Schlagwort: LiMux

  • Barcelona hui – München pfui

     

    Barcelona
    Bild: „HDR_sagradafamfrontal“ von Jose Luis Hidalgo R. Lizenz: CC-By-2.0

     

    München verjagt gerade den Pinguin, der daraufhin weiter nach Barcelona zieht. Hatten wir erst kürzlich über Freie Software in Europa berichtet, so gibt es nachträglich einen Zuwachs zu berichten. Die katalanische Hauptstadt will in den nächsten Jahren zunächst auf Open-Source-Anwendungen und anschließend auf Linux als Unterbau setzen.

    Zweigeteilter Ansatz

    Das berichtete kürzlich die größte spanische Tageszeitung El País. Demnach sollen im Jahr 2018 rund 70 Prozent des IT-Budgets der Stadt in Open-Source-Software investiert werden. Francesca Bria, die Kommissarin für Technologie und digitale Innovation im Stadtrat, sagte der Tageszeitung, der Übergang auf Open-Source-Anwendungen soll abgeschlossen sein, bevor das Mandat der derzeitigen Verwaltung im Frühjahr 2019 ausläuft.

    Als Erstes sollen der Outlook Mail-Client und der Exchange Server durch Open-Xchange ersetzt werden. Es folgen Firefox und LibreOffice anstelle von Internet Explorer und Microsoft Office. Wenn dies abgeschlossen ist, fällt die Wahl vermutlich auf Ubuntu als Linux-Distribution, um Windows auf den Clients der Verwaltung zu ersetzen. Die Stadt Barcelona betreibt bereits jetzt rund 1.000 Desktops mit Ubuntu als Teil eines Pilotprojekts.

    Barcelona unterstützt »Public Money, Public Code«

    Barcelona ist mit diesem Projekt die erste Stadt, die sich der Kampagne Public Money, Public Code der Free Software Foundation Europe (FSFE) anschließt. Der Kampagne der FSFE liegt ein offener Brief zugrunde, der fordert, dass öffentlich finanzierte Software auch immer freie Software sein sollte. Dies unterstützt auch Kommissarin Bria, wenn sie gegenüber El País sagt: »Das Geld der Steuerzahler sollte in wiederverwendbare Systeme investiert werden, die dem lokalen Ökosystem offen stehen«

    Mit der Open-Source-Strategie will die Verwaltung der Stadt Barcelona verhindern, dass weiterhin große Summen an Steuergeldern für Software-Lizenzen ausgegeben werden. Die Abhängigkeit von proprietären Anbietern, deren Verträge mit der Stadt zum Teil sei Jahrzehnten bestehen, soll beendet werden.

    Quellcodes wiederverwenden

    Darüber hinaus fördere Open-Source-Software die Wiederverwendung von Quellcode, so Bria. Anwendungen, die von der Stadt Barcelona entwickelt und öffentlich zugänglich gemacht werden, sollten auch anderswo weiterverwendet werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die 2012 in Barcelona entwickelte Sentilo-Plattform, ein Open-Source-Sensor- und Aktuatoren-Netzwerk, das mittlerweile auch von der spanischen Stadt Terrassa genutzt und mitentwickelt wird. Sentilo wird darüber hinaus in Dubai und Japan eingesetzt.

    15 Jahre Freie Software in Spanien

    Mit diesem Schritt könnte Barcelona das werden, was München hätte werden sollen – eine Stadt, die so weit als irgend möglich auf freie Software setzt. Spanien hat eine lange Tradition, wenn es um freie Software geht. So werden in der Extremadura als einer der ärmsten Regionen Spaniens bereits seit 2002 großflächig Debian-basierte Distributionen eingesetzt. Im Jahr 2012 wurden über 4.000 Schulen in Andalusien auf 220.000 Desktops mit Guadalinex, einem Ubuntu-Derivat, ausgerüstet.

