Auch in diesem Jahr veranstaltet der Nürnberger Softwarehersteller Softmaker Software GmbH die Spendenaktion Load and Help. Dabei spendet das Unternehmen für jeden Download seiner Programme FreeOffice 2021 und FreePDF 2019 10 Cent für mildtätige Zwecke. FreeOffice 2021 steht für Linux, macOS und Windows bereit, FreePDF 2019 ist die kostenlose Version von Softmaker FlexiPDF und wird nur für Windows angeboten.
Bitte mitmachen!
Bei der Aktion »Load and Help« kamen in den letzten Jahren bereits über 44.000 Euro zusammen, die Bedürftigen in Deutschland und aller Welt zugutekamen. In der Vergangenheit wurden etwa Obdachlose in Deutschland unterstützt und Solarlampen für Afrika finanziert. Ein deutscher Kinderarzt, der ehrenamtlich in Nepal tätig ist, erhielt Geld für Ausrüstung und Medizin, und der Bau einer Brücke in Sri Lanka wurde vorangetrieben. Die Zuwendungen gehen an sorgfältig ausgewählte Hilfsprojekte in aller Welt, die auf der gemeinnützigen Hilfsplattform Betterplace vertreten sind. Die Aktion geht noch bis zum 24. Dezember.
Die Veröffentlichung von LibreOffice 7.2 Community weist nach mehr als sechs Monaten Entwicklung zwei Schwerpunkte auf, die sich um die weitere Verbesserung der Kompatibilität mit Formaten von Microsoft Office Dokumenten und einem Build für Apple Silicon Prozessoren drehen.
Die Binärdateien für Apple Silicon (M1), einer Reihe von Prozessoren, die von Apple entwickelt wurden und auf der ARM-Architektur basieren sind noch in einem frühen Stadium und sollten nach Aussagen der Document Foundation noch nicht produktiv verwendet werden.
Verbesserte Kompatibilität
Mehr als 60 % der Code-Beiträge von LibreOffice 7.2 Community beschäftigen sich mit der Kompatibilität mit proprietären Dateiformaten. Die neue Version bietet eine Vielzahl von kleineren Verbesserungen bei der Interoperabilität mit älteren DOC-Dateien sowie DOCX-, XLSX- und PPTX-Dokumenten. Das dort noch nicht alles zum Besten ist, beschreibt ein Artikel auf The Register.
Darüber hinaus bringt die neue Version eine Pop-up-Liste für Menübefehle, initiale Unterstützung für das GTK4-Toolkit, die Möglichkeit, Font-Caching für schnelleres Rendering einzusetzen, Leistungsverbesserungen für Calc-Tabellen und den Wegfall des OpenGL-basierten Zeichencodes zugunsten des Routings des gesamten Codes durch das mit LibreOffice 7.1 eingeführte Skia Backend.
Weitere Verbesserungen im Überblick:
Generell:
Scrollbare Stilauswahl in der NotebookBar
Fontwork-Panel in der Seitenleiste
Neue Listenansicht für den Vorlagen-Dialog
Eingebauter „Xray“-ähnlicher UNO-Objektinspektor
Für Writer:
Hintergrundfüllungen können ganze Seiten abdecken, auch über die Ränder hinaus
Seitenformate können jetzt einen Bundsteg haben
Seriendruck zeigt eine Warnung über nicht existierende Datenquellen an
RDF-Metadaten im Stilinspektor
Benutzerdefinierte Farbschattierungen für Metadatenfelder
Für Calc:
Calc kann jetzt im AutoFilter nach Farben filtern
HTML-Tabellen, die im Dialog Externe Daten aufgelistet werden, zeigen nun Beschriftungen an
Fat Cross Cursor in den Optionen verfügbar
Für Impress und Draw:
Neue Vorlagen: Candy, Freshes, Grey Elegant, Growing Liberty, Yellow Idea
Mehrere Spalten jetzt in Textfeldern verfügbar
Direkter Zugriff auf den Skalierungsfaktor über die Statusleiste
In der Ankündigung erklärt die Document Foundation, die neuen Funktionen seien von 171 Beitragenden eingebracht worden, wobei 70 % der Commits von 51 Entwicklern kamen, die bei den drei Unternehmen Collabora, Red Hat und allotropia beschäftigt sind, während die verbleibenden 30 % von 120 individuellen Beitragenden stammten.
