms Manier mit Bananen bewarfen, reichte es immer.
Meine IT Laufbahn startet 1999 direkt als Lehre – gerade rechtzeitig zum großen Zittern vor dem Millennium, mein damaliges Umfeld bestand zum überwiegenden Teil aus Windows NT 4.0 Server, NT 4.0 Clients und Novell Netware 5 bzw. 6 als Groupware. Durch Novell kam ich zum erst einmal richtig mit einer Shell in Berührung – die anfängliche Verachtung flachte rasch ab – vor allem als ich parallel zum ersten Mal den direkten Vergleich zwischen Novell/Groupwise und Exchange/Outlook hatte – für damalige Verhältnisse (2002/2003) unglaublich wie weit Novell Microsoft voraus war.
Wie auch immer, die Ära von Novell ging zu Ende, also musste ich weiter in Richtung Microsoft, nicht dass ich mich dafür entschieden hatte, aber es war das, was im KMU-Bereich gefragt war. Die Jahre vergingen, man wird reifer und durch einen neuen Arbeitgeber welcher offener war, wurde es mir möglich auch andere Schienen einzusetzen bzw. sich auch entsprechend fortzubilden und einzuarbeiten.
Von da an ging es Schlag auf Schlag, Web-Server, Mail-Server, DB-Server bzw. File-Server meist unter CentOS, Debian bzw. später auch SLES wurden aufgesetzt und betreut – auch der Arbeitgeber erkannte, dass man durch den Support von freier Software leben kann – läuft seit nunmehr 15 Jahren gut.
Auf dem Desktop bin ich nach einigem Hin und Her bei OpenSuSE Tumbleweed mit Gnome hängen geblieben, Evolution, Remmina und die Bash sind meine wichtigsten Programme, reine Windows Programme, welche ich benötige, hole ich mir per Remote-App aus einer RDS-Farm.
Linux ist ein unabdingbarer Begleiter geworden, ich arbeite in der Microsoft-Welt wie auch in der Open-Source Welt und finde es wichtig immer einen Plan B oder besser eine Alternative zu haben – genau das findet man in Linux, Microsoft passt sich nicht an, auch wenn es gerne so verkauft wird, ich denke die Frickelzeiten sind lange vorbei, die Qualität ist sehr hoch und das Arbeiten mach umso mehr Spaß.
Der Mehrwert von Open Source wird schnell klar, ein Blick auf z.B. die Attacken auf Exchange-Server führt einem das sehr deutlich vor Augen. Auch wenn der Kampf mit Linux auf dem Desktop vermutlich nie an Fahrt aufnimmt, bin ich froh ein digitales Leben im offenen Universum führen zu können, eine zu hohe Verbreitung auf dem Desktop wäre dem zu Folge vermutlich nicht ganz so erstrebenswert, da sich dann sofort die Tech-Riesen darauf stürzen würden. Aber mal sehen, was die nächsten 30 Jahre bringen – ich freu mich drauf.
Ich bin generell ein Freund davon, neue Hardware erst dann zu kaufen,wenn wenn das Upgrade einzelner Komponenten bzgl. Gesamtperformance nicht mehr lohnt. Daher hat mein Win-98SE-Rechner auch plötzlich die komplette Win-XP-Ära überlebt, als sich dieser nach einem Umzug plötzlich nicht mehr starten ließ. Zu diesem Zeitpunkt war die Kiste hardwaremäßig tatsächlich hoffnungslos veraltet und ich erfreute mich an dem riesigen Hardwarezuwachs in der 600-EUR-Budget-Klasse.
Der neue Rechner hatte dann das seinerzeit sehr frische Windows Vista aufgespielt (mit eben noch allen Kinderkrankheiten), sodass trotz ernsthafter Versuche sich mit diesem Ding zu arrangieren nur die verzweifelte Flucht nach vorne blieb: Nach Windows 98SE zurück oder der Lizenzkauf für das in Abkündigung befindliche XP kam aus Prinzip nicht in Frage, Windows 7 war hingegen aber noch gar nicht geboren, sodass automatisch Linux als potenzielle (nahezu alleinige) Alternative in den Vordergrund rückte.
Implementierungstechnisch war das von Anfang an bewusst auf „alternativlos“ ausgelegt, d.h. wirklich darnieder mit Vista (ein befreiendes Gefühl) und komplett Linux drüber. Ich erweiterte die Festplattenpartitionen später trotzdem auf Dual-Boot —mit zwei verschiedenen Linuxen (!)—, aber nur aus dem Grund, um immer ein funktionierendes System zu haben, falls man sich das andere gerade zerschossen hatte (was leider ab und an tatsächlich vorkam, aber zumeist auf Anwenderfehler meinerseits zurückzuführen). Fortan wechselten sich hauptsächlich OpenSUSE und Debian Stable in diesem Dual-Boot als Hauptdistributionen ab.