    Im Jahr 2014 hat die Verwaltung der spanischen autonomen Region Valencia Zahlen veröffentlicht, nach denen die Schulen der Provinz innerhalb der letzten Jahre mehrere Millionen Euro sparten, indem sie auf rund 110.000 Computern Linux einsetzen. Auch die ebenfalls autonome Region Galizien setzt weiterhin auf freie Software, wie ein neuer Aktionsplan 2017 erläutert. Dabei fällt auf, dass es größtenteils autonome Regionen sind, die in Spanien Open Source einsetzen. Ein Grund hierfür könnten kleinere Verwaltungen mit mehr eigenem Spielraum sein.

  • München: Umstieg auf Windows 10 soll 49 Mio. Euro kosten

     

    LiMux
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    Wie gestern bekannt wurde, soll der Umstieg von LiMux auf Windows 10 die Stadt München rund 50 Millionen Euro kosten. Die Summe ist nur ein Teil eines Gesamtplans (PDF), der innerhalb von sechs Jahren über 89 Millionen Euro in die Neugestaltung der Verwaltungs-IT der bayrischen Landeshauptstadt investieren will. Dabei handelt es sich um Projekte zu Organisation, Personal und Finanzen, Architektur & Infrastruktur, einheitlicher
    IT-Arbeitsplatz, IT-Sicherheitsmanagement, Kompetenzen & Werkzeuge, IT-Lösungsmanagement und IT-Projektmanagement, IT-Vorhabensplanung, IT-Performance Management, IT-Strategie und IT-Card sowie ein programmweites Veränderungsmanagement.

    Fast 50 Mio. für einen Windows-Client

    Dabei entfallen in Summe 49,3 Mio. € auf die Schaffung eines einheitlichen IT-Arbeitsplatzes, und 36,8 Mio. € auf die restlichen Umsetzungsprojekte. Zusätzlich wird die Mitarbeit der Referate und Eigenbetriebe z.B. für die Anforderungserhebung, Test, Schulungsteilnahme und Abnahme der Arbeitspakete der technischen Umsetzungsprojekte und des einheitlichen IT-Arbeitsplatzes mit nicht-zahlungswirksamen Kosten in Höhe von 3,1 Mio. € bewertet.

    Insgesamt rund 90 Mio. in 6 Jahren

    Die zahlungswirksamen Gesamtkosten in Höhe von 86,1 Mio. € teilen sich Kostenkategorien auf in Kosten für Personal in Höhe von 14,0 Mio. €, externe Beratung in Höhe von 24,0 Mio. €, it@M Dienstleistungen in Höhe von 13,4 Mio. €, Hardware in Höhe von 4,8 Mio. € und Lizenzen (für Microsoft Windows, Microsoft Office, Softwareverteilung, Lizenz-, Druck- und Profilmanagement, Identity Management im Rahmen des einheitlichen Verwaltungsnetzes sowie die Erweiterung der Virtualisierungsumgebung) in Höhe von 29,9 Mio. €.

    Stadtrat entscheidet am 23.11.

    Laut einem Gutachter sollen anfangs Windows-Client und LiMux-Client noch nebeneinander bestehen, sodass die Nutzer den für sie passenden Client wählen können. Auf lange Sicht sei das aber wirtschaftlich nicht sinnvoll. Welcher Client dann überleben wird ist wohl kaum fraglich. Endgültig wird der Stadtrat am Donnerstag, dem 23. November, über die Sitzungsvorlage entscheiden.

  • LiMux – Ende eines Vorzeigeprojekts

    LiMux
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    Wie zu erwarten war, hat der zuständige Verwaltungsausschuss im Stadtrat der bayrischen Landeshauptstadt München auf seiner Sitzung in dieser Woche das Ende von LiMux bestätigt. Der Antrag des Stadtrats (PDF) vom Februar 2017 unter Federführung von Oberbürgermeister Dieter Reiter  (SPD) und dessen Vize Josef Schmid (CSU) wurde beschlossen. Damit wird das einstige Vorzeigeprojekt abgewickelt und bis 2020 ein einheitlicher Windows-Client auf der Basis von Windows 10 erstellt, der künftig auf allen Rechnern der Verwaltung laufen soll. Dieser Client soll bis 2022 auf den Rechnern ausgerollt sein.