Pakete für LibreOffice 7.2 Community für Linux, macOS und Windows liegen auf dem Download-Server der Document Foundation bereit. Für Linux stehen DEB- und RPM-Pakete zur Verfügung.
Die Document Foundation (TDF) gibt die Veröffentlichung der LibreOffice 7.1 »Community Edition« bekannt. Bereits mit LibreOffice 7.0 sollte das Marketing der Büro-Suite auf eine Personal- und eine Enterprise-Version umgestellt werden. Dazu wurde der Veröffentlichungskandidat zu LO 7.0 mit dem Label »Personal Edition« freigegeben, ohne dass es dafür zu dem Zeitpunkt eine Erklärung gab.
Marketing-Konzept vertagt
Die Community reagierte sofort und gab der Sorge Ausdruck, eine Trennung in Ausgaben für Privat und Unternehmen führe dazu, das bestimmte Funktionen nur noch gegen Geld verfügbar sein würden. Daraufhin wurde das Marketingkonzept für das bevorstehende LibreOffice 7.0 zurückgenommen und auf später vertagt. Wenige Tage später erläuterte Mitbegründer Michael Meeks, warum er das Entwicklungsmodell von LibreOffice in Gefahr sieht.
Unternehmen solle Systempartner einbinden
Lange hat sich die TDF nicht Zeit gelassen, das Konzept unter anderem Namen doch noch umzusetzen. Die Release Notes gehen ausführlich auf die Unterscheidung ein. Dort steht: »Das Community-Label unterstreicht die Tatsache, dass die Software nicht auf Unternehmen ausgerichtet und nicht für deren Support-Bedürfnisse optimiert ist.« Für den Einsatz in Unternehmen empfiehlt TDF die LibreOffice Enterprise-Anwendungsfamilie von Systempartnern wie Collabora. Adfinis oder CIB mit langfristigen Support-Optionen, professioneller Unterstützung, benutzerdefinierten Funktionen und anderen Vorteilen, einschließlich Service Level Agreements (SLA).
Die Tatsache, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit nicht von diesen Angeboten Gebrauch machten sei ein Problem für die Nachhaltigkeit des LibreOffice-Projekts, weil es die Entwicklung der Software verlangsamt habe. Diesen Zustand hatte auch Meeks in seinem Eintrag auf der Mailingliste vom Sommer 2020.
Neuerungen bei LibreOffice 7.1
Die Commits zu den neuen Funktionen von LibreOffice 7.1 stammen zu 73 Prozent von Entwicklern, die von Firmen beschäftigt werden, die im Advisory Board der TDF sitzen, die restlichen 27 Prozent stammen aus der Community.
Für das Writer-Modul steht ein neuer Stil-Inspektor zur Anzeige der Attribute von Absatz- und Zeichenstilen sowie manuell formatierter Eigenschaften bereit. Für neu hinzugefügte Bilder kann ein Anker als Standard unter Extras ▸ Optionen ▸ LibreOffice Writer gesetzt werden. Die Funktion zum Finden und Ersetzen soll nun signifikant schneller ablaufen.
Die Tabellenkalkulation Calc erhielt die Möglichkeit des Einfügens mit der Eingabetaste. Dies kann unter Dialog Extras ▸ Optionen ▸ LibreOffice Calc ▸ Allgemein abgeschaltet werden. Auch hier sollen signifikante Geschwindigkeitsverbesserungen von Autofilter- und Suchen/Ersetzen-Operationen umgesetzt worden sein.
Bei den Modulen Impress und Draw wurde unter anderem die Möglichkeit zum Hinzufügen sichtbarer Signaturen zu bestehenden PDF-Dateien in Draw sowie die Möglichkeit, Animationen für mehrere Objekte auf einmal in Impress zu ändern geschaffen. Schaltflächen für Pause/Fortsetzen– und Beenden können zum Bildschirm des Präsentators in Impress hinzugefügt werden.