Zu der Zeit dieses Umstiegs betrieb ich gerade die Homepage für unseren Schachverein. Unter Win-98SE hatte ich hierfür das WAMP-Paket benutzt (Windows, Apache, MySQL, PHP). Ein Wechsel mit Blick auf diese Serverkomponenten verursachte ohnehin Appetit auf LAMP (also Linux, Apache, MySQL und PHP… der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass inzwischen das weiterhin echt freie MariaDB anstelle MySQL Verwendung findet).
Wider Erwarten gestaltete sich der Umstieg sogar als völlig problemlos: Dies lag zum eine an der damals benutzen, sehr stabilen „SuSE Linux 9.0 Webserver Edition“, die irgendeinem PC-Heft beilag und sich eben als hervorragendes LAMP-System preiste sowie mit dem Yast-Tool als komplett per Oberfläche bedienbar erwies. Zum anderen hatte ich zwar bereits Erfahrung durch diverse Linux-Grundschulungen, die einem die Arbeit mit dem Terminal vermittelten und so die Angst vor der Kommandozeile nahmen: Das Terminal und das Kombinieren (Pipen) der einzelnen Befehle ist eine beeindruckende Sache und sicherlich einer DER Stärken von Linux (auf Server- bzw. Skript-Ebene). Mir selber war trotzdem eine grafische Oberfläche immer lieber, da mir die Befehle nicht locker genug von der Hand gingen. Damit war SUSE (später OpenSUSE) mit seinem Yast bzw. Yast2 wie für mich geschaffen!
Wahrscheinlich weil ich sehr lange am Win-98-Design festklebte, bin ich bis heute ein Freund der klassischen Oberflächen, d.h. Gnome2 und XFCE waren mein Favorit. Ich experimentierte auch sehr gern und zeitintensiv mit KDE, dessen immensen Einstellmöglichkeiten sowie dessen Compiz-Effekten, die (wie insbesondere der 3D-Würfel) echt beeindruckend waren — mit der Zeit stellte sich das Ganze für mich dann aber als eher ablenkend heraus.
Als Web-Programmierer benötigt man per se einen vernünftigen Dateimanager, ggf. mit integriertem FTP-Support. Diesbezüglich ist die Windows-Lösung Dateiexplorer relativ leicht zu übertrumpfen: Er kann bis heute keine Tabs geschweige denn Zwei-Fenster-Ansicht und die neueren Versionen taugen m.E. nicht einmal mehr vernünftig als übersichtliche (Baum-)Anzeige von Verzeichnisstrukturen. Unter Gnome2 wurde in dieser Disziplin der dortige Dateimanager Nautilus mein Freund, hier war in einer späten Version die Zwei-Fenster-Ansicht per F3-Taste schnell ein- oder ausblendbar — meiner Meinung nach genial gelöst!
Als unter Gnome3 eben diese Option kurz danach wieder ausgebaut (!) wurde, war für mich klar, dass ich nicht das Zielpublikum von Gnome3 sein kann und seither ist XFCE mein alleiniger Favorit (der dortige Dateimanager Thunar kann zwar nur Tabs, aber ich habe hier unter XFCE dann einfach einen zusätzlichen der vielen Zwei-Fenster-Dateimanager installiert, ganz aktuell den Double Commander). Auch den Gnome2-Fork MATE schaue ich mir immer wieder gerne mal an und sehe ihn gleichwertig zu XFCE: der Nautilus lebt dort als Caja-Fork weiter sowie der Gedit-Editor als Pluma, was rein aus PHP-Hobby-Programmiersicht völligausreichend sein kann.
Ansonsten ist mit Geany stets eine kleinere und distributationsneutrale IDE-Lösung vorhanden, die überraschenderweise sogar schneller als Gedit / Pluma startet, obwohl letztere nur reiner Texteditoren sind (alles GTK-Lösungen, für KDE nimmt man hier vermutlich besser das integrierte Kwrite oder gar Kate). Seit XFCE auch Tiling unterstützt, ist dies für mich eine vollwertige Alternative zu Windows7 geworden, alles was danach von Microsoft kam, nutze ich nur, weil ich es muss, und dann aber dafür ungern.
In Summe hat mir meine ehrenarbeitliche Arbeit bzgl. der Vereinshomepage auch im späteren Berufsleben viel gebracht. Mein eigenes Coding war rückblickend betrachtet „schlecht“ im Sinne von: nicht wartungsfreundlich! Die hier zwangsläufig gewonnene Erfahrung, dieses selber warten und optimieren zu müssen, hat meinem Arbeitgeber für mein späteres dortiges Coding viel Zeit und damit Geld gespart 😉
Generell macht die Arbeit mit Linux als Webadmin dabei viel mehr Spaß als unter Windows. Allein wegen der größeren Auswahlmöglichkeit an Programmen und eben, weil diese FOSS sind. So hatte ich bei meinem Schachprogramm, dass ich für die Extraktion der Partien nach HTML/Javascript benutzte, irgendwann die Möglichkeit erkannt, dass ich eben dies selbst anpassen kann (was ja unter FOSS genau möglich ist).