    Die Kosten bleiben unter Verschluss

    Die geschätzten Kosten für die Migration bleiben zum jetzigen Zeitpunkt geheim. Dafür werden vergabetechnische Gründe angeführt. Lediglich die Erstellung des Windows-Clients wird mit rund 2.14 Millionen Euro beziffert. Darüber hinaus fallen unter anderem aber Kosten für die Migration selbst, für migrationsbedingte Arbeitsausfälle, für neue Hardware und jährliche Lizenzkosten für die Microsoft-Produkte an.

    Bereits seit seiner Wahl 2014 betreibt OB Reiter, ein ausgewiesener Microsoft-Freund, die Rückmigration weg von Linux und zurück zu Windows. Mit teils fadenscheinigen und oft weit entfernt von jeglichem Sachverstand angesiedelten Argumenten wurde LiMux systematisch madig gemacht. Dabei waren die Gründe für die Probleme meist in der Infrastruktur der IT-Landschaft der Stadt angesiedelt, in der drei Abteilungen Entscheidungen zur IT treffen.

    Ballmer abgeblitzt

    Begonnen hatte alles im Jahr 2000, als in vielen deutschen Verwaltungen klar wurde, dass Windows NT 4.0 2004 am Ende der offiziellen Unterstützung durch Microsoft ankommen würde. In München wurden Überlegungen angestellt, ob man nicht mit Linux in der Verwaltung eine Menge Geld sparen könnte. Schätzungen bezifferten die möglichen Einsparungen auf 20 Millionen Euro. Eine von Microsoft bei HP in Auftrag gegebene Studie kam dagegen zu dem Ergebnis, der Umstieg auf Linux würde 43 Millionen Euro Mehrkosten verursachen. Microsoft-CEO Steve Ballmer stattete dem Bürgermeister extra einen Besuch ab und versuchte, die Entscheidung für eine Open-Source-Lösung noch abzuwenden. Er bot einen Preisnachlass von 35 Prozent auf ein Paket mit einem Umfang von 36,6 Millionen US-Dollar. Vergebens. Das »Krebsgeschwür«, als das Ballmer Linux bezeichnete, war nicht aufzuhalten.

    Mehr Freiheit – weniger Kosten

    So beschloss im Juli 2004 der Stadtrat unter dem damaligen Bürgermeister Christian Ude die Migration der Arbeitsplatz-Rechner auf Open-Source-Software. Nicht nur sollte Geld gespart werden, auch die Herstellerunabhängigkeit spielte bei der Entscheidung eine Rolle. Nachdem Ballmer sein Pulver fruchtlos verschossen hatte, wurde die Patentkeule gezückt. Verunsicherung über das soeben geschlossene Projekt LiMux kam auf, als eine Studie des Unternehmens Open Risk Management rund 300 mögliche Patentverletzungen im Linux-Kernel gefunden haben wollte. Kaum verwunderlich ist, dass einige der angeblich verletzten Patente Microsoft gehörten.

    Ein in Auftrag gegebenes Gutachten eines Rechtsanwalts gab dann Entwarnung.  Das Gutachten schätzte die Gefahren, in einen Patentstreit verwickelt zu werden als gering ein. Daraufhin wurde 2005 die Entwicklung eines eigenen Linux-Client auf der Basis von Debian mit KDE als Desktop-Oberfläche angeschoben. Zusätzlich wurde für OpenOffice das Vorlagensystem Wollmux erarbeitet. In den folgenden zwei Jahren wurden über 10,000 Rechner mit OpenOffice ausgestattet, über tausend weitere Rechner erhielten gleich LiMux, wie der Linux-Client getauft wurde.