LibreOffice 7.1 steht auf der Projektseite zum Download bereit. Auf Flathub sollte die neue Version bald als Flatpak ebenfalls verfügbar sein.
Die Schweizer Firma Adfinis hat einen Wettbewerb für die Erstellung von Vorlagen für LibreOffice ausgeschrieben. Mit LibreOffice werden bereits 10 Vorlagen ausgeliefert, weitere sind bei den LibreOffice-Erweiterungen im Netz zu finden. Da es davon nie genug geben kann, soll der Vorlagenwettbewerb des Open-Source-Spezialisten Adfinis hier für mehr Auswahl bei LibreOffice und über die Feiertage für kreative Betätigung bei den Anwendern sorgen.
Teilnahme bis 31. Januar
Adfinis hat einen Sitz im Beirat der Schirmgesellschaft The Document Foundation (TDF) und trägt auch ansonsten zu LibreOffice bei, so etwa beim iOS-Port der Office-Suite. Somit wirbt auch TDF im Blog für den Wettbewerb, der für die Gewinner attraktive Preise bereithält. Noch bis zum 31. Januar 2021 können Vorlagen für Impress, Writer und Calc eingereicht werden. Laut Adfinis werden »hochwertige, glänzende Vorlagen, die das LibreOffice-Styling und die Vorlagenfunktionalität nutzen, die praktisch sind und Benutzer dazu inspirieren, schöne Inhalte zu erstellen« gesucht.
Teilnahmebedingungen
Die Regeln erlauben nur Vorlagen, die unter der Lizenz CC0 1.0 Universell stehen und keine unfreien Teile enthalten. Alle verwendeten Bilder oder Grafiken müssen selbst erstellt werden oder mit der CC0-Lizenz kompatibel sein. Die Vorlagen müssen mit LibreOffice erstellt sein und dürfen nicht auf proprietären Schriftarten basieren.
Attraktive Preise
Die Jury wird bis zu sechs Vorlagenersteller als Gewinner prämieren, die jeweils 500 Schweizer Franken erhalten. Darüber hinaus gibt es LibreOffice-Hoodies, T-Shirts und weitere Werbemittel von The Document Foundation zu gewinnen. Die Gewinner werden auf der FOSDEM im Februar bekannt gegeben. Weitere Informationen zur Teilnahme sowie Beispiele von Templates anderer Produkte als Denkanstoß gibt es auf der Webseite des Unternehmens.
Die Document Foundation (TDF) hinter der Office-Suite LibreOffice bringt in unregelmäßigen Abständen Anleitungen für die einzelnen Module von LibreOffice heraus. Für LibreOffice 6.4 liegen Anleitungen für alle Module vor. Für LibreOffice 7.0 ist der Leitfaden für die Tabellenkalkulation Calc nach dem kürzlich vorgestellten LibreOffice Math Guide 7.0 das zweite Modul, das nun ausführlich dokumentiert ist.
Geballtes Wissen
Der neue Leitfaden liegt im PDF-Format vor und umfasst 545 Seiten, die alle grundlegenden und fortgeschrittenen Funktionen des Tabellenkalkulationsmoduls von LibreOffice abdecken. Bisher ist der neue Leitfaden nur auf Englisch verfügbar, aber mithilfe einer Übersetzung im Browser und den vielen illustrierenden Grafiken sollte das kein Hinderungsgrund für das Verständnis sein.
Das Dokumentationsteam bei The Document Foundation ist eine Gruppe von Autoren auf der ganzen Welt, die zu den viel nachgefragten LibreOffice-Benutzerhandbüchern, dem LibreOffice-Hilfemodul, den Tutorials, Referenzen und vielem mehr beitragen.
Die Apache Software Foundation (ASF) verkündet in ihrem Blog, die unter ihrem Schirm agierende Büro-Suite OpenOffice verzeichne von 2011 bis heute über 300 Mio. Downloads. Dabei entfallen mehr als 200 Mio. auf die Veröffentlichungen der Reihe Openoffice 4.1.x. In den vergangenen Tagen lagen die Downloadzahlen jeweils bei über 4.000, wie die Statistik zeigt.