Trotzdem war dieser Moment der entscheidende „Klick im Kopf“, wo ich zum ersten Mal dies bewusst in der Praxis genutzt hatte, als nur über diese mögliche Option als Vorteil zu wissen. Nach der Anpassung der entsprechenden Programmstelle (und Neukompilierung des Programms) exportierte dieses Programm dann die generierten HTML-Dateien auf Knopfdruck genau so, wie ich sie haben wollte! Ein Traum, den ich so nur unter Linux & dessen FOSS-Programmen erleben durfte 🙂
Als ich 15 oder 16 war, kauften sich meine Eltern ihren ersten PC. Ein riesiges graues Ungetüm thronte auf dem väterlichen Schreibtisch. Ich lernte, kleine *.bat-Dateien in DOS zu «programmieren», die dann von autoexec.bat aufgerufen wurden, um in DOS ein kleines Hilfsmenü mit den installierten Programmen DisplayWrite, Lotus 1-2-3 und noch irgendein Zeichenprogramm anzuzeigen, das es einem dann erlaubte, die Programme nur durch Eingabe einer einzelnen Zahl (statt eines langen Befehls) zu starten.
Fünfzoll-Floppydisks waren auch dabei, ein Nadeldrucker musste mühsam angeschlossen und installiert werden (doch damit hatte ich nichts zu tun). In der Schule hatten wir dann 4 Wochen lang eine Stunde Informatik auf einem MacIntosh, klicken und kopieren, Textverarbeitung. Den Zehnfingerkurs absolvierte ich dann doch noch auf einer mechanischen Schreibmaschine. Dann kamen wieder 4 Stunden Informatik: wir schrieben ein kleines Basic-Programm mit den Befehlen Print, Goto, If und Else. Von Linux keine Spur, der Computer bekam ein Dreizoll-Diskettenlaufwerk und wurde auf Windows 3.1 aufgerüstet, bevor ich ihn dann so gegen 1995 (ohne Drucker) «erbte».
An der Uni bekam ich dann 1996 einen Internetzugang: Die Bildschirme waren klein, braun und die Schrift orange. Browser war Lynx, das E-Mailprogramm hieß Pine. Viel konnte man damit nicht anstellen, aber das Teil lief unter irgendeinem Unix (vielleicht sogar Linux?). Bald darauf leistete ich mir einen Laptop mit Windows 95 (das ich mit vielen Disketten selber installieren musste, weil die CD-Version teurer gewesen wäre und die Geografiestudentin kein Geld mehr hatte).
Der Computer lief dann brav so an die fünf Jahre, zum Schluss sogar mit einer eigenen Internetanbindung mit einem 56k-Modem: dann entdeckte ich in einem Computerheft eine SUSE-Installations-CD: bei YaST bin ich beinahe verzweifelt, trotzdem habe ich es bis in eine grafische Umgebung geschafft, doch beim weiteren Ausprobieren habe meinen MBR (geplant war Dualboot) völlig zerschossen. Ich suchte bei einem Computerhändler Rat, der empfahl mir eine neue (und größere) Harddisk einzubauen, was er mir netterweise auch gleich für ein paar wenige D-Mark anbot. Da ich kein Windows mehr installieren konnte und er nicht zu teuer war, nahm ich an. Nach der abgemachten Woche stand ich vor verschlossenen Türen: wie sich herausstellte, war er pleite und mein Computer lag in der Konkursmasse. Volle drei Monate lang war ich von meinem Laptop getrennt – heute unvorstellbar, damals halt normal.
Ich habe dann über eine andere Computerzeitschrift irgendein MBR-Wiederherstellprogramm gefunden und meinen Laptop mit viel Ach und Krach selber wieder flottgemacht. Da war erst mal Schluss mit Linux. Ich spielte aber trotzdem gerne viel zu viel in den Systemeinstellungen rum, sodass meine (ganz legal gekaufte) Windows 7-Lizenz von Microsoft wegen zu vieler Neuinstallationen gesperrt wurde. Dito für Office. Ich habe mir dann wütend neue Lizenzen bei Ebay besorgt, aber die waren leider viel zu kurzlebig für meine Experimentierfreudigkeit.
So kurz vor Ende des Windows 7 Supports habe ich mich aufgrund der Datenschutzbedenken und dieser diversen Lizenzprobleme durch diverse Linux-Livesysteme geklickt, um schließlich bei Linux Mint Xfce zu landen. Zuerst installierte ich das als Dualboot parallel zu Windows 10. Ich wechselte täglich mehrmals zwischen den Systemen, doch auf Dauer wurde mir das zu mühsam. Ich blieb eher in der Windowswelt, vor allem, weil ich beruflich nur in Windows unterwegs war.