    Vom TÜV zertifiziert

    Im Mai 2007 nahm die Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) für das IT-Projekt LiMux-Client vom TÜViT das Zertifikat »Gebrauchstauglicher Basisclient« entgegen. Damit war der LiMux-Client weltweit der erste auf Linux basierende Arbeitsplatz, dessen Benutzerfreundlichkeit durch die TÜV-Zertifizierung zur Gebrauchstauglicheit bestätigt wurde. Darin hieß es: »Entscheidend für diese Einschätzung war, dass mit der neu gestalteten und auf KDE 3 basierenden Oberfläche und den enthaltenen Zusatzprogrammen (u.a. OpenOffice.org, Firefox, Thunderbird, Oracle Calendar) eine effektive, effiziente und zufriedenstellende Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung möglich ist, wie in einer umfangreichen Prüfung nachgewiesen wurde

    Einsparungen in Millionenhöhe

    Bereits 2012 wies eine veröffentlichte Vergleichsrechnung eine Einsparung von mehr als 10 Mio. Euro gegenüber einer vergleichbaren Microsoft-Lösung aus. Im Dezember 2013 ging LiMux in den Regelbetrieb über. Insgesamt waren in 10 Jahren mehr als 12.000 Arbeitsplätze auf LiMux und OpenOffice umgestellt worden. Technisch wurde die automatisierte Installation auf multiplen Rechnern mit dem Softwareverteilungswerkzeug FAI des Debian-Entwicklers Thomas Lange umgesetzt während die Verwaltung dem webbasierten Administrationswerkzeug GoSa2 oblag.

  • Bund der Steuerzahler sieht LiMux als Steuerverschwendung

    LiMux
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    Zum Glück hatte ich noch nicht gegessen. Da bezeichnet doch der Bund der Steuerzahler in seinem neuesten Schwarzbuch das Münchner LiMux-Projekt, anscheinend ungetrübt von jeglicher Sachkenntnis, als Steuerverschwendung. So sieht es jedenfalls die Vize-Präsidentin des »Bunds der Steuerzahler Bayern e.V.«, Maria Ritch in Das Schwarzbuch – Die öffentliche Verschwendung 2017/2018. Der Bericht, der sich Aussagen der Stadt München, vertreten durch den Microsoft-Freund und ersten Bürgermeister Dieter Reiter (SPD) und dessen Vize Josef Schmid (CSU), ungefiltert zu eigen macht, gipfelt in folgendem Tenor:

    »Das rund 19 Millionen Euro teure „LiMux“-Betriebssystem hat sich offenbar als folgenschwere Fehlentscheidung erwiesen. Pinguin, adieu! Die nunmehr beabsichtigte Entwicklung eines neuen Windows-Basis-Clients für die Münchner Stadtverwaltung wird weitere Steuergelder in Millionenhöhe verschlingen.« 

    Die Einstufung als Fehlentscheidung entspringt Aussagen der Stadtverwaltung wie dieser:

    »Heute sind wir mit einer vornehmlich auf Linux ausgerichteten Clientlandschaft in vielen Fällen mit teilweise großen Schwierigkeiten und zusätzlichen Kosten konfrontiert, wenn es darum geht, professionelle Anwendungssoftware am Markt zu erwerben und zu betreiben. Wir sind bereits seit Jahren gezwungen, neben den Linux-Systemen auch Windowssysteme zu verwenden, da wir anderweitig unsere Geschäftsprozesse nicht geeignet unterstützen können. Auf Dauer führt dieser Zustand dazu, dass der Betrieb der nicht einheitlichen Clientlandschaft nicht mehr kosteneffizient gestaltet werden kann.«

    Armer Pinguin

    Der Pinguin ist also schuld. Wer sich etwas näher mit der Materie befasst, erkennt dass das Scheitern des auf Debian basierenden Projekts eher im Kompetenzstreitigkeiten dreier städtischer IT-Häuser begründet liegt. Anstatt einer Behörde die Zuständigkeit über die IT der Stadt München zu übertragen wird nun ein Projekt abgewickelt, das über 15 Jahre bereits Millionen an Steuergeldern eingespart hat. Die Münchner Grünen forderten so auch im Januar 2016 in einer Pressemitteilung, »die Zuständigkeit für die städtische IT in einer Stelle zusammenzufassen – bei einer Art CIO (Chief Information Officer) – anstatt sie auf drei „Häuser“ aufzusplittern.«