Statistik
Der Großteil der Downloads wurde über SourceForge getätigt, die Zahlen werden über deren Download Stats API bereitgestellt und über ein Python Script ausgelesen. Über weitere Downloads von Servern, die von der ASF zur Verfügung gestellt werden, liegen keine genauen Zahlen vor. Die verteilten CDs und DVDs sind in dieser Zahl ebensowenig enthalten wie Sprachpakete, SDKs oder Quelltexte.
Bei der Aufschlüsselung der Zahlen ergibt sich, dass die meisten Downloads mit 51,5 Mio. in den USA getätigt wurden, gefolgt von Frankreich mit annähernd 40 Mio. und Deutschland mit fast 32 Mio. Aufgegliedert nach Betriebssystemen entfallen 271,3 Mio. auf Windows, 28,7 Mio. auf macOS und 4,3 Mio. auf Linux.
Offener Brief an die Entwickler
Laut dem Blogeintrag arbeiten die Entwickler gerade an der Fertigstellung von Apache OpenOffice 4.1.8. Erst kürzlich feierte OpenOffice den 20. Geburtstag nach der Abspaltung von StarOffice im Jahr 2000. Der Vorstand der Document Foundation (TDF) als Schirmorganisation der aus OpenOffice hervorgegangenen LibreOffice-Entwicklung hatte einen offenen Brief an die Entwickler von Apache OpenOffice gerichtet, in dem sie forderten, aufgrund der zwar großen Bekanntheit, andererseits aber fehlender Entwicklung einen Hinweis auf der Webseite von OpenOffice auf das »viel modernere, aktuellere, professionell unterstützte« LibreOffice zu platzieren und gemeinsam daran weiterzuarbeiten. Bereits mehrfach wurde OpenOffice von verschiedenen Seiten aufgefordert, zumindest die Downloads zu sperren. Im Jahr 2017 äußerten sich die Entwickler unterschiedlich zum damaligen Stand des Projekts.
Schein und Sein
Schaut man sich die Entwicklung von OpenOffice im Git an, so ist man geneigt, dem offenen Brief zuzustimmen. Es finden zwar viele Commits statt, diese beschränken sich aber hauptsächlich auf zwei Personen, die mehrheitlich Bugfixes einbringen. Insgesamt ist nur wenig Weiterentwicklung zu erkennen.
Liest man allerdings die Meldung zum 20. Geburtstag im Blog der ASF, so stellt sich OpenOffice als vitales Projekt dar und verweist auf 12 Veröffentlichungen in den 8 Jahren unter dem Dach der ASF. Nicht erwähnt wird dabei, dass OpenOffice seit 2013 auf Version 4.x verharrt und man seitdem LibreOffice hinterherläuft, was Weiterentwicklung angeht. OpenOffice lebt heute überwiegend von seinem früheren Glanz und die Downloadzahlen erklären sich aus damit verbundenen Bekanntheit in der Öffentlichkeit.
The Document Foundation (TDF) steuert Infrastruktur und Entwicklung von LibreOffice. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Collabora Online, einer als LibreOffice Online angepassten Version von LibreOffice als Online-Office-Suite.
Wie Michael Meeks als Mitbegründer der TDF und in führender Position bei Collabora angestellt, jetzt berichtet, wird sich Collabora Online aus der Stiftung um LibreOffice zurückziehen und die Entwicklung auf GitHub weiterführen. Im TDF-Vorstand, dem auch Meeks angehört, gibt es seit Längerem Spannungen, was eine angemessene Marketingstrategie für „LibreOffice Online“ sein könnte. Meeks hofft, dass durch die Trennung Kräfte für die weitere Entwicklung auf beiden Seiten freigesetzt werden.