2017 verlor ich meinen Job und hatte plötzlich Zeit: so habe ich den großen Schritt gewagt und Mint zu meinem Hauptsystem gemacht: alle Daten exportiert, Grub auf Mint umgestellt und mich gezwungen, den Rechner 3 Monate lang so zu betreiben: das System lief stabil, ein paar Probleme konnte ich mithilfe der Forengemeinschaft linuxmintusers.de lösen, andere sind noch immer da (mein Rechner ist schon älter und hat viel schlecht kompatible Hardware und vielleicht auch schon ein paar Wackelkontakte – und mir fehlen noch immer Zeit und Grundwissen). Trotzdem blieb ich dabei, endlich konnte ich meinen Computer so oft neu aufsetzen, wie ich wollte, ohne Lizenzprobleme…
Ich habe mir dann über Kleinanzeigen im Internet einen gebrauchten Zweitrechner für die Kinder besorgt, auf dem läuft auch Mint. Die Kinder sollen sich von klein auf daran gewöhnen, sodass sie es später leichter als ich haben. Außerdem lässt sich mit Hartz IV nur schwer eine Windowslizenz kaufen. Ich persönlich nutze Windows privat nur noch, wenn es wirklich nicht anders geht: für mein (altes) Navi habe ich noch keine Lösung gefunden, und manchmal habe ich Kompatibilitätsprobleme mit Office-Dokumenten – auch dann muss Windows wieder geöffnet werden. Dank Dualboot ist es noch immer da, aber ich öffne es nur noch alle 2-3 Monate und fühle mich jedes Mal immer verlorener.
Mein Weg zu Linux – der Computer als Werkzeug Begonnen hat die Sache mit dem Computer irgendwann um 1990.
Durch mein Hobby, die Astronomie, benötigte ich also einen Computer um die täglichen Positionen meiner Lieblingsobjekte (Kometen), selber zu berechnen. Von Anfang an war der Computer für mich deshalb nur ein Werkzeug. Spiele standen eigentlich nie zur Debatte. Daher musste ein Computer her und ich fing an die Programmierung mit Turbo Pascal zu lernen. Mein damaliger PC-Helfer arbeitete schon mit einem Unix, dies war mir aber für meinen Zweck nicht praktikabel und so begann es eben mit MS-DOS.
Doch ein abstürzender Compiler oder ein abgestürztes Programm bedingten immer einen Neustart des Computers. So suchte ich eine Alternative zu MS-DOS und fand durch einen Freund zu OS/2 Warp. In dieser Zeit fand ich auch Suse 4.4, aber gemeinsam mit OS/2 Warp auf einer Platte war es irgendwie nichts. So benutzte ich lange Zeit nur OS/2 Warp.
Der nächste Kontakt mit Linux fand dann mit der Software IPCop und dem Start des DSL-Zeitalters statt. Durch die berufliche Verwendung eines LAN-Servers (OS/2) wollte ich auch zu Hause die Vorteile eines zentralen Speicherplatzes nutzen und so begann ich mich noch mehr mit Linux zu beschäftigen. Es entstand der erste Linuxserver für Samba auf kleiner Hardware mit einem Debian 3.1 (Sarge). Ein MYSQL-Server, ein Apache für das eigene Intranet usw. folgten. Um 2000/2001 herum, begann ich mit der Programmierung in PHP um diverse Dinge per Browser zu verwalten.
Auf dem Desktop zog ab 2003 Windows XP ein, da der häufige Wechsel im Dualboot von OS/2 zu Windows irgendwann keinen Spaß mehr machte. Auch die ganze Software für die Astronomie z.B für die Steuerung meines Teleskopes und einer elektronischen CCD-Kamera benötigten eben Windows. Daher war der Wechsel notwendig. Auch in der Firma erfolgte inzwischen der Wechsel von OS/2 zu Windows.
2010 baute ich mir einen neuen PC zusammen und darauf wurde dann das neue Windows 7 installiert. Auf meinem kleinen Server folgten die diversen Versionen von Debian. Auf der Konsole des Servers sammelte ich also genug Erfahrungen.
Mit Windows 7 war ich sehr zufrieden und arbeitete von 2010 bis 2018 damit. Aber das anstehende Support-Ende Anfang 2020, die ersten Erfahrungen mit Windows 10 im geschäftlichen Umfeld, die Telemetrie von Windows usw., zwangen zur Suche nach einer Alternative. So begann ich Anfang 2018 mich näher mit Linux auf dem Desktop zu beschäftigen. Über den Podcast GoingLinux.com eingestiegen musste mein Astro-Notebook, ein ThinkPad T410, als Hardware herhalten. Auf eine separate Festplatte wurde ein Debian 9 (Stable) installiert und versucht vorhandene Hardware wie Scanner, Drucker, Fotokamera, DSL-Stick usw. zum Laufen zu bekommen. Das hat alles geklappt und so war die Hardwareseite erstmal abgedeckt.
