Schlagwort: LineageOS for microG

  • eelo: Android ohne Google-Apps und -Dienste

    Android ohne Google-Apps und -Dienste
    Screenshot: ft

     

    Mit eelo stellt sich ein weiteres Projekt vor, das ein an Android angelehntes mobiles Betriebssystem ohne die üblichen Zutaten in Form von Diensten und Apps von Google anbieten will. Per Kickstarter will der französische Entwickler und Gründer von Mandrake-Linux, Gaël Duval, das Projekt mit 25.000 Euro vorfinanzieren lassen. Das scheint auf Interesse zu stoßen, denn nach drei Tagen haben 108 Backer bereits 8.940 Euro zugesagt.

    Mobiles OS auf freier Basis

    Auf der Kickstarter-Webseite wird das Projekt als Erstellung eines mobilen Non-Profit-Open-Source-Betriebssystems und zugehörigen Web-Diensten beschrieben. Oberste Maxime ist der Schutz der Privatsphäre. Zudem soll es auch für Laien einfach zu installieren sein. Nun will Duval allerdings nicht bei Null anfangen, sondern nimmt sich LineageOS als Vorlage. LineageOS ein Fork von CyanogenMod, dem Open-Source-Unterbau des mit Karacho an die Wand gefahrenen Unternehmens Cyanogen. Ein weiteres Projekt mit einer ähnlichen Zielsetzung wie eelo ist LineageOS for microG. Auch Replicant arbeitet am gleichen Ziel, allerdings verläuft die Entwicklung dort sehr schleppend.

    Reichlich viele Ideen

    Bereits seit November verbreitet Duval seine Ideen zu eelo in einer Artikelserie auf verschiedenen Webseiten. Der erste Teil befasst sich mit der Entstehung der Idee, der zweite Teil wird konkreter, was die Ausführung angeht. In einem weiteren Teil erläutert Duval, wie er sich die Web-Services vorstellt, die die bekannten Google-Dienste wie unter anderem Google Play Store, Gmail, YouTube, und Google Maps ersetzen sollen. Auf der Webseite beschreibt Duval die längerfristigen Pläne etwas genauer:

    »eelo wird die Nutzer darüber informieren, warum Datensklaverei kein Schicksal ist. Und eelo wird eine glaubwürdige Alternative für Nutzer bieten, die sich um ihre Datensicherheit kümmern: Mobiltelefone und Smartphone-Betriebssysteme sowie zugehörige Web-Services. Langfristig wollen wir ein komplettes digitales Ökosystem anbieten, einschließlich PC-Betriebssysteme, Personal Assistants und Web-APIs.«

    Dreijahresplan

    So sollen in einem Drei-Jahres-Plan zunächst etwa OpenStreetMaps die Google Maps ersetzen. Anstelle von Google Drive sollen freie Alternativen wie Nextcloud oder ownCloud unterstützt werden. Anstelle des Google Play Store soll eelo F-Droid und APKPure zur App-Installation nutzen. Der Plan sieht für das erste Jahr die Bereitsatellung eines ROMs für mehrere Geräte sowie den dazugehörigen Web-Diensten vor, doe Suche, E-Mail, Drive, Online-Backup und Maps ersetzen sollen.

    Hehre Pläne

    Im zweiten Jahr ist geplant, eelo als OS für den PC freizugeben und eine Stiftung zur Sicherung des Unternehmensvermögens zu gründen. Im dritten Jahr wird neben einem Smartphone und einem digitalen Assistenten auch die zweite Version des mobilen Betriebssystems und der Webservices veröffentlicht. Das Projekt hat bereits mit der Arbeit an einem Prototyp des mobilen Betriebssystems begonnen und verfügt über den neu entwickelten BlissLauncher 2.

     

  • »LineageOS for microG« befreit Google Apps

    LineageOS for microG
    Logo: LineageOS

     

    Jetzt mal von vorne: LineageOS ist ein Fork von CyanogenMod, das selbst eine Alternative zu Android war. Nachdem die ausgegründete Firma Cyanogen  wegen Geschäftsuntüchtigkeit und zu großer Egos gegen die Wand gefahren worden war, entstand LineageOS auf der Basis des Codes von CyanogenMod. Nun wurde LineageOS von Entwicklern des Projekts microG geforked, um die proprietären Google Apps und Bibliotheken (GApps), die Android mitbringt, als Open Source zu implementieren. Dabei werden die Binärpakete der GApps gegen Apps und Bibliotheken mit gleichem oder ähnlichem Verhalten, aber mit freiem Code ersetzt. Die Open-Source-Apps sollen dabei platzsparend und ressourcenschonender zu Werke gehen als die proprietären Gegenstücke. Der Fork hört auf den Namen LineageOS for microG.

    Sicher oder nicht?

    Da taucht natürlich die Frage auf, warum das als Fork realisiert wird und nicht innerhalb von LineageOS. Die Entwickler von LineageOS lehnen die Implementierung ab, da ein Patch zum  signature spoofing nötig ist, um die freien Apps dem System gegenüber als Google Apps auszugeben. Dieser Patch ist nach Aussagen der Lineage-Entwickler nicht sicher. Die Leute von microG behaupten das Gegenteil und sagen LineageOS nach, den eventuellen Konflikt mit Google zu scheuen. Mit den Sicherheitsbedenken gegenüber Signature-Spoofing setzt sich ein Blogeintrag ausführlich auseinander. Der jetzige Fork hat den Patch zu Signature-Spoofing auf Systemdateien beschränkt und damit nach Entwickleraussagen die Sicherheitsprobleme eingedämmt.

    Bisher 40 Modelle unterstützt

    LineageOS for microG veröffentlicht jeden Tag frische OTA-Updates und bietet native Unterstützung für F-Droid. Das ROM steht derzeit für rund 40 Smartphone-Modelle zum Download zur Verfügung. Die Installation kann nach den Vorgaben im LineageOS-Wiki erfolgen. Allerdings muss zunächst das bestehende System entfernt werden. Wenn keine Daten übernommen werden sollen, reicht hierzu ein Factory-Reset. Ansonsten bietet das Projekt ein Migration-ZIP. Das Projekt wird auf GitHub entwickelt.