»Personal Edition« löste Bedenken aus
Die Unstimmigkeiten würden einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als die TDF im Rahmen eines 5-Jahres-Marketingplans (PDF) LibreOffice 7.0 mit dem Zusatz »Personal Edition« für eine Community-Ausgabe versehen wollte. Die Community reagierte aufgebracht und befürchtete für eine Bezahlversion reservierte Funktionen. Daraufhin ruderte die TDF zurück und Meeks veröffentlichte eine Stellungnahme, in der er das Entwicklungsmodell von LibreOffice in Gefahr sah und eine ungünstige Außendarstellung monierte.
Code zu großen Teilen von Collabora
Laut Meeks aktuellen Ausführungen stammten über 95 Prozent des Codes im letzten Jahr von rund 20 Beitragenden bei Collabora. Offenbar gibt es in der Community als auch in der TDF und deren Vorstand sich stark widersprechende Meinungen über das weitere Vorgehen und wie das Verhältnis zu Collabora Online und kommerziellen Ablegern sein sollte. Diese Kombination aus unklarer Marschrichtung, Struktur und Statuten bei TDF machen es laut Meeks schwer, Investoren von möglichen Renditen zu überzeugen.
TDF habe es in der Vergangenheit immer vermieden, klar zu erklären, wie LibreOffice erstellt wird. Die Mitglieder der kommerziellen Gemeinschaft würden zu wenig gewürdigt und es gebe derzeit wenig Hoffnung auf Besserung. Unter diesen Umständen sei es kaum möglich, größeren Kunden zu vermitteln, warum sie nicht LibreOffice Online nutzen und stattdessen Collabora Online mit Support kaufen sollten.
Freundliches Nebeneinander angestrebt
Meeks hofft durch die Trennung auf ein freundliches Nebeneinander, dass die Unstimmigkeiten beseitigt und beiden Projekten Vorteile bringt. Collabora könne das für notwendig erachtete Branding und Marketing für Collabora Online etablieren und Investoren das nötige Vertrauen vermitteln. Die TDF könne ihren 5-Jahres-Marketingplan vereinfachen und damit die Community besänftigen. Der Umzug ist bereits im vollen Gange und es bleibt zu hoffen, dass die Unstimmigkeiten damit beseitigt werden und beide Projekte mit getrennter Infrastruktur wieder freundlich zusammenarbeiten können.
Mit LibreOffice 7.0 (LO7) hat die Document Foundation eine neue Hauptversion der freien Office-Suite herausgegeben. Die neue Version unterstützt unter anderem das Datenformat Open Document 1.3 (ODF), das digitale Signaturen ebenso unterstützt wie die Verschlüsselung von XML-Dokumenten auf der Basis von OpenPGP.
Schnellere 2D-Grafik-Engine
Eine weitere wichtige Neuerung ist die Implementierung der Skia-Grafikbibliothek, die zum Zeichnen von Text, Formen und Bildern in 2D verwendet wird. Sie löst das bisher verwendete Cairo-Text-Rendering ab. Skia bietet Vulkan-Rendering-Unterstützung. Damit soll LO7 auf moderner Hardware eine bessere Ausführungsgeschwindigkeit erreichen.
Microsoft-Kompatibilität erhöht
Auch die Unterstützung der Microsoft-Formate DOCX, XLSX und PPTX wurde behutsam verbessert. So speichert DOCX jetzt im nativen 2013/2016/2019-Modus statt im Kompatibilitätsmodus 2007. Für XLSX werden nun Kontrollkästchen ebenso unterstützt wie beim Export Tabellennamen, die länger als 31 Zeichen sind. Auch der PPTX-Import-/Exportfilter wurde weiter verbessert.
Navigator in Writer verbessert
Wie üblich erhielten auch die einzelnen Komponenten neue Funktionalität. Bei Writer soll die Navigator-Seitenleiste nun einfacher zu benutzen sein. Zudem wird fortan semitransparenter Text unterstützt und Apostrophe und Anführungsstriche werden besser gehandhabt. PDF-Dokumente werden vor dem Export mit dem neuen Accessibility Checker auf typische Fehler hin untersucht.
Autosum per Kürzel
Beim Tabellenmodul Calc wurden neue Funktionen für die Erzeugung nichtflüchtiger Zufallszahlen eingeführt. Die Funktion Autosum erhielt ein Tastaturkürzel. Übergroße Tabellen mit bis zu 16 Millionen Zeilen und 16384 Spalten werden mit LO7 erstmals experimentell unterstützt.