Das Debian etwas schwerer für Einsteiger ist, war mir bekannt, aber durch meine Erfahrungen mit einem Debianserver und dem Willen eben etwas neues zu lernen wurde auch auf meinem PC ein Debian 9 Stable (mit Gnome) installiert und Schritt für Schritt neue Software für die diversen PC-Tätigkeiten gesucht. Da nicht alle PC-Tätigkeiten häufig durchgeführt wurden (z.B. Steuererklärung), blieb Windows 7 parallel installiert. Aber die Hauptarbeit wurde schon mit Debian durchgeführt. Windows 7 wurde bald überflüssig und so wurde auch der Desktop Anfang 2019 komplett umgestellt. Auch wenn Debian Stable mit Gnome etwas gewöhnungsbedürftig ist, kann mit ein paar Gnome-Shell Extensions die Bedienung angepasst werden und mit Hilfe der Unattended-Upgrades muss ich mich auch nicht um Sicherheitsupdates kümmern. Die Installation erfolgt im Hintergrund.
Anfang 2021 wurde der Familienlaptop auf Linux Mint (Debian basiert) umgestellt und damit ist bis auf mein Astro-Notebook (mit altem Win 7) nur noch Linux im Einsatz. Ein 2021 zugelaufenes Elitebook 850 G3 hat ebenfalls ein debianbasiertes Linux Mint erhalten und damit lässt es sich auch gut arbeiten. Auf der Softwareseite nutze ich ein paar spezielle Windows Astronomieprogramme mit Wine (Developer-Edition), da es dafür keine guten bzw. schönen Alternativen unter Linux gibt.
Im Nachhinein muss ich mich wundern, warum es so lange gedauert hat, bis ich Linux auf dem Desktop für mich entdeckt habe. Meiner Mutter habe ich nämlich schon viele Jahre früher ein Linux für Email, Internet und Briefe schreiben hingestellt. Ich selber mache sehr viele verschiedenen Dinge mit dem PC wie z.B. PHP-Programmierung, meine Webseite aktualisieren, MP3’s schneiden und taggen, Audio-CDs in MP3 wandeln, Videos schneiden, astronomische Bildbearbeitung, Raspberry Pi mit PiHole, Übersetzungen für Astronomieprogramme, Bildverwaltung, Panoramabilder erstellen, Intranet mit WordPress, Nextcloud für Termine, Kontakte, Smartphone usw. und für alles gibt es Software unter Linux. Dafür spende ich gerne an die Projekte und fühle mich dabei einfach freier.
ich kann mich noch gut dran erinnern als Linus Torvalds es im sogenannten Usenet angekündigt hat
ich selber habe auf ein C64 angefangen, bin dann auf MS-DOS 6.22 umgestiegen als Windows 3.11 herauskam
und als SUSE herauskam habe ich sie mir auch gekauft, auf Disketten noch, und später als XP kam bin ich dann zu
Windows XP gegangen, und als der Support zu Ende ging so habe ich mich nach einer alternative umgeschaut und bin zu
Linux MINT gegangen damals habe ich mit der Version 13 angefangen,und bin über 17 und 19 zu Version 20 gegangen ab und zu
habe ich auch andere Distros ausprobiert so zum Beispiel Arch Linux, Debian Stable oder Testing, und Fedora (was mir leider nicht gefallen hat)
des Weiteren habe ich auf eine sog LMDE getestet was auf den unterbau auf Debian basiert, auf Arch Linux habe ich Antegos getestet eine Lange
Zeit lang auch benutzt und als Antegos zu Ende ging habe ich mich umgeschaut und bin bei vielen (Manjaro,Garuda Artix und Co)
ich finde ein RR zwar nicht schlecht dies müsste aber auch bei ein Fixed gehen, und Ubuntu müssten ihren Installer durch ein Calamares mal ersetzten, so spart man auch Zeit und müsste nicht immer eine Internetverbindung habe, ich setze gerade noch auf DE Mate ein (DE=Desktopumgebung) warte aber auf die Fertigen Gnome 40 auf Ubuntubasis
Ich weiß, das ist ein komischer Titel, der aber später hoffentlich klarer wird. Der erste PC, den ich bewusst wahrnahm, war noch in Kindertagen. Ich war damals noch ein kleiner Knirps und wusste natürlich noch rein gar nichts über die wunderbare Linux Welt. Warum?
Nun meine Eltern waren und sind bis heute reine Windows Nutzer. Ich glaube, das erste Betriebssystem, was in meinem Elternhaus lief, war Windows XP. Im jugendlichen Alter bekam ich dann meinen ersten eigenen PC, der erst von Windows 7 beglückt wurde und dann von Windows 10. Ich bin also ursprünglich ein eingeschworener Windows Nutzer gewesen.
Meine Reise zur Linux begann schließlich, als ich anfing, mich mehr um meine digitale Privatsphäre zu sorgen. Das Auslöserereignis war in meinem Fall die Aufdeckung der globalen Überwachungsmaschinerie, welche unter dem Namen „NSA-Skandal“ Weltbekanntheit erlangte. Ich fand es damals einfach nur gruselig, was die USA im Namen der Sicherheit alles so überwachen. Von der kommerziellen Überwachung im Namen der „besseren Nutzererfahrung“ ganz zu schweigen.