    Die von der Stadt erwähnten noch benötigten Windows-Systeme belaufen sich in ihrer Gesamtheit auf rund 1.000 Stück. Dem gegenüber stehen 17.000  Linux-Clients. Die verbliebenen Windows-Rechner dienen vor allem zur Durchführung von Fachverfahren, für die es unter Linux noch keine adäquate Entsprechung gibt. Anstatt hier entsprechende Software zu beauftragen wird lieber das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

    Das Kind mit dem Bade ausschütten

    Immer wieder wurde in den letzten Jahren klar, dass LiMux hier den Sündenbock darstellen soll für die Fehler einer IT ohne wirkliche Kontrolle und Entscheidungshoheit. Münchens IT-Beauftragter Kotulek bestätigte bei aller diplomatischen Zurückhaltung in einem von c’t geführten Interview vor drei Jahren diesen Eindruck, dass nicht wirklich LiMux das Problem ist.

    Beschwerden über die IT wird es in großen Behörden und Unternehmen immer geben. Davon abgesehen waren die Punkte, die die beiden Bürgermeister ins Feld führten wenig stichhaltig und zeigten Unkenntnis der zugrundeliegenden Techniken und deren Umsetzung in einem sicherheitsrelevanten Umfeld. Die von den Bürgermeistern vorgebrachten Probleme haben laut Kotulek »ursächlich nichts mit der Frage LiMux oder Microsoft zu tun«.

    Extern, aber auch unabhängig?

    Letztes Jahr wurde beschlossen, ein externes Gutachten solle klären, ob Münchens IT mit LiMux für die Zukunft gut aufgestellt sei. Extern ist gut, dann aber bitte auch unabhängig. Beim beauftragten Unternehmen  Accenture ist die gebotene Neutralität jedoch nicht vorhanden, betreibt doch Accenture zusammen mit Microsoft das Unternehmen Avanade, dessen Geschäftsmodell es ist, Microsoft-Produkte in Unternehmen und Verwaltungen zu etablieren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Entsprechend mundgerecht fiel dann auch das Gutachten (PDF) aus. Mundgerecht für einen Bürgermeister Reiter, der sich selbst als Microsoft-Fan bezeichnet und damit brüstet, die Microsoft-Zentrale vom Umland in die Stadtmitte geholt zu haben. Obwohl die Analysten im Gutachten ebenso zu dem Schluss kommen, dass eher organisatorische als technische Gründe zu der beobachteten Unzufriedenheit führten – lediglich 50 – 60 Prozent der Mitarbeiter waren mit der IT zufrieden – führte dies jedoch nicht zu dem Schluss, LiMux weiter zu verbessern, während zeitgleich die organisatorischen Probleme angegangen werden. Nein, es soll ein neuer Windows-10-Client her.

    Teure Rückmigration

    Die Kosten hierfür sind bisher unklar. Im November soll die Lage im Stadtrat erneut erörtert werden. Klar sind jedoch die Lizenzkosten, die bei einer vollständigen Umstellung auf Windows 10 anfallen. Diese belaufen sich laut Gutachten auf rund sechs Millionen Euro für die Erstausstattung plus mehr als eine Million Euro jährlich. Das schließt noch nicht die Kosten für die nötige neue Hardware ein, auf der Windows 10 lauffähig ist. Bisherige Schätzungen nennen dafür einen zweistelligen Millionenbetrag.

    Wer verschwendet hier wirklich Steuergelder?

    Ich bin weder Wirtschaftsprüfer noch habe ich BWL studiert. Ich kann mich jedoch bei vernünftiger Betrachtung der Fakten des Eindrucks nicht erwehren, dass das jetzt vorliegende Schwarzbuch des Bunds der Steuerzahler die Steuerverschwendung an der völlig falschen Stelle sieht. Der schwarze Peter gehört hier eher in die Hände der Stadtverwaltung, die ein Open-Source-Projekt, das Sicherheit und Transparenz bietet und weltweit Beachtung und Nachahmer fand, abschaffen will um es mit einer proprietären Lösung zu ersetzen, die den Obersten in der Stadtverwaltung und in der Microsoft-Zentrale genehm ist.