Halbtransparenter Text
Draw und Impress unterstützen ebenfalls semitransparenten Text und verfügen über eine verbesserte Positionierung von hoch- oder tiefgestelltem Text. Impress bietet bessere Unterstützung von mathematischen Funktionen aus mit Powerpoint erstellten Folien.
Alle Änderungen zu LibreOffice 7.0 sind in den Release Notes gesammelt. LibreOffice 7.0 steht für Linux, macOS und Windows zum Download bereit. Zudem kann zum Testen ein aktuelles AppImage heruntergeladen werden.
Der GNOME-Entwickler Michael Meeks war im September vor 10 Jahren einer der Initiatoren des Forks von OpenOffice zu LibreOffice und Mitbegründer der Stiftung The Document Foundation (TDF), unter deren Dach LibreOffice entwickelt wird.
Meeks trägt viele Hüte
Meeks, der für Ximian, Novell und SUSE gearbeitet hat und heute bei LibreOffice-Dienstleister Collabora angestellt ist, sieht das Entwicklungsmodell von LibreOffice (LO) in Gefahr, wie er auf der Mailingliste der Document Foundation ausführte.
Anlass war die aufgebrachte Reaktion der Community auf den Marketingplan der TDF für die nächsten fünf Jahre. Die Befürchtungen gingen in die Richtung, dass zwei Ausgaben von LO geplant seien, wovon eine gegen Bezahlung Funktionen erhält, die der »Personal Edition« vorenthalten werden.
Zunächst ausgesetzt
Die Entwickler konnten trotzt ihrer Beteuerungen, es werde keine Lizenzänderung geben und LO werde immer frei sein, die Situation nicht entschärfen und stellten das Inkrafttreten des Marketingplans mit der Veröffentlichung von LibreOffice 7.0 in wenigen Wochen zunächst einmal zurück.
Das Ökosystem LO
Meeks betont, seine Anmerkungen seien aus persönlicher und der Sicht seiner Position bei Collabora und nicht der bei der TDF zu verstehen, wo er im Vorstand sitzt. Er beschreibt die Frustration der Beitragenden des »Ökosystems LO«, wie es die TDF nennt. Dazu gehören Firmen wie Collabora, CIB, Red Hat, 1&1, die Stadt München mit LiMux, NISZ und einige andere.
LO-Code überwiegend bezahlt
Laut Meeks steuern diese Unternehmen rund 70 Prozent des Codes zu LO bei, während der Rest von Distributionen und einzelnen Entwicklern stammt. Allein Collabora stellt dabei 25 Entwickler für LibreOffice Online und weitere Produkte und Dienstleistungen ab, insgesamt arbeiten rund 40 Entwickler bezahlt an LO.
Bereits seit Längerem herrscht in diesem Umfeld Unzufriedenheit mit dem Marketing der TDF, die sich zu sehr in den Vordergrund spiele, wenn es darum geht, wer LO entwickle und damit verhindere, dass die beteiligten Unternehmen adäquate Umsätze mit LO generieren können, um ihr Engagement aufrechtzuerhalten.
Ungünstige Außendarstellung
Die beiden öffentlich bekannten Marken LibreOffice und The Document Foundation spiegeln, wie Meeks bereits in einem älteren Positionspapier darlegte, nicht die Community und das »Ökosystem LO« wider, das einen Großteil der Arbeit leiste.
Durch dieses Missverhältnis in der Außendarstellung komme es häufig vor, dass Unternehmen und Organisationen LibreOffice ohne langfristige Unterstützung ausrollen, wie etwa eine große europäische Regierungsabteilung mit 15.000 Installationen, zwar mit großem Enthusiasmus für freie Software aber ohne jeglichen konzeptionellen Rahmen.
Schaden für LO und freie Software
Das schade im Endeffekt der Marke LO und freier Software insgesamt. Es sei schwer, Unternehmen klarzumachen, dass LibreOffice in der Form, wie TDF es ausliefert, so nicht für diesen Einsatz geeignet sei, da es keinerlei Unterstützung beinhalte.