Dies führte unter anderem dazu, dass ich mich mit dem Modding von Android beschäftigte und dort dann meine Liebe für FOSS Software entdeckte. Jeder kann den Code kontrollieren? Die Nutzer sind nicht die Kunden? Keine Telemetrie? Keine Frage, Open Source ist toll. Also musste als erstes mein Smartphone dran glauben, welchem ich radikal ein reines AOSP Rom verpasste und dies bis heute durchziehe. Leider gab es für mich in Sachen Linux als Desktop-Betriebssystem ein großes Problem: Ich bin ein leidenschaftlicher PC Spieler von Triple A Games. Blöderweise gibt es diese Sorte von Spielen natürlich so gut wie gar nicht nativ unter Linux. Doof!
Mein erstes Linux war also eher eine Testinstallation. Ich nahm mir eine weitere Platte, baute sie neben Windows 10 in meinen Gaming PC ein, knallte dort MX Linux drauf und installierte mir Steam, welches es glücklicherweise schon damals nativ für Linux gab. Meine naive Vorstellung: Dank Wine werden Spiele genauso gut laufen wie auf meinem Windows 10 in der Education Edition (auch neueste Triple A Blockbuster).
Nun, ihr könnt es euch denken: Ich war eher semibegeistert und genauso schnell wie die Platte in meinen Gaming PC geraten, war sie auch wieder draußen und ich ging wieder komplett auf Windows 10 (Gates war sicher stolz auf mich!). Dort blieb ich dann zur meiner Schande eine ganze Weile. Aber trotzdem verfolgte ich weiterhin mit halben Auge, was sich in der Linuxwelt so tat und ich spielte immer wieder damit Linux eine zweite Chance zu geben.
Schließlich entschied ich mich für einen Weg, den einige von euch vielleicht auch gehen. Ich baute mir einen zweiten PC, der im Vergleich zu meinem Gaming PC zwar weniger Hardwarepower hatte, aber für die angedachten Zwecke auch ausreichend schnell war. Dieser zweite PC ist seitdem mein Arbeitstier und ich liebe mein MX Linux dort, da ich es dank Debian Basis stabil wie ein Felsen ist und es keine Neustarts bei jedem Update braucht (ja Windows, ich gucke dich an!). Meine Workflows habe ich mittlerweile auch entsprechend angepasst. Alles was mit Surfen, Texte schreiben, Videos schneiden und gucken oder E-Mails abrufen zu tun hat, mache ich auf meinen Linux PC. Zocken/Let’s Plays laufen weiterhin auf meinem Gaming PC mit Windows 10 Education.
Meine Reise hin zu Linux war also etwas holprig, aber am Ende habe ich doch irgendwie zu Linux gefunden. Und wer weiß, was die Zeit bringt: Vielleicht erkennen Publisher wie Ubisoft, EA, Microsoft etc. Linux auch irgendwann mal als richtige Spieleplattform. Dann wechsele ich gerne komplett auf Linux und erschieße mein Windows höchstpersönlich 🙂
Meine Reise mit Linux: 1995 meinte ein Bekannter er würde gern ein Unix ausprobieren, aber das Original wäre ihm zu teuer. Das erzählte ich einem Arbeitskollegen. Der kam dann mit 10-20 Disketten an und meinte, das wäre Linux. Davon hatte ich noch nie was gehört. Der Bekannte hat dann damit rumexperimentiert und mir danach eine CD vorbeigebracht: Erlanger Linux-Distribution.
Die habe ich dann auch mal installiert. Seit dem habe ich Linux und Windows parallel auf dem Rechner. Dann begann das Ausprobieren mit Distris: Slackware Suse usw. Bei Suse war ich lange Jahre. Aber seit mindestens 20 Jahren bin ich bei Slackware zu Hause. Gründe: Kernel ist original und nicht von den Distris angepasst, ist sehr stabil, die Updates mit Slackpkg funktionieren bestens. Software die fehlt, gibt es bei Slackbuilds. Nun warte ich auf Slackware 15. Windows habe ich nur noch in einer Virtuellen Box.
Ich hatte in den einschlägigen Elektronik- und Computerläden einen kleinen, fast winzigen Rechner gesehen, und war sofort davon fasziniert. Meinen letzten Minicomputer nannte man glaube ich noch Pocket-PC oder Palmtop. Ich konnte gar nicht anders, als dass ich mir das Teil für gar nicht so kleine 300 Euro kaufte.
Über das, womit es überhaupt funktionierte, machte ich mir überhaupt gar keine Gedanken. Nach ersten Tagen und Wochen, die ich mich mit diesem System beschäftigte und mich in einschlägigen Foren informierte, wusste ich, womit ich zu tun hatte, es war ein stark angepasstes Linux, es war also purer Zufall, aber ich wusste, von nun an wird alles anders.
