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  • Linux Mint 18.3 Cinnamon und MATE erschienen

     

    Linux Mint 18.3
    Logo: Linux Mint under Creative Commons Attribution 3.0 Unported

     

    Linux Mint 18.3 trägt den Codenamen »Sylvia« und steht in Varianten mit Cinnamon- und MATE-Desktop seit gestern auf dem FTP-Server des Projekts zum Download in jeweils 32- und 64-Bit bereit. Noch fehlt allerdings die offizielle Notiz zur Veröffentlichung auf der Projekt-Webseite. Die Veröffentlichung basiert auf Ubuntu 16.04.3 LTS »Xenial Xerus« und erfährt wie dieses Unterstützung bis 2021.

    Cinnamon und MATE

    Linux Mint 18.3 setzt auf Kernel 4.10 aus dem Hardware-Enablement-Paket (HWE) für Ubuntu 17.04 »Zesty Zapus«. Als Desktop-Umgebungen werden  Cinnamon  in Version 3.6 sowie MATE in Version 1.18 ausgeliefert. In den nächsten Wochen wird die Veröffentlichung von Images mit KDE Plasma und XFCE erwartet. Dabei wird dies die letzte Veröffentlichung mit Plasma für Linux Mint sein. Entsprechende Pakete bleiben aber auch darüber hinaus zur Installation verfügbar.

    Wie Chefentwickler Clement Lefebvre bereits im August mitteilte, wird mit Mint 18.3 die Handhabung von Backups mittels der Anwendung mintBackup verbessert. Das bisherige Backup-Tool wurde komplett überarbeitet. Es soll laut Lefebvre »weniger können als bisher, das aber besser«. Eine grundlegende Änderung erfuhr das Berechtigungssystem. Das überarbeitete Backup-Werkzeug benötigt keine Root-Rechte mehr.

    Backups vereinfacht

    Einhergehend mit der Reduzierung der Komplexität wird der Anwender nun nicht mehr nach einer Quelle oder der Art des Backups gefragt. Die Anwendung beschränkt sich nun auf die Sicherung des Home-Verzeichnisses. Es sichert alle dort befindlichen Daten in ein Tar-Archiv und stellt diese bei Bedarf an alter Stelle mit den gleichen Besitzrechten und Zeitstempeln wieder her.

    Dabei kann der Nutzer wie gewohnt Daten ausschließen. Versteckte Dateien und Verzeichnisse sind standardmäßig ausgeschlossen, können aber manuell einbezogen werden. Die Anwendung merkt sich einmal vorgenommene Einstellungen für die nächste Sicherung. Zusätzlich können die Anwendungen, die durch den Software-Manager installiert wurden gesichert und bei Bedarf wiederhergestellt werden. Mit Linux Mint 18.3 kommt eine zweite Backup-Anwendung namens Timeshift hinzu, die für Ubuntu entwickelt wurde und sich auf das Anlegen und Wiederherstellen von System-Schnappschüssen versteht. Das Tool wurde zusammen mit dem Entwickler an Linux Mint angepasst.

    Timeshift erstellt Images

    Der Software Manager erhielt für 18.3 ebenfalls eine umfassende Überarbeitung. Das Design der in die Jahre gekommenen Anwendung wurde überarbeitet und ist jetzt moderner und die Bedienung vereinheitlicht. Der Code wurde vereinfacht, was zu einer schlankeren Anwendung führt. Der Start ist schneller, ebenso die Suche nach Applikationen. Als Backend dient jetzt AptDaemon, die Anwendung läuft damit nun im User-Mode. Nur die eigentliche Installation von Software benötigt Root-Rechte.

    Flatpak besser integriert

    Flatpak wird mit Linux Mint 18.3 nun voll unterstützt und ist bereits vorinstalliert. Der Software Manager hat eine direkte Verbindung zu Flathub erhalten. So lassen sich als Flatpak gepackte Anwendungen installieren auch wenn deren Abhängigkeiten nicht mit Mint 18.3 kompatibel sind. Anwender können hier weitere Flatpak-Archive einbinden.

    Neu bei Mint 18.3 ist auch mintReport, ein Werkzeug, das bei Fehlern System-Reports an die Entwickler schicken kann. Zudem kann es individuelle Informations-Reports für den Anwender zusammenstellen, die auf seiner Hard- und Software basieren und bei der Beseitigung von Problemen hilfreich sein können. So kann es beispielsweise auf die notwendige Installation fehlender Multimedia-Codecs hinweisen.

    Libinput statt Synaptics-Treiber

    Cinnamon 3.6 unterstützt nun GNOME Online Accounts und bindet angemeldete Dienste in den Datei-Manager Nemo ein. Wird etwa der Google-account angemeldet, bindet Nemo Google Drive in seine Seitenleiste ein. Änderungen gab es auch bei der Unterstützung von Touchpads und anderen Eingabegeräten. Diese werden künftig von Libinput verwaltet. Wird der Treiber xserver-xorg-input-libinput entfernt, kommt nach einem Reboot wieder der herkömmliche Synaptics-Treiber zum Einsatz.