Innerhalb der TDF scheint es unterschiedliche Ansichten zu geben, was das laut Meeks destruktive Marketing angeht. Mit der Einblendung von »Personal Edition« sollte laut Meeks einerseits klargemacht werden, dass es auch kommerzielle Unterstützung gebe und ein Denkprozess angeregt werden, ob die kostenlose Version immer und in jeder Konstellation die richtige sei.
Keine proprietären Komponenten
Dabei lehnt es Meeks ab, proprietäre Anteile in einer Enterprise-Version zu verkaufen. Es gehe vielmehr darum, dass die Unternehmen, die wesentlich in LO investieren, dies auch weiterhin tun können und für LO eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet werden kann. Dazu müsse sich die Außendarstellung ändern.
Das Problem werde noch verschärft durch Firmen, die preisgünstig Unterstützung für LO verkaufen, diesen Support aber kaum leisten können und bei Problemen Tickets bei LO einstellen und darauf vertrauen, sie würden kostenlos beseitigt.
Der Marketingplan wird nun zunächst weiter diskutiert und sollte der Community besser vermittelt werden, bevor er mit einer kommenden Version von LO in Kraft tritt.
Die Document Foundation (TDF) als Dachorganisation hinter der freien Office-Suite LibreOffice hat die kürzlich vorgeschlagenen Änderungen ihres Marketingkonzepts für das bevorstehende LibreOffice 7.0 zurückgenommen.
Schlecht vermittelt
In Vorabversionen zu LibreOffice 7.0 war die Software mit »Personal Edition by TDF« untertitelt. Damit war zwar keine Änderung der Lizenz verbunden und das Versprechen der immerwährenden Freiheit der Software wurde bestätigt, trotzdem warf diese schlecht nach Außen vermittelte Änderung viele kritische Fragen in der Community auf.
Differenzierung erwünscht
Die TDF wollte damit eine Differenzierung der »Personal Edition«, also der bisherigen Ausgabe von LibreOffice, zu anderen Interessengruppen herstellen, die ihre professionellen Dienstleistungen auf dieser Plattform vermarkten. Dazu zählt etwa die britische Firma Collabora, die professionellen Support für LibreOffice bietet und sich mit Collabora Online, einer angepassten Version von LibreOffice an Unternehmen und Cloud-Provider wendet. Gleichzeitig trägt Collabora viel zur Weiterentwicklung bei.
Community einbeziehen
Jetzt hat die TDF nach längerer Diskussion mit der Community beschlossen, die vorgeschlagenen Änderungen des Marketingplans für die nächsten fünf Jahre (PDF) nicht mit LibreOffice 7.0 umzusetzen. Damit sind sie nicht vom Tisch, eine neue Außendarstellung ist weiterhin geplant, die Umsetzung wird nun aber langsamer angegangen und die erweiterte Community mit einbezogen.
In der Ankündigung heißt es dazu: »All diese Ideen, Einwände und Einsichten werden mehr Zeit zum Verdauen, Zusammenführen und Destillieren benötigen als die kurze Zeit, die uns von der Version 7.0 trennt, der Hauptversion zum 10-jährigen Jubiläum unseres geliebten Projekts LibreOffice.«
Nachhaltigkeit verbessern
In einem künftigen Release sollen »einige klare, diskutierte und vereinbarte Änderungen zu Markenbildung und Marketing« umgesetzt werden, die dazu beitragen sollen, »die Nachhaltigkeit des Projekts zu verbessern, ohne die Rolle von LibreOffice und seiner Gemeinschaft innerhalb des Panoramas der freien Software zu schmälern oder zu behindern.«
Vorerst alles beim Alten
Ein Zeitplan dazu soll in einigen Tagen veröffentlicht werden. Das Branding mit dem Zusatz »Personal Edition« wird in eventuell anstehenden weiteren Release-Kandidaten und in der stabilen Veröffentlichung von LibreOffice 7.0 in einigen Wochen nicht verwendet werden.