Später hatte ich mir über den Handel von gebrauchter Hardware einen ThinkPad gekauft, das war natürlich schon mal was ganz anderes, und hiermit begann dann auch der ernsthafte Einsatz von Linux. Hier hatte ich natürlich ganz andere Möglichkeiten und probierte so manche Linux-Variante, bevor ich dann Ubuntu, Linux Mint und schließlich auch Debian als endgültige Installation installiert hatte. Ich glaube, das war die Version 6.
Auf meinem Rechner unter meinen Schreibtisch lief noch Windows Vista, aber es sollte dann natürlich auch dort Linux drauf, denn mit Windows und seinem immer größeren Speicherhunger hatte ich schon lange keine Freude mehr, also installierte ich auch dort Debian.
Heute kann und möchte ich gar nichts anderes mehr auf dem Rechner haben. Der große und stromfressende Tower hatte dann auch ausgedient, heute werkelt auf meinem Schreibtisch ein ebenfalls gebrauchtes ThinkPad x220 mit Dockingstation und externem Monitor mit Debian 11. Der kleine Mini-Rechner dient heute immer noch für das das Betrachten meiner Fotos unterwegs.
Es wird wohl so um das Jahr 1997/ 98 gewesen sein, als ich einen Artikel in einer Computerzeitschrift über Linux las. Es war ein Artikel über Linux mit beigefügter Installationsanleitung, um eine startfähige Diskette zu erstellen. Im Artikel gab es einen Link, um sich die dafür erforderlichen Dateien herunterzuladen. Welche Distribution das war, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls lief dieser erste Versuch Linux zu installieren bzw. auszuprobieren gründlich schief.
Mehrere Stunden verbrachte ich mit dem Download der Dateien und dem Formatieren der Diskette, begleitet von der Angst, gleichzeitig meinen Rechner platt zu machen. Am Ende starteten die Disketten nicht. Das empfand ich aber eher als Herausforderung im Sinne von: „Ich kann mich doch gar nicht so doof anstellen, dass es nur bei mir nicht klappt.“ Das war der Zeitpunkt, als ich begann mich zu informieren – im Internet und auch im damals neu erschienenen Linux-Magazin. Ich wollte dieses Linux ausprobieren!
Meine erste Distribution war SUSE. Ich nutzte sie ungefähr ein Jahr. Meine damalige Oberfläche war fvwm. Die Aktivierung der Soundkarte war ein Akt und ich war ziemlich stolz, als mein Linuxrechner dann auch Laute von sich gab: Das Ergebnis von wochenlangem „basteln“ und lesen von Howtos und Usergroups. Im Übrigen lief damals mein Linux als Parallelsystem neben Windows. Mit dem Durchforsten der Anleitungen im Netz begannen auch meine Probleme mit SUSE. Das Konfigurationstool Yast veränderte den Ort der Konfigurationsdateien, wie ich sie aus den Anleitungen im Netz entnahm bzw. ignorierte diese, weil Yast eigene erstellte. Ebenfalls konnte ich einige Programme nicht installieren, weil die entsprechenden RPM-Pakete für „Red Hat“ waren und nicht für SUSE.
Der Wechsel von SUSE auf „Red Hat“ war für mich deshalb eine Option. Mit „Red Hat“ wurde ich nicht warm und SUSE mit Yast war für mich nicht brauchbar. Zufällig las ich dann einen Beitrag über Debian, und testete es prompt. Was soll ich sagen, es war genau das, was ich suchte. Die Konfigurationsdateien waren dort, wo die Hilfedateien sie verorteten, der Paketmanager war bedeutend geschmeidiger und es gab keine Konfigurationstools, die sich in den Vordergrund schoben. Also war ich kurz vor der Jahrtausendwende begeisterter Debian-Nutzer. Meine grafische Oberfläche wechselte in dieser Zeit von fvwm zu Enlightenment. Übrigens, meine Mails und die Mailing-Groups bewältigte ich damals mit Xemacs.
Spätestens gegen 2001, also mit Ende von Windows 98, gab ich das Parallelsystem auf und nutzte nur noch Debian. Das zwang mich dazu, Alternativen für Aufgaben unter Linux zu finden, was ich im Grunde nicht weiter als kompliziert empfand. Die Oberfläche Enlightenment faszinierte mich, jedoch gab es keine weitere Entwicklung. Ich las über KDE und Gnome als Oberflächen und die mit Lösungen kamen, die ich unter Enlightenment nicht fand. Da mich KDE zu sehr an Windows erinnerte, wechselte ich zu Gnome als grafische Oberfläche für mein System.
Um 2004 wechselte ich von Debian auf Ubuntu, vor allem weil es leichter zu handeln war als Debian. Ubuntu begleitete mich mindestens die nächsten 10 Jahre. Ubuntu gab mir das Gefühl ein professionelles System zu nutzen, ich empfand, dass der Name Ubuntu auch Programm ist. Das Endete mit der Einführung der Unity – Oberfläche in Ubuntu und der fehlenden Möglichkeit zwischen Unity und Gnome 3.0 zu wählen. Ich begann nach einer neuen Distribution zu suchen um weiterhin mit Gnome arbeiten zu können.