    HiDPI-Unterstützung und HybridSleep

    Verbesserungen erhielt das Konfigurationsmodul für Cinnamon Spices, das Applets, Desklets, Erweiterungen und Themes verwaltet ebenso wie die Bildschirmtastatur und die Darstellung auf HiDPI-Displays. Diese Unterstützung ist nun standardmäßig aktiv. Darüber hinaus wird nun HybridSleep unterstützt. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Sleep und Hibernate, die besonders für Desktop-Computer gedacht ist. Der Inhalt des RAM wird auf die Festplatte geschrieben und der Rechner in einen Stromsparmodus versetzt. Das RAM wird dabei weiterhin mit Energie versorgt. Selbst nach einem Stromausfall sollte damit ein Rechner ohne Datenverlust wieder starten.

     

  • Linux Mint künftig ohne KDE

    Logo: Linux Mint unter Creative Commons Attribution 3.0 Unported Lizenz

     

    Wie in der neuesten Ausgabe der monatlichen Linux Mint News zu lesen ist, wird die beliebte Distribution ihre KDE-Ausgabe einstellen. Das im nächsten Monat erwartete Linux Mint 18.3 wird die letzte Ausgabe der Distribution sein, die eine Version von KDEs Plasma 5 ausliefert. Der Hauptgrund ist, dass das Qt-Framework, auf dem KDE Plasma 5 basiert, zu weit weg ist von dem, auf was sich Chef-Entwickler Clement Clem Lefebvre und seine Mannen konzentrieren. Linux Mint liefert für Plasma 5 Pakete von Kubuntu aus. Das Nachführen der notwendigen, von Kubuntu gelieferten Backports sei dabei mittlerweile zu aufwendig für das Projekt, so Clem, das Entwicklungstempo der KDE-Entwickler einfach zu hoch.

    Eine andere Welt

    Somit wird sich Linux Mint künftig rein auf GTK+ und die Desktops Cinnamon, Mate und Xfce konzentrieren. Lefebvre versteht Mint als homogene Desktop-Distribution, die zwar auf Ubuntu LTS als Unterbau setzt, aber eigene Entwicklungen integriert und Anpassungen vornimmt, wo nötig. Somit entbehrt der Schritt weg von Qt, einer »anderen Welt«, wie sich Clem ausdrückt, nicht der Logik. Als Beispiel führt er die Eigenentwicklungen Xed, Blueberry, Mintlocale und den Slick-Greeter an, von denen die drei verbliebenen Desktops profitieren, aber nicht Plasma 5.

    Da es eine Menge zufriedener Plasma-Anwender bei Mint gebe, können die ab Mint 19 den Plasma-Desktop aus dem Archiv installieren. Auch das PPA von Kubuntu werde vermutlich weiterhin verfügbar sein, so der Entwickler. »KDE ist fantastisch, aber es ist nicht das, worauf wir uns konzentrieren wollen«, sagt Clem und hofft auf das Verständnis der Anwender.

    LMDE 3

    Es sei wichtig, LMDE, die Linux Mint Debian Edition weiterzuführen, so Lefebvre. Einerseits biete es eine Rückfalllösung, sollte Ubuntu einmal nicht mehr verfügbar sein. Zudem sei es Entwicklungsziel vieler Projekte, an denen Mint arbeite und versuche somit,  Kompatibilität außerhalb von Linux Mint zu gewährleisten. Allerdings habe LMDE wesentlich weniger Anwender als Mint selbst und stehe daher in der Wichtigkeit immer etwas hintenan.

    Jetzt gibt es aber Neues zu LMDE 3 zu verkünden. Die neue Ausgabe, die im ersten Quartal 2018 erscheinen soll, wird auf GNU/Linux Debian 9 »Stretch» basieren. Der Codename für LMDE 3 lautet »Cindy« und als Desktop kommt Cinnamon 3.8 zum Zug.

    Aktueller mit Flatpak

    Der Paketbestand von Linux Mint 18.x basiert auf  Ubuntu 16.04 LTS und ist somit nicht gerade aktuell und noch bis 2021 mehr oder weniger eingefroren. Um diesen Zustand auch für die Jahre bis dahin etwas abzumildern und gleichzeitig die Stabilität von Min zu bewahren wird Linux Mint 18.3 volle Unterstützung für das Paketformat Flatpak bieten. Lefebvre hält diese Lösung für weiter fortgeschritten als Ubuntus alternatives Paketformat Snap. Mint 18.3 wird Flatpak vorinstallieren und zwei Flatpak-Repositories einbinden. Neben dem offiziellen Flathub werden dazu auch GNOME-Apps eingebunden. Dazu weist der Software-Manager eine neue Sektion für Flatpak auf. Anwender können weitere Flatpak-Archive einbinden, die im software-Manager auftauchen.

    Linux Mint 18.3
    Flatpak-Unterstützung in Linx Mint 18.3

    Sonst noch neu bei Linux Mint 18.3

    Die Mint-News gehen im Weiteren auf die Neuerungen des gerade veröffentlichten Cinnamon 3.6 ein. Hier stehen unter anderem ein standardmäßig aktiviertes HiDPI-Handling, das Anwendern mit entsprechenden Displays den Weg in die Einstellungen erspart und der Treiber-Manager mit ebenfalls verbesserter HiDPI-Unterstützung im Fokus. Bei den Treibern übernimmt Libinput mit 18.3 die Regie über die Eingabegeräte. Zudem wird neben der Anwendung »mintBackup« die zweite Backup-Lösung »Timeshift« mit an Bord sein. Diese für Ubuntu entwickelte App kümmert sich um das Anlegen und Wiederherstellen von System-Schnappschüssen , während »mintBackup« weiterhin das Home-Verzeichnis sichert.