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  • LVFS verteilt 25 Mio. Firmware- und BIOS-Versionen

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    Wenn man bedenkt, wie umständlich es vor einigen Jahren noch war, Firmware oder BIOS/UEFI unter Linux zu aktualisieren, so ist der Erfolg von LVFS mit 25 Millionen verteilten Updates in den letzten fünf Jahren ein wichtiger Meilenstein, der vielleicht auch weitere Unternehmen zur Teilnahme animieren kann.

    Linux Vendor Firmware Service

    Der Dienst wurde 2015 von Red Hat-und GNOME-Entwickler Richard Hughes ins Leben gerufen und mit Fedora 23 erstmals öffentlich verfügbar gemacht. LVFS steht für Linux Vendor Firmware Service und stellt das Repository dar, in das teilnehmende Unternehmen ihre Updates hochladen. Zudem können die Unternehmen darüber Unterstützung beim Anbieten von Updates über diesen Dienst erhalten.

    Auf der Anwenderseite sorgt die Software fwupd dafür, dass wir über Updates informiert werden und diese direkt einspielen können. Das passiert über Software-Tools wie GNOME Software und Plasma Discover. Zusammen mit dem üblichen Paket- und Distributions-Updates wird dort auch aktualisierbare Firmware angezeigt und auf Wunsch aktualisiert. So wird die Aktualisierung eines UEFI auf einen Klick reduziert. Das Update wird heruntergeladen und beim nächsten Systemstart eingespielt. Die Anwendung kann auch manuell im Terminal ausgeführt werden.

    25 Mio. Downloads

    Im März 2019 wurde LVFS zu einem Projekt unter dem Schirm der Linux Foundation. Auf Twitter verkündete Hughes nun den Meilenstein von 25 Mio. Downloads des Dienstes, an dem unter anderem Unternehmen wie Dell, HP. Lenovo und Logitech sowie die BIOS-Hersteller Ami und Phoenix teilnehmen. Eine komplette Liste der Teilnehmer steht auf der Webseite bereit.

    https://twitter.com/hughsient/status/1366785012637593605

    Die beiden deutschen Unternehmen Nitrokey und Tuxedo Computers sind in der Testphase und wollen künftig Updates über den LVFS ausliefern. Auch Coreboot möchte künftig Firmware-Updates darüber anbieten.

  • KDE Plasma 5.14 kann Firmware aktualisieren

    KDE Plasma 5.14 kann Firmware aktualisieren

    KDE Plasma 5.14
    Bild: KDE Plasma 5.14 | Lizenz: LGPL

     

    Mehr als drei Monate haben die KDE-Entwickler an der neuen Plasma-Version gearbeitet. Jetzt wurde nach einer Beta-Version vor drei Wochen Plasma 5.14 als neue Version des Plasma-Desktops veröffentlicht. Sie folgt auf Plasma 5.13.5 vom letzten Monat. Die wichtigste Änderung ist die Möglichkeit, die Firmware eines Systems in der Software-Verwaltung Discover per fwupd automatisch zu aktualisieren. Dazu muss der Hersteller am Linux Vendor Firmware Service (LVFS) teilnehmen. Darüber hinaus wurde die Oberfläche von Discover weiter vereinheitlicht.

    Discover im Fokus

    Auch in Sachen alternativer Paketsysteme hat Discover einiges dazugelernt. Bei Snap, Canonicals Variante distributionsübergreifender Paketsysteme unterstützt Discover nun auch Channel, die den Wechsel zwischen verschiedenen Entwicklungsständen erlauben. So kann, falls eine Software dies anbietet, zwischen stabiler Version, Beta- oder experimentellen Versionen gewechselt werden kann.

    Flatpaks und Snaps aufgewertet

    Bei der Installation von Flatpaks bietet Discover an, ein eventuell fehlendes Flatpak-Backend zu installieren. Bei den herkömmlichen Debian-Paketen zeigt Discover auf Wunsch deren Abhängigkeiten an. Zudem zeigt Discover an, wenn bei Updates Pakete entfernt oder ersetzt werden.

    Wayland besser integriert

    Für den Fenstermanager KWin wurden einige der verfügbaren Effekte neu geschrieben und Animationen geglättet. Das neue Widget »Screen Layout« kümmert sich um die Display-Konfiguration bei Multi-Monitor-Umgebungen. Es bietet eine Funktion für den Presentation-Mode, durch die per Häkchen verhindert wird, dass sich das Display während einer Präsentation abschaltet. Die Wayland-Integration wurde weiter ausgebaut. Dabei wurden beispielsweise Probleme wie Copy&Paste zwischen GTK + und Qt-Apps behoben.