Durch Zufall kam ich bei einem Linuxtag an den Stand von Gentoo. Ich kam ins Gespräch mit den Leuten dort und ich fand die Idee hinter Gentoo spannend: Rolling Release gegenüber festen halbjährigen Distributionsupdates. Ebenso die Möglichkeit das System von Grund auf nach eigenen Vorstellungen zu konzipieren. Also selbst zu entscheiden, mit welchen Protokollen und Bibliotheken die verwendeten Programme kompiliert werden. Der Vorteil ist, dass ich als Nutzer immer weiß, was ich mit welchen Eigenschaften installiert habe. Der Nachteil dabei ist, dass ein Update von Firefox beispielsweise, je nach Rechenleistung, durchaus einige Stunden dauern kann.
Von ungefähr 2013 bis 2016 nutzte ich Gentoo. Das Prinzip des Rolling Release überzeugte mich nachhaltig, nur die ewig langen Installationszeiten waren lästig. Ein Update musste genau geplant werden. Nicht selten startete ich ein Update abends und wenn ich früh auf Arbeit ging, kompilierte mein Rechner immer noch. 2016 wechselte ich deshalb von Gentoo nach „Arch Linux“. Arch lernte ich über die Hilfedateien von Gentoo kennen. Viele Anleitungen unter Gentoo verwiesen auf Arch. Im Grunde sind sich beide Distributionen sehr ähnlich, was ja schon die teilweise selben Hilfedateien bzw. Anleitungen im Netz zeigen: beide setzen auf Rolling Release, beide lassen den Nutzern alle Freiheiten das eigene System zu gestalten. Der Vorteil für mich von Arch gegenüber Gentoo ist, dass alle Pakete kompiliert sind und deshalb Updates in Minuten vollzogen sind.
Ein weiterer Vorteil von Arch gegenüber Gentoo war für mich, dass die Distribution sehraktuell ist. In der Regel sind Aktualisierungen von Projekten schon nach einem Monat im stabilen Zweig von Arch. Bei Gentoo kommen sie nach ca. einem Jahr dahin. Pakete die nicht in den offiziellen Zweigen zu finden sind, konnte ich über AUR selbst kompilieren und diese blieben damit Bestandteil des Paketmangers. Mit dem Wechsel von Gentoo auf „Arch Linux“ wechselte ich auch die Oberfläche von Gnome auf Plasma (KDE).
Bei Gnome empfand ich zwar die Möglichkeit über Tastenkombinationen den Desktop zu steuern immer angenehm, jedoch wurde die Oberfläche immer weniger anpassbar. Im Grunde legen die Programmierer fest, wie mein Desktop auszusehen hat. Da Plasma nun überhaupt keine Ähnlichkeit mit Windows mehr hat und ich die Möglichkeit habe diese Oberfläche an meine Bedürfnisse anzupassen, war dieser Wechsel für mich zwangsläufig. Mein bis jetzt letzter Distributionswechsel war 2019, von „Arch Linux“ zu Manjaro. Manjaro setzt auf Arch auf, was die Paketverwaltung und das Prinzip Rolling Release anbelangt, erleichtert aber in vielen Teilen die Konfiguration des Systems deutlich gegenüber Arch.
Und was war dann mit Windows in der ganzen Zeit? Nun, auf Arbeit habe ich natürlich alle Versionen von Windows mitbekommen. Auf meinem eigenen Rechner lief Windows nur noch als Virtuelles System in einer Box. Im Grunde habe ich Windows nur noch, um bestimmte Einstellungen zu testen, aber meine Daten, meine Arbeiten vertraue ich diesem System nicht an.
Was mich Linux lernen ließ, ist, ein Bewusstsein für informelle Selbstbestimmung zu entwickeln, Datenschutz ernst zu nehmen, zu lernen, was digitale Privatsphäre und Sicherheit heißt. Ich habe die Bedeutung von freier Software gegenüber proprietären Systemen kennengelernt. Ich habe gelernt, wie Computer funktionieren, auch wenn ich selbst nicht programmieren kann. Ich lernte was Digitalisierung bedeutet, welche Möglichkeiten es gibt und das ich Probleme immer als Herausforderung annehme.
Meine Mails verwalte ich schon lange nicht mehr mit Xemacs, da ist Thunderbird deutlich komfortabler. Aber ich glaube nicht, dass ich ohne Linux L A T E X kennengelernt hätte und was für typographisch saubere Briefe, Aufsätze und Präsentationen ich damit erstellen kann. Was mir persönlich bleibt, ist Danke zu sagen, an die vielen Entwickler, die ein gutes Systemprogrammieren mit phantastischen Programmen und an dem ich die letzten 22 Jahre als Nutzer teilhaben konnte.