     

    Neues Werkzeugmenü

    Der Logout-Screen zeigt künftig an, ob noch andere User am Computer angemeldet sind und warnt in einem solchen Fall, bevor der Rechner neu gestartet oder heruntergefahren wird. Dem Task-Manager wurde ein Werkzeugmenü spendiert, aus dem heraus Werkzeuge wie Konsole, KSysGuard, Filelight oder Info Center direkt gestartet werden können.

    Wie üblich erhält Plasma 5.14 fünf Aktualisierungen, deren erste bereits am 16. Oktober erscheinen soll, während die letzte für die ersten Tage des neuen Jahres geplant ist. Alle Änderungen zu KDE Plasma 5.14 bietet das Changelog, während die Ankündigung eine Zusammenfassung bietet.

  • Firmware-Updates automatisieren

    By: warrenskiCC BY-SA 2.0

    Fedora führte mit Version 23 eine Technik ein, die das oft mühsame Aktualisieren von Firmware und UEFI und angeschlossenen Geräten wesentlich vereinfachte, indem der Vorgang automatisiert zusammen mit einem Systemupdate durchgeführt wird. Dafür hat der Red-Hat-Angestellte Richard Hughes das Tool fwupd entwickelt, das, wie unschwer zu erraten ist, für Firmware-Update steht. Nun hat fwupd die stabile Version 1.0.0 erreicht. Das Programm arbeitet grundsätzlich auf der Konsole. Ist GNOME als Desktop-Umgebung vorhanden, klinkt es sich allerdings auch in die grafische Software-Verwaltung  GNOME Software ein.

    Automatische Installation

    Wird dort eine zu aktualisierende Firmware erkannt, wird diese zur Installation angeboten und beim nächsten Upgrade mit eingespielt. Damit das funktioniert, arbeitet im Hintergrund der Linux Vendor Firmware Service (LVHS). Dabei handelt es sich um eine Datenbank, in die Hersteller neue Firmware-Versionen einspeisen. Darüber werden mittlerweile pro Monat mehr als 165.000 Geräte aktualisiert.

    Hersteller überzeugen

    Vermutlich war die Herausforderung, Hersteller von der Teilnahme zu überzeugen wesentlich größer als die, die entsprechende Software zu schreiben. Aber mit seinem Red-Hat-Hintergrund ist es Hughes gelungen, namhafte Hersteller wie Dell und Logitech von der Teilnahme zu überzeugen. Mittlerweile umfasst die Geräteliste 72 verschiedene Geräte. Darunter sind viele Notebooks von Dell sowie die millionenfach verbreiteten Logitech Unifying Receiver. An letztere denkt man vermutlich zuletzt, wenn man an Firmware denkt. Dabei sind gerade solche Geräte, die man einmal ansteckt und dann vergisst, anfällig für Hacks.

    Fast überall verfügbar

    Mittlerweile ist fwupd nicht mehr auf Fedora beschränkt, sondern auch bei Debian, Ubuntu, Arch Linux, Gentoo und openSUSE verfügbar. Auch dort ist jeweils GNOME Voraussetzung für eine automatische Handhabung. Aber auch auf der Konsole funktioniert fwupd einwandfrei, muss allerdings manuell angestoßen werden. Auch eine Ausführung per Script und Cronjob ist denkbar.

    Beispiel Debian

    Hier sei kurz die Vorgehensweise unter Debian Sid auf der Kommandozeile nachvollzogen. Die Befehle benötigen Root-Rechte. Die Nutzung ist bei anderen Distributionen adäquat.

    # fwupdmgr get-devices (erkennt Geräte, deren Firmware aktualisiert werden kann)

    Firmware-Updates

    Bei mir wurden zwei Logitech Unifying Receiver, ein Samsung Laser-Drucker sowie das mechanische Keynoard Cherry MX 5.0 erkannt.

    # fwupdmgr refresh (entspricht etwa apt update und liest in diesem Fall die LVHS-Datenbank neu ein)

    Firmware-Updates

    # fwupdmgr get-updates (lädt verfügbare Updates herunter)

    Hier wird auch gleich der Grund für das Firmware-Update übermittelt, in diesem Fall Mousejack.

    # fwupdmgr update (installiert die Updates)

    Firmware-Updates

    Bei mir wurde neue Firmware für die Logitech Unifying Receiver installiert und damit eine Sicherheitslücke geschlossen. Das war als Online-Update möglich. Bei Updates für UEFI handelt es sich um Offline-Updates. Diese werden in der Konsole angestossen und beim nächsten Neustart des Geräts installiert.